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Der Herr der Ringe - Die zwei Türme
(The Lord of the Rings - The two Towers)
mit Elijah Wood , Ian McKellen, Liv Tyler, Viggo Mortensen, Sean Astin, Cate Blanchett, John Rhys-Davies, Bernard Hill, Christopher Lee, Billy Boyd, Dominic Monaghan, Orlando Bloom, Bruce Allpress, Sala Baker
Regie: Peter Jackson
Drehbuch: J R R Tolkien (Roman) / Fran Walsh
Kamera: Andrew Lesnie
Musik: Howard Shore
FSk 12
Deutschland / Neuseeland / USA / 2002
Auf dem Weg nach Mordor sind Frodo und Sam, verfolgt von Gollum. Merry und Pippin entkommen den Fängen der Orks und begegnen den wunderlichen Ents, die sie bis zu Sarumans Turm Orthanc begleiten, den sie zerstören. Aragorn, Legolas und Gimli treffen am Rande des Fangorn-Waldes wieder auf Gandalf.
Nur ein Jahr nach dem genialen Einstieg in die Herr der Ringe-Trilogie legte Peter Jackson mit "Die zwei Türme" den Mittelteil nach, der seinem Vorgänger in Sachen Qualität in nichts nachsteht. Auch hier sollte man gleich zu Beginn erwähnen, das der Zuschauer unbedingt zur Langfassung greifen sollte, in der dieser hervorragende Film mit über 40 Minuten mehr Laufzeit vorliegt. Im Mittelpunkt des Filmes steht einerseits die beschwerliche Reise von Frodo, der mittlerweile mit Sam allein unterwegs zum Schicksalsberg ist. Die ehemaligen Gefährten müssen sich derweil in einer pompösen-und absolut beeindruckenden Schlacht der Übermacht von Mordor erwehren und diese Schlacht um Helms Klamm ist im Bezug auf die vorhandenen Kampfpassagen als absoluter Höhepunkt des Filmes anzusehen. Im Prinzip könnte man hier die gleichen Worte finden wie für den ersten Teil, da sich die Weiterführung der Geschichte auf dem gleichen hohen Level ansiedelt, das beim Zuschauer absolut keine Wünsche offen lässt.
Neben den epochalen Schlachten-Szenen kann man ganz sicher die Einführung des Wesens Gollum und der Baumhirten (Ents) als Highlights ansehen, die hier erstklassig animiert in das Geschehen eingeführt werden. Insbesondere die Ents unter der Führung von Baumbart nehmen einen nicht unwichtigen Teil der Ereignisse ein, ist doch ihr Eingreifen in den längst begonnenen Krieg als unheimlich wichtig anzusehen. Dank ihrer Hilfe kann nämlich mit Isengard ein wichtiger Stützpunkt des Bösen vernichtet werden, an dem der abtrünnige Saruman (C. Lee) immer mehr Heerscharen von Orcs für den Krieg bereitgestellt hatte. Und so keimt dann auch wieder Hoffnung unter den Völkern Mittelerdes ein, die den Krieg eigentlich schon verloren geglaubt hatten. Ganz generell ist es Jackson hervorragend gelungen, den Betrachter in ein ständiges Wechselbad der Gefühle zu versetzen, muss man doch immer wieder um einige der liebgewonnenen Charaktere fürchten. Wie schon im vorherigen Teil taucht man einmal mehr tief in das Geschehen ein und verschmilzt regelrecht mit der Fantasy-Welt, die einem in berauschenden Bildern dargebracht wird.
Natürlich merkt man auch diesem Film sein hohes Budget an, das jedoch genau an den richtigen Stellen eingesetzt wurde. Vor allem Jackson's Liebe für kleine Details kommt immer wieder zum Vorschein, so das man in jeder einzelnen Einstellung die Hingabe des Regisseurs spüren kann. Natürlich fällt die Story sehr pompös aus, wobei allerdings der vordergründige Aspekt des Perfektionismus in der kleinsten Einstellung durchschimmert. Ein solch bildgewaltiges Epos kann man nur in Szene setzen, wenn man auch wirklich mit Herzblut bei der Sache ist. Deshalb kann ich auch diverse Stimmen nicht verstehen die Jackson vorwerfen, bei seiner Trilogie lediglich an die eigene Bereicherung gedacht zu haben. Meiner Meinung nach hat der Neuseeländer alles richtig gemacht, was in erster Linie für das Gesamtwerk, aber selbstverständlich auch für diesen Mittelteil gilt. Dazu zählen auch die ständigen Tempowechsel in der Erzählweise, etwas ruhigere Passagen wechseln sich immer wieder mit actiongeladenen Sequenzen ab, die ganz automatisch das Adrenalin in die Höhe treiben.
Letztendlich hat man es hier mit dem zweiten absolut perfekten Film einer Trilogie zu tun, die insgesamt gesehen so ziemlich das Beste ist, was die Film-Welt je hervorgebracht hat. Im Fantasy-Bereich allein ist das Werk wohl absolut unerreicht und wird auch nicht so schnell zu toppen sein. "Die zwei Türme" ist die absolut perfekte Fortsetzung des ersten Teils und erzählt in atemberaubenden Bildern eine Geschichte weiter, die jedoch immer noch nicht ihren absoluten Höhepunkt erfahren hat. Dennoch ist dieses Werk auch als Einzelfilm absolut brillant und bietet letztendlich keinerlei Grund für negative Kritik.
Fazit:
Mit über 40 Minuten mehr Laufzeit gegenüber der Kino-Version ist die SEE von "Die zwei Türme" eine absolut lohnenswerte Anschaffung, denn auch dieses Meisterwerk sollte man in seiner vollen Pracht genießen. Sinnvolle Ergänzungen lassen den Film noch viel runder erscheinen und trotz der immensen Laufzeit-Verlängerung ist von Langeweile weit und breit keine Spur.
10/10