Die Augen des Satans - Nathan Juran (1957)

Moderator: jogiwan

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Il Grande Silenzio
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Die Augen des Satans - Nathan Juran (1957)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

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Filmdaten:

Originaltitel: The Brain from Planet Arous
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Nathan Juran
Darsteller: John Agar, Joyce Meadows, Robert Fuller, Thomas Browne Henry, u.a.


Handlung:

Das außerirdische, fliegende Gehirn Gor vom Planeten Arous, nistet sich im Kopf des Wissenschaftlers Steve March ein und erlangt die Kontrolle über dessen Körper. Mit Hilfe des Wissenschaftlers will es den Mächtigen der Welt seine Forderungen offenbaren, denn mit reiner Gedankenkraft, kann es ganze Städte vernichten. Gor, will die Welt versklaven, um eine interstellare Kampfflotte zu errichten, mit ihrer Hilfe soll die Galaxie unterjocht werden. Doch Val, ein weiteres Gehirn vom Planeten Arous, arbeitet mit Steves zukünftiger Frau Sally den finsteren Plänen entgegen ...

Quelle: http://www.ofdb.de/plot/18195,270666,Di ... des-Satans
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Il Grande Silenzio
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Re: Die Augen des Satans - Nathan Juran (1957)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Wie bei den Sci-Fi-Horrorfilmen der 50er Jahre in der Regel üblich, bekommt der geneigte Zuschauer einen billigen, unlogischen und unfreiwillig komischen Film zu sehen, bei dem sich Trash-Fans aber vor Lachen auf die Schenkel klopfen können.

DIE AUGEN DES SATANS ist hierbei ein solider Vertreter, der während seiner kurzen Laufzeit gerade wegen der unfreiwilligen Komik durchaus zu unterhalten weiß. Hervorzuheben ist dabei die Leistung John Agars, den wir in vielen B/C-Movies sehen durften, in der GdG z.B. auch in der TOTENKRUFT DES DR. JEKYLLS.

4,5/10
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buxtebrawler
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Re: Die Augen des Satans - Nathan Juran (1957)

Beitrag von buxtebrawler »

Ein böses Gehirnwesen namens Gor vom Planeten Arous besucht die Erde, um sie sich Untertan zu machen und ergreift Besitz vom Körper des Wissenschaftler Steve March, während ein gutes Gehirnwesen namens Vol in den Körper eines Hundes fährt, um Gor an seinem Vorhaben zu hindern. Das wäre grob umrissen die Geschichte des US-Science-Fiction-Heulers von Nathan Juran aus dem Jahre 1957. Und was schon reichlich bescheuert klingt, wurde auch ebenso umgesetzt. Die mit ihren Schlafaugen niedlich und übrigens absolut identisch aussehenden Gehirnwesen treffen auf Erdenbürger, die es anscheinend relativ normal finden, unvermittelt derartigen Wesen gegenüberzustehen und werden sogar gesiezt! John Agar als besessener Wissenschaftlicher erhält dann und wann diabolische Kontaktlinsen und eine verdammt dreckige Lache und macht sich einen Spaß daraus, per bloßem Blick Flugzeuge vom Himmel zu holen und eine Runde ranghoher Politiker aufzumischen. Außerdem wird er unter dem Einfluss Gors spitz auf seine biedere Madame wie Nachbars Lumpi. Diese versteht es aber souverän, ihn abblitzen zu lassen und sich zusammen mit ihrem Vater nicht anmerken zu lassen, dass Hilfe in Form ihres von Vol besessenen Hundes bereits ebenfalls auf der Erde gelandet ist. Diese Selbstverständlichkeit, mit der die Erdlinge mit dieser Situation umgehen, ist nur einer von mehreren Drehbucheinfällen, die für ungläubige Gesichter beim Publikum sorgen dürften. John Agars unfreiwillig komisches Overacting passt hervorragend in diesen allgemein unfreiwillig komischen Film, in den auch noch krampfhaft das Auftauchen radioaktiver Strahlung eingebaut wurde, ob es nun zum Film passt oder nicht. Die Frage, warum Steve March stets von schmerzhaften Krämpfen geplagt wird, wenn das Gehirnwesen sich seines Körpers bemächtigt, während der Hund im Falle von Vols Eindringen nicht mal mit der Wimper zuckt, ist wahrscheinlich lediglich mit der mangelnden Fähigkeit des Filmteams zur Tierdressur zu beantworten. Das Finale, in dem Agar alias March auf der Fontanelle des materialisierten Hirnwesens herumkloppt, ist zwar amüsant anzusehen, enthält dem erwartungsfrohen Publikum schöne Hirnmatschaufnahmen o.ä. aber leider vor. Der finale Dialog ist dann noch mal ein echter Brüller und wie March aus der Nummer wieder rauskommt - immerhin wurden in seiner Gestalt zahlreiche Tötungsdelikte begangen und die ganze Welt erpresst –, erklärt uns der Film nicht mehr. Effektetechnisch bekommt man neben einigen schlechten Miniaturmodell-Verwüstungen und –Explosionen und Agars Kontaktlinsen außer den Hirnwesen nichts geboten, wobei sich Letztere durch ihr frühes Erscheinen schnell abnutzen. Überraschend waren aber ein paar Kameraeinstellungen, für die der Kameramann anscheinend kurzzeitig seine kreative Ader entdeckt hat. Fazit: Bei allem Unterhaltungswert dieses 50ies-Sci-Fi-Horror-B-Movie-Autokino-Trashs halten mich lediglich die Protagonisten davon ab, von einem hirnlosen Film zu sprechen, haha.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Die Augen des Satans - Nathan Juran (1957)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 30.08.2019 bei Studio Hamburg noch einmal auf DVD:

Bild

Extras:
Original Kinotrailer
Deutsche Titelkarte (Werbevorspann)

Bemerkung:
Neue Abtastung 2018, von einer der letzten erhaltenen 35mm Positiv-Kopien.

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=96390
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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