Der Film leidet sehr unter der fürchterlichen Candice Bergen, die vermutlich die Schwester von Mimsy Farmer ist.
Ein älterer Kurzkommentar:
Das Wiegenlied vom Totschlag
Indianer überfallen einen Geldtransport der US-Armee. Dabei wird der knapp über zwanzig Köpfe zählende Trupp fast vollständig ausgelöscht. Nur der Soldat Honus (Peter Strauss) und eine junge Frau namens Cresta (Candice Bergen) überleben den brutalen Angriff. Das ungleiche Duo macht sich auf den Weg zum nächsten Stützpunkt der Armee, dieser liegt jedoch einige Tagesmärsche weit entfernt. Cresta ist zwar eine weiße Frau, sie lebte jedoch einige Zeit bei den Indianern. Während Honus fest von der Richtigkeit der Politik seiner Regierung überzeugt ist, vertritt Cresta einen völlig anderen Standpunkt. Auf dem gefährlichen Weg geraten die beiden immer wieder aneinander, mit der Zeit entwickelt sich jedoch eine zarte Freundschaft. Diverse Gestalten begegnen Horus und Cresta während ihres langen Fußmarsches, besonders der seltsame Isaac Q. Cumber (Donald Pleasence) stellt sich als echte Bedrohung heraus. Zwar meistert das Paar diese Gefahr, doch das wahre Grauen wird die beiden "Reisenden" wenig später ereilen...
"Soldier Blue" sorgte in den frühen siebziger Jahren für jede Menge Zündstoff. Die gezeigte Gewalt ist für einen US-Western erstaunlich hart. Offen wird die Behandlung und Abschlachtung der Indianer an den Pranger gestellt, besonders für überzeugte US-Patrioten sicher ein harter Brocken.
Sicher, auch nach über dreissig Jahren ist "Soldier Blue" noch ein interessanter Film, jedoch bleibt der Streifen IMHO zu oft in der Mittelmäßigkeit stecken. Das liegt z.B. daran, dass das Werk in drei Einzelteile zerfällt, die nicht so recht zueinander passen wollen. Der Auftakt ist brutal und straff inszeniert, der Mittelteil plätschert einfach zu lange vor sich hin, das Finale haut dann wieder heftig auf die Pauke. Der lange Hauptteil des Filmes wird von den Figuren Honus und Cresta dominiert, doch leider kommen beide Charaktere für mich eher unsympathisch daher, besonders Cresta wird stellenweise zur echten Nervensäge. In den harten Szenen spielen die Hauptfiguren kaum eine Rolle, dadurch erscheint der zu ausufernde "Hauptakt" des Filmes wie ein überflüssiges Alibi. Der Zuschauer wird zu oft mit dem moralischen Zeigefinger gegängelt, zumindest versucht man dies, solch platte Anprangerung bereitet mir leichte Bauchschmerzen.
Erfreuliches gibt es bezüglich der Bildqualität der DVD aus dem Hause Kinowelt zu berichten. Oft bekommt man sehr schöne Landschaftsaufnahmen zu sehen, die Farben wirken frisch und die Schärfe ist ordentlich, ergo erweist sich die Qualität der DVD als umso lobenswerter. Als Bonus ist leider lediglich ein Trailer vorhanden. Fazit: Man sollte dieses Werk zumindest einmal gesehen haben, zu meinen Lieblingen wird der Film mit Sicherheit nie gehören.
6/10 = Gute Mittelklasse (...der historische Wert des Films mag grösser sein...)