Wir sind deine Community rund ums Thema Film mit Schwerpunkt auf italienischem bzw. europäischem Genre-Kino. Vom Giallo über den Poliziesco/die Poliziotteschi, den Italo-Western, den Horror und der Science-Fiction bis hin zum Eurospy, zur Commedia sexy all'italiana, zu Barbaren und Endzeit, Sex- und Nunploitation, Sleaze und Trash – tausch dich bei uns gratis mit Gleichgesinnten aus, werbefrei und unkommerziell.
untot hat geschrieben:Ich liebe diesen Film, er gehört zu meinen persönlichen Top Ten der Italo Horror Schinken!
Mir gefällt daran eigentlich alles, die Story, die Akteure und vor allem die Location, einfach genial!
Ja und auch mir sind gewisse Parallelen mit King's "Friedhof der Kuscheltiere" nicht verborgen geblieben.
8/10
Madame, sie haben wirklich guten geschmack
So ein stimmiger film....TOP!
untot hat geschrieben:Ich liebe diesen Film, er gehört zu meinen persönlichen Top Ten der Italo Horror Schinken!
Mir gefällt daran eigentlich alles, die Story, die Akteure und vor allem die Location, einfach genial!
Ja und auch mir sind gewisse Parallelen mit King's "Friedhof der Kuscheltiere" nicht verborgen geblieben.
8/10
Madame, sie haben wirklich guten geschmack
So ein stimmiger film....TOP!
„Hexerei, Magie, Teufelsglaube, Wiedergeburt, Esoterik, Poltergeister?“ – „Ja, es geht um etwas in dieser Richtung.“
Mit seinem 1976 entstandenen Suspense-Horrorfilm „The House With The Laughing Windows“ hatte der italienische Regisseur Pupi Avati einen überaus empfehlenswerten Genrebeitrag geschaffen. 1983 widmete er sich mit „Zeder – Denn Tote kehren wieder“ erneut diesem Bereich; wieder geht es um einen Mann, der einem alten, tödlichen Geheimnis auf der Spur ist: Der nicht sonderlich erfolgreiche Schriftsteller Stefano (Gabriele Lavia, „Profondo Rosso“) entdeckt auf dem Farbband einer antiquarischen Schreibmaschine Informationen über sog. K-Zonen, die sich dem herkömmlichen Raum-Zeit-Kontinuum entziehen und Tote wieder lebendig machen können. Getrieben von seiner Neugier macht er sich auf die Suche nach weiteren Informationen und eben so einer K-Zone, gerät dabei aber in den Strudel einer geheimlogenartigen Verschwörung, die bald ihre ersten Opfer fordert.
Auch „Zeder“ ist ein „Suspense-Grusler“, also ein Horrorfilm, der auf Spannung und eine morbide bzw. geheimnisvolle Atmosphäre setzt, statt mit Schauwerten zu schockieren. Um einen klassischen Italo-Zombiefilm handelt es sich demnach keinesfalls. Besonders zum Entstehungszeitpunkt des Films war das ein ehrenwertes Unterfangen, wurde das Genre zumindest in Italien doch längst von Splatter und Gore dominiert. Doch im Gegensatz zum rundum gelungenen „The House...“ sind hier dann doch einige Schwächen erkennbar, die den ansonsten positiven Gesamteindruck etwas trüben. Da wäre zum einen die Dialoglastigkeit, die allein noch keine geheimnisvolle Gruselstimmung erzeugt. Evtl. war Avati da etwas zu sehr von seinen Fähigkeiten überzeugt, als er zu einem großen Teil auf klassisch-düstere, nebelverhangene oder regnerische Kulissen verzichtete und seinen Protagonisten stattdessen durch sonnendurchflutete Landschaften schickte. Im Zusammenhang mit den zahlreichen Dialogen ist das einer Gänsehautbildung eher abträglich und erinnert mehr an einen Mystery-Krimi als einen Horrorfilm. Die Mystik, die letztendlich diesen Film aus macht, ist omnipräsent, der Gruselanteil beschränkt sich aber leider auf höchstens eine Handvoll Szenen. Der Handlungsverlauf wirkt etwas unübersichtlich und leicht holprig, da eine Vielzahl Nebencharaktere eingeführt wird, von denen längst nicht alle von Bedeutung sind, aber dennoch die Konzentration des Zuschauers erfordern, der zudem meist mehr weiß als Stefano. Möglich, dass das als bewusstes Stilmittel eingesetzt wurde, ich empfand es als etwas unglücklich.
Neben einer Kameraarbeit, die einige ungewöhnliche Perspektiven parat hat und damit einige prächtige Bilder offeriert sowie Riz Ortolanis aufpeitschendem Elektro-/Geigen-Score (der aber manch Szene drastischer erscheinen lässt, als sie eigentlich ist) ist aber die Grundidee der Handlung positiv hervorzuheben, die besonders mit ihrem dramatischen, tragischen Ende stark an Stephen Kings Horrorklassiker „Friedhof der Kuscheltiere“ erinnert. Wer sich da von wem hat inspirieren lassen, ist bis heute leider nicht überliefert..
Allein schon deshalb ist Avatis Film von besonderem Interesse. Aber auch ohne diesen Umstand hätte man es mit einem ungewöhnlichen, interessanten Mystery-/Horror-Mix zu tun, der es jedoch inbesondere heutzutage schwer haben dürfte, sein geeichtes, entsprechend geduldiges und offenes Publikum zu finden und verglichen mit Avatis vorausgegangenem „The House...“ ein wenig enttäuscht.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
buxtebrawler hat geschrieben:[...]die besonders mit ihrem dramatischen, tragischen Ende stark an Stephen Kings Horrorklassiker „Friedhof der Kuscheltiere“ erinnert. Wer sich da von wem hat inspirieren lassen, ist bis heute leider nicht überliefert.
Da zum Zeitpunkt, als "Zeder" in Italien ins Kino kam, Stephen Kings "Pet Sematary" noch gar nicht erschienen war, ist wohl zumindest klar, dass sich Avati/Avati/Costanzo für "Zeder" nicht an King orientiert haben können. War doch noch kürzlich Thema in einem anderen Thread.
Adalmar hat geschrieben:Da zum Zeitpunkt, als "Zeder" in Italien ins Kino kam, Stephen Kings "Pet Sematary" noch gar nicht erschienen war, ist wohl zumindest klar, dass sich Avati/Avati/Costanzo für "Zeder" nicht an King orientiert haben können. War doch noch kürzlich Thema in einem anderen Thread.
Klar, aber evtl. haben diese irgendwie Wind von Kings Manuskript bzw. dessen Ideen bekommen? Der Zeitraum zwischen Erscheinen von Zeder und Kings Roman ist ja relativ gering. Aber das ist alles Spekulation. Wollte nur andeuten, dass ich die Inspiration in beide Richtungen für möglich halte. Vielleicht war's ja aber auch einfach nur ein unwahrscheinlicher Zufall.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
buxtebrawler hat geschrieben:Klar, aber evtl. haben diese irgendwie Wind von Kings Manuskript bzw. dessen Ideen bekommen?
Ist der Gedanke vom italienischen Plagiat- und Epigonalkino so tief verwurzelt, dass so eine Vermutung als mögliche Erklärung herhalten muss? Fragt sich nur: Wie ist Mario Bava vor dem Dreh von "Reazione a catena" Anfang der 70er Jahre an die Storyboards zu "Friday the 13th" gekommen? Also kurzum, ich halte hier eine Vorbildrolle von "Pet Sematary" für extrem unwahrscheinlich. Darauf waren die Avatis nicht angewiesen.
Adalmar hat geschrieben:Ist der Gedanke vom italienischen Plagiat- und Epigonalkino so tief verwurzelt, dass so eine Vermutung als mögliche Erklärung herhalten muss? Fragt sich nur: Wie ist Mario Bava vor dem Dreh von "Reazione a catena" Anfang der 70er Jahre an die Storyboards zu "Friday the 13th" gekommen? Also kurzum, ich halte hier eine Vorbildrolle von "Pet Sematary" für extrem unwahrscheinlich. Darauf waren die Avatis nicht angewiesen.
Ich bleibe skeptisch
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Adalmar hat geschrieben:Ist der Gedanke vom italienischen Plagiat- und Epigonalkino so tief verwurzelt, dass so eine Vermutung als mögliche Erklärung herhalten muss? Fragt sich nur: Wie ist Mario Bava vor dem Dreh von "Reazione a catena" Anfang der 70er Jahre an die Storyboards zu "Friday the 13th" gekommen? Also kurzum, ich halte hier eine Vorbildrolle von "Pet Sematary" für extrem unwahrscheinlich. Darauf waren die Avatis nicht angewiesen.