Blutiger Valentinstag - George Mihalka (1981)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka

Beitrag von horror1966 »

Blutiger Valentinstag
(My Bloody Valentine)
mit Paul Kelman, Lori Hallier, Neil Affleck, Keith Knight, Alf Humphreys, Cynthia Dale, Helene Udy, Rob Stein, Thomas Kovacs, Terry Waterland, Carl Marotte, Jim Murchison, Gina Dick, Peter Cowper, Don Francks
Regie: George Mihalka
Drehbuch: Stephen A. Miller / John Beaird
Kamera: Rodney Gibbons
Musik: Paul Zaza
ungeprüft
Kanada / 1981

Am Valentinstag werden im Bergarbeiterkaff Valentine Bluffs durch eine Gasexplosion fünf Männer in einem Stollen verschüttet, da das zuständige Aufsichtspersonal sich lieber auf dem traditionellen Valentinstags-Ball amüsiert. Im darauffolgenden Jahr rächt sich der einzige Überlebende des Unglücks, Harry Warden (Peter Cowper), auf grausame Weise an den Verantwortlichen. Außerdem hinterlässt er die Warnung, ein weiteres Massaker anzurichten, sollte der Ball jemals wieder veranstaltet werden. Nach zwanzig Jahren sind die Ereignisse weitestgehend in Vergessenheit geraten und unter dem Druck des feierwütigen Jungvolks um T.J. (Paul Kelman), dessen Ex-Freundin Sarah (Lori Hallier) und deren jetzigen Freund Axel (Neil Affleck) will man die einstige Ball-Tradition wieder aufleben lassen.


Unter den unzähligen Slashern der 80er Jahre gibt es immer wieder Vertreter, die vollkommen zu Unrecht eher nur nebensächlich aufgezählt werden. Auch vorliegender Beitrag von George Mihalka hat die ganzen Jahre über eher ein Schattendasein gefristet und ist eigentlich erst durch das 2009 erschienene Remake "My Bloody Valentine" von Patrick Lussier etwas mehr in den Vordergrund geraten, da sich etliche Fans nun einmal auch das Original anschauen wollten. Zugegebenermaßen hatten es viele Filme im Sog von "Halloween" und "Freitag der 13." auch nicht unbedingt leicht die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen, war doch die Beliebtheit der beiden genannten Reihen zu überwältigend. Dabei bietet "Blutiger Valentinstag" nun wirklich absolut sehenswerte Genrekost und insbesondere das ungeschnittene Bootleg mit einer Langfassung beinhaltet einige mehr als sehenswerte Effekte, die einen äußerst ansehnlichen Härtegrad erkennen lassen. Doch es sind längst nicht nur die härteren Passagen die dieses Werk auszeichnen, liegt ihm doch zudem eine sehr spannend umgesetzte Geschichte zu Grunde, deren dramaturgischer Spannungsaufbau sich jederzeit sehen lassen kann.

Außerdem wird das Geschehen von einer erstklassigen Grundstimmung begleitet, die sich mit zunehmender Laufzeit immer stärker verdichtet und extrem bedrohliche Züge erkennen lässt. Besonders gut lässt sich dies an den Stellen erkennen die sich unterhalb der Erde in den Stollen der alten Mine abspielen, in der sich die Männer aus Valentine Bluffs ihren Lebensunterhalt verdienen, herrscht dort doch eine geradezu düstere-und beklemmende Atmosphäre vor, die einen selbst wie eine zweite Haut einhüllt und so die immense Intensität der Ereignisse körperlich spüren lässt. Mihalka ist es gerade an diesen Stellen herausragend gelungen den Betrachter mit einer grausamen Faszination der Ereignisse zu konfrontieren, die durch den klaustrophobischen Anstrich durch den Schauplatz noch zusätzlich intensiviert wird. Zudem fällt hier sehr wohlwollend auf, das die Geschichte im Gegensatz zu vielen anderen fast vollkommen ohne unpassenden Humor auskommt und auch die ansonsten in Filmen dieser Art üblichen nicht nachvollziehbaren Handlungen der Akteure sind so gut wie gar nicht zu beobachten. Ich möchte an dieser Stelle sogar so weit gehen und behaupten, das es sich bei "Blutiger Valentinstag" um einen der ernsthaftesten Vertreter seiner Art handelt, der ziemlich hart-und absolut kompromisslos daher kommt. Die Geschichte beinhaltet nichts Unglaubwürdiges-oder gar Übernatürliches und kann so als äußerst ernsthafter Genre-Vertreter angesehen werden.

Neben der immensen Spannung und der grandiosen Grundstimmung sind es sicherlich die teils sehr harten-und blutigen Effekte, die man hier als Highlight ausmachen kann. An dieser Stelle gibt es dann auch erhebliche Unterschiede zwischen der offiziellen Veröffentlichung von Paramount und dem hier vorgestellten Bootleg, das einige derbe Szenen mehr beinhaltet. Dennoch bewegt sich der Härtegrad in einem annehmbaren Rahmen, da das Geschehen zu keiner Zeit in eine sinnlose und vollkommen überzogene Schlachteplatte ausartet. Sämtliche Zutaten wurden absolut perfekt miteinander vermischt und ergeben letztendlich ein Gesamtpaket, das sich auch keinesfalls hinter den absoluten Größen des Sub-Genres verstecken braucht. Auch die Identität des Valentins-Killers bleibt bis kurz vor dem Ende im Dunkeln, zwar wird der Zuschauer die ganze Zeit über mit dem Verdacht konfrontiert, das es sich bei diesem um den berüchtigten Harry Warden handelt der etliche Jahre zuvor der einzige Überlebende einer Katastrophe war, doch das dieser Verdacht sich nicht bestätigen wird, dürfte für Kenner des Genres keine wirkliche Überraschung sein. Durch die Erzählweise der Abläufe wird einem jedoch auch keinerlei Anhaltspunkt serviert der in eine andere Richtung deuten würde, so das auch bei diesem Punkt bis zum Ende atemlose Spannung vorherrscht.

Bei "Blutiger Valentinstag" handelt es sich meiner persönlichen Meinung nach um einen Film, der mit den Jahren immer besser zu werden scheint. Und gerade im Zeitalter der manchmal vollkommen unglaubwürdig-und vollkommen überzeichneten Horrorfilmen ist es immer wieder herrlich, auf einen solch ernst gestalteten Vertreter zu stoßen der einen extrem stimmigen Gesamteindruck hinterlässt. Ehrlich gesagt handelt es sich hier sogar um ein kleines aber sehr feines Juwel der 80er Jahre, das eigentlich nie die Beachtung erlangt hat, die ihm aufgrund der vorhandenen Klasse auf jeden Fall zu teil werden müsste. Wem also das wirklich gelungene Remake zugesagt hat, der sollte definitiv auch einmal das Original sichten, handelt es sich doch sicher nicht um vergeudete Lebenszeit. Und manch einer wird vielleicht sogar erkennen, das es sich hier um einen jederzeit sehenswerten und hochwertigen Slasher handelt, der viel zu oft eher stiefmütterlich behandelt wird und viel besser geraten ist, als manch eine Kritik es eventuell vermuten lässt.


Fazit:


Im Schatten der Genregrößen wie "Halloween" oder "Freitag der 13." hat Regisseur George Mihalka mit "Blutiger Valentinstag" einen erstklassigen Vertreter geschaffen, der durch seine harte-und kompromisslose Inszenierung zu den ernsthaftesten Vertretern seiner Art zu zählen ist. Sehr viel Spannung, eine grandios dichte Grundstimmung und mehrere richtig derbe Effekte machen dieses Werk zu einem wahren Fest für jeden Genre-Fan.


8,5/10
Big Brother is watching you
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jogiwan
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka

Beitrag von jogiwan »

Happy Valentine! :winke:
 ! Nachricht von: buxtebrawler
Entfernt, da beim Bildhoster directupload.net leider nicht mehr vorhanden.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Onkel Joe
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka

Beitrag von Onkel Joe »

jogiwan hat geschrieben:Happy Valentine! :winke:

:thup:
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CamperVan.Helsing
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Auch wenn, wie bei Slashern wohl üblich, die Story kein Klischee auslässt, die finale Wendung nicht wirklich überrascht und die VÖ von Paramount etwas blutarm wirkt, so erweist sich "Blutiger Valentinstag" doch als solide unterhaltendes Werk, das sympathischerweise das Herz am rechten Fleck (äh :? ) hat - und außerdem belegt, dass in der kanadischen Provinz Mitt70ger-Föhnfrisuren auch Anfang der 80er noch nicht polizeilich untersagt waren.
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Onkel Joe
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka (1981)

Beitrag von Onkel Joe »

Für mich persönlich die Nummer#1 im Bereich "Slasher".
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FarfallaInsanguinata
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka (1981)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Onkel Joe hat geschrieben:Für mich persönlich die Nummer#1 im Bereich "Slasher".
Das ist doch ein etwas vermessenes Urteil für meinen Geschmack.
Dennoch ohne Zweifel ein sehr cooles Teil, wenn ich auch zu meiner Schande gestehen muss, dass ich bis heute die restaurierte Unrated-Fassung nicht gesehen habe. Dabei steht die schon seit einigen Jahren auf meiner to do-Liste.
Bis dahin nehme ich mit dem alten deutschen Taurus-Tape vorlieb. 8-)
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Onkel Joe
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka (1981)

Beitrag von Onkel Joe »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:
Onkel Joe hat geschrieben:Für mich persönlich die Nummer#1 im Bereich "Slasher".
Das ist doch ein etwas vermessenes Urteil für meinen Geschmack.

Vielleicht für deinen Geschmack aber ich bleib dabei, der Beste!
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Onkel Joe
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka (1981)

Beitrag von Onkel Joe »

Bisschen Kino Material aus meiner Sammlung :

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jogiwan
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka (1981)

Beitrag von jogiwan »

Für mich auch einer liebsten Slasher, bei dem es eigentlich nur zu bemängeln gibt, dass es die erweiterte Fassung noch nicht offiziell in den deutschsprachigen Raum geschafft hat. So bleibt einem leider nur das Boot. Der Streifen selber ist top und hier stimmen Story und Charaktere und "Blutiger Valentinstag" ist auch weit weg von dem üblichen Teenie-Slasher-Klischees und daher schon eine Ausnahmeerscheinung. Suprig!
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sergio petroni
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Re: Blutiger Valentinstag - George Mihalka (1981)

Beitrag von sergio petroni »

Vor zwanzig Jahren (oder auch einundzwanzig, da ist der Film etwas unklar) geschah in der Mine von
Valentine's Bluff am Valentinstag ein schreckliches Gasunglück. Ein Überlebender namens Harry Warden konnte dank
Kannibalismus ausharren bis der Rettungstrupp zu ihm vordrang. Als ein Jahr später im Ort wieder Valentinstag
gefeiert wird, kehrt der inzwischen geisteskranke Harry Warden zurück und richtet ein Blutbad an.
Seine Warnung ist eindeutig: Nie mehr eine Valentinstagfeier im Dorf!
Zwanzig Jahre später halten die Verantwortlichen in Vanletine's Bluff die Zeit für eine Rückkehr zum
Brauchtum Valentinstag gekommen. Eine Feier wird organisiert. Doch kaum ist dies allgemein bekannt,
gibt es auch schon den ersten Todesfall zu beklagen. Hat Harry Warden Wort gehalten und ist zurückgekehrt,
seine Spitzhacke einsatzbereit und blutdürstig?

Die Produzenten von "Blutiger Valentinstag" wollten natürlich an der angelaufenen Slasherwelle mitverdienen.
Kanada war zu jener Zeit ein gutes Pflaster für derartige Genrefilme. Regisseur George Mihalka stand ein respektables
Budget von etwa 2,5 Millionen Dollar zur Verfügung. Mihalka schwebte in Zusammenarbeit mit dem für die Spezialeffekte
verantwortlichen Tom Burman allerdings etwas besonderes vor. So sollten die Effekte derart realistisch sein, wie
bislang kaum in einem Horrorfilm. Und Tom Burman lieferte. So gut, daß laut Burmans Aussage bei einer Szene
Regisseur Mihalka einen Würfelhusten bekam.
Ganz schlecht für den Film war allerdings, daß in Amerika aufgrund der Kritik an Gewaltdarstellung im Film (Freitag der 13.)
und dem Attentat auf John Lennon sich das Klima für Slasherfilme änderte. "Blutiger Valentinstag" drohte ein X-Rating,
vermarktungstechnisch ein Desaster. So wurde die Arbeit Burmans massiv gekürzt. Ein anderes Beispiel für diese
Praxis war "Freitag der 13. Teil 2" sowie der in der Originalfassung extrem blutige kanadische Streifen "Happy Birthday to me".
Was von "Blutiger Valentinstag" übrig blieb erhielt ein R-Rating.

Die geschnitten Szenen schienen verschollen, jeder Fan hatte sich wohl damit abgefunden. Dann allerdings vollbrachte
Lionsgate das kleine Wunder, trieb die Schnipsel auf und integrierte sie sogar in den Film.
Das Ergebnis ist umwerfend, die handgemachten Effekte für die damalige Zeit einfach genial.
Da die Effektsequenzen natürlich die Höhepunkte eines Slashers sind, gewinnt der Streifen in dieser Fassung nochmal
hinzu, und bildet für mich wirklich die Speerspitze des Slashergenres ( :prost: Onkel)!

Allerdings bleibt ein kleiner Wermutstropfen. Die neuveröffentlichte Unrated-Fassung ist auch jetzt noch
keineswegs komplett. So fehlt an zwei Stellen laut George Mihalka weiterhin Material.
Zum einen bei der Szene mit dem Duschkopf. Hier fehlt das Augenrollen des aufgespießten Kopfes von Sylvia als John sie findet.
Deshalb auch seine verzweifelte Reaktion.
Zum anderen der Mord an dem Liebespaar Michael und Harriet, die beim Liebesspiel onscreen von einem Bohrer
durchdrungen werden. Als der obenliegende Michael den Bohrer in den Rücken bekommt, denkt Harriet
zunächst, Michael kommt und feuert ihn weiter an, bevor der Bohrer auch zu ihr vordringt.
8,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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