Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Moderator: jogiwan
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
2.3.2018 SCHLACHTHOF BREMEN
JUSTIN SULLIVAN
Der Sänger der NEW MODEL ARMY: Eine Band, die bei mir immer einen besonderen Platz im Herzen hatte.
Ich weiß noch, bevor es ganze Radiosender gab, die für junge Leute ausgerichtet war, gab es Jugendsendungen bei den ÖR, in Bremen gab es bei dem einen Radio Bremen Sender das Fenster RITZ mit Monika Gray (deren Stimme ich imer nohc manchmal im Radio höre) (Beim NDR gab es "Musik für junge Leute, da hab ich zum ersten Mal Pnk gehört) und da lief New Model Army. So entdeckte ich Band lange bevor sie berühmt worden und nervte meine Freunde mit denen, aber die meisten waren auch begeistert. Und wenn solche Bands dann groß werden, fiebert man ja mit. Nur das das Publikum immer merkwürdiger wird, ist halt so. Bei NMA waren es die großen muskulösen Männer, die spätestens nach dem zweiten Songs obenrum blankzogen und ihren Schweiß verteilten, meist Engländer.... Die Shows waren trotz alledem ganz groß.
Zu CD-Zeiten und noch größeren Hallen verlor ich sie ein wenig aus den Augen, auch die eine oder andere Ubesetzung fand ich nicht so gut.
Dann aber hörte ich, das es ein Umsonstkonzert in Hannover gibt und die Gelegenheit hab ich genutzt, nun zwei Jahre her, und es war toll. Die neue LP "Winter" gekauft, auch super.
Jetzt also Justin Solo. Alte Mnner mit Gitarre ist ja nicht so mein Lieblingsgenre, mochte ich doch gerade den Energielevel bei NMA sehr und konnte es mir nicht so recht vorstellen, aber da es ziemlich güstig war, und auch endlich mal wieder ein Künstler, der auch meine Liebste interessierte, gingen wir zu diesem bestuhlten ( ) Konzert.
Die erste Überraschung: Justin war in Plauderlaune und sichtlich gut gelaunt. So erzählte er einiges zu mindestens jedem zweiten Song, und er war gut zu verstehen (auch in den Songs), dadurch war ein richtig intensives zuhören möglich. Und trotz der minimal Instrumentierung (wirklich nur mit Gitarre, ab und an ein wenig Synthiestreicher drunter, und ein Lied Karaoke zum Smartphone) Hauptsächlich Lieder aus der Zeit nach 2000, einiges von Winter, nur einen alten Hit (Ballad of Bodmin Pill), und ein bisher unveröffentlichtes, das auch sehr sehr gut war.
Ihr merkt schon, ich war schwer begeistert, Justin zog uns in seinen Bann, wir hörten aufmerksam zu, selbst ein paar nervige Fans bzw. Selbstdarsteller in unsere Nähe konnten die Stimung nicht verderben. Justin gab alles, sang intensiv und irgendwie authentisch und erzählte. Herrlich.
Der eigentliche Plan, noch in den Keller zu einem umsonst Heavy Metal Konzert von Bekannten zu gehen mußten wir leider platzen lassen, das passte irgendwie gar nicht.
Empfehlung.
JUSTIN SULLIVAN
Der Sänger der NEW MODEL ARMY: Eine Band, die bei mir immer einen besonderen Platz im Herzen hatte.
Ich weiß noch, bevor es ganze Radiosender gab, die für junge Leute ausgerichtet war, gab es Jugendsendungen bei den ÖR, in Bremen gab es bei dem einen Radio Bremen Sender das Fenster RITZ mit Monika Gray (deren Stimme ich imer nohc manchmal im Radio höre) (Beim NDR gab es "Musik für junge Leute, da hab ich zum ersten Mal Pnk gehört) und da lief New Model Army. So entdeckte ich Band lange bevor sie berühmt worden und nervte meine Freunde mit denen, aber die meisten waren auch begeistert. Und wenn solche Bands dann groß werden, fiebert man ja mit. Nur das das Publikum immer merkwürdiger wird, ist halt so. Bei NMA waren es die großen muskulösen Männer, die spätestens nach dem zweiten Songs obenrum blankzogen und ihren Schweiß verteilten, meist Engländer.... Die Shows waren trotz alledem ganz groß.
Zu CD-Zeiten und noch größeren Hallen verlor ich sie ein wenig aus den Augen, auch die eine oder andere Ubesetzung fand ich nicht so gut.
Dann aber hörte ich, das es ein Umsonstkonzert in Hannover gibt und die Gelegenheit hab ich genutzt, nun zwei Jahre her, und es war toll. Die neue LP "Winter" gekauft, auch super.
Jetzt also Justin Solo. Alte Mnner mit Gitarre ist ja nicht so mein Lieblingsgenre, mochte ich doch gerade den Energielevel bei NMA sehr und konnte es mir nicht so recht vorstellen, aber da es ziemlich güstig war, und auch endlich mal wieder ein Künstler, der auch meine Liebste interessierte, gingen wir zu diesem bestuhlten ( ) Konzert.
Die erste Überraschung: Justin war in Plauderlaune und sichtlich gut gelaunt. So erzählte er einiges zu mindestens jedem zweiten Song, und er war gut zu verstehen (auch in den Songs), dadurch war ein richtig intensives zuhören möglich. Und trotz der minimal Instrumentierung (wirklich nur mit Gitarre, ab und an ein wenig Synthiestreicher drunter, und ein Lied Karaoke zum Smartphone) Hauptsächlich Lieder aus der Zeit nach 2000, einiges von Winter, nur einen alten Hit (Ballad of Bodmin Pill), und ein bisher unveröffentlichtes, das auch sehr sehr gut war.
Ihr merkt schon, ich war schwer begeistert, Justin zog uns in seinen Bann, wir hörten aufmerksam zu, selbst ein paar nervige Fans bzw. Selbstdarsteller in unsere Nähe konnten die Stimung nicht verderben. Justin gab alles, sang intensiv und irgendwie authentisch und erzählte. Herrlich.
Der eigentliche Plan, noch in den Keller zu einem umsonst Heavy Metal Konzert von Bekannten zu gehen mußten wir leider platzen lassen, das passte irgendwie gar nicht.
Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Gehört als "Moni Gray" zur Stammbesetzung bei Radio Bremen 2.karlAbundzu hat geschrieben:in Bremen gab es bei dem einen Radio Bremen Sender das Fenster RITZ mit Monika Gray (deren Stimme ich imer nohc manchmal im Radio höre)
Pink?karlAbundzu hat geschrieben:da hab ich zum ersten Mal Pnk gehört)
New Model Army gehört für mich zu den ganz harten Freitag/Samstag-raus-Zeiten (ins "Woody's" in Bremen). Da lief IMMER "Vagabonds" und "51st State of America". Die Songs wurden auch nie langweilig und lauthals mitgegröhlt. Ich selber hatte aber nie was von denen und dachte eigentlich auch immer, die gäbe seit Anfang der 90er nicht mehr. Hab die total aus den Augen verloren. So wie "The Mission". Die liefen im "Woody's" auch immer. Im Doppelpack zusammen mit "Temple of Love" und "More" von den Sisters of Mercy. Süße Erinnerungen. Jetzt habe ich doch glatt Durst auf ein Bier und Bock auf rappelvolle Kellerdisco.
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- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Bei uns lief auf JEDER Party Poison Street und eben Vagabonds. An the Mission erinner ich mich auch gerne, gleich ihre erste Tour führte sie ja auch ins Modernes (dessen Freitag Tanz Abende für uns ja Pflicht waren), und es fing mit den Worten an: I still believe in God, but God no longer believes in me. Der Rest war toll und getanze und verstauchter Fuß.Arkadin hat geschrieben:Gehört als "Moni Gray" zur Stammbesetzung bei Radio Bremen 2.karlAbundzu hat geschrieben:in Bremen gab es bei dem einen Radio Bremen Sender das Fenster RITZ mit Monika Gray (deren Stimme ich imer nohc manchmal im Radio höre)
Pink?karlAbundzu hat geschrieben:da hab ich zum ersten Mal Pnk gehört)
New Model Army gehört für mich zu den ganz harten Freitag/Samstag-raus-Zeiten (ins "Woody's" in Bremen). Da lief IMMER "Vagabonds" und "51st State of America". Die Songs wurden auch nie langweilig und lauthals mitgegröhlt. Ich selber hatte aber nie was von denen und dachte eigentlich auch immer, die gäbe seit Anfang der 90er nicht mehr. Hab die total aus den Augen verloren. So wie "The Mission". Die liefen im "Woody's" auch immer. Im Doppelpack zusammen mit "Temple of Love" und "More" von den Sisters of Mercy. Süße Erinnerungen. Jetzt habe ich doch glatt Durst auf ein Bier und Bock auf rappelvolle Kellerdisco.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
03.03.2018, Ackerpoolco, Hamburg:
SCOOTER KIDS MUST DIE + CRACKMEIER
Mein Kumpel Martin ist erst letztes Jahr aus seiner serbischen Heimat nach Hamburg gezogen, hat flugs zusammen mit ein paar anderen Rabauken ‘ne Krachcombo gegründet und lud zur CRACKMEIER-Live-Premiere ins Eidelstedter Ackerpoolco. Da müssen andere empfehlens- und unterstützenswerte Veranstaltungen zurückstecken, denn ein solches Spektakel kann ich mir unmöglich entgehen lassen. Das Ackerpoolco war mir allerdings vollkommen unbekannt, per Bus, Bahn und Google Maps aber bald gefunden. Der Schuppen ist ein ‘nen recht guten Eindruck machendes Jugendzentrum inkl. Skatehalle, wo bereits seit 17:00 Uhr dem halsbrecherischen Rollbrettsport gefrönt wurde. Das Ganze war wohl die Geburtstagsparty eines Einheimischen, Eintritt war frei, Dithmarscher gab’s gegen paar Kröten Spende und ein Kaminfeuer sorgte an diesem arschkalten Tag ("Too old to skate"? Too cold to skate!) für Wärme. Ließ sich also ganz gut an. Den einen oder anderen CRACKMEIER, so der geschmackvolle Name des neuen Sterns am Hamburger Hardcore-Himmel, hatte ich allerdings noch nie so sichtlich nervös erlebt.
Diese warteten händeringend auf ihren zweiten Gitarristen Fokko, der einfach mal ganz lässig direkt zum Auftritt (ok, zum Soundcheck) erschien. Irgendwann zwischen neun und halb zehn ging’s dann los, Sänger Jesche positionierte sich vor der Bühne, nahm erstmals im Leben seine Mütze ab (hatte ihn noch nie ohne gesehen!) und wütete, brüllte, pöbelte sich durchs Set mit seinen angepissten, deutschsprachigen Hasstiraden gegen alles mögliche Verachtenswerte. Dank der beiden Gitarren der ehemaligen KAOS-KABELJAUer Fokko und Jerome (auch bei AUS DEM RASTER) und der anpeitschenden Rhythmussektion, bestehend aus dem schön dominant abgemischten Brutalo-Bass Böllers und Martins derbem, dabei technisch einwandfreiem Drumming, gab’s ein sattes Soundbrett dazu, das die Songs weder zu trocken noch monoton klingen ließ. Für einen ersten Gig überraschend tight! Hier und da gab’s etwas Background-Mitgebrüll und ein Song wurde vornehmlich von Jerome gesungen, wenn auch ohne dritte Strophe – kenn‘ ich, so wat… Das klopfte jedenfalls alles echt gut aufs Mett und provozierte auch den einen oder anderen Freudentanz im wesentlich stärker als erwartet vertretenen Publikum. Würde gern mal mit DMF zusammen mit CRACKMEIER zocken, wird hoffentlich mal möglich sein. Ein Einstand nach Maß! Bin jetzt Fan.
THE MUTTNICKS hatten leider kurzfristig abgesagt, also ging’s nach kurzer Pause direkt mit SCOOTER KIDS MUST DIE (oder auch SCOOTER KIDS UND KAI) weiter. Hatte ich noch nie von gehört, scheinen auch noch nicht sooo lange zu existieren. Mit dem Startschuss brach jedoch die Hölle los. Hatte ich es vorher schon recht optimistisch gefunden, den Tisch mit Mischpult etc. unmittelbar an der Tanzfläche aufzubauen, wurd’s nun echt gefährlich für die Technik: Bier spritzte durch die Gegend, Buddeln zerbarsten, Körper flogen herum. Ich hielt mich aus Sicherheitsgründen im Hintergrund, wie man auch den Fotos ansieht. Befürchtete ich anfänglich noch, der Sound könnte in Richung Screamo oder so gehen, wurde ich schnell eines Besseren belehrt: Astreiner, pfeilschneller Oldschool-Hard-/Trash-/Skatecore, hektisch und hysterisch, kurze Songs, englische Texte und ein Megahit auf Deutsch: „Ihr seit [sic!] schlau“ - doch „wir sind besoffen“. „Keine Bücher – wir wollen Bier!“ Perfekt auf den Punkt gebracht – nicht nur dieser Song, sondern der ganze Gig. Bekommt man hoffentlich auch öfter mal zu Gesicht.
Während der Zigarettenpause vor der Tür wurden die Scherben zusammengekehrt, anschließend musste ich mich erst mal wieder ‘ne Viertelstunde am Kamin aufwärmen. Mit ‘nem Bier to go ging’s in den Bus und zurück nach Altona, wo wir noch ‘nen Abstecher ins Monkeys machten, das seinen dritten Geburtstag feierte – also von einer Geburtstagsfeier auf die nächste, was perfekt passte, denn immerhin war ich ebenfalls mit einem Geburtstagskind unterwegs. Eigentlich hatten wir darauf spekuliert, dort nach dem Liveteil des Programms aufzuschlagen und gratis reinzukommen, waren dafür aber etwas zu früh am Start. So mussten wir noch jeder ‘nen Zehner für die letzten Songs der JUDGE-DREAD-Coverband latzen, aber sei’s drum: Ist ja für ‘nen guten Zweck… Die Band mit dem dicken Sänger im engen Superman-Shirt machte ihre Sache ohrenscheinlich ziemlich gut, könnte man sich wohl auch mal gezielt und abendfüllend geben. Einen Teil der Verlosung sahen wir uns noch an, ansonsten gaben wir uns im Pub-Bereich bei Mucke eines sehr geschmackssicheren DJs in angenehmer Atmosphäre den Rest, jedoch nicht ohne diverse Begrüßungen und Schnacks mit bekanntem Volk und natürlich Gratulationen ans Monkeys – auf die nächsten drei und noch viel mehr Jahre!
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/03-03-201 ... rackmeier/
SCOOTER KIDS MUST DIE + CRACKMEIER
Mein Kumpel Martin ist erst letztes Jahr aus seiner serbischen Heimat nach Hamburg gezogen, hat flugs zusammen mit ein paar anderen Rabauken ‘ne Krachcombo gegründet und lud zur CRACKMEIER-Live-Premiere ins Eidelstedter Ackerpoolco. Da müssen andere empfehlens- und unterstützenswerte Veranstaltungen zurückstecken, denn ein solches Spektakel kann ich mir unmöglich entgehen lassen. Das Ackerpoolco war mir allerdings vollkommen unbekannt, per Bus, Bahn und Google Maps aber bald gefunden. Der Schuppen ist ein ‘nen recht guten Eindruck machendes Jugendzentrum inkl. Skatehalle, wo bereits seit 17:00 Uhr dem halsbrecherischen Rollbrettsport gefrönt wurde. Das Ganze war wohl die Geburtstagsparty eines Einheimischen, Eintritt war frei, Dithmarscher gab’s gegen paar Kröten Spende und ein Kaminfeuer sorgte an diesem arschkalten Tag ("Too old to skate"? Too cold to skate!) für Wärme. Ließ sich also ganz gut an. Den einen oder anderen CRACKMEIER, so der geschmackvolle Name des neuen Sterns am Hamburger Hardcore-Himmel, hatte ich allerdings noch nie so sichtlich nervös erlebt.
Diese warteten händeringend auf ihren zweiten Gitarristen Fokko, der einfach mal ganz lässig direkt zum Auftritt (ok, zum Soundcheck) erschien. Irgendwann zwischen neun und halb zehn ging’s dann los, Sänger Jesche positionierte sich vor der Bühne, nahm erstmals im Leben seine Mütze ab (hatte ihn noch nie ohne gesehen!) und wütete, brüllte, pöbelte sich durchs Set mit seinen angepissten, deutschsprachigen Hasstiraden gegen alles mögliche Verachtenswerte. Dank der beiden Gitarren der ehemaligen KAOS-KABELJAUer Fokko und Jerome (auch bei AUS DEM RASTER) und der anpeitschenden Rhythmussektion, bestehend aus dem schön dominant abgemischten Brutalo-Bass Böllers und Martins derbem, dabei technisch einwandfreiem Drumming, gab’s ein sattes Soundbrett dazu, das die Songs weder zu trocken noch monoton klingen ließ. Für einen ersten Gig überraschend tight! Hier und da gab’s etwas Background-Mitgebrüll und ein Song wurde vornehmlich von Jerome gesungen, wenn auch ohne dritte Strophe – kenn‘ ich, so wat… Das klopfte jedenfalls alles echt gut aufs Mett und provozierte auch den einen oder anderen Freudentanz im wesentlich stärker als erwartet vertretenen Publikum. Würde gern mal mit DMF zusammen mit CRACKMEIER zocken, wird hoffentlich mal möglich sein. Ein Einstand nach Maß! Bin jetzt Fan.
THE MUTTNICKS hatten leider kurzfristig abgesagt, also ging’s nach kurzer Pause direkt mit SCOOTER KIDS MUST DIE (oder auch SCOOTER KIDS UND KAI) weiter. Hatte ich noch nie von gehört, scheinen auch noch nicht sooo lange zu existieren. Mit dem Startschuss brach jedoch die Hölle los. Hatte ich es vorher schon recht optimistisch gefunden, den Tisch mit Mischpult etc. unmittelbar an der Tanzfläche aufzubauen, wurd’s nun echt gefährlich für die Technik: Bier spritzte durch die Gegend, Buddeln zerbarsten, Körper flogen herum. Ich hielt mich aus Sicherheitsgründen im Hintergrund, wie man auch den Fotos ansieht. Befürchtete ich anfänglich noch, der Sound könnte in Richung Screamo oder so gehen, wurde ich schnell eines Besseren belehrt: Astreiner, pfeilschneller Oldschool-Hard-/Trash-/Skatecore, hektisch und hysterisch, kurze Songs, englische Texte und ein Megahit auf Deutsch: „Ihr seit [sic!] schlau“ - doch „wir sind besoffen“. „Keine Bücher – wir wollen Bier!“ Perfekt auf den Punkt gebracht – nicht nur dieser Song, sondern der ganze Gig. Bekommt man hoffentlich auch öfter mal zu Gesicht.
Während der Zigarettenpause vor der Tür wurden die Scherben zusammengekehrt, anschließend musste ich mich erst mal wieder ‘ne Viertelstunde am Kamin aufwärmen. Mit ‘nem Bier to go ging’s in den Bus und zurück nach Altona, wo wir noch ‘nen Abstecher ins Monkeys machten, das seinen dritten Geburtstag feierte – also von einer Geburtstagsfeier auf die nächste, was perfekt passte, denn immerhin war ich ebenfalls mit einem Geburtstagskind unterwegs. Eigentlich hatten wir darauf spekuliert, dort nach dem Liveteil des Programms aufzuschlagen und gratis reinzukommen, waren dafür aber etwas zu früh am Start. So mussten wir noch jeder ‘nen Zehner für die letzten Songs der JUDGE-DREAD-Coverband latzen, aber sei’s drum: Ist ja für ‘nen guten Zweck… Die Band mit dem dicken Sänger im engen Superman-Shirt machte ihre Sache ohrenscheinlich ziemlich gut, könnte man sich wohl auch mal gezielt und abendfüllend geben. Einen Teil der Verlosung sahen wir uns noch an, ansonsten gaben wir uns im Pub-Bereich bei Mucke eines sehr geschmackssicheren DJs in angenehmer Atmosphäre den Rest, jedoch nicht ohne diverse Begrüßungen und Schnacks mit bekanntem Volk und natürlich Gratulationen ans Monkeys – auf die nächsten drei und noch viel mehr Jahre!
Reich bebildert auch hier:
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
17.03.2018, Kulturpalast, Hamburg:
VENOM INC. + SUFFOCATION + DESASTER + NERVOSA + AETERNAM + SURVIVE + MIDNIGHT FORCE
Als ich anno dazumal nur VENOM INC. und NERVOSA in der Konzertankündigung las, wurde ich gleich nervös und hab‘ mir schnellstmöglich Karten gesichert, weil ich ahnte: Das würde eng werden. Doch statt in der muggeligen Bambi Galore fand die mit insgesamt sieben Bands auf Festivalgröße aufgeblasene Sause im neu errichteten Kulturpalast statt, der ebenerdig und für größere Veranstaltungen ausgelegt ist. Etwas Verwirrung gab’s im Vorfeld um die Uhrzeit, Facebook-Veranstaltungskalender und Kulturpalast-Internetauftritt widersprachen sich da. Letztlich sollte es um 16:30 Uhr losgehen, doch der Beginn verzögerte sich um ‘ne halbe Stunde – was leider offenbar durch Spielzeitverknappung wieder reingeholt werden solle, aber dazu später mehr. So kamen wir dann doch nicht zu spät und konnten noch in Ruhe ‘ne Merch-Runde drehen, erstaunt feststellen, dass auch Imbissverpflegung und Wacken-Tee angeboten wurden und ein erstes Bierchen zischen.
In der noch übersichtlich gefüllten Halle eröffneten MIDNIGHT FORCE, eine noch junge Band aus Schottland, die auf köstliche Weise Epic-Metal-Gedöns persiflierte: Ein um die Töne ringender (aufgrund des miesen Sounds vor der Bühne ohnehin kaum zu hörender) Sänger mit Robin-Hood-Armschützern und hübschen Schleifchen in seinen Stiefeln, der verunsichert posiert/gestikuliert und sein Mikro auch mal mit ‘nem imaginären Schwert verwechselt, ein Basser auf Socken, der gern mal Fünfe gerade sein lässt und es sich auf dem Bühnenboden bequem macht und ein Drummer, der noch während des letzten Songs sein Equipment abbaut. Nur der Gitarrist im schicken King-Diamond-Shirt hielt sich mit Späßen zurück. Haben trotzdem gut geschmunzelt.
Auch SURVIVE aus Japan sagten mir im Vorfeld so gar nichts. Die zocken ‘ne Mischung aus modernem Brachial-Thrash und Metalcore oder so und der erste Song ging direkt mal im Soundmatsch unter. Danach wurde die Akustik jedoch deutlich besser und, doch, der Endzeit-Look und heftig drückende Sound hatten was, einen gewissen Unterhaltungswert konnte man der Darbietung nicht absprechen – wenn auch die Klargesang-Parts störten und ich noch stärker davon fasziniert war, wie allen voran der Bassist dem offenbar als Ersatz eingesprungenen (weil optisch arg aus der Reihe fallenden) Drummer unablässig Signale für Einsätze, Wechsel, Fills etc. gab. An Spielzeit hatte man ihnen anscheinend locker zehn Minuten abgeknapst und so war der Gig in der mittlerweile stärker gefüllten Halle recht schnell durch.
Die Symphonic-Death-Metaller AETERNAM aus Kanada liefen bislang ebenfalls komplett unter meinem Radar, denn alles, was mit „symphonic“ zu tun hat, meide ich wie der Teufel das Weihwasser und halte ich für ziemlich überflüssig. In diesem konkreten Fall bekam ich’s dann mit weniger stumpfem, bisweilen hörenswertem Death Metal zu tun, in dessen Hintergrund irgendwelche ach-so-symphonischen Samples aus der Konserve herumkleisterten. Der Shouter und Gitarrist war dafür motiviert bis in die Haarspitzen, wirkte recht sympathisch und dem Publikum gefiel’s offenbar.
Es folgte der erste Höhepunkt der Abends: Die drei Brasilianerinnen von NERVOSA gehören seit ihrem Debüt zu meinen Favoriten, was zeitgenössischen, fiesen Thrash Metal betrifft. Vor der Bühne wurde sich nun ordentlich gedrängelt, doch, oh Graus: Fernandas Gesang und Prikas Gitarre waren kaum zu vernehmen und es dauert eine ganze Weile, bis der Sound hörbar besser wurde. Die Band war in bester Spiellaune und Fernanda agil wie eh und je, doch nach dem großen Finale mit „Into Moshpit“, bei dem der Mob dann auch mal so richtig in Bewegung geriet, war schon wieder Schluss – nach offenbar ebenfalls nicht mehr als 25 Minuten. Aufgrund des schwachen Sounds und der knappen Spielzeit die erste kleine Enttäuschung des Abends, trotz Spitzenband.
Die Koblenzer Black-Thrasher DESASTER hatte ich bisher weniger auf dem Schirm, irgendetwas fehlte mir auf den Alben immer, so 100%ig ist’s nicht mein Sound. Nach der Bekanntgabe, dass Drummer Husky nun nicht mehr „nur“ nebenbei noch bei ASPHYX die Felle malträtiert, sondern auch der Nachfolger Makkas bei Ruhrpott’s Finest SODOM ist, war ich aber besonders auf den Gig gespannt. Und, ja: Die Band mit Bodybuilder am Gesangsmikro, Guildo Horn an der Klampfe und einem verhuschten corpsegepainteten Gespenst am Tieftöner machte ordentlich Druck, der Sound war deutlich besser als bei den südamerikanischen Kolleginnen und mittels geordnetem Chaos wurde eine Aggronummer nach der anderen gezündet und ins Publikum gespien, das nun ordentlich auf Temperatur war. Machte live echt Laune, auch wenn sich kein Song so richtig festkrallen wollte. Für die grobe Kelle aber wirklich amtlich. Husky entpuppte sich zudem wie gehofft als echtes Drum-Tier, das neben Profi-Technik auch einen brutalen Punch vorlegt und offenbar mit viel Leidenschaft bei der Sache ist. Geht absolut klar und ich freue mich auf den ersten SODOM-Gig mit ihm! Ach ja, die Spielzeit schien mir nun auch angemessen.
Auf den Co-Headliner SUFFOCATION hatten sich eine Menge Besucher gefreut, mir hingegen war er ziemlich egal - bin und bleibe einfach notorischer Death-Metal-Banause. Sicher, hier haben wir es mit US-Genre-Pionieren zu tun, für mich ist das aber weitestgehend schlicht hookbefreiter Grunzlärm. Dessen Fans allerdings feierte ihre Party, wenngleich die Circle Pits zumindest anfänglich eher noch nach gemütlichen Spaziergängen aussahen. Ab und zu kamen Stagediver und Crowdsurfer vorbei. Ich schüttete mir derweil ein Bier nach dem anderen rein, bis mich die Monotonie der Musik in eine Art Trancezustand versetzt hatte. Entspannt beobachtete ich die Musiker, anhand derer Bewegungen sich mir schließlich dann und wann der Groove der Songs erschloss und ich ekstatisch mit dem Fußballen moshte, mit dem Kopf im Takt nickte und mich für meine Lady freute, der ich zum Geburtstag eine Eintrittskarte vermacht hatte und die der Chose wesentlich mehr abgewinnen konnte als ich alter Muffel. Kurios fand ich übrigens den Bassisten, der seinen kastrierten Fünfsaiter immer wieder senkrecht auf den Boden stellte und wie einen Standbass spielte. Noch wesentlicher kurioser allerdings ist’s, dass der Zeitplan mittlerweile nicht nur ein-, sondern sogar überholt worden war, sodass SUFOCATION viel früher als veranschlagt angefangen hatten – zum Ärger manch Fans, der dadurch den Großteil des Sets verpasste. Als Death Metaller hat man’s nicht immer leicht und in der Tat ist das eher so suboptimal – wobei ich mich andererseits aber frage, womit man sich ausgerechnet in HH-Billstedt denn sonst so während eines Metal-Festivals die Zeit vertreibt, dass man gar nicht mitbekommt, wenn die Lieblingsband zum Angriff bläst.
Wie dem auch sei, nu‘ aber: VENOM! Meine ewige Leib- und Magenband neben IRON MAIDEN, SODOM und CYNDI LAUPER. Ok, es war jene Inkarnation mit dem INC. dahinter, also ohne Cronos, dafür mit den anderen beiden Gründungsmitgliedern Abaddon und Mantas sowie „Demolition Man“ Tony Dolan an Bass und Gesang, den ich schon bei ATOMKRAFT cool fand und der von 1989 bis 1992 bei VENOM verpflichtet war. Das „Prime Evil“-Album seinerzeit war ein deutlicher Fortschritt nach dem eher missglückten „Calm Before The Storm“, dem damals letzten mit Cronos. Live hatten mir VENOM INC. bereits 2016 auf dem Metal-Bash-Open-Air die Möbel geradegerückt, doch da waren sie auch noch nicht mit neuem Material am Start. Das fand ich aus der Konserve auch eher so semi, natürlich wollte ich in erster Linie die alten Schoten hören. Aber wer zur Hölle war dieser Jungspund da hinter den Nuclear Warheads? Ach wat, Abaddon ist noch mal Vater geworden und wird von einem gewissen Jeramie Kling vertreten? Hätte man das nicht umgekehrt machen können? Kleiner Scherz, große Unterschiede konnte ich keine ausmachen, es rumpelte vielleicht etwas weniger. Ging los mit „Avé Satanas“ von der neuen Platte, danach wechselten sich alte und neue Stücke ‘ne Zeitlang mehr oder weniger ab. Entweder integrierte sich der neue, durchs Double-Bass-Getrete gut auszumachende Stoff live überraschend passabel ins Set oder mir war auf meiner alkoholgepitchten Euphoriewelle mittlerweile alles egal. Zum Mitgrölen luden natürlich Klassiker wie „Welcome To Hell“, „Die Hard, „Live Like An Angel (Die Like A Devil)“, „Black Metal“ und „Countess Bathory“ ein, das „Prime Evil“-Album wurde mit „Parasite“ berücksichtigt und als Zugaben gab’s „Sons Of Satan“ und „Witching Hour“ auf die ehrfurchtsvoll gespitzten Löffel. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, bekam man die anfänglichen Soundprobleme bald in den Griff. Dolan ist immer noch ‘ne coole Sau mit klasse Bühnenausstrahlung und Mantas mit ohne Schnurri, dafür Irokesenzopf genoss sichtlich die Nähe zum Publikum, wenn er am vorderen Bühnenrand herumturnte und seine Sechssaitige fidelte. Von Stagedivern ließ man sich nicht irritieren und machte generell einen fitten, spielfreudigen Eindruck. Die Kirsche auf der Setlisthaube wäre gewesen, hätte man noch ‘nen schönen alten ATOMKRAFT-Stampfer skandiert. Dolan sieht nach wie vor wie aus vom „Mad Max II“- oder „Hügel der blutigen Augen“-Filmset entführt; in Kombination mit VENOMs Image wirkt die Band wie eine krude Endzeit-Metal’n’Roll-Satanisten-Sekte auf mich. Als Kind der ‘80er stehe ich natürlich total auf so was, so dass ich’s ganz mit der alten Warncke-Eis-Losung halte: Zwei VENOMs sind besser als kein VENOM.
VENOM INC. hatten ‘ne ganze Weile gespielt, länger als ‘ne Stunde (wie ursprünglich geplant) – deshalb die Umstellung des Zeitplans? Mein Gesamteindruck des Festivals ist etwas durchwachsen: Den günstigen Preisen zum Trotz hätte ich’s geiler gefunden, NERVOSA, DESASTER und VENOM INC. im Bambi zu sehen, was jedoch reichlich egoistisch gewesen wäre, denn da hätten niemals alle reingepasst. Letztlich überwog aber eindeutig der Spaß und so bot sich eben die Möglichkeit, auch mal wieder ein bisschen über den musikalischen Tellerrand hinauszublicken bzw. -horchen. Ein interessanter lokaler Opener – davon gibt’s in Hamburg doch genug – wäre mir aber lieber gewesen als MIDNIGHT FORCE, NERVOSA sollten, wo auch immer sie auftreten, mind. eine Dreiviertelstunde zocken und falls die Soundprobleme an der Hallenakustik liegen, hoffe ich, dass man sie zukünftig besser gehandhabt bekommt. Ansonsten bin ich gut auf meine Kosten gekommen und hab‘ meine Soul mal wieder derbe to the Gods Rock’n’Roll downgelayt.
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/17-03-201 ... ght-force/
VENOM INC. + SUFFOCATION + DESASTER + NERVOSA + AETERNAM + SURVIVE + MIDNIGHT FORCE
Als ich anno dazumal nur VENOM INC. und NERVOSA in der Konzertankündigung las, wurde ich gleich nervös und hab‘ mir schnellstmöglich Karten gesichert, weil ich ahnte: Das würde eng werden. Doch statt in der muggeligen Bambi Galore fand die mit insgesamt sieben Bands auf Festivalgröße aufgeblasene Sause im neu errichteten Kulturpalast statt, der ebenerdig und für größere Veranstaltungen ausgelegt ist. Etwas Verwirrung gab’s im Vorfeld um die Uhrzeit, Facebook-Veranstaltungskalender und Kulturpalast-Internetauftritt widersprachen sich da. Letztlich sollte es um 16:30 Uhr losgehen, doch der Beginn verzögerte sich um ‘ne halbe Stunde – was leider offenbar durch Spielzeitverknappung wieder reingeholt werden solle, aber dazu später mehr. So kamen wir dann doch nicht zu spät und konnten noch in Ruhe ‘ne Merch-Runde drehen, erstaunt feststellen, dass auch Imbissverpflegung und Wacken-Tee angeboten wurden und ein erstes Bierchen zischen.
In der noch übersichtlich gefüllten Halle eröffneten MIDNIGHT FORCE, eine noch junge Band aus Schottland, die auf köstliche Weise Epic-Metal-Gedöns persiflierte: Ein um die Töne ringender (aufgrund des miesen Sounds vor der Bühne ohnehin kaum zu hörender) Sänger mit Robin-Hood-Armschützern und hübschen Schleifchen in seinen Stiefeln, der verunsichert posiert/gestikuliert und sein Mikro auch mal mit ‘nem imaginären Schwert verwechselt, ein Basser auf Socken, der gern mal Fünfe gerade sein lässt und es sich auf dem Bühnenboden bequem macht und ein Drummer, der noch während des letzten Songs sein Equipment abbaut. Nur der Gitarrist im schicken King-Diamond-Shirt hielt sich mit Späßen zurück. Haben trotzdem gut geschmunzelt.
Auch SURVIVE aus Japan sagten mir im Vorfeld so gar nichts. Die zocken ‘ne Mischung aus modernem Brachial-Thrash und Metalcore oder so und der erste Song ging direkt mal im Soundmatsch unter. Danach wurde die Akustik jedoch deutlich besser und, doch, der Endzeit-Look und heftig drückende Sound hatten was, einen gewissen Unterhaltungswert konnte man der Darbietung nicht absprechen – wenn auch die Klargesang-Parts störten und ich noch stärker davon fasziniert war, wie allen voran der Bassist dem offenbar als Ersatz eingesprungenen (weil optisch arg aus der Reihe fallenden) Drummer unablässig Signale für Einsätze, Wechsel, Fills etc. gab. An Spielzeit hatte man ihnen anscheinend locker zehn Minuten abgeknapst und so war der Gig in der mittlerweile stärker gefüllten Halle recht schnell durch.
Die Symphonic-Death-Metaller AETERNAM aus Kanada liefen bislang ebenfalls komplett unter meinem Radar, denn alles, was mit „symphonic“ zu tun hat, meide ich wie der Teufel das Weihwasser und halte ich für ziemlich überflüssig. In diesem konkreten Fall bekam ich’s dann mit weniger stumpfem, bisweilen hörenswertem Death Metal zu tun, in dessen Hintergrund irgendwelche ach-so-symphonischen Samples aus der Konserve herumkleisterten. Der Shouter und Gitarrist war dafür motiviert bis in die Haarspitzen, wirkte recht sympathisch und dem Publikum gefiel’s offenbar.
Es folgte der erste Höhepunkt der Abends: Die drei Brasilianerinnen von NERVOSA gehören seit ihrem Debüt zu meinen Favoriten, was zeitgenössischen, fiesen Thrash Metal betrifft. Vor der Bühne wurde sich nun ordentlich gedrängelt, doch, oh Graus: Fernandas Gesang und Prikas Gitarre waren kaum zu vernehmen und es dauert eine ganze Weile, bis der Sound hörbar besser wurde. Die Band war in bester Spiellaune und Fernanda agil wie eh und je, doch nach dem großen Finale mit „Into Moshpit“, bei dem der Mob dann auch mal so richtig in Bewegung geriet, war schon wieder Schluss – nach offenbar ebenfalls nicht mehr als 25 Minuten. Aufgrund des schwachen Sounds und der knappen Spielzeit die erste kleine Enttäuschung des Abends, trotz Spitzenband.
Die Koblenzer Black-Thrasher DESASTER hatte ich bisher weniger auf dem Schirm, irgendetwas fehlte mir auf den Alben immer, so 100%ig ist’s nicht mein Sound. Nach der Bekanntgabe, dass Drummer Husky nun nicht mehr „nur“ nebenbei noch bei ASPHYX die Felle malträtiert, sondern auch der Nachfolger Makkas bei Ruhrpott’s Finest SODOM ist, war ich aber besonders auf den Gig gespannt. Und, ja: Die Band mit Bodybuilder am Gesangsmikro, Guildo Horn an der Klampfe und einem verhuschten corpsegepainteten Gespenst am Tieftöner machte ordentlich Druck, der Sound war deutlich besser als bei den südamerikanischen Kolleginnen und mittels geordnetem Chaos wurde eine Aggronummer nach der anderen gezündet und ins Publikum gespien, das nun ordentlich auf Temperatur war. Machte live echt Laune, auch wenn sich kein Song so richtig festkrallen wollte. Für die grobe Kelle aber wirklich amtlich. Husky entpuppte sich zudem wie gehofft als echtes Drum-Tier, das neben Profi-Technik auch einen brutalen Punch vorlegt und offenbar mit viel Leidenschaft bei der Sache ist. Geht absolut klar und ich freue mich auf den ersten SODOM-Gig mit ihm! Ach ja, die Spielzeit schien mir nun auch angemessen.
Auf den Co-Headliner SUFFOCATION hatten sich eine Menge Besucher gefreut, mir hingegen war er ziemlich egal - bin und bleibe einfach notorischer Death-Metal-Banause. Sicher, hier haben wir es mit US-Genre-Pionieren zu tun, für mich ist das aber weitestgehend schlicht hookbefreiter Grunzlärm. Dessen Fans allerdings feierte ihre Party, wenngleich die Circle Pits zumindest anfänglich eher noch nach gemütlichen Spaziergängen aussahen. Ab und zu kamen Stagediver und Crowdsurfer vorbei. Ich schüttete mir derweil ein Bier nach dem anderen rein, bis mich die Monotonie der Musik in eine Art Trancezustand versetzt hatte. Entspannt beobachtete ich die Musiker, anhand derer Bewegungen sich mir schließlich dann und wann der Groove der Songs erschloss und ich ekstatisch mit dem Fußballen moshte, mit dem Kopf im Takt nickte und mich für meine Lady freute, der ich zum Geburtstag eine Eintrittskarte vermacht hatte und die der Chose wesentlich mehr abgewinnen konnte als ich alter Muffel. Kurios fand ich übrigens den Bassisten, der seinen kastrierten Fünfsaiter immer wieder senkrecht auf den Boden stellte und wie einen Standbass spielte. Noch wesentlicher kurioser allerdings ist’s, dass der Zeitplan mittlerweile nicht nur ein-, sondern sogar überholt worden war, sodass SUFOCATION viel früher als veranschlagt angefangen hatten – zum Ärger manch Fans, der dadurch den Großteil des Sets verpasste. Als Death Metaller hat man’s nicht immer leicht und in der Tat ist das eher so suboptimal – wobei ich mich andererseits aber frage, womit man sich ausgerechnet in HH-Billstedt denn sonst so während eines Metal-Festivals die Zeit vertreibt, dass man gar nicht mitbekommt, wenn die Lieblingsband zum Angriff bläst.
Wie dem auch sei, nu‘ aber: VENOM! Meine ewige Leib- und Magenband neben IRON MAIDEN, SODOM und CYNDI LAUPER. Ok, es war jene Inkarnation mit dem INC. dahinter, also ohne Cronos, dafür mit den anderen beiden Gründungsmitgliedern Abaddon und Mantas sowie „Demolition Man“ Tony Dolan an Bass und Gesang, den ich schon bei ATOMKRAFT cool fand und der von 1989 bis 1992 bei VENOM verpflichtet war. Das „Prime Evil“-Album seinerzeit war ein deutlicher Fortschritt nach dem eher missglückten „Calm Before The Storm“, dem damals letzten mit Cronos. Live hatten mir VENOM INC. bereits 2016 auf dem Metal-Bash-Open-Air die Möbel geradegerückt, doch da waren sie auch noch nicht mit neuem Material am Start. Das fand ich aus der Konserve auch eher so semi, natürlich wollte ich in erster Linie die alten Schoten hören. Aber wer zur Hölle war dieser Jungspund da hinter den Nuclear Warheads? Ach wat, Abaddon ist noch mal Vater geworden und wird von einem gewissen Jeramie Kling vertreten? Hätte man das nicht umgekehrt machen können? Kleiner Scherz, große Unterschiede konnte ich keine ausmachen, es rumpelte vielleicht etwas weniger. Ging los mit „Avé Satanas“ von der neuen Platte, danach wechselten sich alte und neue Stücke ‘ne Zeitlang mehr oder weniger ab. Entweder integrierte sich der neue, durchs Double-Bass-Getrete gut auszumachende Stoff live überraschend passabel ins Set oder mir war auf meiner alkoholgepitchten Euphoriewelle mittlerweile alles egal. Zum Mitgrölen luden natürlich Klassiker wie „Welcome To Hell“, „Die Hard, „Live Like An Angel (Die Like A Devil)“, „Black Metal“ und „Countess Bathory“ ein, das „Prime Evil“-Album wurde mit „Parasite“ berücksichtigt und als Zugaben gab’s „Sons Of Satan“ und „Witching Hour“ auf die ehrfurchtsvoll gespitzten Löffel. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, bekam man die anfänglichen Soundprobleme bald in den Griff. Dolan ist immer noch ‘ne coole Sau mit klasse Bühnenausstrahlung und Mantas mit ohne Schnurri, dafür Irokesenzopf genoss sichtlich die Nähe zum Publikum, wenn er am vorderen Bühnenrand herumturnte und seine Sechssaitige fidelte. Von Stagedivern ließ man sich nicht irritieren und machte generell einen fitten, spielfreudigen Eindruck. Die Kirsche auf der Setlisthaube wäre gewesen, hätte man noch ‘nen schönen alten ATOMKRAFT-Stampfer skandiert. Dolan sieht nach wie vor wie aus vom „Mad Max II“- oder „Hügel der blutigen Augen“-Filmset entführt; in Kombination mit VENOMs Image wirkt die Band wie eine krude Endzeit-Metal’n’Roll-Satanisten-Sekte auf mich. Als Kind der ‘80er stehe ich natürlich total auf so was, so dass ich’s ganz mit der alten Warncke-Eis-Losung halte: Zwei VENOMs sind besser als kein VENOM.
VENOM INC. hatten ‘ne ganze Weile gespielt, länger als ‘ne Stunde (wie ursprünglich geplant) – deshalb die Umstellung des Zeitplans? Mein Gesamteindruck des Festivals ist etwas durchwachsen: Den günstigen Preisen zum Trotz hätte ich’s geiler gefunden, NERVOSA, DESASTER und VENOM INC. im Bambi zu sehen, was jedoch reichlich egoistisch gewesen wäre, denn da hätten niemals alle reingepasst. Letztlich überwog aber eindeutig der Spaß und so bot sich eben die Möglichkeit, auch mal wieder ein bisschen über den musikalischen Tellerrand hinauszublicken bzw. -horchen. Ein interessanter lokaler Opener – davon gibt’s in Hamburg doch genug – wäre mir aber lieber gewesen als MIDNIGHT FORCE, NERVOSA sollten, wo auch immer sie auftreten, mind. eine Dreiviertelstunde zocken und falls die Soundprobleme an der Hallenakustik liegen, hoffe ich, dass man sie zukünftig besser gehandhabt bekommt. Ansonsten bin ich gut auf meine Kosten gekommen und hab‘ meine Soul mal wieder derbe to the Gods Rock’n’Roll downgelayt.
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/17-03-201 ... ght-force/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
23.3.18, Pusta Stuben 20 Uhr
LORD SUPER
Nach einer Woche im Nirgendwo war eigentlich herumhängen angesagt, doch wurde ich zu einem Ausflug überredet, Lord Super spielte in den Pusta Stuben. Das Auto gesattelt, durchs Moor, durch den Nebel in die Wümmewiesen zu der 'urigen' Kneipe. Ein kleines Schmuckstück, vollgestellt mit allerlei Kleinigkeiten, alten Konzertplakaten an der Wand, usw. Und das nicht irgendwie ironisch oder Vintage, sondern einfach so. Und ein sehr sympatisches Wirtspaar! Das werde ich auch mal im Sommer austeten, ein Biergarten an der Wüme und eine gute Karte.
Es spielten auf: LORD SUPER, ein Projekt von Andreas Wolfinger (Andy Super) und Guido Bolero (Lord Guido), beide bekannt durch haufenweise Projekte, die Arkschi und ich ja auch des öfteren anpreisen.
Das Programm speiste sich aus vielen Songs aus der eigenen Historie: Gruppe 80, Cool Jerks, Gestatten, Schult, Ballroom Stompers, dazu ein paar wenige, schön ausgesuchte Coverversionen.
Wir sind hier also im Land von NDW, deutschsprachigem Beat, Powerpop und alles im Geiste von Punk von zwei sehr guten Instrumentalisten: Guido am Schlagzeug und im Mittelset am Casio, Andreas an der Gitarre, beide singen.
Die Kneipe war gut gefüllt (ist innen auch sehr klein) jeder einzelne, der sich herverirrte wurde gefeiert. Die beiden waren gut aufgelegt und wollten gar nicht mehr aufhören. Es war eine launige Nacht mit viel guter Musik.
Set 1 und 3:
Set2
LORD SUPER
Nach einer Woche im Nirgendwo war eigentlich herumhängen angesagt, doch wurde ich zu einem Ausflug überredet, Lord Super spielte in den Pusta Stuben. Das Auto gesattelt, durchs Moor, durch den Nebel in die Wümmewiesen zu der 'urigen' Kneipe. Ein kleines Schmuckstück, vollgestellt mit allerlei Kleinigkeiten, alten Konzertplakaten an der Wand, usw. Und das nicht irgendwie ironisch oder Vintage, sondern einfach so. Und ein sehr sympatisches Wirtspaar! Das werde ich auch mal im Sommer austeten, ein Biergarten an der Wüme und eine gute Karte.
Es spielten auf: LORD SUPER, ein Projekt von Andreas Wolfinger (Andy Super) und Guido Bolero (Lord Guido), beide bekannt durch haufenweise Projekte, die Arkschi und ich ja auch des öfteren anpreisen.
Das Programm speiste sich aus vielen Songs aus der eigenen Historie: Gruppe 80, Cool Jerks, Gestatten, Schult, Ballroom Stompers, dazu ein paar wenige, schön ausgesuchte Coverversionen.
Wir sind hier also im Land von NDW, deutschsprachigem Beat, Powerpop und alles im Geiste von Punk von zwei sehr guten Instrumentalisten: Guido am Schlagzeug und im Mittelset am Casio, Andreas an der Gitarre, beide singen.
Die Kneipe war gut gefüllt (ist innen auch sehr klein) jeder einzelne, der sich herverirrte wurde gefeiert. Die beiden waren gut aufgelegt und wollten gar nicht mehr aufhören. Es war eine launige Nacht mit viel guter Musik.
Set 1 und 3:
Set2
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
12. April 2018, AUSZEIT
Gestern mal wieder überlegt, Kino oder laut Punk? Ich habe mich für zweiteres entschieden, da ich chon lange nicht mehr im Auszeit Couch Club (blöder Name) war, und die EP bei Bandcamp der UK-Punks ganz gut klang.
Das Auszeit ist ein Punkschuppen, eher klein, so dass einfach die Tische und ein paar Sofas weggeräumt wurden, auf zwei Bütecs das Schlagzeug aufgebaut wurde und davor Bass und Gitarre gespielt wurden.
Vorher (mit Jello):
Nach und nach füllte sich der Laden, langsam kamen die Leute auch rein, draussen war auch schön und dann ging es bald los.
Ich fotografierte noch schnell einen Aufkleber meiner hiesigen liebsten Fussballmannschaft, stellte das in einem Messenger, was einen Freund dazu brachte, auch noch vorbeizukommen.
Mit guter Sicht, da auf einem Sofa stehend, verfolgten wir das gute Konzert. Structure spielten abgehackten, manchmal rumpeligen, selten schnellen Punk oder sogar Postpunk, erinnert manchmal an Joy Division und manchmal The Fall.
Am Gesang entweder der Gitarrist oder die Bassistin (ihr wißt schon, die Geschichte mit der Bassistin...) oder beide. Bei ihr war leider anfangs der Sound zu leise, aber der nette Barmann und Mixer hat das dann auf Zuruf korregiert.
Sehr sympatisch kam die Band rüber, erzählte auch mal was, hatten einen interessanten Akzent, aber die Texte verstand ich leider nicht. Es ging auch nicht so lang, aber das man überhaupt in der Gegend Konzerte machen kann (reine Wohngegend) ist in Bremen wundersam. Laut Wirt passiert das wohl auch nur so viermal im Jahr.
Also: Structure ist emfehlenswert!
Gestern mal wieder überlegt, Kino oder laut Punk? Ich habe mich für zweiteres entschieden, da ich chon lange nicht mehr im Auszeit Couch Club (blöder Name) war, und die EP bei Bandcamp der UK-Punks ganz gut klang.
Das Auszeit ist ein Punkschuppen, eher klein, so dass einfach die Tische und ein paar Sofas weggeräumt wurden, auf zwei Bütecs das Schlagzeug aufgebaut wurde und davor Bass und Gitarre gespielt wurden.
Vorher (mit Jello):
Nach und nach füllte sich der Laden, langsam kamen die Leute auch rein, draussen war auch schön und dann ging es bald los.
Ich fotografierte noch schnell einen Aufkleber meiner hiesigen liebsten Fussballmannschaft, stellte das in einem Messenger, was einen Freund dazu brachte, auch noch vorbeizukommen.
Mit guter Sicht, da auf einem Sofa stehend, verfolgten wir das gute Konzert. Structure spielten abgehackten, manchmal rumpeligen, selten schnellen Punk oder sogar Postpunk, erinnert manchmal an Joy Division und manchmal The Fall.
Am Gesang entweder der Gitarrist oder die Bassistin (ihr wißt schon, die Geschichte mit der Bassistin...) oder beide. Bei ihr war leider anfangs der Sound zu leise, aber der nette Barmann und Mixer hat das dann auf Zuruf korregiert.
Sehr sympatisch kam die Band rüber, erzählte auch mal was, hatten einen interessanten Akzent, aber die Texte verstand ich leider nicht. Es ging auch nicht so lang, aber das man überhaupt in der Gegend Konzerte machen kann (reine Wohngegend) ist in Bremen wundersam. Laut Wirt passiert das wohl auch nur so viermal im Jahr.
Also: Structure ist emfehlenswert!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
16.4.2018 Lila Eule
DON'T KILL THE OCTOPUS / SUPERSUCKERS
Die SUpersuckers gibt es noch. Und spielen sogar in Bremen auf. In den 90ern hab ich ihre Platten sehr gemocht bzw. ihe 90er Platten mag ich sehr gerne. Immer punkigen Rock oder Country, zum Glück nie so eine Mischung Richtung Country Rock, brrrr. Ich hatte Lust auf laute Musik und machte mich auf in die Kellerdisco.
Pünktlich begann die Vorband (aus Wedel, glaube ich) DON'T KILL THE OCTOPUS mit ihrer Mischung aus Garagenrock und Indierock, die Songs waren gut, nur kam es nicht so gut rüber. Vielleicht war es auch nur zu leise. Da muss ich noch mal reinhören, mindestens drei Songs gefielen richtig gut. Immerhin: Bassistin
Dann nach kurzer Pause die Supersuckers (die Umbaupaue war recht kurz, da sich beide Band dass Supersuckers Drumset teilten), auch zu dritt, natürlich am Bas und GEsang Eddie Spaghetti, an der Gitarre Metal Marty Chandler, an Schlagzeug Chris "Captain" Von Streicher.
Und es war auch gleich viel lauter. Nur fing es auch nicht gut an: Es gab einiges im Schweine-Rock Style, dazu nervten die ständigen Klischee Posen vor allem von Metal - Mike, die trotz des Beastie Boys Shirt nicht irgendwie ironisch oder lustig rüberkamen. Eddie hatte übrigens neben CowRock Outfit ein Depeche Mode T-Shirt an. Aber mit der Zeit besserte es sich, es gab immer mehr rockigen Punk und punkigen Rock, wofür wir sie ja mal geliebt haben. Nach und nach gab es auch die HIts, und es machte mehr und ehr Spaß. Puh, ne zeitlang befürchtete ich einiges.
Aber so ging ich mit guter Laune und ein paar Ohrwürmer nach Hause.
DON'T KILL THE OCTOPUS / SUPERSUCKERS
Die SUpersuckers gibt es noch. Und spielen sogar in Bremen auf. In den 90ern hab ich ihre Platten sehr gemocht bzw. ihe 90er Platten mag ich sehr gerne. Immer punkigen Rock oder Country, zum Glück nie so eine Mischung Richtung Country Rock, brrrr. Ich hatte Lust auf laute Musik und machte mich auf in die Kellerdisco.
Pünktlich begann die Vorband (aus Wedel, glaube ich) DON'T KILL THE OCTOPUS mit ihrer Mischung aus Garagenrock und Indierock, die Songs waren gut, nur kam es nicht so gut rüber. Vielleicht war es auch nur zu leise. Da muss ich noch mal reinhören, mindestens drei Songs gefielen richtig gut. Immerhin: Bassistin
Dann nach kurzer Pause die Supersuckers (die Umbaupaue war recht kurz, da sich beide Band dass Supersuckers Drumset teilten), auch zu dritt, natürlich am Bas und GEsang Eddie Spaghetti, an der Gitarre Metal Marty Chandler, an Schlagzeug Chris "Captain" Von Streicher.
Und es war auch gleich viel lauter. Nur fing es auch nicht gut an: Es gab einiges im Schweine-Rock Style, dazu nervten die ständigen Klischee Posen vor allem von Metal - Mike, die trotz des Beastie Boys Shirt nicht irgendwie ironisch oder lustig rüberkamen. Eddie hatte übrigens neben CowRock Outfit ein Depeche Mode T-Shirt an. Aber mit der Zeit besserte es sich, es gab immer mehr rockigen Punk und punkigen Rock, wofür wir sie ja mal geliebt haben. Nach und nach gab es auch die HIts, und es machte mehr und ehr Spaß. Puh, ne zeitlang befürchtete ich einiges.
Aber so ging ich mit guter Laune und ein paar Ohrwürmer nach Hause.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
07.04.2018, Menschenzoo, Hamburg:
PRIMETIME FAILURE + ABOVE ALL GLORY + MAX YOUNG
Liebes Tagebuch, an diesem Tag war ein Sauftag mit meinen Jungs von BOLANOW BRAWL angesagt: Wir wollten uns am Nachmittag einmal außerhalb der Reihe zum Proben treffen, uns dabei bereits einige Pilsetten einwerfen und anschließend kollektiv Wendelix‘ Geburtstagsparty im Menschenzoo aufsuchen, wo neben Wendys Band zwei weitere Acts den Soundtrack zu unserem vorsätzlichen Lampenausschießen liefern sollten. Und weil ein solcher Sauftag meist mit dem Verlust von Geld, anderen Wertsachen oder Kleidung, in jedem Falle aber gesellschaftlichem Ansehen verbunden ist, erlauben wir ihn uns nur alle Jubeljahre mal. Mit bereits dem einen oder anderen Promillchen im Blut ging’s nach der Probe also zu einem Abstecher am Imbiss, in einen Irish Pub, wo noch mal draufgekippt wurde, und schließlich zum betreuten Trinken in den Menschenzoo. Dort eröffnete MAX YOUNG aus „Saarbrooklyn“ den Abend mit „akustischem Punkrock“, was bedeutete, dass der gute Mann nur mit Wanderklampfe bewaffnet als Alleinunterhalter ein paar Songs mit, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, eher persönlichen Texten schmetterte. Kann man machen, ein nettes Vorspiel.
Wendelix‘ ABOVE ALL GLORY sind ‘ne recht neue Hamburger Band im Demo-Stadium, die sich in Trio-Größe voll und ganz einer ‘90er-typischen Melange aus MelodiCore, Skate- und Pop-Punk verschrieben hat. Und dass diese nicht unbedingt zu meiner favorisierten Musikrichtung gehört, ist kein Geheimnis. Davon unabhängig tat die Band aber ihr Bestes, um eingängigste Melodien zu erzeugen. Wendelix am Bass übt sich als „sanfter Riese“ in melodischem Klargesang und ein Song wie „Hunt the Hunter“ hat schon was. Mir persönlich fehlen bei dieser Mucke aber ‘ne ordentliche Kelle Dreck, Aggression und Rotz. Wer sich daran nicht stört, findet in ABOVE ALL GLORY aber eine gediegene D.I.Y.-Live-Alternative zum ständigen Hören der abgegriffenen alten CDs der US- und Schweden-Helden, die schon lange keine kleinen Club-Gigs mehr spielen. An den Drums nimmt übrigens Ex-HIGHSCHOOL-NIGHTMARE-Benny platz und es ist schön, ihn wieder trommeln zu sehen und zu hören. Für einen Song ergriff ferner MAX YOUNG das Mikro – war das beim NOFX-Cover „Linoleum“ oder bringe ich da jetzt was durcheinander…?
Mit gleich zwei Sechsseitigen schlugen PRIMETIME FAILURE aus der Phantomstadt Bielefeld prinzipiell in eine ganz ähnliche Kerbe, verfügten aber über mehr Profil und spürbar mehr Live-Erfahrung. Musikalisch etwas rauer und rotziger, erinnerten sie mich in ihren besten Momenten sogar etwas an SMALL TOWN RIOT. Durch die beiden Gitarren eröffneten sich ihnen natürlich auch mehr Möglichkeiten, die sie zu nutzen wussten. Zu glauben, ich könnte mich daran tatsächlich gut erinnern, wäre jedoch völlig falsch: Ich weiß im Prinzip lediglich noch, die Band recht gut gefunden und Spaß gehabt zu haben und habe im Vorfeld dieser Zeilen bei Bandcamp nachgelauscht... Schließlich war Sauftag galore, wer sich erinnern kann, war nicht dabei und über den Rest des Abends bzw. der Nacht hülle ich den Mantel des Schweigens, zumal er mir ohnehin zugetragen werden musste. Nur so viel noch: DJ Starry Eyes sorgte für ’ne zünftige Aftershow-Party, die mich in Verzückung versetzte und in nicht mehr ganz so frühen Morgenstunden wurde ich noch mit ABOVE-ALL-GLORY-Benny weitertrinkend gesehen...
Der allenthalben dreitägige Kater sorgte dann zu einer der raren vernunftbetonten Bandentscheidungen, nämlich den bereits angesetzten nächsten Sauftag vorerst ersatzlos zu streichen – bis zu unserem Gig im Molotow, dazu später mehr.
Bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/07-04-201 ... max-young/
PRIMETIME FAILURE + ABOVE ALL GLORY + MAX YOUNG
Liebes Tagebuch, an diesem Tag war ein Sauftag mit meinen Jungs von BOLANOW BRAWL angesagt: Wir wollten uns am Nachmittag einmal außerhalb der Reihe zum Proben treffen, uns dabei bereits einige Pilsetten einwerfen und anschließend kollektiv Wendelix‘ Geburtstagsparty im Menschenzoo aufsuchen, wo neben Wendys Band zwei weitere Acts den Soundtrack zu unserem vorsätzlichen Lampenausschießen liefern sollten. Und weil ein solcher Sauftag meist mit dem Verlust von Geld, anderen Wertsachen oder Kleidung, in jedem Falle aber gesellschaftlichem Ansehen verbunden ist, erlauben wir ihn uns nur alle Jubeljahre mal. Mit bereits dem einen oder anderen Promillchen im Blut ging’s nach der Probe also zu einem Abstecher am Imbiss, in einen Irish Pub, wo noch mal draufgekippt wurde, und schließlich zum betreuten Trinken in den Menschenzoo. Dort eröffnete MAX YOUNG aus „Saarbrooklyn“ den Abend mit „akustischem Punkrock“, was bedeutete, dass der gute Mann nur mit Wanderklampfe bewaffnet als Alleinunterhalter ein paar Songs mit, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, eher persönlichen Texten schmetterte. Kann man machen, ein nettes Vorspiel.
Wendelix‘ ABOVE ALL GLORY sind ‘ne recht neue Hamburger Band im Demo-Stadium, die sich in Trio-Größe voll und ganz einer ‘90er-typischen Melange aus MelodiCore, Skate- und Pop-Punk verschrieben hat. Und dass diese nicht unbedingt zu meiner favorisierten Musikrichtung gehört, ist kein Geheimnis. Davon unabhängig tat die Band aber ihr Bestes, um eingängigste Melodien zu erzeugen. Wendelix am Bass übt sich als „sanfter Riese“ in melodischem Klargesang und ein Song wie „Hunt the Hunter“ hat schon was. Mir persönlich fehlen bei dieser Mucke aber ‘ne ordentliche Kelle Dreck, Aggression und Rotz. Wer sich daran nicht stört, findet in ABOVE ALL GLORY aber eine gediegene D.I.Y.-Live-Alternative zum ständigen Hören der abgegriffenen alten CDs der US- und Schweden-Helden, die schon lange keine kleinen Club-Gigs mehr spielen. An den Drums nimmt übrigens Ex-HIGHSCHOOL-NIGHTMARE-Benny platz und es ist schön, ihn wieder trommeln zu sehen und zu hören. Für einen Song ergriff ferner MAX YOUNG das Mikro – war das beim NOFX-Cover „Linoleum“ oder bringe ich da jetzt was durcheinander…?
Mit gleich zwei Sechsseitigen schlugen PRIMETIME FAILURE aus der Phantomstadt Bielefeld prinzipiell in eine ganz ähnliche Kerbe, verfügten aber über mehr Profil und spürbar mehr Live-Erfahrung. Musikalisch etwas rauer und rotziger, erinnerten sie mich in ihren besten Momenten sogar etwas an SMALL TOWN RIOT. Durch die beiden Gitarren eröffneten sich ihnen natürlich auch mehr Möglichkeiten, die sie zu nutzen wussten. Zu glauben, ich könnte mich daran tatsächlich gut erinnern, wäre jedoch völlig falsch: Ich weiß im Prinzip lediglich noch, die Band recht gut gefunden und Spaß gehabt zu haben und habe im Vorfeld dieser Zeilen bei Bandcamp nachgelauscht... Schließlich war Sauftag galore, wer sich erinnern kann, war nicht dabei und über den Rest des Abends bzw. der Nacht hülle ich den Mantel des Schweigens, zumal er mir ohnehin zugetragen werden musste. Nur so viel noch: DJ Starry Eyes sorgte für ’ne zünftige Aftershow-Party, die mich in Verzückung versetzte und in nicht mehr ganz so frühen Morgenstunden wurde ich noch mit ABOVE-ALL-GLORY-Benny weitertrinkend gesehen...
Der allenthalben dreitägige Kater sorgte dann zu einer der raren vernunftbetonten Bandentscheidungen, nämlich den bereits angesetzten nächsten Sauftag vorerst ersatzlos zu streichen – bis zu unserem Gig im Molotow, dazu später mehr.
Bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/07-04-201 ... max-young/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
28.04.2018, Molotow, Hamburg:
GET DEAD + BOLANOW BRAWL
Gibt so Wochenenden, da ist noch mal bischn mehr los als sonst: Am Freitag mit DMF stundenlang im zum Studio umfunktionierten Probeverlies gehangen, um unsere neuen Aufnahmen einzuholzen, dafür meinen allwöchentlichen Ausgleichssporttermin auf Samstagmorgen (!) verschoben (wie so’n bekloppter Frühsport-Freak, ey) und anschließend schnell zum Millerntor geeilt. Madame und moi sind nun sicherlich nicht die FC-St.-Pauli-Hardcore-Fans, doch als der sympathische Innenstadt-Club ernsthaft ins Straucheln geriet, erreichten uns seine Hilferufe, sodass wir uns verpflichtet fühlten, bereits in der vorausgegangenen Samstagnacht unsere Duftmarken in den Kabinen zu hinterlassen und Spielertunnel sowie Spielfeld mittels braunweißmagischer Rituale positiv aufzuladen. An diesem Samstag ging’s dann ins Stadion, um den 3:0-Sieg gegen Fürth perfekt zu machen. Wir mussten nicht mal aktiv ins Spiel eingreifen, unsere bloße Anwesenheit auf den Rängen genügte – Mission erfüllt. Im Anschluss also flugs Stutzen und Stollenschuhe abgestreift und zurück auf den Kiez ins Molotow, wo ich um kurz nach 16:00 Uhr auf die anderen Brawler plus unseren Manager for one day, „Wodden Shoe“ Patrick, plus Roadie for one day Collin wartete, die alsbald mit dem Equipment um die Ecke bogen. Ausgeladen, den Backstage inspiziert und in Erfahrung gebracht, dass man uns nun erst wieder in knapp zwei Stunden benötigen würde. Dies erlaubte es uns, zum Osborne zu tingeln, um die zweite Halbzeit der Bundesliga-Konferenz zu verfolgen und sich die ersten Buddeln aufzureißen. Mit dabei war nun auch ein Pärchen, das, wenn ich es richtig verstanden habe, eigens aus Frankreich angereist war, um BOLANOW BRAWL GET DEAD in Hamburg zu sehen. Tatsächlich extra für uns kam Jeromy aus Stuttgart, was uns gebauchpinselt hat. Danke, Alter! Nach Spielende und ‘nem Imbiss-Abstecher konnten wir, zurück im Molotow, GET DEAD beim Soundcheck beobachten und wurden alsbald selbst auf die Bretter gebeten, um uns einen maßgeschneiderten Klang verpassen zu lassen.
Unser zweiter Molotow-Gig sollte das Live-Debüt unseres neuen Bassisten Keith werden, der verständlicherweise etwas aufgeregt war. Um den Druck zu erhöhen, hatten wir kurzerhand seinen Vorgänger Stulle auf die Gästeliste gesetzt, der dann auch prompt im Backstage hereinschneite und sich schließlich mit perfekter Sicht auf den Tieftöner und kritischem Blick vor der Bühne positionierte, als wir verdammt pünktlich um kurz nach 8 mit „Brigitte Bordeaux“ eröffneten. Die Molotow-Crew hatte mit dem wohl nicht so gut gelaufenen Vorverkauf gehadert und den Saal auf der Hälfte mit einem Vorhang abgehängt, doch die Sorgen erwiesen sich als grundlos, denn die Bude füllte sich trotz Hamburg-typisch starker Parallelveranstaltungen sehr ordentlich, sodass der Vorhang schnell wieder aufgezogen wurde. Neben Altbekanntem wie „Total Escalation“ oder „Crossed Your Plans“ befand sich nun auch „Glory Hole“ im Set, der zuvor lediglich einmal probeweise im Menschenzoo dargereicht und anschließend schnell wieder gestrichen wurde. Die jetzige Version aber kann was und kam offenbar gut an. Statt einer Buddel Bolanow ließen wir diesmal übrigens einen eigenartigen Likör rumgehen, den die Mädels besorgt hatten und dessen Flaschenform mich stark an Petroleum erinnerte, zumal sich auch ein Docht o.ä. in der Karaffe zu befinden schien. Also hielt ich lieber Abstand; wer davon trank, scheint’s aber unbeschadet überstanden zu haben – zumal das Gesöff auch backstage durch diverse Kehlen floss… Nach dem das reguläre Set beschließende „Red Lips“ kamen wir den Bitten nach ‘ner Zugabe mit „Fame“ nach und konnten an Keith gelungene Feuertaufe ‘nen fetten Haken machen. War alles rund gelaufen, Christian besser gekleidet als letztes Mal, Spielfehler hielten sich in sehr überschaubaren Grenzen – lediglich die Bierüberschwemmung, die ich auf der Bühne angerichtet hatte, war so nicht geplant…
Die Umbaupause ging aufgrund des Zeitdrucks rekordverdächtig schnell, um kurz nach 9 standen GET DEAD aus San Francisco auf der Bühne. Die mit Akustik-Songs und Folk- sowie Country-Einflüssen gestartete Band auf dem nicht ganz unbekannten Fat-Wreck-Chords-Label ist mit der Zeit immer punkiger geworden, das bis dato jüngste Album „Honesty Lives Elsewhere“ ist ein wilder emotionaler Ritt auf meist verzerrten Gitarren durch rauen melodischen Streetpunk, Folk u.ä. sind als Einflüsse weiter präsent, gelegentliche Offbeats hinzugekommen – irgendwo zwischen SWINGIN‘ UTTERS, RANCID und AGAINST ME!, würde ich jetzt mal behaupten. Und live knallt das Ganze noch viel mehr! Allein schon aufgrund der klassischen Live-Instrumentierung entfallen diverse musikalische Spielereien, in erster Linie gibt’s schön dreckigen Punkrock in die Fresse. Sänger Sam wirkt auf der Bühne lakonisch und extrem lässig, auf positive Weise einen Scheiß gebend, zugleich und vor allem authentisch, während seine Band mit der Erfahrung etlicher Gigs im Rücken statt routiniert verdammt spielfreudig, entschlossen und aufgedreht agiert. Besonders die dann und wann unvermittelt einsetzenden Offbeat-Passagen hatten es mir angetan, lockerten sie die Songs doch zusätzlich auf und schossen direkt in die Beine. Der ebenerdige Saal des Molotows verfügt an der Bühne über ein großes Schaufenster zur Straße, an dem sich von außen neben ein paar Rauchern auch immer mal wieder einige neugierige Passanten tummelten, was von der Band nicht unbemerkt blieb. Wer sich seine Nase am Fenster plattdrückte, wurde alsbald als Adressat der Show einbezogen und konfrontativ angesungen und -gespielt. GET DEAD sind eben für alle da. Als Coverversion konnte ich OPERATION IVYs „Sound System“ ausmachen, der genauso abgefeiert wurde wie das eigene Material. Vor der Bühne war mächtig was los, sodass ich die Fotos lieber weiter vom Rand aus schoss. Großartiger Gig und vom unbekümmerten Auftreten der Band kann man sich bestimmt noch etwas abgucken. Würde ich auch als zahlender Gast noch mal hingehen, wenn die nächste Europa-Tour ansteht!
Im Anschluss hätte ich sogar noch die Möglichkeit gehabt, mir DER WAHNSINN anzuschauen, die ab 23:00 Uhr im Karatekeller spielten. Meine Aufmerksamkeitsspanne war jedoch längst ausgereizt und so zog ich es vor, den „Motorbooty“-DJs im Freiluftgarten zu schaffen, bequem im Liegestuhl und mit der einen oder andere Kanne Bier in der Hand. Das war dann auch der entspannte Ausklang der Nacht, bis wir – ungeachtet der sich direkt vorm Laden befindenden Bahnstation – dekadenterweise ins Taxi stiegen und uns nach Hause chauffieren ließen. Taxifahren ist und bleibt eben punkrock. Der Rest der Band hingegen zog noch weiter, stand allerdings sowohl vorm Jolly Roger als auch vorm St. Pauli Eck vor verschlossener Tür. Fündig wurde man letztlich im Menschenzoo, wo DJane Alex einmal mehr geschmackssicher auflegte. Danke an alle, die uns unterstützt haben, insbesondere Patrick und Collin sowie natürlich die MOLOTOW-Crew! Der nächste BOLANOW BRAWL findet Freitag um 16:00 Uhr auf der Jolly-Roger-Bühne im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags statt – ich hoffe, man sieht sich!
P.S.: Danke auch an Flo für die schnieken Fotos unseres Gigs (sowie an Susan Bergmann, von der auch eines dazwischen ist).
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/28-04-201 ... now-brawl/
GET DEAD + BOLANOW BRAWL
Gibt so Wochenenden, da ist noch mal bischn mehr los als sonst: Am Freitag mit DMF stundenlang im zum Studio umfunktionierten Probeverlies gehangen, um unsere neuen Aufnahmen einzuholzen, dafür meinen allwöchentlichen Ausgleichssporttermin auf Samstagmorgen (!) verschoben (wie so’n bekloppter Frühsport-Freak, ey) und anschließend schnell zum Millerntor geeilt. Madame und moi sind nun sicherlich nicht die FC-St.-Pauli-Hardcore-Fans, doch als der sympathische Innenstadt-Club ernsthaft ins Straucheln geriet, erreichten uns seine Hilferufe, sodass wir uns verpflichtet fühlten, bereits in der vorausgegangenen Samstagnacht unsere Duftmarken in den Kabinen zu hinterlassen und Spielertunnel sowie Spielfeld mittels braunweißmagischer Rituale positiv aufzuladen. An diesem Samstag ging’s dann ins Stadion, um den 3:0-Sieg gegen Fürth perfekt zu machen. Wir mussten nicht mal aktiv ins Spiel eingreifen, unsere bloße Anwesenheit auf den Rängen genügte – Mission erfüllt. Im Anschluss also flugs Stutzen und Stollenschuhe abgestreift und zurück auf den Kiez ins Molotow, wo ich um kurz nach 16:00 Uhr auf die anderen Brawler plus unseren Manager for one day, „Wodden Shoe“ Patrick, plus Roadie for one day Collin wartete, die alsbald mit dem Equipment um die Ecke bogen. Ausgeladen, den Backstage inspiziert und in Erfahrung gebracht, dass man uns nun erst wieder in knapp zwei Stunden benötigen würde. Dies erlaubte es uns, zum Osborne zu tingeln, um die zweite Halbzeit der Bundesliga-Konferenz zu verfolgen und sich die ersten Buddeln aufzureißen. Mit dabei war nun auch ein Pärchen, das, wenn ich es richtig verstanden habe, eigens aus Frankreich angereist war, um BOLANOW BRAWL GET DEAD in Hamburg zu sehen. Tatsächlich extra für uns kam Jeromy aus Stuttgart, was uns gebauchpinselt hat. Danke, Alter! Nach Spielende und ‘nem Imbiss-Abstecher konnten wir, zurück im Molotow, GET DEAD beim Soundcheck beobachten und wurden alsbald selbst auf die Bretter gebeten, um uns einen maßgeschneiderten Klang verpassen zu lassen.
Unser zweiter Molotow-Gig sollte das Live-Debüt unseres neuen Bassisten Keith werden, der verständlicherweise etwas aufgeregt war. Um den Druck zu erhöhen, hatten wir kurzerhand seinen Vorgänger Stulle auf die Gästeliste gesetzt, der dann auch prompt im Backstage hereinschneite und sich schließlich mit perfekter Sicht auf den Tieftöner und kritischem Blick vor der Bühne positionierte, als wir verdammt pünktlich um kurz nach 8 mit „Brigitte Bordeaux“ eröffneten. Die Molotow-Crew hatte mit dem wohl nicht so gut gelaufenen Vorverkauf gehadert und den Saal auf der Hälfte mit einem Vorhang abgehängt, doch die Sorgen erwiesen sich als grundlos, denn die Bude füllte sich trotz Hamburg-typisch starker Parallelveranstaltungen sehr ordentlich, sodass der Vorhang schnell wieder aufgezogen wurde. Neben Altbekanntem wie „Total Escalation“ oder „Crossed Your Plans“ befand sich nun auch „Glory Hole“ im Set, der zuvor lediglich einmal probeweise im Menschenzoo dargereicht und anschließend schnell wieder gestrichen wurde. Die jetzige Version aber kann was und kam offenbar gut an. Statt einer Buddel Bolanow ließen wir diesmal übrigens einen eigenartigen Likör rumgehen, den die Mädels besorgt hatten und dessen Flaschenform mich stark an Petroleum erinnerte, zumal sich auch ein Docht o.ä. in der Karaffe zu befinden schien. Also hielt ich lieber Abstand; wer davon trank, scheint’s aber unbeschadet überstanden zu haben – zumal das Gesöff auch backstage durch diverse Kehlen floss… Nach dem das reguläre Set beschließende „Red Lips“ kamen wir den Bitten nach ‘ner Zugabe mit „Fame“ nach und konnten an Keith gelungene Feuertaufe ‘nen fetten Haken machen. War alles rund gelaufen, Christian besser gekleidet als letztes Mal, Spielfehler hielten sich in sehr überschaubaren Grenzen – lediglich die Bierüberschwemmung, die ich auf der Bühne angerichtet hatte, war so nicht geplant…
Die Umbaupause ging aufgrund des Zeitdrucks rekordverdächtig schnell, um kurz nach 9 standen GET DEAD aus San Francisco auf der Bühne. Die mit Akustik-Songs und Folk- sowie Country-Einflüssen gestartete Band auf dem nicht ganz unbekannten Fat-Wreck-Chords-Label ist mit der Zeit immer punkiger geworden, das bis dato jüngste Album „Honesty Lives Elsewhere“ ist ein wilder emotionaler Ritt auf meist verzerrten Gitarren durch rauen melodischen Streetpunk, Folk u.ä. sind als Einflüsse weiter präsent, gelegentliche Offbeats hinzugekommen – irgendwo zwischen SWINGIN‘ UTTERS, RANCID und AGAINST ME!, würde ich jetzt mal behaupten. Und live knallt das Ganze noch viel mehr! Allein schon aufgrund der klassischen Live-Instrumentierung entfallen diverse musikalische Spielereien, in erster Linie gibt’s schön dreckigen Punkrock in die Fresse. Sänger Sam wirkt auf der Bühne lakonisch und extrem lässig, auf positive Weise einen Scheiß gebend, zugleich und vor allem authentisch, während seine Band mit der Erfahrung etlicher Gigs im Rücken statt routiniert verdammt spielfreudig, entschlossen und aufgedreht agiert. Besonders die dann und wann unvermittelt einsetzenden Offbeat-Passagen hatten es mir angetan, lockerten sie die Songs doch zusätzlich auf und schossen direkt in die Beine. Der ebenerdige Saal des Molotows verfügt an der Bühne über ein großes Schaufenster zur Straße, an dem sich von außen neben ein paar Rauchern auch immer mal wieder einige neugierige Passanten tummelten, was von der Band nicht unbemerkt blieb. Wer sich seine Nase am Fenster plattdrückte, wurde alsbald als Adressat der Show einbezogen und konfrontativ angesungen und -gespielt. GET DEAD sind eben für alle da. Als Coverversion konnte ich OPERATION IVYs „Sound System“ ausmachen, der genauso abgefeiert wurde wie das eigene Material. Vor der Bühne war mächtig was los, sodass ich die Fotos lieber weiter vom Rand aus schoss. Großartiger Gig und vom unbekümmerten Auftreten der Band kann man sich bestimmt noch etwas abgucken. Würde ich auch als zahlender Gast noch mal hingehen, wenn die nächste Europa-Tour ansteht!
Im Anschluss hätte ich sogar noch die Möglichkeit gehabt, mir DER WAHNSINN anzuschauen, die ab 23:00 Uhr im Karatekeller spielten. Meine Aufmerksamkeitsspanne war jedoch längst ausgereizt und so zog ich es vor, den „Motorbooty“-DJs im Freiluftgarten zu schaffen, bequem im Liegestuhl und mit der einen oder andere Kanne Bier in der Hand. Das war dann auch der entspannte Ausklang der Nacht, bis wir – ungeachtet der sich direkt vorm Laden befindenden Bahnstation – dekadenterweise ins Taxi stiegen und uns nach Hause chauffieren ließen. Taxifahren ist und bleibt eben punkrock. Der Rest der Band hingegen zog noch weiter, stand allerdings sowohl vorm Jolly Roger als auch vorm St. Pauli Eck vor verschlossener Tür. Fündig wurde man letztlich im Menschenzoo, wo DJane Alex einmal mehr geschmackssicher auflegte. Danke an alle, die uns unterstützt haben, insbesondere Patrick und Collin sowie natürlich die MOLOTOW-Crew! Der nächste BOLANOW BRAWL findet Freitag um 16:00 Uhr auf der Jolly-Roger-Bühne im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags statt – ich hoffe, man sieht sich!
P.S.: Danke auch an Flo für die schnieken Fotos unseres Gigs (sowie an Susan Bergmann, von der auch eines dazwischen ist).
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/28-04-201 ... now-brawl/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!