Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)

Grusel & Gothic, Kannibalen, Zombies & Gore

Moderator: jogiwan

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Blap
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)

Beitrag von Blap »

Die Kroete hat geschrieben:Gibt es denn da deutliche Unterschiede zwischen diesen 4 BD-Versionen?

..oder ist das einfach nur ne andere Titelsequenz und hie und da mal en paar Sekündchen mehr (oder weniger)!?
Siehe Antwort von Jogi. Aus meiner Sicht macht die Scheibe durchaus Sinn, da sie vor allem vom Regisseur angedachte Fassung enthält, während die deutsche Kinoversion herrlich vergammelt -als wundervolle Ergänzung- über den Schirm flimmert.
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CamperVan.Helsing
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Schön klassischer Gothic-Horror aus dem Jahr 1960, hat mir sehr gefallen. Den Versuch, die deutsche Kinofassung zu schauen, hab ich allerdings nach kurzer Zeit abgebrochen: Die Schäden waren mir doch zu heftig.

Aber dafür endlich mal ein Film mit Messer

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und Gabel

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Arkadin
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)

Beitrag von Arkadin »

Winnetou gegen Dr. Mabuse! Okay, fast. Giorgio Ferronis Gruselstück reißt jetzt keine Bäume aus, hat aber viele hübsche Einfälle, weiß wie man eine stimmungsvolle Beleuchtung hinbekommt und wagt sich bei einigen Szenen an die Grenzen des damals erlaubten. Hinzu kommt eine wunderbare und wunderschöne Scilla Gabel als geheimnisvolle Tochter eines Professors, die der nominellen Heldin mühelos den Rang abläuft. Pierre Brice zeigt, dass er dazu neigt bei mehr al einem Gesichtsausdruck ein wenig zu übertreiben, Herbert A.E. Böhme hält sich gar nicht erst damit auf, sich irgendwie zurückhalten zu wollen. Preiss ist natürlich super. Ebenso die Musik von Carlo Innocenzi. Ein schöner Film, der noch etwas zurückhaltend inszeniert ist, aber schon andeutet, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird.
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karlAbundzu
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)

Beitrag von karlAbundzu »

Ein Architekturstudent kommt in eine kleine Stadt, um über ein Karusell mit historischen Frauenfiguren zu forschen, dargestellt gerne im Moment des Todes oder Mordens, ehemals angetrieben von einer Windmühle. Das dahinter zwei nicht ganz koschere Wissenschaftler stecken, wird schnell klar. Dazu Verstrickungen des verlobten Studenten mit einer andren jungen Frau....
Der Star ist hier die Titelgebende Mühle, die wirklich einprägsame Idee des Karusells, toll gebaut, ebenso wie die Mühle mit ihren schrägen inneren Bauten und auch sonst sind die Designs toll.
DIe Handlung ist eine Mischung aus Wachsigurenkabinett und Augen ohne Gesicht. Und das gut miteinander kombiniert, da haben wir ja auch zwei Professoren, der eine Arzt, der seine Zulassung einst verlor, und der bekannte Mad Scientist. Beide toll leicht drüber dargestellt von Wolfgang Preiss und Herbert Böhme. Die beiden Frauen, klassisch aufgeteilt in Heilige und Hure, von zwei wunderbaren und schönen Darstellerinnen gegeben: Dany Carell und Scilla Gabel. Und auch Liana Orfei hat kurze schöne Auftritte mit Gesangseinlage, wenn auch wohl nicht von ihr. DIe Musik von Carlo Innocenzi ist wirkungsvoll, wie auch Kamera und Licht.
Kommen wir zum Schwachpunkt und das ist eben der Hauptdarsteller Pierre Brice, zu der Zeit ja noch nicht Winnetou, sondern eine Art B-Alain Delon. UNd eben kaum mehr als hübsch. Das Problem hierbei ist, dass er die ersten 45 Minuten tragen muss, das fängt in seinem Unglauben anfangs noch gut an, wie er die Fähre betritt und eben die Burg, nur ändert sich das nicht mehr. Und da leidet man mit ihm und nicht mit dem Film. Der Unterschied gerade zu Preiss und Böhme, die genau wissen, wie sie so ein unheimliches Setting spielen, wird überdeutlich. Gut wird es dann in den tollen Szenen, in der er unter Drogen steht und Wirklichkeit und Haluuzination vermischt, was auch schon recht gut lang geht. Und zum Schluss bekommt er Marco Guglielmi zum Glück zur Seite. Den Mann dann aber eher das Happy End wünscht.
Insgesamt ein schöner Sci-Fi Grusler, bei dem vieles stimmt.
Bild und Ton hervorragend in der Subkultur Version, das Interview mit Preiss leider nicht so ergiebig bis auf kleinere Anekdoten.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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CamperVan.Helsing
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Re: Die Mühle der versteinerten Frauen - Giorgio Ferroni (1960)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Kommt nun auch noch mal bei Pidax auf Blu mit den vier Filmfassungen https://www.pidax-film.de/IN-KUeRZE-VER ... :2605.html
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