Die Nacht der unheimlichen Bestien - Ray Kellogg (1959)

Moderator: jogiwan

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purgatorio
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Die Nacht der unheimlichen Bestien - Ray Kellogg (1959)

Beitrag von purgatorio »

Die Nacht der unheimlichen Bestien

Bild

Deutscher Titel: Die Nacht der unheimlichen Bestien
Originaltitel: The Killer Shrews

Regie: Ray Kellogg
Produktionsland: USA (1959)

Darsteller: James Best, Ingrid Goude, Ken Curtis, Gordon McLendon, Baruch Lumet, Judge Henry Dupree, Alfredo DeSoto

Story:
Es sollte nur eine simple Versorgungslieferung werden, die Thorne Sherman und sein Freund Griswold zu der abgelegenen Insel des Wissenschaftlers Craigis bringen sollten, doch weil ein gewalter Sturm heraufzieht, sitzen sie bald mit dem Genetiker, seiner Tochter Ann, dessen leicht versoffenen Verlobten Jerry und Craigis Kollegen Baines auf der Insel fest.
Craigis und Baines versuchen dort mittels Eingriffe in das Genom von Spitzmäusen, dessen Stoffwechsel zu verändern, so daß sie nicht mehr täglich das Dreifache ihres Körpergewichts essen müssen und hofft so eine Methode zu finden, um auch den Menschen an veränderte Bedingungen anzupassen: weniger Körpergröße, weniger Nahrungsbedarf.
Doch eine Testreihe ist gründlich schief gegangen und die Spitzmäuse sind zu monströser Größe angewachsen, haben den gleichen Hunger wie vorher und fressen sich dank eines Versehens von Jerry jetzt über die Insel und werden vermutlich bald auch vor den Menschen nicht mehr Halt machen. Das von den Sturmschäden gebeutelte Labor gibt den Menschen zunehmend weniger Schutz und dank einer Mutation wirkt der Biß der Viecher nun auch noch tödlich...
(via ofdb)
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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buxtebrawler
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Re: Die Nacht der unheimlichen Bestien - Ray Kellogg (1959)

Beitrag von buxtebrawler »

“Wenn wir Menschen z.B. nur halb so groß wären, würden die natürlichen Vorräte der Erde doppelt so lange reichen.“

"Die Nacht der unheimlichen Bestien", US-Science-Fiction-Horror aus dem Jahre 1959, ist ein höchst unterhaltsamer, unfreiwilliger Trashknaller vor dem Herrn. Die Menschen verkleinern, um Versorgungsprobleme zu lösen? Und zu diesem Zwecke erst einmal Spitzmäuse (!) vergrößern? Tonnen zusammenschweißen und in diesen ins Meer fliehen? Ich lach mich tot! Für die Darstellung der mutierten Spitzmäuse wurde zudem anscheinend auf Handpuppen und verkleidete Hunde zurückgegriffen … Die Darsteller sitzen die meiste Zeit in einer schmierigen Bude fest und machen sich über den Alkoholvorrat her, was zuvor vermutlich auch der Drehbuchautor tat. Zum jetzigen Zeitpunkt einer der witzigsten Genre-Vertreter der 50er, die ich zu Gesicht bekommen habe.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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sergio petroni
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Re: Die Nacht der unheimlichen Bestien - Ray Kellogg (1959)

Beitrag von sergio petroni »

Sehr spaßiger und kurzweiliger Vertreter des Fünfziger-Monsterhorrors. Ein Mad-Scientist samt Tochter
und Assistenten versucht auf einer einsamen Insel durch Eingriffe in das Erbgut von Lebewesen
deren Wachstum zu beeinflussen.
Auf die Idee, die dahinter steckt, muß man erst mal kommen! :doof:
Durch genetisch bedingtes Hemmen des Wachstums der Menschen soll eine Übervölkerung
der Erde vermieden werden. Die als Versuchstiere herangenommenen Ratten vergrößern sich
jedoch. Und das bis zum Format eines Jagdhundes. Damit auch ja die Kostüme passen und Herden von
verkleideten Hunden den Laubwald unsicher machen können.

Bild

Versorgt wird die Insel von unserem Helden-in-spe Kapitän Sherman per Boot. Dumm nur, daß ein
Sturm aufzieht und er die Nacht auf der Insel verbringen muß. Sherman verliebt sich natürlich in
die Tochter des Wissenschaftlers und schafft sich damit mit deren Verlobten Jerry gleich einen
Intimfeind. Jerry wird gespielt von Ken Curtis, mir am besten bekannt als Festus aus "Rauchende Colts".
Die Geschehnisse steuern unaufhaltsam ihrem Höhepunkt entgegen. Am Ende der Nacht wird es ein paar
Menschen und Hunde weniger geben. Ziel erreicht.

Bild

Mich hat diese Trashgranate sehr gut unterhalten. Die fehlenden finanziellen Mittel werden zu keinem
Zeitpunkt geleugnet. Da stört es auch nicht, daß im Angesicht des herannahenden Sturmes die
Wasseroberfläche wie eine Glasplatte daliegt oder sich in den Bäumen kein einziges Blättchen bewegt.
Lediglich die Soundkulisse läßt auf Windgeschwindigkeit 11 schließen.
Sehr sympathisch das Ganze.
6/10
Zuletzt geändert von sergio petroni am So 17. Nov 2013, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Il Grande Silenzio
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Re: Die Nacht der unheimlichen Bestien - Ray Kellogg (1959)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Mit geringem Budget (120.000 $) schuf Kellogg Ende der 50er Jahre einen durchaus atmosphärischen, trashigen Horrorfilm. Dieser ist als 4. Film in der "Galerie des Grauens" erschienen.

Die Schauspieler, allen voran der markige Held, gut verkörpert von James Best, und die hübsche Tochter des Wissenschaftlers, verkörpert durch die Miss Schweden, Ingrid Goude, geben ihr Bestes und bringen die Ausweglosigkeit des gefangenen Grüppchens gut rüber. Schön klischeehaft sind auch die anderen Charaktere, die naiven Wisschenschaftler, die das Ganze erst vermurkst haben, und auch der Bösewicht, der die missliche Lage noch verschlimmert, dürfen nicht fehlen.

Die kurze Laufzeit von 66 Minuten trägt dazu bei, dass keine Langeweile aufkommt und die Flucht ist noch einmal ein echtes Highlight.

Die mutierten Nager sind recht lustig umgesetzt und werden durch verkleidete Hunde dargestellt. Die Vierbeiner wurden mit Teppichresten ausgestattet und sind eine echte Trashgranate! In Großaufnahme wurden Handpuppen eingesetzt.

Anolis hat auch hier hervorragende Arbeit geleistet und das Bild restauriert, auch die üblichen Audiokommentare sind wieder vorhanden.

Fazit: Gelungener Tierhorror B-Movie aus den 50ern

5/10
"You can´t love animals and eat them too."

"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Onkel Joe
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Re: Die Nacht der unheimlichen Bestien - Ray Kellogg (1959)

Beitrag von Onkel Joe »

Ich komme da auf 4/10 und die flitzenden Teppichreste sind der BURNER!
Viel Bier und einige gute Freunde auf dem selben Level und schon kann die Party steigen.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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