Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von buxtebrawler »

sid.vicious hat geschrieben: So 29. Jun 2025, 10:06 Ein neuer Schallplattenspieler. Ein DUAL 505-2, der in innerhalb einer Zeitspanne von 1984 bis 1989 hergestellt wurde.
Sehr schön, wünsche dir viel Vergnügen mit dem Gerät! :thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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FarfallaInsanguinata
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

sid.vicious hat geschrieben: So 29. Jun 2025, 10:06 Ein neuer Schallplattenspieler. Ein DUAL 505-2, der in innerhalb einer Zeitspanne von 1984 bis 1989 hergestellt wurde.

Der DUAL 505-2 arbeitet mit Halbautomatik. Der Antriebsriemen und die Kabel wurden erneuert. Die robuste nussbaumfarbende Zarge stammt von einem Dual 522 aus den 1970ern. Bei den Zargen alter Bauart kann man die Spannkraft der Scharniere (Haube) nachstellen. Bei neueren Modellen sind die Scharniere als Verschleißartikel konzipiert, die in der Regel nach ein paar Jahren schlapp machen. Das Gerät ist mit einer Original-Nadel ausgestattet, kein (ggf. gar minderwertiger) Nachbau aus China. Bisher klappt alles vorzüglich, der DUAL 505-2 übertrifft gar meine Erwartungen


505 -2 YARDBIRDS.JPGDSCN0367.JPGDSCN0382.JPGDSCN0373.JPG
Glückwunsch zu dem Neuerwerb! :thup:
Wünsche dir daran genauso viel Freude, wie ich an meinem Thorens und am Nakamichi Tapedeck immer noch habe.

musik-allgemein-f83/alles-auf-null-t16005.html
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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sid.vicious
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von sid.vicious »

COTZBROCKEN - Jedem das Seine  (1).JPG
COTZBROCKEN - Jedem das Seine (1).JPG (1.94 MiB) 92 mal betrachtet
Die Worte „Am Anfang war der Lärm“ zieren das Frontcover eines Buchs über die TOTEN HOSEN. Die HOSEN klangen allerdings von Anfang an recht passabel, was die Bedienung ihrer Instrumente anbelangt. Auf der anderen Seite des Rheins war und klang das allerdings anders, denn COTZBRCKEN aus der Domstadt konnten ihre Instrumente zwar richtig herum halten, aber beileibe nicht damit umgehen.

Textlich segeln die vier „Musikanten“ allerdings in wilden Gewässern und können dieserhalb und desterwegen bis dato Diskussionen bewirken. Denn Pedda Satzinger teilt derbe aus und hin und wieder liegen seine (evt. mit der Unterstützung vom Axel kreierten) Betonungen eher Rechts als Links. Und wer sich schon über A&P´s „Dachau“ aufregen sollte, dessen Erregtheit wird sich beim Anhören von „Jedem das Seine“ (Allein der Titel kann bei empfindlichen Rezipienten Schnappatmung auslösen) um ein Vielfaches steigern.

Mir bereitet dieses Album dennoch oder gerade deshalb enormen Spaß, da es von vorne bis hinten einfach nur total neben der Spur ist. Gitarre = Shice, Schlagzeug = Shice, Gesang = Shice, Sound Shice… die Liste kann beliebig weitergeführt werden. Denn an „Jedem das Seine“ ist nun mal alles Ultrashice. Das Teil gehört demnach in die Plattensammlung, besonders wenn man – wie ich das Glück hat – eine Erstpressung in Megazustand für 50 € zu bekommen. Das mag sich für einen solchen Unfug nach viel zu viel anhören, ist allerdings ein Schnäppchen, da für die Scheibe deutlich höhere Preise etikettiert werden, was bei altem (vorwiegend grottenschlechtem) ROR-Stoff nun mal Gang und Gebe ist.

Als ich am 9.5.2004 im Kölner Südstadion war, um das Spiel zwischen den Kölner Amateuren gegen den FC St. Pauli zu schauen, waren fünf oder sechs Punk-Rocker anwesend (ich schreibe bewusst Punk-Rocker, da diese Gattung heute leider ganz selten in Erscheinung tritt: Streichholzkurze Haare, Lederjacken mit Nieten und Leopardenfell am Kragen), die nahezu alle Songs vom „Jedem das seine“-Album anstimmten. Parallel gab es Sprüche wie: „Auch gute Freunde…“ (es herrschte eine Fanfreundschaft zwischen Cologne und St. Pauli) „…brauchen mal was auf die Nase.“ Auf die Nase habe ich natürlich nicht bekommen, man nickt halt freundlich rüber, was wohlwollend empfangen und anschließend freundlich zurückgenickt wird - wie das bei Punks der alten Schule nun mal üblich ist.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Sound of Silence and Decadence - Neues Vinyl und begleitende Eindrücke

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Na, ich hatte mich schon etwas gewundert, was da bei dir passiert war. ;)
Ich verbuche das mal als Nostalgiefaktor!
Diese LP hatte ich ich Sommer 1982 zusammen mit zwei anderen, Slime „Yankees raus“ und „Korn Live“-Sampler, in einem Plattenladen in Osnabrück gekauft, nachdem ich einen Nachmittag mit dem lokalen Pöbel in der Fußgängerzone rumgehangen hatte.
(Einschub an alle Zu-Spät-Geborenen: Damals konntest du in jeder Großstadt auflaufen und fandest im Zentrum immer Gleichgesinnte, Bier inklusive! :prost: )
Den „Korn“-Sampler besitze ich bis heute, auch dank persönlicher Bindung, da ich dort verdammt oft auf Konzerten war. Die „Slime“ war mir musikalisch zu glatt und textlich zu parolenhaft, wurde alsbald verkauft. Die „Cotzbrocken“ schaffte ich mit Mühe zweimal, danach sofort veräußert.
Die Texte sind teils schon sehr hohlbirnig, aber im Zeitkontext (1981, wichtig!), ist das durchaus kompatibel. Punk war damals etwas undefiniertes, was quasi alles durfte, um Spießer zu ärgern. Ein bis zwei Jahre später kippte der Konsens, weil die Hippies in der Punk-Szene das Ruder übernahmen und konsequent auf links gebürstet wurde. Nicht umsonst haben viele korrekte Punks sich damals in die Skinhead-Kultur verabschiedet, da sie darauf keinen Bock hatten.
Musikalisch bleibt für mich eine unfassbar schlechte Platte. Wenn schon, dann den „Die Deutschen kommen“-Sampler, da sind sie für mich erträglicher und „Hippies“ hat fast sowas wie Hitootenzial. Außerdem ist mein schweinchenrosa Vinyl dekorativer.
Viel Spaß mit der Scheibe, zu schlechtem Geschmack zu stehen hat durchaus Charme.

P.S. Sorry für die „politischen“ Einsprengsel, aber ich finde es schlicht wichtig für Außenstehende einen verständlichen Kontext herzustellen. Oft mangelt es ja genau daran und alles wird aus heutiger Warte bewertet und verurteilt.
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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