Die Goonies - Richard Donner (1985)
Moderator: jogiwan
Re: Die Goonies - Richard Donner (1985)
Über „Die Goonies“ muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren und jeder, der die Achtziger auch nur ansatzweise mitbekommen hat, kennt wohl den turbulenten Film über eine Handvoll Jugendlicher auf der Suche nach einem sagenumwobenen Piratenschatz. Richard Donners und von Steven Spielberg produzierter Abenteuer-Spaß für die ganze Familie ist im Grunde eine „Indiana Jones“-Variante für das jüngere Publikum und dennoch ist „Die Goonies“ trotz alberner Momente nicht so harmlos wie vielleicht erwartet und präsentiert auf augenzwinkernde Weise und mit positivem Grundton auch durchaus Dinge, die man sich in einem derartigen Film vielleicht nicht unbedingt erwarten würde. Ich fand diesen temporeichen Streifen ja schon immer liebenswert und auch dreißig Jahre nach Erscheinen funzt der damalige Kassenerfolg noch immer sehr gut, nimmt seine jugendlichen Figuren ernst und ist zum Glück auch weit entfernt von irgendwelcher glattgebügelter und seelenloser CGI-Unterhaltungswerke, die heutzutage auch immer eine Spur zu sehr auf Nummer sicher gehen. „Die Goonies“ ist ein großer Spaß für Nerds und Normalos, weckt mühelos das Kind im Manne und präsentiert 100 Minuten temporeiches und sympathisches Abenteuerkino für humorvolle Menschen von jung bis alt.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40670
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Die Goonies - Richard Donner (1985)
Ok, jetzt reicht's - die Goonies müssen her!jogiwan hat geschrieben:Über „Die Goonies“ muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren und jeder, der die Achtziger auch nur ansatzweise mitbekommen hat, kennt wohl den turbulenten Film über eine Handvoll Jugendlicher auf der Suche nach einem sagenumwobenen Piratenschatz. Richard Donners und von Steven Spielberg produzierter Abenteuer-Spaß für die ganze Familie ist im Grunde eine „Indiana Jones“-Variante für das jüngere Publikum und dennoch ist „Die Goonies“ trotz alberner Momente nicht so harmlos wie vielleicht erwartet und präsentiert auf augenzwinkernde Weise und mit positivem Grundton auch durchaus Dinge, die man sich in einem derartigen Film vielleicht nicht unbedingt erwarten würde. Ich fand diesen temporeichen Streifen ja schon immer liebenswert und auch dreißig Jahre nach Erscheinen funzt der damalige Kassenerfolg noch immer sehr gut, nimmt seine jugendlichen Figuren ernst und ist zum Glück auch weit entfernt von irgendwelcher glattgebügelter und seelenloser CGI-Unterhaltungswerke, die heutzutage auch immer eine Spur zu sehr auf Nummer sicher gehen. „Die Goonies“ ist ein großer Spaß für Nerds und Normalos, weckt mühelos das Kind im Manne und präsentiert 100 Minuten temporeiches und sympathisches Abenteuerkino für humorvolle Menschen von jung bis alt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40670
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Die Goonies - Richard Donner (1985)
„Kinder sind zum Kotzen!“
Mit „Die Goonies“ vollbrachten Mitte der 1980er die Herren Steven Spielberg (Produzent), Chris Columbus (Drehbuch) und Richard Donner (Regie; „Das Omen“, „Superman“) das Kunststück, einen US-Abenteuerfilm nicht nur für Kinder auf die Leinwand zu bringen, an den sich heutige Erwachsene noch gern zurückerinnern und der, wie ich feststellen durfte, auch heutzutage für Junggebliebene noch prima funktioniert, wenn man gar keinen nostalgischen Bezug zum Film aufbringt, weil man ihn schlicht seinerzeit gar nicht sah.
Ein fieser Immobilienhai möchte die Goon-Docks-Wohnsiedlung aufkaufen und plattwalzen, um dort einen rentablen Country-Club zu errichten. Die Eltern des kleinen Mikey (Sean Astin, „Der Herr der Ringe“) und seines großen Bruders Brand (Josh Brolin, „Mimic“) haben bereits resigniert, doch beim Stöbern auf dem Dachboden entdecken Mikey und seine Freunde in Ausstellungsstücken des örtlichen Museums, die Mikeys Vater als Museumarchivar dort zwischenlagert, eine alte Schatzkarte, die möglicherweise den Weg zur nie gehobenen Beute des „Einäugigen Willie“, eines berüchtigten Piraten, weist. Gegen den Willen Brands begeben sich die Freunde auf Schatzsuche, geraten dabei jedoch an die aus dem Gefängnis ausgebrochenen Verbrecher der Fratelli-Familie (bestehend aus der Mutter (Anne Ramsey, „Der tödliche Freund“) und ihren Söhnen (Robert Davi, „Predator 2“ und Joe Pantoliano, „Matrix“)), die zu allem Überfluss auch Wind vom einträchtigen Schatz bekommen. Die „Goonies“ erleben das Abenteuer ihres Lebens…
„Was sollen wir gegen den Country-Club machen? Er bringt unsere Eltern um!“
Der Prolog zeigt den Gefängnisausbruch der Fratellis und die anschließende Verfolgungsjagd, bevor man die Goonies kennenlernt, die schließlich den schicksalhaften Fund, bestehend aus Schatzkarte und Dublone, machen. Nachdem man in die Legende vom einäugigen Willie eingeweiht wurde, überwältigen sie Mikeys älteren Bruder Brand und stürzen sich ins Abenteuer. Ausgerechnet das erste Haus, das sie betreten, entpuppt sich als Versteck der Fratelli-Brüder, die ihren entstellten und geistig zurückgebliebenen Bruder Sloth (John Matuszak, „Krieg der Eispiraten“) im Keller gefangen halten. Da Brand die Freunde verfolgt hat, holt er sie, nichts Böses ahnend, dort heraus – doch betreten sie in juvenilem Überschwang erneut den Keller und finden neben einer Blütenwerkstatt eine Leiche im Gefrierschrank. Der dicke Chunk (Jeff Cohen, „No Greater Gift“) wird daraufhin von den Gangstern geschnappt, seine Freunde schlagen sich derweil durch Tunnel und die Kanalisation.
„Goonies sprechen nicht vom Tod!“
Dabei sind die Goonies keinesfalls prädestiniert für Heldentum, bestehen sie doch neben dem verfressenen Aufschneider Chunk, dem niemand mehr seine Geschichten abnimmt, aus dem asthmatischen Mikey, dem Großmaul Mouth (Corey Feldman, „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“), der die Clique öfter in Schwierigkeiten bringt sowie dem Tüftler Data (Jonathan Ke Quan, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“), der allerlei ausgeklügelte, jedoch nicht immer wie gewünscht funktionierende Gimmicks und Gadgets mit sich führt. Hinzu stoßen neben Sportskanone Brand die jugendliche Cheerleaderin (und Angebetete Brands) Andy (Kerri Green, „Ein total verrückter Urlaub“) und deren Freundin Stef (Martha Plimpton, „Nur der Tod ist umsonst“). Doch im Laufe der Zeit wachsen einzelne Charaktere über sich hinaus, lernen sich erstmals richtig kennen, werden sie ob der Umstände zusammengeschweißt – und gemeinsam stark, was eine wichtige Aussage des Films ist, der die Charaktere zwar bisweilen comicartig überzeichnet, jedoch verschiedene menschliche, natürliche Schwächen auf sie verteilt und damit nahbar erscheinen lässt. Es ist okay, nicht perfekt zu sein, denn das ist niemand – doch gemeinsam lassen sich große Ziele erreichen. Dieser Subtext ist Teil des Faszinosums, das diesen Film ausmacht.
Entscheidend ist natürlich auch die kindliche/jugendliche Abenteuer- und Entdeckerstimmung, die „Die Goonies“ vermittelt. In einer Art kindgerechter „Indiana Jones“-Manier gilt es, böse Fallen zu überleben, Gangster abzuschütteln und sich nicht gleich unterkriegen zu lassen, wenn man statt des Schatzes zunächst lediglich einen Wunschbrunnen und dessen Münzkleingeld findet. Denn im weiteren Verlauf wartet eine ganze unentdeckte Unterwasser-Infrastruktur darauf, erforscht zu werden, die am Ende das Piratenschiff beherbergt, außerdem auf einem Knochenklavier zu spielen (Spitzenidee!) und sich einen erbitterten Kampf gegen die Fratellis zu liefern, die zwar dank ihrer extrem karikierenden Überzeichnungen overacten dürfen, dass die Schwarte kracht, nichtsdestotrotz aber skrupellos und kreuzgefährlich sind.
Auf mögliche Befindlichkeiten der kleinen Zuschauer nehmen Donner & Co. generell erfreulich wenig Rücksicht, packen sie also nicht, wie heutzutage üblich, in Watte: Neben frechem, nicht immer ganz jugendfreiem Humor konfrontiert man sie mit einer Leiche im Gefrierschrank, einer zunächst finster, bedrohlich und unmenschlich anmutenden Kreatur, die im Keller angekettet ist, düsteren Höhlenkulissen mit morbidem Interieur und gleich mehreren Skelette – das ist schon hübsch gruselig und ein weiteres Indiz dafür, dass „Die Goonies“ sein junges Publikum ernstnimmt, statt es für empfindlicher oder dümmer zu halten, als es ist.
Trotz des nach reichlich Action dann doch recht typischen Happy Ends und der eingestreuten Romanze zwischen Brand und Andy wirkt der Film weniger kitschig und albern, als er möglicherweise ausgefallen wäre, hätte Spielberg persönlich Regie geführt. Am ehesten ist „Die Goonies“ etwas überfrachtet, dürfte damit bei seiner Zielgruppe damals jedoch exakt den Nerv nach einem großangelegten Abenteuer-Overkill getroffen haben, der es locker mit den auf ein älteres Publikum zugeschnittenen Genrefilmen und Kassenschlagern aufnimmt. Tatsächlich erscheint mir die Handlung wunderbar auf die damalige Kindergeneration zugeschnitten, die sich noch nicht in Computer-Rollenspiel verlor, sondern ihre Abenteuer auf der Straße oder in der Natur erlebte und sich tendenziell ähnliche Geschichten ausgedacht haben dürfte, in denen es ähnlich hoch her ging.
Zudem vermitteln die Kinderdarsteller das Gefühl, hier wirklich noch Kind gewesen sein zu dürfen: Sie quatschen viel hektisch durcheinander, haben Flausen im Kopf, unterschätzen Gefahren, zanken sich und sind, wenn’s darauf ankommt, eben doch füreinander da. Viele von ihnen blieben auch später gefragte Schauspieler. Natürlich stehen ihnen auch die Erwachsenendarsteller in nichts nach, von denen Anne Ramsey und John Matuszak leider viel zu früh verstorben sind.
Unbedingt erwähnenswert ist auch der Soundtrack inkl. zeitgenössischer Pop- und Rockmusik, zu dem die unerreichte Cyndi Lauper eigens den großartigen Song „Good Enough“ beisteuerte (und sich anschließend erschrocken über das Ausmaß der Marketing-Maßnahmen zeigte), der beschämenderweise nur viel zu kurz im Film Beachtung findet. Goonies- wie Lauper-Freunde sind jedoch gleichsam dazu aufgerufen, sich das grandiose zweigeteilte Musikvideo zum Stück anzusehen, in dem neben WWF-Wrestlern viele weitere Prominente zusammen mit Cyndi auftreten und das somit vielleicht den größten Schatz dieses Films darstellt.
„Die Goonies“ ist aus meiner Sicht kein Film, der das Leben seiner jungen Zuschauer umzukrempeln vermag, er bleibt in erster Linie Unterhaltung. Dies aber auf hohem Niveau, die eigene Phantasie anregend und mit Liebe zum Detail umgesetzt, so dass das meines Erachtens gegen den Rest des Films etwas abfallende Ende (das die Kinder sogar noch auf eine Szene im Dialog Bezug nehmen lässt, die in der finalen Schnittfassung gar nicht mehr enthalten war) nicht allzu sehr ins Gewicht fällt – tatsächlich so ab 10 bis 12 Jahren aufwärts für die ganze Familie geeignet und gut gealtert!
Mit „Die Goonies“ vollbrachten Mitte der 1980er die Herren Steven Spielberg (Produzent), Chris Columbus (Drehbuch) und Richard Donner (Regie; „Das Omen“, „Superman“) das Kunststück, einen US-Abenteuerfilm nicht nur für Kinder auf die Leinwand zu bringen, an den sich heutige Erwachsene noch gern zurückerinnern und der, wie ich feststellen durfte, auch heutzutage für Junggebliebene noch prima funktioniert, wenn man gar keinen nostalgischen Bezug zum Film aufbringt, weil man ihn schlicht seinerzeit gar nicht sah.
Ein fieser Immobilienhai möchte die Goon-Docks-Wohnsiedlung aufkaufen und plattwalzen, um dort einen rentablen Country-Club zu errichten. Die Eltern des kleinen Mikey (Sean Astin, „Der Herr der Ringe“) und seines großen Bruders Brand (Josh Brolin, „Mimic“) haben bereits resigniert, doch beim Stöbern auf dem Dachboden entdecken Mikey und seine Freunde in Ausstellungsstücken des örtlichen Museums, die Mikeys Vater als Museumarchivar dort zwischenlagert, eine alte Schatzkarte, die möglicherweise den Weg zur nie gehobenen Beute des „Einäugigen Willie“, eines berüchtigten Piraten, weist. Gegen den Willen Brands begeben sich die Freunde auf Schatzsuche, geraten dabei jedoch an die aus dem Gefängnis ausgebrochenen Verbrecher der Fratelli-Familie (bestehend aus der Mutter (Anne Ramsey, „Der tödliche Freund“) und ihren Söhnen (Robert Davi, „Predator 2“ und Joe Pantoliano, „Matrix“)), die zu allem Überfluss auch Wind vom einträchtigen Schatz bekommen. Die „Goonies“ erleben das Abenteuer ihres Lebens…
„Was sollen wir gegen den Country-Club machen? Er bringt unsere Eltern um!“
Der Prolog zeigt den Gefängnisausbruch der Fratellis und die anschließende Verfolgungsjagd, bevor man die Goonies kennenlernt, die schließlich den schicksalhaften Fund, bestehend aus Schatzkarte und Dublone, machen. Nachdem man in die Legende vom einäugigen Willie eingeweiht wurde, überwältigen sie Mikeys älteren Bruder Brand und stürzen sich ins Abenteuer. Ausgerechnet das erste Haus, das sie betreten, entpuppt sich als Versteck der Fratelli-Brüder, die ihren entstellten und geistig zurückgebliebenen Bruder Sloth (John Matuszak, „Krieg der Eispiraten“) im Keller gefangen halten. Da Brand die Freunde verfolgt hat, holt er sie, nichts Böses ahnend, dort heraus – doch betreten sie in juvenilem Überschwang erneut den Keller und finden neben einer Blütenwerkstatt eine Leiche im Gefrierschrank. Der dicke Chunk (Jeff Cohen, „No Greater Gift“) wird daraufhin von den Gangstern geschnappt, seine Freunde schlagen sich derweil durch Tunnel und die Kanalisation.
„Goonies sprechen nicht vom Tod!“
Dabei sind die Goonies keinesfalls prädestiniert für Heldentum, bestehen sie doch neben dem verfressenen Aufschneider Chunk, dem niemand mehr seine Geschichten abnimmt, aus dem asthmatischen Mikey, dem Großmaul Mouth (Corey Feldman, „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“), der die Clique öfter in Schwierigkeiten bringt sowie dem Tüftler Data (Jonathan Ke Quan, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“), der allerlei ausgeklügelte, jedoch nicht immer wie gewünscht funktionierende Gimmicks und Gadgets mit sich führt. Hinzu stoßen neben Sportskanone Brand die jugendliche Cheerleaderin (und Angebetete Brands) Andy (Kerri Green, „Ein total verrückter Urlaub“) und deren Freundin Stef (Martha Plimpton, „Nur der Tod ist umsonst“). Doch im Laufe der Zeit wachsen einzelne Charaktere über sich hinaus, lernen sich erstmals richtig kennen, werden sie ob der Umstände zusammengeschweißt – und gemeinsam stark, was eine wichtige Aussage des Films ist, der die Charaktere zwar bisweilen comicartig überzeichnet, jedoch verschiedene menschliche, natürliche Schwächen auf sie verteilt und damit nahbar erscheinen lässt. Es ist okay, nicht perfekt zu sein, denn das ist niemand – doch gemeinsam lassen sich große Ziele erreichen. Dieser Subtext ist Teil des Faszinosums, das diesen Film ausmacht.
Entscheidend ist natürlich auch die kindliche/jugendliche Abenteuer- und Entdeckerstimmung, die „Die Goonies“ vermittelt. In einer Art kindgerechter „Indiana Jones“-Manier gilt es, böse Fallen zu überleben, Gangster abzuschütteln und sich nicht gleich unterkriegen zu lassen, wenn man statt des Schatzes zunächst lediglich einen Wunschbrunnen und dessen Münzkleingeld findet. Denn im weiteren Verlauf wartet eine ganze unentdeckte Unterwasser-Infrastruktur darauf, erforscht zu werden, die am Ende das Piratenschiff beherbergt, außerdem auf einem Knochenklavier zu spielen (Spitzenidee!) und sich einen erbitterten Kampf gegen die Fratellis zu liefern, die zwar dank ihrer extrem karikierenden Überzeichnungen overacten dürfen, dass die Schwarte kracht, nichtsdestotrotz aber skrupellos und kreuzgefährlich sind.
Auf mögliche Befindlichkeiten der kleinen Zuschauer nehmen Donner & Co. generell erfreulich wenig Rücksicht, packen sie also nicht, wie heutzutage üblich, in Watte: Neben frechem, nicht immer ganz jugendfreiem Humor konfrontiert man sie mit einer Leiche im Gefrierschrank, einer zunächst finster, bedrohlich und unmenschlich anmutenden Kreatur, die im Keller angekettet ist, düsteren Höhlenkulissen mit morbidem Interieur und gleich mehreren Skelette – das ist schon hübsch gruselig und ein weiteres Indiz dafür, dass „Die Goonies“ sein junges Publikum ernstnimmt, statt es für empfindlicher oder dümmer zu halten, als es ist.
Trotz des nach reichlich Action dann doch recht typischen Happy Ends und der eingestreuten Romanze zwischen Brand und Andy wirkt der Film weniger kitschig und albern, als er möglicherweise ausgefallen wäre, hätte Spielberg persönlich Regie geführt. Am ehesten ist „Die Goonies“ etwas überfrachtet, dürfte damit bei seiner Zielgruppe damals jedoch exakt den Nerv nach einem großangelegten Abenteuer-Overkill getroffen haben, der es locker mit den auf ein älteres Publikum zugeschnittenen Genrefilmen und Kassenschlagern aufnimmt. Tatsächlich erscheint mir die Handlung wunderbar auf die damalige Kindergeneration zugeschnitten, die sich noch nicht in Computer-Rollenspiel verlor, sondern ihre Abenteuer auf der Straße oder in der Natur erlebte und sich tendenziell ähnliche Geschichten ausgedacht haben dürfte, in denen es ähnlich hoch her ging.
Zudem vermitteln die Kinderdarsteller das Gefühl, hier wirklich noch Kind gewesen sein zu dürfen: Sie quatschen viel hektisch durcheinander, haben Flausen im Kopf, unterschätzen Gefahren, zanken sich und sind, wenn’s darauf ankommt, eben doch füreinander da. Viele von ihnen blieben auch später gefragte Schauspieler. Natürlich stehen ihnen auch die Erwachsenendarsteller in nichts nach, von denen Anne Ramsey und John Matuszak leider viel zu früh verstorben sind.
Unbedingt erwähnenswert ist auch der Soundtrack inkl. zeitgenössischer Pop- und Rockmusik, zu dem die unerreichte Cyndi Lauper eigens den großartigen Song „Good Enough“ beisteuerte (und sich anschließend erschrocken über das Ausmaß der Marketing-Maßnahmen zeigte), der beschämenderweise nur viel zu kurz im Film Beachtung findet. Goonies- wie Lauper-Freunde sind jedoch gleichsam dazu aufgerufen, sich das grandiose zweigeteilte Musikvideo zum Stück anzusehen, in dem neben WWF-Wrestlern viele weitere Prominente zusammen mit Cyndi auftreten und das somit vielleicht den größten Schatz dieses Films darstellt.
„Die Goonies“ ist aus meiner Sicht kein Film, der das Leben seiner jungen Zuschauer umzukrempeln vermag, er bleibt in erster Linie Unterhaltung. Dies aber auf hohem Niveau, die eigene Phantasie anregend und mit Liebe zum Detail umgesetzt, so dass das meines Erachtens gegen den Rest des Films etwas abfallende Ende (das die Kinder sogar noch auf eine Szene im Dialog Bezug nehmen lässt, die in der finalen Schnittfassung gar nicht mehr enthalten war) nicht allzu sehr ins Gewicht fällt – tatsächlich so ab 10 bis 12 Jahren aufwärts für die ganze Familie geeignet und gut gealtert!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!