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American Horror Story: Freak Show spielt im Jahr 1952. Im verschlafenen Städtchen Jupiter in Florida macht ein Wanderzirkus Station. Er versucht, mit menschlichen Sensationen wie bärtigen Frauen und siamesischen Zwillingen die Menschen aus der Region anzulocken. Doch mit den Freaks scheint auch eine dunkle Macht in das kleine Städtchen gekommen zu sein, die den Einwohnern Jupiters wie den Schaustellern gefährlich zu werden droht. Die Zirkus-Leute kämpfen an zwei Fronten: gegen das undefinierbare Böse und gegen den Niedergang ihres Standes. (quelle: fox)
Gestern die ersten drei Episoden geguckt ist „Freak Show“ meines Erachtens wieder ein kleiner Rückschritt im Vergleich zur sehr unterhaltsamen „Coven“-Staffel und geht wieder in die Richtung von „Asylum“, die ich ja nicht so prickelnd fand. Das Geschehen dieser Staffel spielt in einem menschlichen Kuriositätenkabinett bzw. in den Fünfzigern und erinnert natürlich an den gleichnamigen und kontroversen Klassiker von Regisseur Tod Browning aus dem Jahr 1932, der hier genauso zitiert wird, wie unzählige andere Klassiker aus dem Genre. Jennifer Lange spielt den aus Nazi-Deutschland geflüchteten Ex-Revue-Star, die mit ihren Schützlingen nochmals durchstarten möchte und muss mit ansehen, wie eine mysteriöse Mordserie und Vorurteile das Geschäft ruinieren. Die zahlreichen Nebenhandlungsstränge verlieren ja ganz klar zur eigentlichen Attraktion der zahlreichen Freaks, die momentan noch eher im Hintergrund agieren. Aber das kommt ja vielleicht noch.
Nach dem großen Staffelfinale von „Freak Show“ bleibt doch ein etwas mittelprächtiger Gesamteindruck zurück und gleich vorweg: so unterhaltsam wie „Coven“ ist die vierte, neuerlich in sich abgeschlossene Staffel trotz interessanter Ausgangslage nicht gelungen. Irgendwie seltsam, dass die an Ted Brownings „Freaks“ angelegte Geschichte vom menschlichen Kuriositäten-Kabinett nicht besser zündet, aber meines Erachtens wurde extrem viel Potential nicht genutzt, während im Verlauf der letzen Sendungen immer neue Leute mit noch tiefgreifenderen Problemen aus dem Ärmel geschüttelt, als die eigentlichen Hauptattraktion, die Freaks näher zu beleuchten. Während Ted Browning ihnen eine Seele und ein Leben gegeben hat, bleiben diese im Falle von „American Horror Story“ seltsam blass, während die sogenannten „Normalos“ ihre Exzentrik bis zum Anschlag zelebrieren. Einige der zahlreichen Handlungsstränge wirken bemüht und etwas überflüssig, die Geschichte findet meines Erachtens kein rundes Ende und man merkt schon deutlich, wie sehr versucht wird, das Ganze mit bekannten Gesichtern und Stars in die dramatische Ecke zu drücken. Im Vergleich zu „Coven“ ist „Freak Show“ trotz hübscher Ausstattung auch wieder ein Schritt zurück und pendelt sich irgendwo auf den eher durchschnittlichen Niveau von „Asylum“ ein, das sich zwar gut gucken lässt, aber doch auch etwas hinter meinen Erwartungen zurückbleibt.