Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Moderator: jogiwan

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fritzcarraldo
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von fritzcarraldo »

karlAbundzu hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 13:59
fritzcarraldo hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 11:24 . Und warum eine Gitarre auf der Bühne stand, weiß ich nicht, da diese nicht benutzt wurde.
Das hatte Markus ihnen immerhin voraus
:D
Schöner Bericht, danke.
Haha. Stimmt da war ja noch was am Tag vorher.
Markus "Geb Gas ich will Spaß" im Hansezelt auf dem Freimarkt griff irgendwann in selbst in die Saiten!
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buxtebrawler
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

fritzcarraldo hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 16:08 Haha. Stimmt da war ja noch was am Tag vorher.
Markus "Geb Gas ich will Spaß" im Hansezelt auf dem Freimarkt griff irgendwann in selbst in die Saiten!
:shock:
Konzertbericht, bitte :opa:
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

16.10.23
Freimarkt Bremen
In guter Runde eigentlich den klassischen Rummel Rundgang vorgenommen, dem Alter entsprechend eher kein Fahrgeschäft, sondern Essen und Trinken.
Ein Zeltbesuch ist auch meist drin und so setzten wir uns auf ein Bier ins Hansezelt. Unter Bremern recht beliebt, da hier keine Leute mit Pseudo Trachten aus angeblich Bayern aber eigentlich Bielefeldscher Provenienz. Um die schlechte Musik nicht ganz so laut zu hören, ganz nach hinten. Es trat gerade ein hiesiger Schlagernachsänger auf. Die Nachsänger singen ja zu Playback inklusive leiser gesangstonspur, über die sie drüber singen. Der Oli war zwar unsympathisch, aber mit Herzblut dabei. Und gab den aktuellen Schlagerquatsch, den ich nicht kenne. Danach kam Achim Petry und wir bekamen mit, wer später noch so auftreten soll, worauf wir noch Bier bestellten. Zum Glück gab es eine große Leinwand, auf der Achim übertragen wurde. Das war eher bitter, er kämpfte sich durch ein zum Glück kurzes Programm hauptsächlich Hits seines Vaters, kaum bei Stimme und eher Arbeit denn Spaß. Als Zugabe gab es Wir sind das Ruhrgebiet, etwas befremdlich in Bremen, aber als Wrestling Freund ging das für mich durch.
Dann Markus. Tatsächlich ein Held für den ziemlich jungen Karl A. Die erste LP lief rauf und runter und verliess nie meine Sammlung. Selbst mit dem Pferdesong Prinz Eugen konnte ich irgendwann meinen Frieden machen. Und das Ramones Cover Einer ist immer der Arsch (here today gone tomorrow) war meine erste Begegnung mit den NYern.
Also Markus erst allein, später mit seiner Lebensgefährtin und Gitarre auf der Bühne singt NDW Hits, leider wenig eigene. Aber die Auswahl ist gut, über Sternenhimmel, Codo, und König von Deutschland. Es war luftig vorne, so konnte ich zwischendurch mit ihm abklatschen.
Hat Spaß gemacht.
Danach kamen die Gebrüder doof und wir flüchteten.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

Später noch skurril:
Der Abend endete in einem anderen großen Zelt, es war ja Montag, und insgesamt wenig los: wir noch auf ein Abschluss Getränk. Dort spielte tatsächlich eine Cover Band der gehoberenen Art auf einer sich drehenden Bühne. Vor insgesamt zwei Gruppen Menschen, uns fünf und eine Gruppe, die anscheinend nicht ins Bauernzelt gekommen ist.
Wir nahmen Blickkontakt auf und versuchten den Musikern eine gute Zeit zu machen. So daß sie nach ihrem Drehwurm Auftritt tatsächlich zu einem Pläuschchen zu uns kamen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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fritzcarraldo
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von fritzcarraldo »

buxtebrawler hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 16:19
fritzcarraldo hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 16:08 Haha. Stimmt da war ja noch was am Tag vorher.
Markus "Geb Gas ich will Spaß" im Hansezelt auf dem Freimarkt griff irgendwann in selbst in die Saiten!
:shock:
Konzertbericht, bitte :opa:
"Warum steht da eine Gitarre rum?"
Bremen. Montagabend. 18.30 Uhr.
Freimarkt. Die Herbstsause für jung und alt.
Krakauercurry, gebrannte Mandeln, Fleischspieße und ´nen halben Meter Bratwurst.
Lose, Schießbuden und zum Glück kein Ponyreiten mehr.
Commander, Breakdancer und noch viele andere Kotzbomber.
Und das Hansezelt. Dort landeten wir wegen Bier und weil wir nicht ins Bayernzelt wollten und wegen Bier.
Wir saßen abseits der kleinen Menge, die kurz DJ Oli abfeierten. Alles zu sehen auf einer großen Videoleinwand.
Wir süffelten unser Bier unter geairbrushten Bildern von Bibern, die aber wie Faultiere aussahen.
Nach DJ Oli kam Achim Petry, Wolfgangs Sohn, der sich seine Kohle mit Vaters Gassenhauern schwer verdiente an diesem Abend.
Plötzlich rief jemand in der Runde: "Gleich ist Markus dran!" Ja genau der NDW Markus, der immer Gas geben wollte wegen des Spasses!
Wir also nach vorne, neues Bier in den Griffeln haltend.
Da kam er. Und sah aus als ob er in den ewigen Jungbrunnen gefallen wäre. Er spielte dann so ca. 30 Minuten, könnte aber auch ´ne halbe Stunde gewesen sein. Ich weiß es nicht mehr genau. Er spielte genau 2 eigene Songs. Den Spaß Song und die kleine Taschenlampe. Dies mit einer Sängerin, deren Namen ich nicht mehr weiß. Die anderen Songs waren dann ein Potpourri aus anderen NDW Songs von Irgendwie Irgendwo Irgendwann bis Major Tom. Sogar Rio Reisers König von Deutschland gab sich die Ehre.
"Warum steht da eine Gitarre rum?" fragte ich in die Runde. Als ob Markus dies gehört hätte, griff er zur Klampfe und dies sehr gut.
Nähkästchenplauderalarm: Karl ging dann ab und zu zur Bühne, um sich mit dem wackeren NDW Helden abzuklatschen. Sehr schön.
Danach wurden noch Witze gemacht. "War das wirklich Nena mit Stefan Effenberg?!" Naja leidlich lustig. Kam ja auch von mir.
Ein sehr schöner Abend wurde dann noch in der Almhütte mit dem letzten Bier abgerundet, welches nicht schlecht war.
Dort gab es eine Drehbühne, die ungefähr so schnell (also langsam aber stetig) war wie das Karussell in Fear and Loathing in Las Vegas, als Johnny Depp auf LSD versucht hatte, darauf zu klettern und scheiterte. Diese Drehbühne wurde laut Schild an der Seite von Luigi the Machine zur Verfügung gestellt. Guter Wrestler Name auch. Auf der Bühne Mimmo and Friends. Es gab Volare und was von Britney Spears. Ich hätte gerne noch den Lambada gehört, aber dann war es schon vorbei. im Zelt war so wenig los, da hätten Mimmo und Freunde sich von jedem einzeln verabschieden können. Taten sie dann auch. Bzw. nur von unserer Fünfergruppe. Sie kamen alle einzeln und unabhängig voneinander an unseren Tisch und waren sehr nett. Die Sängerin sagte dann auch, dass sie doch einen kleinen Drehwurm hätte. Von der sich drehenden Bühne. Und sie würden dort jetzt jeden Abend ab 18.00 bis zum 26.10. spielen. Also alle hin da!
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Ich weiß grad echt nicht, was ihr mit dem Kack-Freimarkt habt. :bang:
Freimarkt war toll, als ich Kind und so klein war, dass ich im VW Käfer in den Kofferraum zwischen Rücksitzbank und Heckscheibe krabbeln konnte und als mir Geisterbahnen noch Spaß machten. Geiler Ausflug vom Dorf in die große Welt!
Mit dem Teenage verbinde ich hauptsächlich Nerv! Egal, zu welcher Schublade du optisch gehörtest, Freimarkt bedeutete immer Stress, weil dir mit Sicherheit "Feinde" über den Weg liefen. Besonders beliebt die Autoscooter, wo all die 'coolen' Macker abhingen. :kotz:
Super fand ich auch, dass der Weg vom Bahnhof zum Schlachthof immer direkt dran vorbei führte.
Sorry, aber Freimarkt und Osterwiese heißt für mich belastender Lärm, schlechte Musik (Markus :P ), schlechtes und teures Essen, nervige Leute und keinerlei Spaß. Und das ließe sich auf den Hamburger Dom deckungsgleich übertragen.
Volksfeste sind "Opium für das dumme Volk", genauso wie Karneval, und ich hasse beides aus tiefstem Herzen.
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

karlAbundzu hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 16:57 Zum Glück gab es eine große Leinwand, auf der Achim übertragen wurde. Das war eher bitter, er kämpfte sich durch ein zum Glück kurzes Programm hauptsächlich Hits seines Vaters, kaum bei Stimme und eher Arbeit denn Spaß. Als Zugabe gab es Wir sind das Ruhrgebiet, etwas befremdlich in Bremen, aber als Wrestling Freund ging das für mich durch.
Herrje, warum tut der sich so was an? :shock: Hat der nichts Vernünftiges gelernt...?
Und welchen Wrestling-Bezug haben Petry-Schlager? :-?
fritzcarraldo hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 17:11 Danach wurden noch Witze gemacht. "War das wirklich Nena mit Stefan Effenberg?!" Naja leidlich lustig. Kam ja auch von mir.
:mrgreen:

Danke für eure launigen Freimarkt-Berichte!
FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 20:28 Mit dem Teenage verbinde ich hauptsächlich Nerv! Egal, zu welcher Schublade du optisch gehörtest, Freimarkt bedeutete immer Stress, weil dir mit Sicherheit "Feinde" über den Weg liefen. Besonders beliebt die Autoscooter, wo all die 'coolen' Macker abhingen. :kotz:
(...) belastender Lärm, schlechte Musik (Markus :P ), schlechtes und teures Essen, nervige Leute und keinerlei Spaß. Und das ließe sich auf den Hamburger Dom deckungsgleich übertragen.
Was Karl und Fritze verschwiegen haben: Sie sind die coolen Macker vom Autoscooter :lol:
Aber im Ernst: Leider teile ich exakt deine Erfahrungen mit derartigen Veranstaltungen, weshalb ich sie seit Jahrzehnten meide.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von fritzcarraldo »

buxtebrawler hat geschrieben: Do 19. Okt 2023, 11:06
karlAbundzu hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 16:57 Zum Glück gab es eine große Leinwand, auf der Achim übertragen wurde. Das war eher bitter, er kämpfte sich durch ein zum Glück kurzes Programm hauptsächlich Hits seines Vaters, kaum bei Stimme und eher Arbeit denn Spaß. Als Zugabe gab es Wir sind das Ruhrgebiet, etwas befremdlich in Bremen, aber als Wrestling Freund ging das für mich durch.
Herrje, warum tut der sich so was an? :shock: Hat der nichts Vernünftiges gelernt...?
Und welchen Wrestling-Bezug haben Petry-Schlager? :-?
fritzcarraldo hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 17:11 Danach wurden noch Witze gemacht. "War das wirklich Nena mit Stefan Effenberg?!" Naja leidlich lustig. Kam ja auch von mir.
:mrgreen:

Danke für eure launigen Freimarkt-Berichte!
FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 20:28 Mit dem Teenage verbinde ich hauptsächlich Nerv! Egal, zu welcher Schublade du optisch gehörtest, Freimarkt bedeutete immer Stress, weil dir mit Sicherheit "Feinde" über den Weg liefen. Besonders beliebt die Autoscooter, wo all die 'coolen' Macker abhingen. :kotz:
(...) belastender Lärm, schlechte Musik (Markus :P ), schlechtes und teures Essen, nervige Leute und keinerlei Spaß. Und das ließe sich auf den Hamburger Dom deckungsgleich übertragen.
Was Karl und Fritze verschwiegen haben: Sie sind die coolen Macker vom Autoscooter :lol:
Aber im Ernst: Leider teile ich exakt deine Erfahrungen mit derartigen Veranstaltungen, weshalb ich sie seit Jahrzehnten meide.
Der Wrestler Mike Schwarz läuft zu "Wir sind das Ruhrgebiet ein"!
Demnächst wieder in Bremen.
387774856_1044466839850344_2418692093264601443_n.jpg
387774856_1044466839850344_2418692093264601443_n.jpg (228.59 KiB) 299 mal betrachtet
Und ja klar. Der Karl und ich sind die großen Magger! Wir teilen uns so einen Autoscootergeneralschlüssel mit Fuchsschwanzanhänger.
Waren auch Vorbilder für das Video hier:


Und überhaupt. Wir sind da mal wieder einfach so reingeraten. Ich wollte ja nix schreiben. Der Bux hat den Markus-Bericht ja vehement eingefordert! :mrgreen: :lol: :D :wink:

Aber im 'Ernst. Ich persönlich mag diesen Zelt-Feier-Kram eigentlich nicht. Am Montag haben wir uns auch einen kleinen Spaß daraus gemacht. Mal "rübergehen" finde ich ganz okay. Sehe das alles nicht so eng.
Außerdem bin ich zwei- bis dreimal von der Arbeit aus da, da ich über den Job Menschen Hilfestellung u.a. im Alltag und in der Freizeit anbiete und einige dort hin möchten, dies aber eben nicht unbedingt alleine schaffen würden. Und dann gibt es diverse Autoscooterfahrten und es geht an die Greifarmautomaten. Also mir macht das dann auch großen Spaß.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

14.10.2023, Monkeys Music Club, Hamburg:
COCKNEY REJECTS + NINETEEN EIGHTY FOUR + ON THE RAMPAGE


Bild

Man mag es kaum glauben, aber ich hatte die COCKNEY REJECTS noch nie livegesehen – die (Mit-)Erfinder des Oi!-Punk, die West-Ham-Legende aus Londons East End, die mit „Stinky“ Turner & Co. personifizierte Street Credibility! Es ist ja nun nicht so, dass sie nicht seit mittlerweile doch einigen Jahren regelmäßig Station in Hamburg machen würden; einmal hätte ich sogar die Gelegenheit gehabt, mit meiner eigenen Kapelle zu eröffnen, aber es war jedes Mal etwas dazwischengekommen. Nicht so diesmal! Zumal es sich um die Abschiedsrunde der Band handeln soll, die fortan zwar weiterbestehen und vereinzelte Gigs spielen, aber nicht mehr auf Tournee gehen wolle. In meinen Plattenregalen tummeln sich ehrlich gesagt „nur“ die bescheiden „Greatest Hits Vol. I-III“ betitelten drei Alben aus den Jahren 1980 und ‘81, was danach kam, soll seinerzeit mit hardrockigeren Klängen (zeitweise gar unter dem gekürzten Namen „The Rejects“) die alten Fans vergrault haben – und habe ich mir deshalb nie angehört. Könnte ich in diesen Musikstreaming-Zeiten eigentlich locker mal nachholen. Und natürlich auch die jüngeren Alben, mit denen sie zum alten Stil zurückgefunden haben sollen.

Zumindest auf letzteres habe ich nach diesem Konzert richtig Bock, aber der Reihe nach: Im 350 Gäste fassenden, ausverkauften Monkeys hatten die Niederländer ON THE RAMPAGE bereits zu spielen begonnen, als meine bessere Hälfte und ich unsere Tickets gegen Stempel eintauschten, waren demnach ober- oder gar etwas überpünktlich auf die Bühne gegangen. Sie zockten gerade recht kompetent ein THE-CURE-Cover („A Forest“), als wir dazustießen, und peppten ansonsten ihren etwas roheren, mit heiserer Stimme vorgetragenen Streetpunk mit sehr coolen Bassläufen auf, die schon mal die Gitarre als Lead-Instrument ablösten und bei Top-P.A.-Sound viel Spaß machten. ON THE RAMPAGE haben bisher ein Album am Start, das 2020 auf Sunny Bastards und Comandante Records erschienen ist. Ihre Ansagen hielten sie auf Deutsch und über die nächste Band wussten sie zu sagen, dass sie „gar nicht so scheiße“ sei.

Gemeint waren die französischen NINETEEN EIGHTY FOUR, die bisher zwei Alben und eine Handvoll Siebenzöller anzubieten haben. Frauen in Bands sind nichts Außergewöhnliches, eine Drummerin ist aber nach wie vor die Ausnahme. Diese verpasste dem recht smoothen, melodischen Streetpunk, nun mit zwei Gitarren, mit schönen Chören angereichert und einer auf die späten Siebziger abzielenden Oldschool-Ausrichtung, einen ordentlichen Punch. Gesungen wurde – nicht selbstverständlich für französische Bands – auf Angelsächsisch und zwei Nummern, insbesondere die letztere der beiden, erinnerte mich stark an THE CLASHs „Guns of Brixton“ (und andere nicht auf fröhlich getrimmte Punk/Reggae/Ska-Crossover-Songs). Schöner Gig, der nun auch ein paar mehr Leute zum Tanzen animierte. Leider gab’s keine Zugabe.

COCKNEY REJECTS eröffneten mit „Fighting in the Streets“ und hauten anschließend einen Gassenhauer nach dem anderen ‘raus, von frühem Material wie „I’m Not a Fool“ und „Flares 'n' Slippers“ über quasi sämtliche Hits der ersten beiden Alben bis hin zu in kleiner Dosis eingestreuten Stücken späterer Platten. Vom ungeliebten „The Power and the Glory“ gab’s den tatsächlich hörenswerten Opener „Power & Glory“ sowie „On the Streets Again“, aufhorchen ließ mich auch der Hit „I love Being Me“, der sich, wie ich jetzt weiß, auf „East End Babylon“ befindet. War überhaupt etwas von der aktuellen Langrille „Power Grab“ dabei? So oder so: Ein Best-Of-Set, wie man es sich als Fan der Klassiker nur wünschen konnte. Über die Form der Band hatte ich die letzten Jahre nur Gutes vernommen, was sich bewahrheiten sollte: Da saß jedes Riff, und Frontmann Turner, ehemaliger Boxer und nebenbei als Boxlehrer tätig, hat sein schrilles, herrlich rotziges Punkorgan kaum eingebüßt, war zudem permanent in Bewegung: Wenn er gerade nicht sang, ging er seinem Erkennungszeichen, dem Schattenboxen, nach und trainierte seine Beinarbeit. Mein lieber Scholli, wenn ich mal in dem Alter bin, will auch noch derart fit sein. Seine Ansagen erfolgten stilecht im breiten Cockney-Slang und er interagierte mit dem Publikum, ging auf Tuchfühlung, hielt dem Pöbel des Mikro zum Mitgrölen der Refrains vor die Fratzen. Entsprechend gut was los war vor der Bühne – Pogo, gereckte Fäuste, inbrünstig skandierte Songtexte. Stimmungshöhepunkte waren „We Are The Firm“, „The Greatest Cockney Rip-Off” (das ich schon den ganzen Tag im Ohr hatte), „Police Car“ und natürlich die West-Ham-Hymne „I’m Forever Blowing Bubbles“ sowie „Oi! Oi! Oi!“, der, soweit ich mich erinnere, bis ganz zum Schluss aufgespart wurde. Die Band gab sich generell keinerlei Blöße, zockte die rüpeligen Songs, als hätten wir 1982, und ist an den entscheidenden Positionen Gesang und Gitarre originalbesetzt. Das Publikum habe ich als angenehm gefunden, gemeinsam wurde ‘ne astreine Party gefeiert. An diesem Auftritt hab‘ ich so gar nichts zu bekritteln; im Prinzip verlief er genauso, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Danke an die COCKNEY REJECTS für die musikalische Rückbesinnung, das Fitbleiben der verbliebenen Originalmitglieder und den Spaß an subkulturellen Clubshows, und danke ans Monkeys, das einmal mehr den idealen Rahmen für eine Veranstaltung wie diese bot. Würde mich freuen, die Band irgendwann noch mal sehen zu können.

Das knallgelbe „Bad Man“-Shirt vom Merch-Stand hätte ich mir vielleicht im nüchternen Zustand nicht unbedingt zugelegt, aber warum nicht mal wieder etwas Mut zur Farbe? :D

Reich bebildert auch hier:
https://www.pissedandproud.org/14-10-20 ... e-rampage/
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

@bux
Tröste dich, ich habe die REJECTS bis heute nicht live gesehen!
Sie waren ein extrem großer Einfluss mit "Oi! The Album" und "Greatest Hits 1 &2". Das bleibt unbestritten!
Damals gab es ja diverse Tour-Ankündigungen des Packages REJECTS und UPSTARTS, was ein absoluter Overkill zu der Zeit gewesen wäre, aber nie Realität wurde. "Greatest Hits 3" war bereits ein langweiliges Live-Album, wie die Entsprechung der UPSTARTS 1981.
Tatsächlich fand das erste Konzert in erreichbarer deutscher Nähe erst 1987 (!) im Schlachthof zu Bremen statt und ich hätte seinerzeit keinen Gedanken daran verschwendet dort freiwillig aufzutauchen. Unter dem Etikett "10 Jahre Punk" war die Band auf jenem Festival völlig fehl am Platz und wurde in dem begleitenden Heft, das mir immer noch vorliegt, peinlicherweise sogar falsch geschrieben. Sowieso war 1987 eine extrem ungesunde Zeit für die Punk- und Oi!-Szene in Bremen, zutiefst verfeindet war eine Kommunikation zwischen den Polen ASL (= Anti Skin Liga) und Skins überhaupt nicht mehr möglich. Dass in jenem Beiheft die ASL abgefeiert wurde, ist bei einer der einflussreichsten Bands für den Skinhead-Kult, die dort live auftrat, eine absolute Ironie.
Für Glatzen aus Bremen war ein Besuch des Konzerts dank körperlicher Gewalt, die den Einlass verhinderte, schlicht unmöglich. Ich kenne einige Hamburger, die dort waren, entweder, weil ihre Haare lang genug waren oder sie sich erfolgreich verkleideten. Mir war das schlicht zu blöde.
Soweit ein kurzer Ausflug in die glorifizierten Achtziger.
Klar war die Band wichtig, mir persönlich machten jedoch andere Formationen wie BUSINESS und vor allem 4 SKINS schnell mehr Spaß.
Freut mich, dass du Spaß im Monkeys hattest, mir war das nicht wichtig.
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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