Besessen - Der Teufel in mir - Greg A. Sager

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horror1966
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Besessen - Der Teufel in mir - Greg A. Sager

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Besessen - Der Teufel in mir
(Devil Seed)
mit Michelle Argyris, Shantelle Canzanese. Vanessa Broze, Kevin Jake Walker, Wayne Conroy, Danielle White, Colin Smith, Dick Vance, Louise Hollingsworth, Alan Branton, Angelina Mueller-Lavictoire
Regie: Greg A. Sager
Drehbuch: Geoff Hart / Greg A. Sager
Kamera: Gary Elmer
Musik: Aaron Gilhuis
FSK 16
Kanada / 2012

Alex kehrt nach den Ferien zu ihren Kommilitoninnen zurück. Nach einem feuchtfröhlichen Abend besuchen sie eine Wahrsagerin, weil Alex wissen will, wie es um ihre Beziehung mit Brian bestellt ist. Bei der Sitzung rastet Alex aus. Am nächsten Morgen kann sie sich an nichts erinnern. Doch im Verlauf der Zeit hat sie wiederkehrende Halluzinationen, tiefe Kratzer am Körper. Ihre Freunde sind hilflos, aber ein Schulprofessor erkennt die Symptome: Eine Kreatur will Alex' Körper nutzen, um auf die Erde zu kommen.


In den letzten Jahren gab es ja eine ganze Menge Horrorfilme, die sich der Thematik der Besessenheit bedient haben. Als Meisterwerk dieser Filmart gilt ganz klar immer noch William Friedkin's "Der Exorzist", doch auch in letzter Zeit wurden einem einige Vertreter präsentiert, die dieses Thema zufriedenstellend bearbeitet haben. Nun ist vorliegendes Regie-Debüt von Greg A. Sager sicherlich kein filmisches Meisterwerk, doch bietet der Film durchaus gute Unterhaltung und erzählt eine Geschichte, die doch ein wenig vom ansonsten üblichen Schema abweicht. So steht beispielsweise der eigentliche Exorzismus gar nicht im Fokus des Geschehens, wird dieser doch eher beiläufig lediglich in den letzten 10 Minuten in Szene gesetzt. Vielmehr beschäftigt sich das Szenario mit seiner Hauptfigur Alex und zeigt die Wandlung eines hübschen jungen Mädchens in eine besessene Furie.

Wenn man den meisten Kritiken zu diesem Werk Glauben schenkt, dann handelt es sich maximal um filmische Durchschnittsware, doch wie immer liegt dies natürlich in der Betrachtungsweise des einzelnen Zuschauers. Mir persönlich hat "Besessen - Der Teufel in mir" sogar sehr gut gefallen, verfügt das Szenario doch über einen gut aufgebauten Spannungsbogen und überzeugt zudem durch eine phasenweise sehr dichte-und streckenweise gruselige Grundstimmung. Besonders der Aspekt, das die Story eine eher ruhige-und bedächtige Erzählweise an den Tag legt, sorgt mit zunehmender Spielzeit für ein gelungenes Horror-Erlebnis, an dem man wirklich seine Freude haben kann. Besonders angenehm habe ich die Tatsache empfunden, das der aufkommende Horror subtiler Natur ist, langsam und schleichend kriecht er dem Betrachter unter die Haut und sorgt mit der Zeit für einige wohlige Schauer, die einem über den Rücken rieseln.

Wirklich harte Momente gibt es zwar nicht zu sehen, doch das wäre bei einem Film dieser Art auch eher unpassend. Dafür warten die Ereignisse mit einigen gut platzierten Schockmomenten auf, so das man sich an diversen Stellen herrlich erschrecken kann. Wenn man dann doch noch einen Wermutstropfen finden will, so lässt sich dieser eigentlich nur in einigen eher unlogischen Verhaltensweisen einiger Protagonisten erkennen, denn wenn man sieht, wie sich die Freundinnen von Alex verhalten, erscheint dies doch stellenweise ein wenig abwegig. Ansonsten aber gibt es im Prinzip nichts auszusetzen an diesem Film, der insgesamt gesehen ein mehr als solides Szenario präsentiert und die vorhandene Thematik recht gut in den Vordergrund rückt. Bis auf das teilweise unlogische Verhalten können auch die Darsteller mit guten Leistungen aufwarten, so das sich im Endeffekt ein rundum gelungenes Geschehen zu erkennen gibt.

Greg A. Sager hat mit "Besessen - Der Teufel in mir" ganz bestimmt kein Meisterwerk geschaffen, doch der Film ist weitaus besser gelungen, als es so manche Kritik im Netz vermuten lässt. Mit einem Film wie "Der Exorzist" kann das Werk selbstverständlich keinesfalls mithalten, doch im Vergleich mit einigen in den letzten Jahren erschienenen Genre-Vertretern schneidet das Werk sehr viel besser ab, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Liebhaber der Besessenheits-Thematik können hier bedenkenlos zugreifen und dürften diese Entscheidung auch nicht bereuen, denn spannende-und äußerst atmosphärische Unterhaltung ist vorprogrammiert.


Fazit:

Meiner Meinung nach siedelt sich die vorliegende Geschichte oberhalb des normalen Durchschnitts an und wird von vielen Leuten etwas unterbewertet. Spannung, Gänsehaut und eine gelungene Grundstimmung sorgen für jede Menge Kurzweil, so das man eine Sichtung sicherlich nicht bereuen wird.


7/10
Big Brother is watching you
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