Senf:
Mel Gibson hat mit „Apocalypto“ ein bildgewaltiges, wenn auch nicht unumstrittenes Werk abgeliefert, dass durch nahezu perfekte Kameraarbeit, gigantisch opulente Inszenierung und fantastische Kostüme besticht. Die sehr einfache Geschichte (Dorf wird überfallen, Überlebende werden verschleppt wollen aber gern zurück) wird durch die spannende Inszenierung komplett verschleiert. Diese verdeckt aber auch, dass der Film weit von der historischen Realität entfernt ist. Die digitale Aufnahmetechnik stürzt einen ins Geschehen und führt den Betrachter sehr nahe an die Menschen, dass der Film in Mayathan gehalten ist und nicht nachsynchronisiert wurde unterstützt die Authentizität noch zusätzlich (obwohl der Dialekt der Schauspieler wohl so schlimm sein soll, dass Muttersprachler den Film nicht verstehen). Das dadurch aber eine historische Wirklichkeit suggeriert wird, die es nicht gab, fällt kaum noch auf. Gibson bedient sich klar an den Schauwerten der Kultur (und überspitzt diese noch) und bezieht sich ausnahmslos nur auf diese um eine im Grunde sehr konservative Geschichte über den Bestand der Familie in schnelllebigen, hochtechnologisierten Zeiten zu erzählen. Ein Kritikpunkt natürlich, der stark zu Buche schlägt! Definitiv bemängeln muss ich auch die deutschen Texttafeln, die teilweise zu modern geraten sind und den Maya Wortgruppen wie „er wurde gefickt!“ in den Mund legt. Das schmälert den Genuss schon sehr.
Im Großen und Ganzen ist „Apocalypto“ aber ein Film, der klar als sehenswert bezeichnet werden kann. Nimmt man nicht für bare Münze was man serviert bekommt gibt’s bildgewaltige Spannung, Unterhaltung, Blut und Action vom Feinsten! Also ruhig mal einen Blick riskieren:
7/10
| ! | Nachricht von: buxtebrawler |
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