Es geht um deinen Kopf, Amigo - Mario Caiano

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Moderator: jogiwan

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sid.vicious
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Es geht um deinen Kopf, Amigo - Mario Caiano

Beitrag von sid.vicious »

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Produktionsland: Italien
Produktion: Mario Caiano
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Mario Caiano
Drehbuch: Mario Caiano
Kamera: Julio Ortas
Schnitt: Antonio Gimeno
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Francesco De Masi
Länge: ca. 97 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Anthony Steffen, Frank Wolff, Armando Calvo, Alejandra Nilo



Ringo und Tim retten dem Banditen Fidel zweimal das Leben. Als sie Fidels Wunden verbinden, entdecken sie eine Tätowierung auf dessen Rücken. Die Tätowierung ist die Hälfte einer Karte, die zu einem Goldschatz führt. Die zweite Hälfte der Schatzkarte befindet sich im Besitz eines skrupellosen Sheriffs. Man einigt sich den Schatz gemeinsam zu suchen, während sich der Spieler Trickie ebenfalls dazu gesellt…

Anthony Steffen verkörpert die Rolle des Ringo, neben Django der beliebteste Name im Italo-Western-Genre. Mit der klassischen Ringo-Figur, die Guiliano Gemma in Tessaris Meisterwerken darstellte, hat Steffens Rolle allerdings Nichts zu tun.

Es geht um deinen Kopf, Amigo ist ein sehr kurzweiliger Italo-Western, der von einigen Wendungen lebt und diese unterhaltsam an den Zuschauer vermittelt. Mario Caiano verzichtet hierbei eher auf exquisite Brutalitäten, ausgenommen einer Szene, in der Fidel mit Hilfe einer Kerze die Rückentätowierung ausgebrannt wird. Caiano konzentriert sich eher auf die einzelnen Charaktere und deren Böswilligkeit. Das Ganze wird allerdings mehr als ein Mittel zum Zweck inszeniert und soll keine Psychostudie sein, was allerdings in diesem Film auch gänzlich fehl am Platz wäre.

Fazit: Unterhaltsamer und guter Italo-Western der dank Andreas Bethmann 2004 sein Dasein auf DVD bekam, da es bis dato nicht einmal einen Video-Release gab. Was allerdings übel aufstößt ist die schlechte deutsche Synchonisation.


7/10
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Slim Naughton
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Re: Es geht um deinen Kopf, Amigo

Beitrag von Slim Naughton »

Nun ja, ich fand den Streifen trotz des von mir geschätzten Caianos auf dem Regieschemel nur gerade so durchschnittlich.

Hier ein Auszug aus unserer Review:
Mario Caiano ist ein Regisseur, der ebenso wenig richtige Kracher wie echte Gurken abgeliefert hat: gutes Mittelmaß, das immer für einen gewissen Unterhaltungswert steht. Nun, diesem Streifen fehlt allerdings nicht viel, um einen Platz im Gurkengewächshaus einzunehmen.
Hauptproblem ist, dass das Buch spätestens mit der völlig unmotivierten Einführung der Mexikanerin einen Beziehungsplot reindrückt, der den bis dahin eigentlich recht zügig dahin schnurrenden Film fast zu Fall bringt. Und dass der „Steffen“ nicht wirklich zum Romeo taugt, macht’s nicht besser.
Anstatt sich auf die Gruppendynamik innerhalb des Schatzsuchertrupps zu konzentrieren und die wirklich unterhaltsamen Versuche Trickys die Gruppenstruktur zu sprengen, um seine eigene Suppe zu köcheln, verliert sich der Streifen in läppischer Geschwätzigkeit. Dazu ist die deutsche Synchro wirklich unterste Kanone, was das Ganze noch unerträglicher macht. Wie so häufig, hätte auch dieses Werk wahrscheinlich der kräftige Einsatz des Rotstifts retten können. Schließlich gibt es, wie bereits erwähnt, durchaus gute Ansätze, die der Film allerdings größtenteils in der zweiten Hälfte verspielt.
Gut allerdings die Darstellerriege, die sich in erster Linie aus spanischem Personal zusammensetzt. Eduardo Fajardo überzeugt in einer für ihn ungewöhnlichen Rolle als Gutmensch, und auch „Anthony Steffen“ gestattet sich diesmal keine Ausreißer nach unten. Wirklich klasse ist einmal mehr Frank Wolff: Sein durch und durch falscher Fuffziger Tricky – geschniegelte Schale, völlig verrotteter Kern – hält den Streifen selbst in seinen dunkelsten Momenten so halbwegs in der Spur.
Julio Ortas steuert eine souveräne Kamera ohne Sperenzien bei, und auch der Score von de Masi ist solide und unspektakulär mit einem schönen Titelthema, das von Trompete, Bluesharp und Gitarren getragen wird.
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