Der Leichendieb - Robert Wise (1945)
Moderator: jogiwan
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Der Leichendieb - Robert Wise (1945)
Originaltitel: The Body Snatcher
Herstellungsland: USA / 1945
Regie: Robert Wise
Darsteller: Boris Karloff, Bela Lugosi, Henry Daniell, Edith Atwater, Russell Wade, Rita Corday,
Sharyn Moffett, Donna Lee
Story:
An der Wende zum 20. Jahrhundert: Der ehemalige Chirurg und jetzige Lehrer an der Universität Edinburgh McFarlane bezahlt den Kutscher Gray dafür, daß dieser ihm Leichen für die Anatomie vom Friedhof bringt. Um den Geldstrom nicht abreißen zu lassen, wird Gray zum Mörder. Als McFarlane dies herausbekommt, erpreßt ihn Gray. Bald wird McFarlane klar, daß Gray nie von ihm ablassen wird und so greift er zu radikalen Methoden...
http://www.ofdb.de/film/5063,Der-Leichendieb
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Der Leichendieb - Robert Wise
Ntürlich darf auch hier nicht der Videoclip der besten Band der Welt (und ForenKombo) nicht fehlen mit Szenen aus dem Film
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Der Leichendieb - Robert Wise
VHS Deutschland
kleiner Einleger, KINOWELT ENTERTAINMENT, Best. Nr.: 300015
Freigabe: FSK 12
Fassung indiziert? Nein
Laufzeit: 69:31 Min. (69:10 Min. o.A.)
TV-Norm: PAL
Bildformat: 1,33:1
Tonformat: Deutsch (Mono)
Untertitel: Keine
Bemerkungen: s/w, Abspann in deutscher Sprache
Die dt. Version ist um einige Minuten kürzer als die US-DVDs (Norm-Umrechnung eingeschlossen).
kleiner Einleger, KINOWELT ENTERTAINMENT, Best. Nr.: 300015
Freigabe: FSK 12
Fassung indiziert? Nein
Laufzeit: 69:31 Min. (69:10 Min. o.A.)
TV-Norm: PAL
Bildformat: 1,33:1
Tonformat: Deutsch (Mono)
Untertitel: Keine
Bemerkungen: s/w, Abspann in deutscher Sprache
Die dt. Version ist um einige Minuten kürzer als die US-DVDs (Norm-Umrechnung eingeschlossen).
Re: Der Leichendieb - Robert Wise
Arbeitest Du dich gerade durch Val-Lewton-Produktionen?
Auch den "Leichendieb" kann ich nur wärmstens empfehlen. Meiner Meinung nach nicht die beste Kollaboration zwischen Lugosi (der auch nur eine kleine Nebenrolle hat) und Karloff - das wäre immer noch "Black Cat" -, aber trotzdem sehr sehenswert. "I Walked With A Zombie" ist aber besser!
Auch den "Leichendieb" kann ich nur wärmstens empfehlen. Meiner Meinung nach nicht die beste Kollaboration zwischen Lugosi (der auch nur eine kleine Nebenrolle hat) und Karloff - das wäre immer noch "Black Cat" -, aber trotzdem sehr sehenswert. "I Walked With A Zombie" ist aber besser!
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Der Leichendieb - Robert Wise
„Der Leichendieb“, eine US-Produktion, die 1945 unter der Regie von Robert Wise das Licht der Leinwand erblickte, ist nach meinem Kenntnisstand die erste Verfilmung des klassischen Stoffs um Leichendieb John Gray, der fünf weitere folgen sollten.
Angesiedelt im schottischen Edinburgh des Jahres 1831, erzählt dieses Gruseldrama eine Geschichte von wissenschaftlichem Eifer und Forschungsdrang sowie medizinischer Ethik und fatalen Verbindungen zur Unterwelt und daraus resultierender moralischer Schuld. Als „handelsübliche“ Mad-Scientist-Mär kann „Der Leichendieb“ aber gewiss nicht bezeichnet werden, dafür fielen die unterschiedlichen Charaktere erfreulicherweise zu ambivalent aus. Selbst der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehende Gray wird nicht plump als kaltherziges Monstrum gezeichnet, eher als zynischer Mann, der seinem Auftraggeber MacFarlane in Diskussionen bisweilen überlegen scheint. Dieser wiederum ist besessen von seinem anatomischen Forschungsarbeiten; so sehr, dass er indirekt Unheil herausbeschwört, als Gray seiner Wegen zum Mörder wird. McFarlanes Assistent Donald Fettes schmeißt alle moralischen Bedenken über Bord, als es um das Schicksal des gelähmten Mädchens Georgina geht. Nachdem er MacFarlane zur Operation Georginas überredet hat und diese erfolgreich durchgeführt werden konnte, kann das verängstigte Mädchen trotzdem nicht wieder laufen und der wenig empathische MacFarlane schafft es mit seinen aggressiven Vorwürfen schon gar nicht, ihr ihre psychischen Hemmschwellen zu nehmen. Diese intelligent konstruierte Handlung regt den Zuschauer dazu an, sich gedanklich selbst mit den aufgeworfenen Gewissensfragen auseinanderzusetzen, statt sich nur zurückzulehnen und seine Sympathien und Abneigungen vom Drehbuch vorschreiben zu lassen.
Wise bediente sich dazu expressionistischer Schwarz-Weiß-Bilder, die in all ihrer klassischen Eleganz und wirkungsvollen Düsterheit auch heute noch jeden Genrefreund mit der Zunge schnalzen lassen dürften. Darüber hinaus überzeugt ein glänzend aufgelegter Boris Karloff als Leichendieb Gray auf ganzer Linie und verleiht dem mehrschichtigen Charakter durch sein Schauspiel eine lebendige, glaubwürdige Bedrohlichkeit, die ebenfalls dazu beiträgt, diese filmische Perle weit über den Durchschnitt herauszuheben. Auch Henry Daniell als MacFarlane und Russell Wade als dessen Assistent agieren auf hohem Niveau; die mit Bela Lugosi besetzte Nebenrolle des bemitleidenswerten, doch gierigen Dieners Joseph erscheint da schon fast verschwenderisch.
Erst im dramatischen Ende erhält „Der Leichendieb“ seine phantastische Note, die sich aber auch ohne Weiteres psychologisch als Manifestation unterdrückter Schuldgefühle MacFarlanes erklären lässt. Bis dahin ist es in erster Linie das Ambiente, das dieses Drama zu diesem sehr sehenswerten Grusler macht, der gerade auch für Karloff-Fans zum Pflichtprogramm gehört.
Angesiedelt im schottischen Edinburgh des Jahres 1831, erzählt dieses Gruseldrama eine Geschichte von wissenschaftlichem Eifer und Forschungsdrang sowie medizinischer Ethik und fatalen Verbindungen zur Unterwelt und daraus resultierender moralischer Schuld. Als „handelsübliche“ Mad-Scientist-Mär kann „Der Leichendieb“ aber gewiss nicht bezeichnet werden, dafür fielen die unterschiedlichen Charaktere erfreulicherweise zu ambivalent aus. Selbst der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehende Gray wird nicht plump als kaltherziges Monstrum gezeichnet, eher als zynischer Mann, der seinem Auftraggeber MacFarlane in Diskussionen bisweilen überlegen scheint. Dieser wiederum ist besessen von seinem anatomischen Forschungsarbeiten; so sehr, dass er indirekt Unheil herausbeschwört, als Gray seiner Wegen zum Mörder wird. McFarlanes Assistent Donald Fettes schmeißt alle moralischen Bedenken über Bord, als es um das Schicksal des gelähmten Mädchens Georgina geht. Nachdem er MacFarlane zur Operation Georginas überredet hat und diese erfolgreich durchgeführt werden konnte, kann das verängstigte Mädchen trotzdem nicht wieder laufen und der wenig empathische MacFarlane schafft es mit seinen aggressiven Vorwürfen schon gar nicht, ihr ihre psychischen Hemmschwellen zu nehmen. Diese intelligent konstruierte Handlung regt den Zuschauer dazu an, sich gedanklich selbst mit den aufgeworfenen Gewissensfragen auseinanderzusetzen, statt sich nur zurückzulehnen und seine Sympathien und Abneigungen vom Drehbuch vorschreiben zu lassen.
Wise bediente sich dazu expressionistischer Schwarz-Weiß-Bilder, die in all ihrer klassischen Eleganz und wirkungsvollen Düsterheit auch heute noch jeden Genrefreund mit der Zunge schnalzen lassen dürften. Darüber hinaus überzeugt ein glänzend aufgelegter Boris Karloff als Leichendieb Gray auf ganzer Linie und verleiht dem mehrschichtigen Charakter durch sein Schauspiel eine lebendige, glaubwürdige Bedrohlichkeit, die ebenfalls dazu beiträgt, diese filmische Perle weit über den Durchschnitt herauszuheben. Auch Henry Daniell als MacFarlane und Russell Wade als dessen Assistent agieren auf hohem Niveau; die mit Bela Lugosi besetzte Nebenrolle des bemitleidenswerten, doch gierigen Dieners Joseph erscheint da schon fast verschwenderisch.
Erst im dramatischen Ende erhält „Der Leichendieb“ seine phantastische Note, die sich aber auch ohne Weiteres psychologisch als Manifestation unterdrückter Schuldgefühle MacFarlanes erklären lässt. Bis dahin ist es in erster Linie das Ambiente, das dieses Drama zu diesem sehr sehenswerten Grusler macht, der gerade auch für Karloff-Fans zum Pflichtprogramm gehört.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Der Leichendieb - Robert Wise
Erscheint am 06.09.2012 in der Reihe "Arthaus Retrospektive" auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Der Leichendieb - Robert Wise (1945)
Erscheint voraussichtlich am 29.07.2022 bei Fernsehjuwelen auf Blu-ray und auch noch einmal auf DVD:
Extras:
- Deutscher Vor-/Abspann
- Originaltrailer / Deutscher Trailer
- Weitere Highlights
- Booklet
- Schuber / Wendecover
Quelle: OFDb-Shop
Extras:
- Deutscher Vor-/Abspann
- Originaltrailer / Deutscher Trailer
- Weitere Highlights
- Booklet
- Schuber / Wendecover
Quelle: OFDb-Shop
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!