Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson (1966)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von jogiwan »

du böser Mensch, du! :o
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Arkadin
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von Arkadin »

jogiwan hat geschrieben:du böser Mensch, du! :o
:twisted:
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jogiwan
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von jogiwan »

na warte, wenn ich dich in die Finger bekomme, dann aber...

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purgatorio
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von purgatorio »

Was'n los, Arkschi? Der Film macht doch Spaß! :nick:
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von Arkadin »

purgatorio hat geschrieben:Was'n los, Arkschi? Der Film macht doch Spaß! :nick:
Ich mag nicht, wenn man aus Batman 'ne Witzfigur macht. Deshalb HASSE ich auch die beiden Schumacher-Filme.
Da guck ich lieber die "Green Hornet"-Serie. Die hat wenigstens Bruce Lee.
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Onkel Joe
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von Onkel Joe »

Wenn wir die Bob Kane Batmans nehmen ist es doch fast ein 1:1 mit dem Film, oder???
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von Arkadin »

Onkel Joe hat geschrieben:Wenn wir die Bob Kane Batmans nehmen ist es doch fast ein 1:1 mit dem Film, oder???
Auf gar keinen Fall. Kanes Batman war ein düsterer Detektiv, der mehr in Richtung der Frank Miller-Version ging.
Natürlich waren die Geschichten naiver, aber eben nicht albern (was wohl auch Bill Finger zu verdanken ist, der die Geschichten schrieb). "Lustig" wurde er erst Ende der 50er.
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von buxtebrawler »

„Manchmal kann man eine tödliche Bombe einfach nicht loswerden...“

Nachdem die „Batman“-US-Serie aus den 1960er-Jahren bereits eine ganze Weile lief, setzte man mit dem Spielfilm-Ableger „Batman hält die Welt in Atem“ im Jahre 1966 unter der Regie des US-Regisseurs Leslie H. Martinson („Quincy“) noch einen drauf und lockte die Kids vom TV-Gerät in die Kinos, wodurch viele von ihnen in Ermangelung eines Farbfernsehgeräts ihre Helden zum ersten Mal in Technicolor bestaunen durften. In diesem Abenteuer bekommen es Batman und Robin gleich mit vier der fiesesten Schurken auf einmal zu tun: Catwoman, der Pinguin, der Joker und der Riddler planen, die Weltherrschaft zu übernehmen, indem sie mittels der Erfindung des entführten Wissenschaftlers Commodore Schmidlapp die Mitglieder der vereinigten Weltorganisation durch Dehydration in bunte Pulverchen verwandeln. Doch Batman und Robin sind ihnen schon auf den Fersen...

Für diese Verfilmung wurde „Comic“ mit „Komik“ übersetzt und ein unfassbares Kostüm-Action-Trash-Feuerwerk abgebrannt. Der direkte Vergleich mit der TV-Serie fehlt mir, denn dass ich die sah, ist einfach zu lange her. Hier dürfte aber alles noch eine Nummer übertriebener, gewaltiger, mit Absurditäten und Albernheiten vollgepackter sein. Auf etwaige Hintergründe zu Bruce Waynes Doppelleben als Millionär und maskierter Verbrecherjäger wird gar nicht erst lange eingegangen, es geht direkt in die Vollen und das Drehbuch überschlägt sich mit unglaublichen Ideen und Gags. Dabei persifliert der Film die Batman-Comics aus dem DC-Verlag, lässt Batman und Robin die abstrusesten Antworten auf Riddlers Rätsel finden, sie mit den außergewöhnlichsten „Bat-dies, Bat-das“-Gadgets fuhrwerken und die schlausten, pädagogisch wertvollsten Weisheiten absondern, während die Schurken die perfidesten Pläne aushecken, über die aberwitzigsten Eigenschaften, Macken und Ticks verfügen und die extravagantesten Kostüme tragen

Nichts, aber auch gar nichts ist dabei ernst zu nehmen. Es wird gern behauptet, dass bevor die Batman-Comic-Reihe ihre „Comic noir“-Ausrichtung erhielt, genau dieses Überkandidelt-Groteske der Ton der Hefte gewesen wäre. Mir mangelt es an Belegexemplaren, jedoch halte ich es durchaus für möglich, dass man alte Batman-Comics sowohl in die eine, ernsthaftere, als auch in die andere, humoristische Richtung interpretieren konnte. Die höchst erfolgreiche TV-Serie soll die Comics seinerzeit stark in die Spaßrichtung beeinflusst haben. Ob sie auch diesen parodistischen Charakter hatte, wage ich jedoch zu bezweifeln, denn „Batman hält die Welt in Atem“ zieht Batman & Co. in erster Linie so gnadenlos durch den Kakao, dass manch konservativem Liebhaber der Reihe das Lachen im Halse stecken bleiben dürfte.

In kunterbunten Kulissen gibt Adam West („Gnadenlos schön“) den stets souveränen, ernsten Batman und verzieht trotz allen Unfugs keine Miene – was maßgeblich zum Vergnügen beiträgt. Burt Ward („Horde des Schreckens“) als Robin gibt sich emotionaler, aber nicht minder „seriös“; er mimt den ungestümen Jüngling, während West zur väterlichen, introvertierten Figur wird. Dieses Element wurde – wie vieles andere ebenfalls – durchaus sorgfältig aus den Comics übernommen. Die Schurken indes sind, von der grazilen und als Einzige zurechnungsfähig wirkenden Catwoman einmal abgesehen, ein überdrehter Haufen hyperaktiver Soziopathen, permanent kichernd, lachend und feixend und einfach vollkommen durchgeknallt. Einer schräger als der andere, unterstützt durch ebenfalls schräge Kameraperspektiven, in knallbunten Anzügen, mit beinahe übermäßig offensichtlicher Spielfreude dargeboten von Burgess Meredith („Rocky“), Cesar Romero („Das Testament des Magiers“) und Frank Gorshin („Meteor Man“), die aufspielen, als gäbe es kein Morgen mehr und sich freiwillig zum Affen machen wie im Prinzip fast jeder in diesem Film. Respekt! Catwoman wird übrigens von Lee Meriwether („Große Lüge Lylah Clare“) gespielt, da die aus der Serie bekannte Julie Newmar anderen Verpflichtungen nachzukommen hatte, macht ihre Sache aber ganz ausgezeichnet und bringt Grazie und ein wenig erotische Ausstrahlung in diesen wahnsinnigen Zirkus ein. Neil Hamilton („Im Bann der Puppe“) als ohne Batman und Robin reichlich hilflos erscheinender Commissioner Gordon und sein bauernschlauer Chief O’Harra, herrlich overactend verkörpert von Stafford Repp („Blutige Hände“), sind diejenigen Nebenrollen, die die Normalität unter all den kostümierten Gestalten vertreten und damit wichtiges Kontrastprogramm, bevor die Handlung wieder zur Bathöhle oder ins Quartier der „vereinigten Unterwelt“ überschwenkt

Der Film legt insgesamt ein unheimliches Tempo vor und kompensiert damit vorzüglich das komikbedingte Fehlen klassischer Spannung. Ausgebremst wird das bunte Treiben lediglich ein wenig von einer etwas aufgesetzt wirkenden und Batman nicht sonderlich intelligent aussehen lassenden Romanze zwischen Bruce Wayne und Catwoman in zivil. Über wenige Sekunden hinausgehend konstruierte Gags wie der legendäre Versuch Batmans, eine Bombe loszuwerden, sind eher episodenhaft und funktionieren auch außerhalb des losen Handlungsgerüsts. Die Gagdichte ist verdammt hoch, wobei das Kunststück gelang, das Niveau grundsätzlich stets beizubehalten: Wer über einen der Witze lacht, lacht über alle. Die fiktive Welt, in der sich alles abspielt, wurde bewusst plakativ, eindimensional und naiv gezeichnet, was ebenso Teil der Persiflage ist wie das Aufgreifen comicbedingter Logiklücken, die durch ihre selbstverständliche Darstellung ad absurdum geführt werden. Die „vereinigte Weltorganisation“ ist eine wild in allen Akzenten durcheinander plappernde Tischrunde – ja, so mag sich eine Zielgruppe so jung, diesen Film vielleicht doch für voll zu nehmen, globale Politik tatsächlich vorstellen. „Batman hält die Welt in Atem“ aber ist zielgruppenübergreifend und in jedem Alter goutierbar – ein gewisses Humorverständnis vorausgesetzt. Eine größere Menge beachtenswerter Details in der Ausstattung fehlt genauso wenig wie das nach wie vor unerreicht coole Batmobil, die im Comicstrip-Stil visualisierten Geräuscheffekte während einer sehr ungefährlich choreographiert aussehenden (um es einmal vorsichtig auszudrücken...) Massenschlägerei und die Titelmelodie von Nelson Riddle, die zu einem großen, im kollektiven Gedächtnis fest verankerten Klassiker der Popkultur wurde.

Martinsons Film ist hervorragend gealtert, hat – schnell zum Kult geworden – sämtliche Jahrzehnte und Modifizierungen des DC-Universums überdauert und stellt die wohl eigenwilligste Interpretation Batmans dar – überraschend für manch mit den düsteren, jüngeren Comics und Filmen Aufgewachsene, ein schweres Sakrileg für all jene, denen es sich verbietet, Batman zu veralbern und ein riesiger Spaß für Freunde grotesken Humors sowie zur Selbstironie fähige und willige Comic-Liebhaber. Muss man zumindest mal gesehen haben und gewinnt dadurch noch immer stetig neue Freunde dazu, die sich rund 105 Minuten lang prächtig amüsiert haben. Für mich als Fan der düstereren, anspruchsvolleren Batman-Comics der 70er und 80er und großen Skeptiker, was Comicverfilmungen betrifft, eine der besten Comicadaptionen überhaupt – so paradox das klingen mag.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Adalmar
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von Adalmar »

Sehr schöne Rezension, der ich völlig zustimme :thup:
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buxtebrawler
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Re: Batman hält die Welt in Atem - Leslie H. Martinson

Beitrag von buxtebrawler »

Adalmar hat geschrieben:Sehr schöne Rezension, der ich völlig zustimme :thup:
Vielen Dank, Adalmartschi! :verbeug:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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