Deliria-Italiano

Originaltitel: The Choirboys

Herstellungsland: USA / 1977

Regie: Robert Aldrich

Darsteller: Charles Durning, Louis Gossett Jr., Perry King, Clyde Kusatsu, Stephen Macht, Tim McIntire
Susan Batson u.a.

Story:
Polizei-Alltag in Los Angeles: Die beiden Cops Baxter Slate und Herbert "Pottwal" Whalen geraten in eine Schießerei. Sie wehren sich und stellen den Täter. Der hinzugekommene Kollege Spencer dreht durch und erschießt den wehrlosen Attentäter. Zu einem Strafverfahren gegen Spencer kommt es nicht, Baxter und Whalen vertuschen seine Tat. Tagtäglich sind die verhaßten Ordnungshüter Zielscheibe willkürlicher Angriffe, deswegen halten sie zusammen. Abends treffen sich die desillusionierten Männer zum einem "Chorabend" im Stadtpark. Dort leeren sie etliche Whisky-Flaschen, treiben mit Frauen ihre Späße und reden über ihre privaten Probleme. Das Trinkgelage endet in einer Katastrophe. Der sturzbetrunkene Sam Lyles findet sich in einem dunklen Lastwagen wieder, in dem seine Klaustrophobie wieder ausbricht. Er läuft Amok und richtet ein Blutbad an. Doch auch er hat nichts zu befürchten, seine Kollegen halten dicht.

http://www.ofdb.de/film/6847,Die-Chorknaben

Nachdem ich nun Joseph Wambaughs Roman "The Choirboys" gelesen hatte, war ich dann doch dementsprechend gespannt auf Robert Aldrichs Verfilmung.
Noch dazu, da sich der Cast mit u.a. Louis Gossett Jr, Randy Quaid, James Woods, Burt Young & Perry King (DER Cody Allen aus "Ein Trio mit 4 Fäusten"!) sehr interessant liest.
Und spannenderweise hält sich die Verfilmung ziemlich nahe an den Roman, hatte auch Wambaugh das Drehbuch dazu geschrieben. So beginnt der Roman wie auch der Film mit einer weisenden Vietnam-Szene bevor dann in den Polizeialttag geschwenkt wird. und so wird man auch im Film Zeuge der (Un-)Taten & Einsätze der anarchistischen Polizeitruppe, so das einem das lachen im Halse stecken bleibt. Da & dort wurden dann doch die ein oder anderen "Abenteuer" gegenüber dem Roman weggelassen. Angesichts schon einer ordentlichen Filmlauflänge von über 2 Stunden aber zu verschmerzen.
Und so macht es doch (mit Wissen über den Roman) Spaß, wie die Figuren Spermwhale Whalen, Roscoe Rules, Calvin Motts, Francis Tanaguchi oder Harold Bloomguard ein entsprechendes Gesicht gegeben wurden.
Leider wurde das ende dann doch der guten Laune wegen ein wenig abgemildert, so das sich Wambaugh verärgert aus der Drehbuchnennung streichen ließ

McBrewer hat geschrieben: ↑Di 8. Sep 2020, 20:12 wird man auch im Film Zeuge der (Un-)Taten & Einsätze der anarchistischen Polizeitruppe, so das einem das lachen im Halse stecken bleibt.

In erster Linie hab ich aus dem Film mitgenommen, dass sämtliche Punkte, die 2020 in der Diskussion um Polizeigewalt in den USA benannt wurden, auch 1977 vollumfänglich bestanden.

Ein paar gute Lacher gab es in der Tat (die älteren Damen in der Funkzentrale und ihre Reaktion auf die vermeintlich gute Selbstdarstellungsanmache über Funk oder Burt Youngs Lachattacke, die dann auch von Gerd Duwner synchronisiert wurde. Ich fühlte mich direkt in die Sesamstraße versetzt ), manches ist mal bitterböser Humor (ausgerechnet der unbeherrschte Rassist bekommt eine Belobigung).

Vorher schwoll mir aber schon Hals und Kamm, wenn Whalen im Pool "No balls" belästigt. Sympathiepunkte erhascht auf diesem Polizeirevier wahrlich niemand.