Die Rotkäppchen-Verschwörung - C./T. Edwards / Tony Leech (2005)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Die Rotkäppchen-Verschwörung - C./T. Edwards / Tony Leech (2005)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Hoodwinked

Herstellungsland: USA / 2005

Regie: Cory Edwards, Todd Edwards, Tony Leech

Sprecher: Joel McCrary, Andy Dick, Patrick Warburton, David Ogden Stiers, Cory Edwards, Todd Edwards, Tony Leech, Anne Hathaway, Glenn Close, James Belushi u. A.
Der Fall scheint klar zu sein, als sich Inspektor Flippers auf seinen Froschschenkeln in Großmutters Haus umsieht: es geht um Einbruch, Ruhestörung, Mundraub und unerlaubten Gebrauch einer Axt. Und außerdem glaubt er, einer Reihe von heimtückischen Rezeptdiebstählen auf der Spur zu sein, nach denen bald nur noch Großmutters Süßigkeitenladen offen hat. Die Verdächtigen sind rasch gefaßt: die kleine, aufstrebende Red, Großmutter, der scheinbar böse Wolf E.Wolf und nicht zuletzt der Holzfäller, der es dafür mit dem Denken nicht so hat. Flippers nimmt jeden ins Verhör. Das Problem: jeder der vier erzählt eine andere Geschichte, was genau in Großmutters Haus wirklich passiert ist...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Die Rotkäppchen-Verschwörung - C./T. Edwards / Tony Leech

Beitrag von buxtebrawler »

„Wär' ich lieber Filmkritiker geworden!“ (Meine Rede! MEINE REDE!)

Nachdem das Zeitalter des Animationsfilms angebrochen war und nach und nach den klassischen handgemachten Zeichentrickfilm ablöste, verbuchten auch manch wesentlich frecher und erfrischend anders als die opulenten Disney-Epen vorgehenden Produktionen größere Erfolge. Im Jahre 2005 erschien dann die vergleichsweise kleine US-Produktion „Die Rotkäppchen-Verschwörung“, für die sich Regie-Debütant Cory Edwards mit seinem jüngeren Bruder Todd Edwards, der bereits als Regisseur der Realfilm-Liebes-Dramödie „Chillicothe“ Erfahrungen sammeln konnte, und dem weiteren Ko-Regisseur Tony Leech zusammen getan hatte. Das interessante Konzept: Das Märchen vom Rotkäppchen einmal ganz neu zu erzählen und in Form einer Krimi-Komödie zu klären, ob dem bösen Wolf möglicherweise Unrecht getan wird...?

„Wovon leben Sie, Herr Wolf?“ – „Ich bin Hirte!“ (Da wird doch der Bock zum Gärtner gemacht...)

Als die Polizei in Großmutters Haus eindringt, findet sie die alte Dame gefesselt und den Wolf in ihren Kleidern vor, der anscheinend – oder scheinbar? – gerade drauf und dran war, sich am Rotkäppchen zu vergreifen, wäre nicht in letzter Sekunde der Holzfäller dazwischengesprungen und habe axtschwingend Schlimmeres verhindert. Inspektor Flippers jedoch hat berechtigte Zweifel, dass der Fall so klar ist, wie er scheint. Er verhört alle Beteiligten, die jeweils ihre individuelle Sicht der Dinge zu Protokoll geben, woraus sich ein ganz neues Bild ergibt. Und dann ist da ja noch der fiese Backwerk- und Rezeptdieb, der im Wald sein Unwesen treibt und zum Schrecken aller Zuckerbäcker wurde...

„Seit wann ist Backen 'ne Sportart?!“

Um es vorweg zu nehmen: „Die Rotkäppchen-Verschwörung“ ist Familienunterhaltung, an der auch die Kleinsten ihre Freude haben dürften, also keine vornehmlich auf Erwachsene zugeschnittene Verballhornung oder Uminterpretation – damit jedoch im Prinzip kindgerechter als das brutale und gruselige Grimm’sche Original. Die Animationen sind längst nicht so filigran wie bei höherbudgetierten Produktionen, erfüllen jedoch stets ihren Zweck und sind charmant genug, um ihren Beitrag zum Unterhaltungsfaktor beizusteuern. Rotkäppchen alias Red ist die erste, die ihre Version der Ereignisse dem Inspektor in Froschgestalt erzählen darf, die bezeichnenderweise als Schweine auftretenden Polizisten lauschen ebenfalls ihren mit einer Gesangseinlage beginnenden Ausführungen und halten zunächst nicht viel von Flippers Vorgehen. Als Nächster ist der Wolf an der Reihe, der vorgibt, ein investigativer Journalist zu sein, der dem Dieb auf der Spur sei. Der Holzfäller wiederum entpuppt sich eigentlich als Schauspieler und dient als Parodie auf urige Bayern. Und was niemand ahnte: Die nun als Diebin für ihr Zuckergebäck-Imperium verdächtigte Großmutter betreibt Extremsport...

Im Verlaufe der in Form von Rückblenden nachgezeichneten Verhöre ereignen sich allerlei abstruse Kuriositäten, die sich erst auf absichtlich übertrieben konstruierte Weise nach und nach zu einem großen Puzzle zusammensetzen, wenn jeder seinen Teil zur Geschichte beitragen konnte. Im Zuge dessen werden auch weitere skurrile Charaktere wie der ewig singende (und an Bob Dylan erinnernde) Widder oder das hektische und immer viel zu schnell sprechende Eichhörnchen eingeführt, viele lässige Sprüche riskiert und spaßige Dialoge geführt sowie ein Rockkonzert und ein Skifahrwettbewerb aufgesucht. Die Krimihandlung, die die Ereignisse von hinten aufrollt, kann gern auch als Hommage an Kriminalfilme der alten Schule verstanden werden und wer aufmerksam bleibt, bekommt sogar die reelle Chance, den ein „Evil Empire“ führenden Täter vorzeitig zu erraten. Ein schmissiger Soundtrack rundet dieses Vergnügen ab, das sich so weit wie nur irgend möglich vom Original-Rotkäppchen entfernt hat, streng genommen aber auch nicht weiter hergeholt ist als ein sich als Oma verkleidender Wolf, der von der Enkelin nicht als solcher erkannt wird...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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purgatorio
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Re: Die Rotkäppchen-Verschwörung - C./T. Edwards / Tony Leech

Beitrag von purgatorio »

Der Film ist so geil! :lol: :lol: :lol:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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