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USA/D 1993
D: Madonna, Willem Dafoe, Joe Mantegna, Julianne Moore, Jürgen Prochnow
Als Multimillionär Andrew Marsh (Michael Forest) bei , hilfreich und Sexspielchen ums Leben kommt, ist seine jüngere Frau Rebecca (Madonna) bald Hauptverdächtige. Sie würde vom Testament profitieren und soll deshalb mittels eines kokainangereicherten Medikaments beim Liebesakt bewusst einen Herzinfarkt herbeigeführt haben. Vor Gericht gibt sie sich unschuldig und dank Verteidiger Frank (Willem Dafoe) kann sie auch die Geschworenen überzeugen. Doch Frank verfällt der kühl-kalkulierenden Blondine zusehends, worauf er sich auf eine stürmische Affäre mit ihr einlässt... (OFDB)
Edel sei der Regisseur, hilfreich und gut.
Der Erfolg von "Basic Instinct" sorgte dafür, dass Erotikthriller in Hollywood auf einmal als der neue heiße Scheiß galten. Mr. Willis durfte seinen Bruce für "Color of night" herzeigen (den ich bis heute nicht gesehen habe. Lohnt der sich?), und Madonna litt zu jener Zeit am gleichen Symptom, das für Iggy Pop seit Jahrzehnten erleben, nämlich einer ausgeprägten Textilallergie. Kurz zuvor hatte sie ihr "Skandalbuch" SEX herausgebracht, und auch hier wurde der Budgetposten für Kostüme stark gekürzt.
Hätte der Film als Thriller funktioniert? "Basic Instinct" lebte ja nicht nur von seiner Skandalisierung, die Figur der Catherine Trammell wurde so gezeichnet, dass es ebenso plausibel schien, dass sie die Mörderin sei, wie das Gegenteil. Ihre finanzielle Unabhängigkeit (sprich: Reichtum) machte sie für die üblichen Einschüchterungsversuche der Polizei immun, vielmehr wurden die Polizisten zu Wachs in ihren Händen. OK: Nicht nur in den Händen, und nicht jedes Körperteil wurde weich.
Hier wird nun das Wachs beim Sex zum Einsatz gebracht, doch im Vergleich wirken Madonna und Dafoe wie Abziehbilder. Da ist von Doppelbödigkeit nichts zu spüren, und generell stellt sich mir die Frage, warum man hier ausgerechnet Dafoe genommen, der eher wie ein Chefbuchhalter wirkt.
Nun hat man das Werk ja als Gerichtsfilm aufgezogen, wo im Prozess dann Rebeccas Körper selbst als die Tatwaffe herhalten soll. Auch das ist wohl eine suboptimale Idee, die aber immerhin dazu taugt, dass Dafoe von seinem halbwüchsigen Sohn gefragt wird "Dad, kann man wirklich jemanden totvögeln?" Und weil Billy Wilder in "Zeugin der Anklage" am Ende noch einen Plottwist auftischte, gibt es hier auch einen. Der von Wilder war aber (Überraschung!) besser.
War ja ganz nett, den nach 28 Jahren nochmal zu schauen, aber das reicht wohl für den Rest meines Lebens.
Eins, zwei, drei,
der Wichtel kommt vorbei...
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