Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Moderator: jogiwan
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Originaltitel: Birds of Prey: And the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn
Herstellungsland: USA / 2020
Regie: Cathy Yan
Darsteller(innen): Margot Robbie, Ella Jay Basco, Mary Elizabeth Winstead, Ewan McGregor, Jurnee Smollett-Bell, Bojana Novakovic, Ali Wong, Chris Messina, Rosie Perez, Steven Williams, Charlene Amoia, Matthew Willig, Jenelle McKee u. A.
Gotham City: Zwischen dem grausamen, psychopathischen Schurken Joker, dem Harlekin des Hasses und Clownprinz des Verbrechens, und seiner Gespielin, der ehemaligen Arkham-Asylum-Psychiaterin Harley Quinn (Margot Robbie), ist es aus. Zunächst behält sie diese Information für sich, doch nach dem einen oder anderen Kummertrunk beschließt sie, es öffentlich zu machen und sich endgültig von ihrem grünhaarigen Ex, der sie erst zu dem machte, was sie heute ist, zu emanzipieren. Also knackt sie einen Tanklaster und steuert ihn in die Chemiefabrik, in der ihre Wandlung zur durchgeknallten Schurkin Harley Quinn einst besiegelt wurde und sie sich mit dem Joker verlobt hatte. Die zerstörerische Explosion wird nicht nur in der Unterwelt richtig gedeutet – und Polizistin Renee Montoya (Rosie Perez) behält recht, als sie konstatiert, dass Harley damit die Jagd auf sich selbst eröffnet habe. Tatsächlich steht sie nun nicht mehr unter dem Schutz des gefürchteten Jokers und zieht rachsüchtige Gangster ebenso wie andere Mitmenschen, die eine Rechnung mit ihr offen haben, an wie das Licht die Motten. Darunter auch Roman Sionis (Ewan McGregor) alias Black Mask, einer der berüchtigtsten und sadistischen Gangsterbosse Gothams, der unliebsamen Gegenspielern bei lebendigem Leibe die Gesichter abzieht, offiziell aber lediglich als Betreiber eines Nachtclubs in Erscheinung tritt. Harleys Glück: Black Masks rechte Hand, der vernarbte Serienmörder Victor Zsasz (Chris Messina), hat sich von der jungen Taschendiebin Cassandra Cain (Ella Jay Basco) einen äußerst wertvollen Diamanten stehlen lassen. Harley bietet Sionis an, ihm den Edelstein wiederzubeschaffen, wenn er sie gehen lässt. Der Verbrecher lässt sich auf den Deal ein. Doch als Harley Cassandra ausfindig gemacht und aus dem Polizeigewahrsam befreit hat, nimmt sie sie unter ihre Fittiche. Sionis setzt daraufhin seine widerwillige Clubsängerin Dinah Lance (Jurnee Smollett-Bell) alias Black Canary zusammen mit Zsasz auf Cassandra und Harley an. Dinah jedoch hatte Harley in deren Trennungsphase bereit einmal gerettet und verfügt zudem über ein besonderes Talent: Dank besonderer Stimmfähigkeiten kann sie nicht nur sehr gut singen, sondern auch einen markerschütternden Sonarschrei ausstoßen. Und mit der eiskalten Armbrust-Killerin Huntress (Mary Elizabeth Winstead) auf ihrem Rachefeldzug gegen alle Beteiligten des Mafia-Clans, der einst ihre ganze Familie auslöschte, hat Black Mask nicht nur die bald suspendierte und sich somit nicht mehr an strenge Vorschriften gebunden fühlende Montoya gegen sich…
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Not just boys’ fun
„Der Joker und ich haben Schluss gemacht. Ich wollte neu anfangen. Aber wie sich zeigte, war ich nicht die Einzige in Gotham, die nach Emanzipation suchte…“
Der achte Beitrag zum „DC Extended Universe“, jener lose zusammenhängenden bzw. im selben Universum spielenden, auf den DC-Superhelden-/-Detektiv-/-Schurken-Comics basierenden Kinofilmreihe, gehört einem der Fan-Favoriten, der bereits 2016 in „Suicide Squad“ die beste Figur von allen machte: dem weiblichen Joker-Pendant Harley Quinn alias Dr. Harleen Quinzel, erneut verkörpert von Margot Robbie („The Wolf of Wall Street“), die sich auch als Produzentin des Films in Erscheinung trat. Die Actionkomödie wurde nach einem Drehbuch der „Bumblebee“-Autorin Christina Hodson von der gebürtigen Chinesin Cathy Yan als ihr erster abendfüllender Spielfilm inszeniert und kam Anfang 2020 in die Lichtspielhäuser. Konkret basiert „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn” auf der DC-Comicserie „Birds of Prey”.
„Nichts verschafft dir die Aufmerksamkeit eines Typen so sehr wie Gewalt!“
Gotham City: Zwischen dem grausamen, psychopathischen Schurken Joker, dem Harlekin des Hasses und Clownprinz des Verbrechens, und seiner Gespielin, der ehemaligen Arkham-Asylum-Psychiaterin Harley Quinn (Margot Robbie), ist es aus. Zunächst behält sie diese Information für sich, doch nach dem einen oder anderen Kummertrunk beschließt sie, es öffentlich zu machen und sich endgültig von ihrem grünhaarigen Ex, der sie erst zu dem machte, was sie heute ist, zu emanzipieren. Also knackt sie einen Tanklaster und steuert ihn in die Chemiefabrik, in der ihre Wandlung zur durchgeknallten Schurkin Harley Quinn einst besiegelt wurde und sie sich mit dem Joker verlobt hatte. Die zerstörerische Explosion wird nicht nur in der Unterwelt richtig gedeutet – und Polizistin Renee Montoya (Rosie Perez, „Perdita Durango“) behält recht, als sie konstatiert, dass Harley damit die Jagd auf sich selbst eröffnet habe. Tatsächlich steht sie nun nicht mehr unter dem Schutz des gefürchteten Jokers und zieht rachsüchtige Gangster ebenso wie andere Mitmenschen, die eine Rechnung mit ihr offen haben, an wie das Licht die Motten. Darunter auch Roman Sionis (Ewan McGregor, „Trainspotting“) alias Black Mask, einer der berüchtigtsten und sadistischen Gangsterbosse Gothams, der unliebsamen Gegenspielern bei lebendigem Leibe die Gesichter abzieht, offiziell aber lediglich als Betreiber eines Nachtclubs in Erscheinung tritt. Harleys Glück: Black Masks rechte Hand, der vernarbte Serienmörder Victor Zsasz (Chris Messina, „Devil“), hat sich von der jungen Taschendiebin Cassandra Cain (Ella Jay Basco) einen äußerst wertvollen Diamanten stehlen lassen. Harley bietet Sionis an, ihm den Edelstein wiederzubeschaffen, wenn er sie gehen lässt. Der Verbrecher lässt sich auf den Deal ein. Doch als Harley Cassandra ausfindig gemacht und aus dem Polizeigewahrsam befreit hat, nimmt sie sie unter ihre Fittiche. Sionis setzt daraufhin seine widerwillige Clubsängerin Dinah Lance (Jurnee Smollett-Bell, „One Last Thing“) alias Black Canary zusammen mit Zsasz auf Cassandra und Harley an. Dinah jedoch hatte Harley in deren Trennungsphase bereit einmal gerettet und verfügt zudem über ein besonderes Talent: Dank besonderer Stimmfähigkeiten kann sie nicht nur sehr gut singen, sondern auch einen markerschütternden Sonarschrei ausstoßen. Und mit der eiskalten Armbrust-Killerin Huntress (Mary Elizabeth Winstead, „Final Destination 3“) auf ihrem Rachefeldzug gegen alle Beteiligten des Mafia-Clans, der einst ihre ganze Familie auslöschte, hat Black Mask nicht nur die bald suspendierte und sich somit nicht mehr an strenge Vorschriften gebunden fühlende Montoya gegen sich…
„Muss sie denn immer reden wie ein Bulle aus einem schlechten 80er-Jahre-Film?“
Die Figur Harley Quinn hat eine interessante Entwicklung hinter sich: Statt in einem Comic trat sie erstmals 1992 in der Zeichentrickserie „Batman: The Animated Series“ auf, hielt später auch Einzug in die Comicreihen und avancierte zu einem enorm unterhaltsamen Charakter sowie zu einem Sexsymbol aufgrund ihres Auftritts im etwas durchwachsenen „Suicide Squad“-Spielfilm. Dort wie auch in der Quasi-Fortsetzung „Birds of Prey“ beweist Schauspielerin Margot Robbie eine große Wandlungsfähigkeit, die ihre nicht von der Hand zu weisende natürliche Attraktivität unter bleichem Make-Up, Tätowierungen, dick aufgetragenem Lippenstift und Hang zum Grimassieren regelrecht vergräbt. Gefärbte Haare und körperbetonte knappe Kleidung runden ihr Erscheinungsbild ab. In Robbies Harley Quinn finden sich Referenzen auf Tank Girl und die Punk-Subkultur ebenso wie auf Roller Girls, Pippi Langstrumpf sowie – natürlich – auf die Konzeption der Joker- und anderer Spaßmacher- und Clown-Charakteristika ins Gegenteil verkehrender Figuren und die zwischen Gut und Böse mäandernde Ambivalenz beispielsweise einer Catwoman. Harley Quinn ist aufmüpfige Göre, psychopathische Wahnsinnige, begnadete Kampfkünstlerin, anarchische Rebellin und zerbrechliches Girlie zugleich und das weibliche Pendant zu besonders exzentrischen Schurken wie neben dem Joker auch dem Pinguin oder dem Mad Hatter.
Ihre bisherige Biographie inklusive ihrer Beziehung zum – überraschenderweise darüber hinaus überhaupt nicht in den Film involvierten – Joker wird in einem animierten Prolog abgehandelt, der bereits die Weichen für den in beeindruckender Konsequenz im Comic-Stil inszenierten Film stellt. So finden im weiteren Verlauf, insbesondere zu Beginn, immer wieder diverse Cartoon-Elemente in den Film, von denen die Harleys Gegner grob skizzierenden comichaften Texteinblendungen zu den auffälligsten und zugleich witzigsten zählen. Eine Vielzahl gelungener Späße zieht sich durch den Film, der frisch und frech statt anbiedernd und gefällig wirkt. Auch ohne die Comic-Vorlagen zu kennen ist unverkennbar, dass dieser Film eine bestimmte Art comictypischen Humors trifft und mit popkulturellen Zitaten, Selbstironie, persiflierenden Elementen und Lakonie auch an Positivbeispiele aus den jüngeren Marvel-Verfilmungen wie „Deadpool“ oder „Guardians of the Galaxy“ erinnert. An Comic-Ästhetik erinnert auch das bunte Ambiente des sonst eher düsteren Gothams, das die bunten Farben Harleys, ihres Charakters und ihrer Weltsicht angenommen zu haben scheint. Diese sind Schauplatz sich prima einfügender Actionelemente wie turbulenten Verfolgungsjagden, perfekt durchchoreographierten Kampfkunsteinlagen und gefährlichen Schusswechseln, die kreativ mit den Unwahrscheinlichkeiten der Comics spielen und in Bezug auf ihre Dramaturgie, ihren Schnitt und ihr hohes Tempo sicherlich state of the art sind.
Größtes Alleinstellungsmerkmal des Films ist die spezielle Variante der unzuverlässigen Erzählerin: Harley Quinn ist nicht nur onscreen zu sehen, sondern führt auch als Sprecherin aus dem Off durch die Handlung. Dabei zeigen sich nicht nur amüsante Diskrepanzen zwischen ihrer geschilderten Sicht der Dinge und den unbestechlichen, die (filmische) Realität darstellenden Bildern, sondern sie plappert auch munter drauflos, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Die Figur spielt mit dem Tratschtanten- und Sabbelliesen-Klischee, während der Film streng Harleys achronologischer Narration folgt. Daraus entsteht ein verrücktes Sammelsurium durcheinandergeworfener Handlungsfäden, Abschweifungen, Rückblenden und extremen Zeitsprüngen, cliffhangender Freeze Frames sowie (scheinbar) nebensächlicher Details. Diese chaotische Erzählweise dürfte manch Linearfetischist(inn)en zur Verzweiflung treiben, macht jedoch den besonderen Reiz des Films aus – zumal es gelingt, alle Fäden am Ende zusammenzuführen. Doch der Weg ist dorthin ist ein wilder Ritt in ungewohnter Dynamik.
Dem großen Humoranteil zum Trotz zeichnet gerade auch Oberschurke Sionis alias Black Mask für einige verdammt unangenehme Szenen verantwortlich. Der eitle, überhebliche Mafiaboss will zwanghaft möglichst alles und jeden besitzen und kommt als überzeichnete Karikatur daher – auf Mafiosi, auf tief im Innersten verunsicherte dandyhafte, schmierige Protzer, aber auch auf skrupellose Materialisten und Kapitalisten. In seiner Boshaftigkeit und der beunruhigenden Ruhe, die er ausstrahlt, bildet er den idealen Gegenpol zur schrillen, überdrehten Harley. Die Konfrontationen der neu gegründeten „Birds of Prey“-Zweckgemeinschaft mit ihm und seinen Handlangern ziehen im großen, in einem stillgelegten Vergnügungspark stattfindenden Finale oben beschriebene Kampfhandlungen nach sich, die dem Actiongenre immanent sind, aber trotz ihrer Qualitäten letztlich weniger interessant sind als der kurvenreiche Weg zum Showdown. Dank des weitestgehenden Verzichts auf CGI wirkt „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ dennoch geerdeter als manch vergleichbare Produktion. Schade, dass man sich nicht noch weiter von gängigen Superheldenfilmen abgrenzt, indem man auch auf jegliche übernatürlichen Kräfte verzichtet – Black Canary darf dann doch eine Schallwellenattacke reiten.
Der grundlegende, auf Abhängigkeitsbeziehungen und Geschlechterrollen zielende emanzipatorische Ansatz indes gelingt, ohne dass er einem ständig daumendick aufs Brot geschmiert würde: Kraft der Solidarität und der angesichts all des Hasses und Zynismus um sie herum letzten Anflüge von Menschlichkeit behaupten sich Harley & Co. gegen frauenverachtende, patriarchale Fieslinge – und dies ohne, dass Harley die Ambivalenz ihres Charakters aufgeben müsste, im Gegenteil: Sie ist fester Bestandteil des Films und wichtig für die Entfaltung der Handlung. Noch wichtiger jedoch ist die Aussage des Films: Frauen können auch stark sein, ohne Männer bzw. männliche Verhaltensmuster kopieren zu müssen. Dass sich aus der einen oder anderen vernichtenden Kritik mutmaßlich aus der Incel- oder allgemeinen Sexisten-Ecke regelrechter Hass gegen diesen Umstand herauslesen lässt, bestätigt den Film in seiner Herangehensweise.
Mit dem poprockigen Soundtrack beschreitet man ähnliche Wege wie einst „Guardians of the Galaxy“, mit dem Unterschied, dass der Fokus auf weiblichen Interpreten liegt, inkl. glam- und hardrockiger Hits wie „I Hate Myself For Loving You“ von Joan Jett oder „Barracuda“ von Heart, die Harley Quinn plötzlich wie auf den Leib komponiert erscheinen. Wer diesen Charakter vorher noch gar nicht oder lediglich aus „Suicide Squad“ kannte, dem wird er hier (noch mehr) ans Herz wachsen. Es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Margot Robbie ins Quinn-Kostüm schlüpfte – ob nun mit einem besseren Tanga als Beinkleid oder wie hier weniger offensiv in herkömmlichen Hot Pants bzw. güldenem Zirkus-Overall – und auch davon unabhängig wird man von dieser Frau noch viel hören und sehen. Eine direkte „Birds of Prey“-Fortsetzung erscheint angebracht, dann jedoch gern mit Black Canary oder Huntress im Mittelpunkt, deren Schauspielerinnen hier ebenso wie Rosie Perez und die fürs Kinoformat formidabel debütierende Ella Jay Basco eine prima Figur abgeben, jedoch (noch) eindeutig zu zweite Geige spielen.
„Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn” ist sowohl der erhoffte große Spaß voller Charme und Esprit als auch die polarisierende, herausfordernde „Love it or hate it“-Angelegenheit geworden, die mit einer großen Tüte Popcorn im bequemen Kinosessel vorzüglich unterhält.
„Der Joker und ich haben Schluss gemacht. Ich wollte neu anfangen. Aber wie sich zeigte, war ich nicht die Einzige in Gotham, die nach Emanzipation suchte…“
Der achte Beitrag zum „DC Extended Universe“, jener lose zusammenhängenden bzw. im selben Universum spielenden, auf den DC-Superhelden-/-Detektiv-/-Schurken-Comics basierenden Kinofilmreihe, gehört einem der Fan-Favoriten, der bereits 2016 in „Suicide Squad“ die beste Figur von allen machte: dem weiblichen Joker-Pendant Harley Quinn alias Dr. Harleen Quinzel, erneut verkörpert von Margot Robbie („The Wolf of Wall Street“), die sich auch als Produzentin des Films in Erscheinung trat. Die Actionkomödie wurde nach einem Drehbuch der „Bumblebee“-Autorin Christina Hodson von der gebürtigen Chinesin Cathy Yan als ihr erster abendfüllender Spielfilm inszeniert und kam Anfang 2020 in die Lichtspielhäuser. Konkret basiert „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn” auf der DC-Comicserie „Birds of Prey”.
„Nichts verschafft dir die Aufmerksamkeit eines Typen so sehr wie Gewalt!“
Gotham City: Zwischen dem grausamen, psychopathischen Schurken Joker, dem Harlekin des Hasses und Clownprinz des Verbrechens, und seiner Gespielin, der ehemaligen Arkham-Asylum-Psychiaterin Harley Quinn (Margot Robbie), ist es aus. Zunächst behält sie diese Information für sich, doch nach dem einen oder anderen Kummertrunk beschließt sie, es öffentlich zu machen und sich endgültig von ihrem grünhaarigen Ex, der sie erst zu dem machte, was sie heute ist, zu emanzipieren. Also knackt sie einen Tanklaster und steuert ihn in die Chemiefabrik, in der ihre Wandlung zur durchgeknallten Schurkin Harley Quinn einst besiegelt wurde und sie sich mit dem Joker verlobt hatte. Die zerstörerische Explosion wird nicht nur in der Unterwelt richtig gedeutet – und Polizistin Renee Montoya (Rosie Perez, „Perdita Durango“) behält recht, als sie konstatiert, dass Harley damit die Jagd auf sich selbst eröffnet habe. Tatsächlich steht sie nun nicht mehr unter dem Schutz des gefürchteten Jokers und zieht rachsüchtige Gangster ebenso wie andere Mitmenschen, die eine Rechnung mit ihr offen haben, an wie das Licht die Motten. Darunter auch Roman Sionis (Ewan McGregor, „Trainspotting“) alias Black Mask, einer der berüchtigtsten und sadistischen Gangsterbosse Gothams, der unliebsamen Gegenspielern bei lebendigem Leibe die Gesichter abzieht, offiziell aber lediglich als Betreiber eines Nachtclubs in Erscheinung tritt. Harleys Glück: Black Masks rechte Hand, der vernarbte Serienmörder Victor Zsasz (Chris Messina, „Devil“), hat sich von der jungen Taschendiebin Cassandra Cain (Ella Jay Basco) einen äußerst wertvollen Diamanten stehlen lassen. Harley bietet Sionis an, ihm den Edelstein wiederzubeschaffen, wenn er sie gehen lässt. Der Verbrecher lässt sich auf den Deal ein. Doch als Harley Cassandra ausfindig gemacht und aus dem Polizeigewahrsam befreit hat, nimmt sie sie unter ihre Fittiche. Sionis setzt daraufhin seine widerwillige Clubsängerin Dinah Lance (Jurnee Smollett-Bell, „One Last Thing“) alias Black Canary zusammen mit Zsasz auf Cassandra und Harley an. Dinah jedoch hatte Harley in deren Trennungsphase bereit einmal gerettet und verfügt zudem über ein besonderes Talent: Dank besonderer Stimmfähigkeiten kann sie nicht nur sehr gut singen, sondern auch einen markerschütternden Sonarschrei ausstoßen. Und mit der eiskalten Armbrust-Killerin Huntress (Mary Elizabeth Winstead, „Final Destination 3“) auf ihrem Rachefeldzug gegen alle Beteiligten des Mafia-Clans, der einst ihre ganze Familie auslöschte, hat Black Mask nicht nur die bald suspendierte und sich somit nicht mehr an strenge Vorschriften gebunden fühlende Montoya gegen sich…
„Muss sie denn immer reden wie ein Bulle aus einem schlechten 80er-Jahre-Film?“
Die Figur Harley Quinn hat eine interessante Entwicklung hinter sich: Statt in einem Comic trat sie erstmals 1992 in der Zeichentrickserie „Batman: The Animated Series“ auf, hielt später auch Einzug in die Comicreihen und avancierte zu einem enorm unterhaltsamen Charakter sowie zu einem Sexsymbol aufgrund ihres Auftritts im etwas durchwachsenen „Suicide Squad“-Spielfilm. Dort wie auch in der Quasi-Fortsetzung „Birds of Prey“ beweist Schauspielerin Margot Robbie eine große Wandlungsfähigkeit, die ihre nicht von der Hand zu weisende natürliche Attraktivität unter bleichem Make-Up, Tätowierungen, dick aufgetragenem Lippenstift und Hang zum Grimassieren regelrecht vergräbt. Gefärbte Haare und körperbetonte knappe Kleidung runden ihr Erscheinungsbild ab. In Robbies Harley Quinn finden sich Referenzen auf Tank Girl und die Punk-Subkultur ebenso wie auf Roller Girls, Pippi Langstrumpf sowie – natürlich – auf die Konzeption der Joker- und anderer Spaßmacher- und Clown-Charakteristika ins Gegenteil verkehrender Figuren und die zwischen Gut und Böse mäandernde Ambivalenz beispielsweise einer Catwoman. Harley Quinn ist aufmüpfige Göre, psychopathische Wahnsinnige, begnadete Kampfkünstlerin, anarchische Rebellin und zerbrechliches Girlie zugleich und das weibliche Pendant zu besonders exzentrischen Schurken wie neben dem Joker auch dem Pinguin oder dem Mad Hatter.
Ihre bisherige Biographie inklusive ihrer Beziehung zum – überraschenderweise darüber hinaus überhaupt nicht in den Film involvierten – Joker wird in einem animierten Prolog abgehandelt, der bereits die Weichen für den in beeindruckender Konsequenz im Comic-Stil inszenierten Film stellt. So finden im weiteren Verlauf, insbesondere zu Beginn, immer wieder diverse Cartoon-Elemente in den Film, von denen die Harleys Gegner grob skizzierenden comichaften Texteinblendungen zu den auffälligsten und zugleich witzigsten zählen. Eine Vielzahl gelungener Späße zieht sich durch den Film, der frisch und frech statt anbiedernd und gefällig wirkt. Auch ohne die Comic-Vorlagen zu kennen ist unverkennbar, dass dieser Film eine bestimmte Art comictypischen Humors trifft und mit popkulturellen Zitaten, Selbstironie, persiflierenden Elementen und Lakonie auch an Positivbeispiele aus den jüngeren Marvel-Verfilmungen wie „Deadpool“ oder „Guardians of the Galaxy“ erinnert. An Comic-Ästhetik erinnert auch das bunte Ambiente des sonst eher düsteren Gothams, das die bunten Farben Harleys, ihres Charakters und ihrer Weltsicht angenommen zu haben scheint. Diese sind Schauplatz sich prima einfügender Actionelemente wie turbulenten Verfolgungsjagden, perfekt durchchoreographierten Kampfkunsteinlagen und gefährlichen Schusswechseln, die kreativ mit den Unwahrscheinlichkeiten der Comics spielen und in Bezug auf ihre Dramaturgie, ihren Schnitt und ihr hohes Tempo sicherlich state of the art sind.
Größtes Alleinstellungsmerkmal des Films ist die spezielle Variante der unzuverlässigen Erzählerin: Harley Quinn ist nicht nur onscreen zu sehen, sondern führt auch als Sprecherin aus dem Off durch die Handlung. Dabei zeigen sich nicht nur amüsante Diskrepanzen zwischen ihrer geschilderten Sicht der Dinge und den unbestechlichen, die (filmische) Realität darstellenden Bildern, sondern sie plappert auch munter drauflos, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Die Figur spielt mit dem Tratschtanten- und Sabbelliesen-Klischee, während der Film streng Harleys achronologischer Narration folgt. Daraus entsteht ein verrücktes Sammelsurium durcheinandergeworfener Handlungsfäden, Abschweifungen, Rückblenden und extremen Zeitsprüngen, cliffhangender Freeze Frames sowie (scheinbar) nebensächlicher Details. Diese chaotische Erzählweise dürfte manch Linearfetischist(inn)en zur Verzweiflung treiben, macht jedoch den besonderen Reiz des Films aus – zumal es gelingt, alle Fäden am Ende zusammenzuführen. Doch der Weg ist dorthin ist ein wilder Ritt in ungewohnter Dynamik.
Dem großen Humoranteil zum Trotz zeichnet gerade auch Oberschurke Sionis alias Black Mask für einige verdammt unangenehme Szenen verantwortlich. Der eitle, überhebliche Mafiaboss will zwanghaft möglichst alles und jeden besitzen und kommt als überzeichnete Karikatur daher – auf Mafiosi, auf tief im Innersten verunsicherte dandyhafte, schmierige Protzer, aber auch auf skrupellose Materialisten und Kapitalisten. In seiner Boshaftigkeit und der beunruhigenden Ruhe, die er ausstrahlt, bildet er den idealen Gegenpol zur schrillen, überdrehten Harley. Die Konfrontationen der neu gegründeten „Birds of Prey“-Zweckgemeinschaft mit ihm und seinen Handlangern ziehen im großen, in einem stillgelegten Vergnügungspark stattfindenden Finale oben beschriebene Kampfhandlungen nach sich, die dem Actiongenre immanent sind, aber trotz ihrer Qualitäten letztlich weniger interessant sind als der kurvenreiche Weg zum Showdown. Dank des weitestgehenden Verzichts auf CGI wirkt „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ dennoch geerdeter als manch vergleichbare Produktion. Schade, dass man sich nicht noch weiter von gängigen Superheldenfilmen abgrenzt, indem man auch auf jegliche übernatürlichen Kräfte verzichtet – Black Canary darf dann doch eine Schallwellenattacke reiten.
Der grundlegende, auf Abhängigkeitsbeziehungen und Geschlechterrollen zielende emanzipatorische Ansatz indes gelingt, ohne dass er einem ständig daumendick aufs Brot geschmiert würde: Kraft der Solidarität und der angesichts all des Hasses und Zynismus um sie herum letzten Anflüge von Menschlichkeit behaupten sich Harley & Co. gegen frauenverachtende, patriarchale Fieslinge – und dies ohne, dass Harley die Ambivalenz ihres Charakters aufgeben müsste, im Gegenteil: Sie ist fester Bestandteil des Films und wichtig für die Entfaltung der Handlung. Noch wichtiger jedoch ist die Aussage des Films: Frauen können auch stark sein, ohne Männer bzw. männliche Verhaltensmuster kopieren zu müssen. Dass sich aus der einen oder anderen vernichtenden Kritik mutmaßlich aus der Incel- oder allgemeinen Sexisten-Ecke regelrechter Hass gegen diesen Umstand herauslesen lässt, bestätigt den Film in seiner Herangehensweise.
Mit dem poprockigen Soundtrack beschreitet man ähnliche Wege wie einst „Guardians of the Galaxy“, mit dem Unterschied, dass der Fokus auf weiblichen Interpreten liegt, inkl. glam- und hardrockiger Hits wie „I Hate Myself For Loving You“ von Joan Jett oder „Barracuda“ von Heart, die Harley Quinn plötzlich wie auf den Leib komponiert erscheinen. Wer diesen Charakter vorher noch gar nicht oder lediglich aus „Suicide Squad“ kannte, dem wird er hier (noch mehr) ans Herz wachsen. Es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Margot Robbie ins Quinn-Kostüm schlüpfte – ob nun mit einem besseren Tanga als Beinkleid oder wie hier weniger offensiv in herkömmlichen Hot Pants bzw. güldenem Zirkus-Overall – und auch davon unabhängig wird man von dieser Frau noch viel hören und sehen. Eine direkte „Birds of Prey“-Fortsetzung erscheint angebracht, dann jedoch gern mit Black Canary oder Huntress im Mittelpunkt, deren Schauspielerinnen hier ebenso wie Rosie Perez und die fürs Kinoformat formidabel debütierende Ella Jay Basco eine prima Figur abgeben, jedoch (noch) eindeutig zu zweite Geige spielen.
„Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn” ist sowohl der erhoffte große Spaß voller Charme und Esprit als auch die polarisierende, herausfordernde „Love it or hate it“-Angelegenheit geworden, die mit einer großen Tüte Popcorn im bequemen Kinosessel vorzüglich unterhält.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Ich habe die DCEU Film zwar nur bis inklusive #5 (Justice League) gesehen, aber der Stoff hängt nicht lediglich "lose" zusammen. Eine Sichtung nach Erscheinungsdaten macht durchaus Sinn.buxtebrawler hat geschrieben: Der achte Beitrag zum „DC Extended Universe“, jener lose zusammenhängenden bzw. im selben Universum spielenden, auf den DC-Superhelden-/-Detektiv-/-Schurken-Comics basierenden Kinofilmreihe
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Ist bei "Birds of Prey" ebenso wenig nötig wie bei "Suicide Squad".Blap hat geschrieben:Ich habe die DCEU Film zwar nur bis inklusive #5 (Justice League) gesehen, aber der Stoff hängt nicht lediglich "lose" zusammen. Eine Sichtung nach Erscheinungsdaten macht durchaus Sinn.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Mhmmm ... Ich werde dennoch zunächst "Aquaman" und "Shazam!" schauen.buxtebrawler hat geschrieben: Ist bei "Birds of Prey" ebenso wenig nötig wie bei "Suicide Squad".
Wobei ich neugierig auf Margot Robbie bin. In "I. Tonya" war sie großartig, ihre Sharon Tate Darbietung in "Once Upon a Time... in Hollywood" ist wundervoll.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Das bleibt dir selbstverständlich unbenommen. Dennoch würde ich für "Birds of Prey" das Kino empfehlen, am besten ein IMAX für den maximalen Genuss.Blap hat geschrieben:Mhmmm ... Ich werde dennoch zunächst "Aquaman" und "Shazam!" schauen.
"I. Tonya" habe ich noch nicht gesehen, bzgl. "Once..." stimme ich zu. In "Suicide Squad" war sie sie sexy, in "Birds of Prey" herrlich aufgedreht. Für nackte Robbie-Tatsachen empfehle ich "The Wolf of Wall Street".Blap hat geschrieben:Wobei ich neugierig auf Margot Robbie bin. In "I. Tonya" war sie großartig, ihre Sharon Tate Darbietung in "Once Upon a Time... in Hollywood" ist wundervoll.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Nacktheit lehne ich ab! Dennoch ist "Wolf ..." ein guter Film.buxtebrawler hat geschrieben:Für nackte Robbie-Tatsachen empfehle ich "The Wolf of Wall Street".
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Wer bist du Sexualspießer und was hast du mit Blap gemacht?Blap hat geschrieben:Nacktheit lehne ich ab!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- karlAbundzu
- Beiträge: 9473
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
Harley Quinn verarbeitet die Trennung von Mr. J, unter anderem mit dem in die Luft sprengen des ersten Liebesnestes, einer Chemiefabrik. Dadurch kommt die Trennung an die kriminelle Öffentlichkeit und alle möglichen Leute sind hinter ihr her, da sie einigen auf und durch die Füße getreten ist, und ihr Schutz durch Joker halt fehlt.
Feiern tat sie vorher im Club von Black Mask, der die Macht über Gotham haben will, sein Spleen ist es, seinen Opfern die Haut vom Gesicht ziehen zu lassen. Black Mask will durch einen Diamanten, auf den Kontodaten versteckt sind, ordentlich Geld rausholen. Hinter ihm her ist Renee Montoya, die einzige fähige und nicht korrupte Polizistin Gothams. Ausserdem treibt sich noch die auf Rache sinnende Huntress rum, und zu ihnen stößt noch die Clubsängerin Black Canary...
Wow, der geht von Anfang an gleich gut los: Ein animierter Vorspann erzählt mit voice over die Love Story von HQ und J bislang. Dann wird hin - und hergesprungen beim Erzählen, dass es eine Art ist. Mal schnell, mal langsam, mit gutem Gespür für das Tempo. Die Kämpfe, meist mit wenig Schusswaffen, machen richtig Laune. Die Schauspielerinnen machen Vergnügen. Klar, Harley ist im Mittelpunkt. Von Canary und Huntress sehen wir weniger, und Renee hat richtig gute Szenen. Die wird ja auch sozusagen von Perdita Durango gespielt.
Harley selbst ist immer nahe dran zum "Beinahe zu viel" in Richtung Albernheit, ich fand es so genau richtig, so als Freund der Comics. Klar, die sind noch durchgedrehter und surrealer. In einem gemeinsamen Filmuniversum mit anderen Hauptfiguren geht das so in Ordnung, wie halt auch in den BoP und Suicide Squad Heftchen.
Die Charaktere, obwohl sie andere Stories und Origins als in den Comics bekommen, sind dann doch nah an den Comicfiguren. Außer Cassie Caine, die total anders ist. Aber trotzdem eine gute Rolle, und Leistung.
In der Männerriege sehen wir den ehemaligen 21st Jump Street Boss, der aber wenig zu sehen ist, Chris Messina gibt einen eklig schmierigen Szasz, und Ewan McGregor ist sehr überdreht, was hervorragend zum Sound des Filmes passt. Sonst finde ich den ja eher blass. Ich erkenne den auch nie. Hier fand ich ihn super.
Visuell ballert der die ganze Zeit, macht unheimlich Spaß. Jede Andeutung wird immer wieder durch Lustiges oder gemein lustiges gebrochen. Und es werden ernste Sachen angedeutet, wie zB die KO-Tropfen Problematik, und feministisch ist er nicht in der Konstellation, sondern in seiner Selbstverständlichkeit.
Musik gut, Songs gut ausgewählt.
Prima, Empfehlung!
Feiern tat sie vorher im Club von Black Mask, der die Macht über Gotham haben will, sein Spleen ist es, seinen Opfern die Haut vom Gesicht ziehen zu lassen. Black Mask will durch einen Diamanten, auf den Kontodaten versteckt sind, ordentlich Geld rausholen. Hinter ihm her ist Renee Montoya, die einzige fähige und nicht korrupte Polizistin Gothams. Ausserdem treibt sich noch die auf Rache sinnende Huntress rum, und zu ihnen stößt noch die Clubsängerin Black Canary...
Wow, der geht von Anfang an gleich gut los: Ein animierter Vorspann erzählt mit voice over die Love Story von HQ und J bislang. Dann wird hin - und hergesprungen beim Erzählen, dass es eine Art ist. Mal schnell, mal langsam, mit gutem Gespür für das Tempo. Die Kämpfe, meist mit wenig Schusswaffen, machen richtig Laune. Die Schauspielerinnen machen Vergnügen. Klar, Harley ist im Mittelpunkt. Von Canary und Huntress sehen wir weniger, und Renee hat richtig gute Szenen. Die wird ja auch sozusagen von Perdita Durango gespielt.
Harley selbst ist immer nahe dran zum "Beinahe zu viel" in Richtung Albernheit, ich fand es so genau richtig, so als Freund der Comics. Klar, die sind noch durchgedrehter und surrealer. In einem gemeinsamen Filmuniversum mit anderen Hauptfiguren geht das so in Ordnung, wie halt auch in den BoP und Suicide Squad Heftchen.
Die Charaktere, obwohl sie andere Stories und Origins als in den Comics bekommen, sind dann doch nah an den Comicfiguren. Außer Cassie Caine, die total anders ist. Aber trotzdem eine gute Rolle, und Leistung.
In der Männerriege sehen wir den ehemaligen 21st Jump Street Boss, der aber wenig zu sehen ist, Chris Messina gibt einen eklig schmierigen Szasz, und Ewan McGregor ist sehr überdreht, was hervorragend zum Sound des Filmes passt. Sonst finde ich den ja eher blass. Ich erkenne den auch nie. Hier fand ich ihn super.
Visuell ballert der die ganze Zeit, macht unheimlich Spaß. Jede Andeutung wird immer wieder durch Lustiges oder gemein lustiges gebrochen. Und es werden ernste Sachen angedeutet, wie zB die KO-Tropfen Problematik, und feministisch ist er nicht in der Konstellation, sondern in seiner Selbstverständlichkeit.
Musik gut, Songs gut ausgewählt.
Prima, Empfehlung!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
- Beiträge: 9473
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn - Cathy Yan
I. Tonya muss schnell mal ran, und Wolf of Wall Street liegt hier noch ungesehen rum.Blap hat geschrieben:Mhmmm ... Ich werde dennoch zunächst "Aquaman" und "Shazam!" schauen.buxtebrawler hat geschrieben: Ist bei "Birds of Prey" ebenso wenig nötig wie bei "Suicide Squad".
Wobei ich neugierig auf Margot Robbie bin. In "I. Tonya" war sie großartig, ihre Sharon Tate Darbietung in "Once Upon a Time... in Hollywood" ist wundervoll.
Ansonsten sind im DCEU tatsächlich alle Filme beinahe einzeln zu sehen Ausnahme ist der Supie-Run (der auch fürchterlich ist.). Shazam fehlt mir noch, da fand ich den Trailer zu grottig.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.