Die Peanuts: TV-Specials und -Serien - Bill Melendez u.a. (1965-2010) [Kurzfilme + Serien]
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Die Peanuts: TV-Specials und -Serien - Bill Melendez u.a. (1965-2010) [Kurzfilme + Serien]
Die Peanuts: Fröhliche Weihnachten
„Ich bin Weihnachten immer niedergeschlagen…“
Bis ins Jahr 1965 hinein blieben Charles M. Schulz „Peanuts“ eine reine Print-Comicreihe – von einem Auftritt in einem Werbespot einmal abgesehen. Dann aber kam eine Anfrage des US-Fernsehsenders CBS nach einem Zeichentrick-TV-Special für die Vorweihnachtszeit. In Windeseile schrieb und zeichnete Schulz ein solches und ließ es von Regisseur Bill Melendez und dessen Team in Trickfilmform bringen. Wenngleich sowohl Schulz und Melendez als auch CBS das Ergebnis eher kritisch sahen und sehr skeptisch waren, geriet die Erstausstrahlung zu einem solchen Erfolg, dass der 25-minütige Film seither jährlich wiederholt wird – und eine Menge „Peanuts“ im US-TV folgen sollten.
Die nicht übermäßig fokussiert wirkende Handlung stellt dennoch unverkennbar Charlie Brown in ihren Mittelpunkt, der mit der Kommerzialisierung des Weihnachtsfests hadert, die sich auch in seinem Freundes- und Familienkreis niederschlägt. Auch das Kompetitive lehnt er ab, als er mitbekommt, dass sein Hund Snoopy an einem Häuserdekorationswettbewerb teilnimmt. In ihrer Rolle als Psychiaterin rät ihm Lucy, beim Krippenspiel in der Schulaula die Regie zu übernehmen, doch dies gelingt ihm mangels Autorität und Expertise nicht wie gewünscht. Und mit seinem kümmerlichen Weihnachtsbäumchen macht er sich zum Gespött seiner Clique – bis Linus aus dem Lukasevangelium deklamiert und damit an den „wahren Geist der Weihnacht“ erinnert.
Schulz übt in seinem noch ruckelig animierten und mit einigen (in der deutschen Fassung divergierenden) Weihnachtsliedern sowie comictypischen Slapstick-Einlagen versehenen ersten Fernseh-Gehversuch mit Melancholie und Traurigkeit einhergehende Kritik an den negativen materialistischen Auswüchsen des Weihnachtsfests und kombiniert diese mit Verweisen auf die christliche Mythologie, die sich der heidnischen Sonnendwendfeierlichkeiten einst annahm und sie für ihre Zwecke adaptierte. Das ist alles sehr charmant gemacht und endet weihnachtlich-versöhnlich, sodass ich den Klassikerstatus nachvollziehen kann. Der spätere hintergründigere bis satirische „Peanuts“-Humor geht „Fröhliche Weihnachten“ aber noch zumindest in weiten Teilen ab bzw. ist hier noch längst nicht so ausgefeilt.
Nichtsdestotrotz ist es höchst erfreulich, nicht nur Charlie, Lucy, Linus und Snoopy, sondern gleich einen ganzen Haufen aus den Comics mehr oder minder bekannter Figuren sich mit der Thematik auseinandersetzen zu sehen und ist das Ende ein echter Herzwärmer. Nicht zuletzt empfahl sich Komponist Vince Guaraldi mit seinen Jazzklängen gleich für etliche weitere Einsätze im „Peanuts“-Universum.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Die Peanuts: TV-Specials und -Serien - Bill Melendez u.a. (1965-2010) [Kurzfilme + Serien]
Alle Jahre wieder, Charlie Brown
Bis zum zweiten „Peanuts“-Weihnachts-TV-Special dauerte es bis ins Jahr 1992. „Alle Jahre wieder, Charlie Brown“ ist zudem das letzte für den US-Fernsehsender CBS produzierte Peanuts-Special. Es war das bereits 36.
Im Gegensatz zum Klassiker „Fröhliche Weihnachten“ handelt es sich um keine originäre Geschichte Schulz‘, sondern um eine episodenhafte Sammlung zuvor bereits in Form von Comicstrips veröffentlichter kleiner Geschichten, die der Bezug zum Weihnachtsfest eint. Am dominantesten sind die Erzählungen, in denen Charlie Brown an Thanksgiving von Tür zu Tür läuft und Adventskränze zu verkaufen versucht, Peppermint Patty und Marcie an einem Krippenspiel teilnehmen und Charlie seine Comicsammlung veräußert, um Geld für die Handschuhe zusammenzukriegen, die er seinem Schwarm Peggy Jean schenken. Eine Vielzahl Figuren ist in die voller kultureller Anspielungen steckenden Episoden involviert, die zudem in insgesamt 23 Minuten Laufzeit eine hohe Gagdichte aufweisen, die von Slapstick über satirisch Angehauchtes bis zu Tragikomik reichen – und in denen einem der gute alte Charlie einmal mehr leidtun kann.
Schulz‘ bei allem Humor sehr liebevollen Geschichtchen sind flüssig animiert, verfügen unter Bill Melendez‘ Regie über ein perfektes Timing und bieten viel dessen, was man an den „Peanuts“ so liebt. Am besten im Double Feature zusammen mit „Fröhliche Weihnachten“ genießen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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