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Story:
15 Jahre nach den ersten Unruhen an der Kennedy-High-School herrscht 1999 in Seattle das totale Chaos: Drogen, Zuhälterei und Bandenkriege sind an der Tagesordnung. Um dem ein Ende zu bereiten, hat Dr. Langford drei menschenähnliche Roboter entwickelt, die als Lehrer ohne Emotionen hart durchgreifen sollen...
Naja, ich fand den nicht so dolle. Leicht modernisierter Aufguss von "Die Klasse von 1984", wobei ich das Original auf jeden Fall vorziehen würde. Definitiv keine digitale Neuanschaffung wert.
5/10
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
klar, das NL Tape hab ich schon gesehen und ich habe noch einen DVD Rip in deutsch dazu. Mir gefiel der ganz gut, aber ja gibt bessere wie z.B. DIE KLASSE VON 1984. werde die DVD demnächst mal schauen, mit deutscher Synchro ist es ja leichter zu verstehen
Erscheint voraussichtlich am 01.03.2017 bei '84 Entertainment als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:
Cover A, limitiert auf 333 Exemplare
Cover B, limitiert auf 222 Exemplare
Cover C, limitiert auf 222 Exemplare
Extras:
• Originaltrailer
• Französischer Trailer
• TV-Spots
• Bildergalerie
• Back to the Class of 1999 Featurette
• Artwork-Galerie
• Interview mit Mark L. Lester
• Lobby Cards
• Come the Day von Midge Ure
• 16-seitiges Booklet mit Text von Christoph N. Kellerbach
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Der US-amerikanische, aufs Actionkino spezialisierte Filmemacher Mark L. Lester drehte nach „Der Feuerteufel“, „Phantom Kommando“ und „Zwei unter Volldampf“ im Jahre 1989 die Fortsetzung seines berüchtigten Werks „Die Klasse von 1984“ aus dem Jahre 1982: Der 1990 veröffentlichte „Die Klasse von 1999“ ist ein dystopischer Endzeit-Actioner und echtes End-‘80er-Genrefutter für Fans.
„Eine Million Megabytes!“ (Wow!)
Im Jahre 1999 haben brutale Jugendgangs die US-Großstädte in Anomie und Chaos gestürzt. In „Free Fire Zones“ haben die Ordnungsmächte längst kapituliert und die Gebiete zu gesetzesfreien Zonen erklärt. Inmitten einer solchen befindet sich die Seattler Kennedy High School, die kurz vor ihrer Wiedereröffnung steht. Damit diese gelingt, setzt das Ministerium für „Educational Defense“ drei Androiden (Patrick Kilpatrick, „The Toxic Avenger“, Pam Grier, „Foxy Brown“ und John P. Ryan, „Die Wiege des Bösen“) des Waffenherstellers MegaTech als Lehrkörper ein, die den Schülerinnen und Schülern konsequent Ordnung und Disziplin beibringen sollen. Jedoch: Es handelt sich um Prototypen neuer Kriegsmaschinen, die an den Schulen ausgetestet werden sollen. Der just aus dem Knast entlassene Cody (Bradley Gregg, „A Nightmare on Elm Street III: Dream Warriors“), ehemaliges Mitglied der Blackhearts, nun geläutert und zu lernen bereit, durchschaut das tödliche Spiel und beschließt, sich zur Wehr zu setzen…
„Wir sehen uns in der Schule, Arschloch!“
Lester setzt für „Die Klasse von 1999“ in Sachen Gewalteskalation und Dystopie nicht nur kräftig einen auf „Die Klasse von 1984“ drauf, sondern dreht zudem den Spieß um: Nun muss sich die Jugend gegen mörderische Lehrkräfte zur Wehr setzen. Deren Androidenexistenz erinnert natürlich unweigerlich an „Terminator“ und „Robocop“, von denen sich Lester deutlich inspirieren ließ. So ist es dann auch bereits eine Roboterstimme, die im Prolog die Ausgangssituation skizziert. Knastbilder werden in Szenen einer Roboterpräsentation zwischengeschnitten, Präsentator Dr. Bob Forrest (Stacy Keach, „Die weiße Göttin der Kannibalen“) trägt unheimliche Kontaktlinsen und eine perverse Frisur. Aus eben jenem Knast wird ein Junge entlassen, den wir als das ehemalige Gang-Mitglied Cody kennenlernen werden, nachdem wir einem coolen Synthierock-Titelsong lauschen durften.
„Die Armee ist genau das Richtige für euch!“
Lester kleckert nicht, er klotzt: Verfolgungsjagden durch Klischeeghettos voller Outlaws und „Mad Max“-Vehikeln, reichlich Blechschäden und Ballereien, alle sind drogenabhängig, in der Disco wird beim Tanzen mit MPs in die Luft geschossen, Gangs und Brutalobullen an den Schulen – und eben neuerdings Androiden, die es mit den Rowdys aufnehmen können. Diese linsen in Point-of-View-Perspektive wie weiland der Terminator, einer von ihnen versohlt einem renitenten Schüler sogar den Hintern! Das bleibt aber auch Lesters größter Ausflug ins Komödiantische, ansonsten regiert die harte, eiserne Hand. Ein Android misshandelt Cody und schaltet in den Kriegsmodus, als Codys Kumpel einschreitet – was dieser mit dem Leben bezahlen muss. Doch das war erst der Anfang, denn die KI verselbständigt sich, auch andere Androiden beginnen brutal zu töten und der Direx (Malcolm McDowell, „A Clockwork Orange“) ist zwar entsetzt, versucht aber natürlich, die Vorfälle zu vertuschen. Das ist vor allem übertrieben und plakativ, aber auch verdammt unterhaltsam.
„Kriegsspiel Phase 1 komplett.“
Nach anfänglicher Skepsis und Abwehrhaltung beteiligt sich Direktorentochter Christie (Traci Lind, „Die Geschichte der Dienerin“) an Codys Recherchen, der daraufhin weiteren Unmut der Verantwortlichen auf sich zieht, den Film aber auch um so etwas wie Romanze erweitert. Ein Bandenkrieg wird blutig aufgelöst, woraufhin sich die Gangs gegen die Androiden verbünden. Die Ereignisse gipfeln in einem deftigen Showdown inklusive Spezialeffektfeuerwerk in der Schule, durch deren Gänge die Bandenmitglieder auf Motorrädern schüsseln. Die Aussage: Fight the real enemy! Hört auf, euch gegenseitig zu bekämpfen, sondern solidarisiert euch, haltet zusammen und geht mit vereinten Kräften gegen die Autoritäten vor, die euch unterdrücken! Damit korrigiert Lester evtl. durch seine „Klasse von 1984“ entstandene Missverständnisse in pädagogischer Hinsicht. Hätte man dort noch meinen können, härteres Durchgreifen würde zu einem positiven Effekt führen, zeigt er in seiner 15 Jahre später angelegten Dystopie, was daraus werden kann.
In erster Linie ist „Die Klasse von 1999“ aber zweifelsohne ein Unterhaltungsfilm, der seine Messages mit dem Vorschlaghammer verbreitet und in all seinen maßlosen Übertreibungen und seiner Plattheit, die nicht den geringsten Raum für Subtilität bietet, trashigen Charme versprüht. Sadistisch und zynisch geht es zu, ordentlich Action-Kawumm und hübsche Spezialeffekte geben sich die Klinke in die Hand – und das durchaus namhafte Ensemble spielt seinen Stiefel wirklich gut herunter. Eine schöne Parallele zur „Klasse von 1984“ bilden die Pennäler, die wieder Punk-Kutten mit echten Bandnamen tragen. Und eines muss man Lester lassen: Zumindest die Waffenkontrollen an US-Schulen hat er visionär vorausgesehen…
Ultravox-Sänger Midge Ure trägt mit der hörenswerten Poprock-Nummer „Come The Day“ zum Abspann eines Films bei, der die lässige Coolness des Kultfilms „Die Klasse von 1984“ durch eine Potenzierung des Exzesses ersetzt und stärker in Richtung Materialschlacht tendiert, jedoch perfekt in die End(zeit)-‘80er passt und allen, die auf dystopische Androiden/Cyborg-Action stehen, weitaus bessere Unterhaltung bereitet als der x-te „Terminator“-Rip-Off. Schon geiler Scheiß!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)