Command Performance - Dolph Lundgren

Moderator: jogiwan

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Blap
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Command Performance - Dolph Lundgren

Beitrag von Blap »

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Blu-ray von Lionsgate (UK)



Command Performance (USA 2009, Originaltitel: Command Performance) Kurzkommentar von 2010, leicht überarbeitet.

Dolph 'n' Roll in Moscow

Russlands Präsident Alexei Petrov (Hristo Shopov) ist Ehrengast bei einem Konzert in Moskau. Seine beiden jugendlichen Töchter begleiten ihn, der Botschafter der USA ist ebenfalls anwesend. Joe (Dolph Lundgren) ist Drummer einer aufstrebenden Rockband, welche vor dem Hauptact auftritt, der momentan sehr angesagten US-Sängerin Venus (Melissa Smith). Am Veranstaltungsort herrscht gute bis ausgelassene Stimmung, doch plötzlich taucht eine schwer bewaffnete Gruppe Fanatiker in der Halle auf. Unter Führung des durchgeknallten Oleg Kazov (Dave Legeno), richten die Terroristen ein grausiges Blutbad an, bringen den Präsidenten, dessen Töchter, den US-Botschafter und weitere Personen in ihre Gewalt. Joe bekommt davon zunächst nichts mit, er will eigentlich nur in Ruhe seinen Joint geniessen. Bald wird er jedoch mit gnadenlosen Geiselnehmern konfrontiert, um das eigene Leben kämpfend, fügt der wehrhafte Rocker Kazovs Truppe erste Verluste zu. Agent Kapista (Zahary Baharov) hat die Attacke überlebt, erweist sich nach und nach als zuverlässiger Partner, gemeinsam will man dem Terror Einhalt gebieten. Kazov stellt derweil irrsinnige Forderungen finanzieller Natur. Sein tatsächliches Motiv ist so simpel wie erschreckend, er will Rache für seine Eltern, für deren Tod er Präsident Petrov verantwortlich macht ...

Wenn Dolph Lundgren neben der Hauptrolle auch die Regie übernimmt, bekommt der begeisterte Fan exquisite Actionunterhaltung geboten. "The Defender" (2004), "The Mechanik" (2005), "Diamond Dogs" (2007), "Missionary Man" (2007) und "Icarus" (2010), ich möchte keine dieser vorzüglichen B-Action-Perlen in meiner Sammlung missen. Neben der Regie, arbeitete Lundgren bei "Command Performance" auch am Drehbuch mit, wie es teils bei den aufgezählten Werken bereits der Fall war. Erwartungsgemäß spielt die Sause bewährte Karten des Genres aus, wobei der Held in diesem Fall aus dem üblichen Raster fällt. Dolph stellt keinen Ex-Geheimdienstler, Ex-Cop oder ähnliches Gezücht dar, der von ihm verkörperte "Joe" war im Amiland Mitglied einer wüsten Biker-Gang, irgendwie hat es ihn nach Russland verschlagen. Den Drummer gibt er absolut überzeugend, man nimmt ihm den Rocker in jeder Einstellung ab, er liefert auch hinter der Schiessbude eine perfekte Vorstellung. Wie man es von Lundgren Werken jüngeren Datums kennt und liebt, vergisst der Schwede dabei nicht, stets eine kleine Dosis Selbstironie einfliessen zu lassen. Dolph präsentiert sich in sehr guter körperlicher Verfassung, in hervorragender Spiellaune, seine Regieabeit erwartungsgemäß ohne Schnörkel, den Nagel auf den Kopf treffend. Unser Held zeigt zunächst eine ausgeprägte Abneigung gegen Schusswaffen, wir erfahren ein wenig später warum, zuvor wird mit Drumsticks und blanken Fäusten einwandfrei gekillt. Schliesslich greift der Meister notgedrungen zur Wumme, rundet das Spektakel überzeugend ab. Bei der Besetzung der übrigen Rollen hat man ein glückliches Händchen bewiesen, obwohl Lundgren freilich unumstrittene Hauptattraktion bleibt. Wir haben z. B. Melissa Smith im Angebot, die glaubwürdig auf eingebildete Sanges- und Tanzdohle macht, später ihr wahres Gesicht zeigt. Herrlich die Szene in der Dolph sie fragt, warum sie so schlappe Discomucke macht, sie habe doch eine tolle Stimme. Darauf antwortet sie ganz locker: "Weil es mir einen 50-Millionen-Dollar-Deal eingebracht hat". Die Chemie zwischen dem gestandenen Actionhelden und der jungen Dame stimmt, ich würde diese Kombination gern erneut sehen. Dave Legeno mutet wie eine härtere Ausgabe von Jason Statham an, seine Darbietung als fanatischer Bösewicht macht extrem Laune. Hristo Shopov sticht als konsequenter Präsident hervor, Zahary Baharov fungiert als solides Helferlein für Dolph. Selbst die kleineren Nebenrollen sind ansprechend besetzt, bewährte anonyme Metzelmasse gibt es obendrauf.

"Command Performance" macht mit gesunder Härte Freude, Herr Lundgren weiß genau was der geneigte Fan gern sieht. Body Count und Geballer erreichen stattliche Ausmaße, immer wieder kommt es zu rustikalen Augenblicken. Lundgrens Film trifft genau den richtigen Ton zwischen bewährter Tradition und moderner Optik, er biedert sich nicht krampfhaft an, sondern wurde von echten Könnern an den Start gebracht. Der Plot weckt Erinnerungen an "Sudden Death" (1995) und "Die Hard" (1988), mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Vorgesichte der Hauptfigur ungewöhnlicher anmutet, wodurch ein wunderbar abgefahrener Unterton ständig präsent bleibt. Wie gut Lundgren sein Handwerk beherrscht, führte mir der Vergleich mit dem Partykracher "Phantom Kommando" (Commando, 1985) vor Augen, den ich gleich nach "Command Performance" in den Player legte. Arnolds Klassiker gehört zu meinen Lieblingsactionern aus den achtziger Jahren, IMHO muss sich Lundgrens Streifen keinesfalls dahinter verstecken (handwerklich ist Lundgrens Erguß gar weitaus souveräner). Klar, "Klassikerstatus" geht "Command Performance" (noch) ab, weiterhin ist das Publikum derartiger Filme heute viel kleiner (Nachtrag: Seit "The Expendables" wird dem Genre wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil, ich begrüße das ausdrücklich). Umso tiefer sollte sich der Actionfreak vor einem Mann wie Dolph Lundgren verneigen, der der Gruppe unverbesserlicher Süchtlinge den ersehnten Stoff anbietet, mit Liebe zum Detail sein Ding durchzieht.

Wegen der recht ruppigen Gangart, fiel der Film in Deutschland der Schere zum Opfer. Für die Freigabe ab 18 wurden mehr als dreissig (!!!) Schnitte angebracht, damit sind die deutschen DVD und Blu-ray Auswertungen leider völlig unbrauchbar. Schade, man hätte die ungekürtze Fassung mit SPIO/JK (oder ungeprüft) anbieten sollen, leider lässt Kinowelt die Fans im Regen stehen. Ich habe zur US-DVD gegriffen, diese ist ungekürzt und von ordentlicher Qualität. Die Dialoge sind gut verständlich, englische Untertitel werden optional angeboten (Nachtrag: Inzwischen steht zusätzlich die BD aus Großbritannien im Regal. Ordentliches Bild, dünne Ausstattung).

Lieber Dolph, ich möchte dir erneut für einen kurzweiligen, vergnüglichen und unterhaltsamen Filmabend danken. Du bist mein Held, bleib uns bitte noch lange in dieser Form erhalten! YOU ROCK!!!

Sehr gut = 8/10


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jogiwan
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Re: Command Performance - Dolph Lundgren

Beitrag von jogiwan »

hat man nicht irgendwann mal von diesen Ostblock-Settings genug? :?
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Blap
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Re: Command Performance - Dolph Lundgren

Beitrag von Blap »

jogiwan hat geschrieben:hat man nicht irgendwann mal von diesen Ostblock-Settings genug? :?
Nö, warum auch? ... und wieso überhaupt "Ostblock"? Damit ist doch seit mehr als zwei Jahrzehnten Sense! ;)

"Command Performance" spielt überwiegend in einem Gebäudekomplex, von daher kommt hier der herbe Charme osteuropäischer Städte und Landschaften kaum zum Zuge. Ganz anders als z. B. im ebenfalls grandiosen "The Mechanik" von und mit Dolph.

Es gibt viel zu wenig "Osteuropa-Action"!
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Die Kroete
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Re: Command Performance - Dolph Lundgren

Beitrag von Die Kroete »

Die Darstellung des russischen Präsidenten war wohl irgendwie ne leichte Anspielung auf Putin, was auch gar nicht mal so untreffend daher kam. ;)

Ich habe den Film bisher leider nur in der deutschen CUT-Version gesehen, fand ihn dennoch recht witzig und unterhaltsam, für so eine Low-Budget-Produktion.

Da gab es schon weitaus schlechtere mit Dolph Lundgren :nick:

6/10
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karlAbundzu
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Re: Command Performance - Dolph Lundgren

Beitrag von karlAbundzu »

Dolph als Drummer, ehemaliger Biker aus den USA, jetzt in Russland mit Hammer und Sichel Shirt.
Der Rahmwn: Ein Popsternchen - Konzert für den Präsidenten inklusive russischem Vorprogramm, u. a. Dolphs Rockband (Inspiration für den Film war wohl Madonnas Konzert für Putin. Während das Popsternchen meilenweit von MAdonna ist, kommt der Präsi Putin recht nahe).
Terroristen über fallen das Konzert, nehmen einige in Geiselhaft, vor allem eben den Präsi mit seinen zwei Töchtern. Dolph kifft sich einen im Klo und rettet den Tag mithilfe eines Security Manne, der seinen ersten Tag hat.
Insgesamt hat der mir richtig Spaß gemacht, noch mehr als Mechanik:
Viel Gutes:
Dolph als Drummer und in Die HArd Manier, das abgeschlossene Setting der Arena, die Bösewichter mit natürlich persönlicher Rachestory, rasant inszeniert, gut gefilmt, spannend, ziemlich düster, paar gute Sprüche (Highlight: Dying is easy, Rock and Roll is hard) fiese Hinrichtungen, gute Kämpfe.
Ansonsten: Übliche Percussionsscore plus Schweinerock, ein nerviges Popsternchen, das man eher den Erlösungsschuss als Dolph gönnt.
Guter Actioner.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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