Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Forbidden Planet

Herstellungsland: USA / 1956

Regie: Fred M. Wilcox

Darsteller: Walter Pidgeon, Anne Francis, Leslie Nielsen, Warren Stevens, Jack Kelly, Richard Anderson, Earl Holliman, George Wallace, Robert Dix, Jimmy Thompson, James Drury, Harry Harvey Jr. u. A.
Ein Raumkreuzer der Vereinten Planeten besucht irgendwann in ferner Zukunft einen weit abgelegenen Planeten, auf dem sich Siedler niedergelassen haben. Wie sich herausstellt, ist das Raumschiff abgestürzt und nur der Wissenschaftler Morbius und seine junge Tochter haben überlebt. Morbius hat die Überreste einer untergegangenen Zivilisation entdeckt und ist dabei, diese zu erforschen. Wie sich herausstellt, waren diese Aliens hochentwickelt, versehen mit riesigen Geisteskräften und haben riesige Maschinenkomplexe bis tief in den Planeten gebaut. Doch es gibt auf dem Planeten offenbar auch ein unsichtbares Monstrum, das den Kreuzer beschädigt und mehrere Insassen tötet. Haben einige der Aliens überlebt oder ist jemand anderes dafür verantwortlich?
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Beitrag von buxtebrawler »

"Alarm im Weltall" hebt sich durch sein üppiges Budget und seine Verlagerung der Geschehnisse auf einen anderen Planeten deutlich von anderen Sci-Fi-Filmen der 50er Jahre ab. Das hier ist kein Invasoren-Trash, sondern eine für die damalige Zeit hochmoderne "Space Opera" mit tollen Tricktechniken (geliehen aus den Disney-Studios), Herzschmerz, Pathos und einer hochinteressanten Geschichte philosophischer Natur. Enterprise- und Star-Wars-Fans aufgemerkt, hier ist das Original zu euren Kultobjekten!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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purgatorio
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Re: Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Beitrag von purgatorio »

na dann, Bux, hier wie versprochen das passende AHF nochmal in digitalisiert :D

Alarm im Weltall - AHF, WA (1977)
Mit dem unvergleichlichen Leslie Nielson (ganz links, mit Föhn in der Hand) und dem übergeilen Roboter Robby (ganz rechts, mit Frau an der Hand) :thup:

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Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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buxtebrawler
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Re: Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Beitrag von buxtebrawler »

purgatorio hat geschrieben:na dann, Bux, hier wie versprochen das passende AHF nochmal in digitalisiert :D
:thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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dr. freudstein
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Re: Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Beitrag von dr. freudstein »

Ein sehr nettes Schmankerl der Film :knutsch: und schön den jungen Leslie Nielsen zu sehen.

Filmprogramm Österreich
Neues Filmprogramm
NFP JAN 1957, NR. 198

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dr. freudstein
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Re: Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Beitrag von dr. freudstein »

@ Bux: ganz ungewohnt von dir, deine zeitsparende Kritik :?

Ich mag diese Streifen aus der Vor-Raunfahrtzeit, weil sie so herrlich naiv sind und noch soviel Spielraum für Spekulationen bieten, was einem im Weltall erwartet oder was zukünftig mal technisch möglich sein könnte. Hier wird schon einiges vorweg genommen, was im darauffolgenden Jahrzehnt in der RAUMSCHIIFF ENTERPRISE Reihe gezeigt wird wie z.B das Beamen.
Ein Mikrofon erinnerte an einen Küchenhelfer. Aber ansonsten hat man hier mit sehr guter Tricktechnik gearbeitet und mit einem hohem Budget, was sich wirklich ausgezahlt hat. Für damalige Verhältnisse grandios. Schöne Farben kann man auch noch lobend erwähnen und versetzte mich in Verzücken. Genial fand ich auch, die hier gezeigte Vorstellung von einem entfernten Planeten, der zwar sicher ein wenig an die Erde erinnerte, allerdings mit einem großem Trabanten und grünem Himmel. Landschaftstechnisch hat man sich aber schon sehr stark an unseren Planeten orientiert, andererseits wie sollte es sonst woanders auf einem bewohnbaren Planeten aussehen, denn fremde Planeten dürften ähnlich unseren entstanden sein, also ebenfalls festes Gestein vorzuweisen haben, z.b. auch Gebirge und Felsen. Von daher gar nicht mal so utopisch und bedenke, der Film stammt aus einer Zeit, als noch kein Mensch die Erde verlassen hat und man noch nicht weit in den Weltraum blicken konnte. Durch den zweiten Weltkrieg war wohl überhaupt erst die Raumfahrt möglich geworden, weil man Angriffswaffen in Form von Raketen entwickelte und auch die Atombombe erfand. Einstein schaffte sicher schon vor dem Krieg wegweisende Vorarbeit bzw. den Vorschub durch seine Forschungsarbeiten, aber der Weltkrieg dürfte der Initialzünder gewesen sein, um die doch recht teuren Forschungen voran zu treiben und den Bau von Raketen zu verwirklichen. Nach dem Krieg ging ja Messerschmitt in die USA, um eine friedliche Nutzung der Raketentechnik weiter zu entwickeln.

Aber zurück zum vorliegendem Film:
Auch der Traum von intelligenten Robotern bekommt hier Form, ein metallisches Wunderkind, von Menschenhand geschaffen, das in der Lage ist, alles mögliche in kurzer Zeit zu erschaffen, sei es Diamanten, Bekleidung, syntetisches Essen oder sogar Whisky, denn der Smutje ist von diesem Getränk sehr angetan. Doch auch andere Männerträume werden wahr, ein erwachsenes, junges und hübsches Mädchen, welches noch keine sexuellen Erfahrungen hatte und so die Crew ganz aufgeregt wird, denn ein unerfahrenes Mädchen vermag ja nicht zu beurteilen, wie die sexuellen Leistungen eines Mannes zu bewerten sind. Hier bleibt es natürlich nur beim Küssen, doch sie ist doch gar nicht so begeistert zunächst, vor allem hat sie ein Auge auf den Kommandanten geworfen, der aber sich ganz kühl gibt, denn die Bestimmungen verbieten ihm, allzu nahem Kontakt zu anderen Menschen und ganz besonders Liebschaften sind ausgeschlossen. Sie aber lernt zunächst, das Küssen nur gesundheitsfördernd ist und man dadurch ein Leben lang gesund bleibt. Ich stelle mir grade vor, wenn Küssen schon so eine Wundermedizin ist, was vermag dann erst Fi....STOP, Minderjährige könnten mitlesen.....

Die Raumfahrtbesetzung ist ganz nach militärischem Vorbild strukturiert, die Raumfahrt im realem Leben ja mehr wissenschaftlich geprägt. Im Film gibt es auch gar keine Frauen in der Raumfahrtcrew, sie sind wohl zu Hause nur für Küche und Haushalt geeignet, wie es damals auch üblich war, für Pionierarbeiten sind nur Männer fähig.

Gut gelacht habe ich, als eine Intelligenzmessung an einen Teil der Besatzung vorgenommen wurde und der Kommandant am schlechtesten abschnitt und der Dr. Morbius das kommentierte "Nehmen Sie es nicht so tragisch, ein kommandierender Offizier braucht ja nicht so viel Verstand, nur eine laute Stimme".
Überhaupt denkt man bei Raumfahrtreisen viel an Intelligenz, insbesondere in Bezug auf Kulturen und Bewohnern anderer Planeten. Leben, auch extraterristisches wird gerne an der Intelligenz gemessen, anstatt das Leben selbst einfach nur als Wunder zu begreifen. Aber ich mache ja selbst die Erfahrungen hier im Forum, wie unbequem überragende Intelligenz sein kann, denn kaum einer ist in der Lage, meinen Gedankengängen zu folgen und bezichtigt mich eines verwirrten Verstandes. Doch gelegentlich trinke ich mir eine Rückverdummung an, ob es dienlich ist, kann ich in dem Zustand leider auch nicht beurteilen. Hohe Intelligenz führt zu Missverständnissen.

Fantastisch fand ich dann, wie der Planet uns zunächst noch als recht schlicht vorgestellt wurde und wir nur den kleinen Bungalow des Dr. Morbius zu sehen bekamen inclusive einiger technischen Raffinessen. Als man dann Eintritt in sein Arbeitszimmer bekam und dieser dann die Hinterlassenschaften der längst verstorbenen Ur-Kultur des Planeten vorstellte, bekam man wirklich gigantisches zu sehen und tricktechnisch auch unglaublich, was da geleistet wurde. Der Film ist kein schnelles Filmvergnügen, eher gemächliches Tempo, aber durchaus nicht langatmig, man hat hier eine ganze Menge an verschiedenen Szenarien geboten bekommen, die den Film trotz der anfänglichen Schlichtheit sehr vielfältig und abwechslungsreich machen und somit auch immer wieder gesehen werden kann und zum Ende hin, wie schon erwähnt, visuell mehr und mehr aufgebauscht wird.

Das Böse im Unterbewusstsein eines jeden Menschen, besonders bei sehr intelligenten Menschen ist der Grund dafür, das wir Religionen und Gesetze haben, so die Aussage des Kommandanten, um das Böse zu unterbinden. Denn wir sind ja nicht Gott selbst. Ich auch nicht? Ein wirklich verzückendes Filmchen mit einer Menge an Botschaften, der Liebhaberwert ist unermesslich, dennoch vergebe ich "nur"

7/10.
P.S. Leslie Nielsen spielt hier als junger Mensch mit, ich lernte ihn ja erst durch DIE NACKTE KANONE als wesentlich älteren Schauspieler und Comedydarsteller kennen.
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sergio petroni
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Re: Alarm im Weltall - Fred M. Wilcox

Beitrag von sergio petroni »

@dr. freudstein
Ein sehr persönliches review, wie immer sehr unterhaltsam. :thup:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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