E.T. - Der Außerirdische - Steven Spielberg (1982)

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E.T. - Der Außerirdische - Steven Spielberg (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: E.T. - The Extra-Terrestrial

Herstellungsland: USA / 1982

Regie: Steven Spielberg

Darsteller(innen): Dee Wallace, Henry Thomas, Peter Coyote, Robert MacNaughton, Drew Barrymore, K.C. Martel, Sean Frye, C. Thomas Howell, Erika Eleniak, David M. O'Dell, Richard Swingler, Frank Toth u. A.
Ein Raumschiff von einem anderen Stern landet auf der Erde und einige der fremden Wesen gehen auf Erkundungstour. Als sie dabei von den Menschen gestört werden, verlassen sie den Planeten fluchtartig, vergessen dabei aber einen der "Extra-Terrestrials" (Außerirdische): E.T. bleibt allein auf der Erde zurück. Bald wird das furchtsame Wesen vom zehnjährigen Elliot entdeckt, und nachdem beide ihre Angst überwunden haben, freunden sie sich allmählich an. Zusammen mit anderen Kindern versteckt Elliot seinen neuen Freund. Zwischen den beiden entsteht sogar eine "metaphysische" Beziehung: So bekommt Elliot Gleichgewichtsstörungen, als E.T. zum ersten Mal Alkohol trinkt. Trotz dieser Freundschaft leidet E.T. unter Heimweh und dann wird er plötzlich vom Suchtrupp der Raumfahrt entdeckt...
Quelle: www.ofdb.de

Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: E.T. - Der Außerirdische - Steven Spielberg (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

Kitsch oder Kult?

„Du kannst nicht so einfach in ein Universum einsteigen!“

Offenbar inspiriert von einem unverfilmten Drehbuch des indisch-bengalischen Regisseurs Satyajit Ray aus dem Jahre 1967 entwickelte US-Regisseur Steven Spielberg die Idee zu einem Film um einen harmlosen, freundlichen Außerirdischen, der auf die Erde zu Besuch kommt. Das Drehbuch zu „E.T. – Der Außerirdische“ verfasste letztlich Melissa Mathison, die Verfilmung entstand zwischen Spielbergs „Jäger des verlorenen Schatzes“ und seinem Betrag zum „Twilight Zone“-Kinofilm: 1982 landete E.T. in den Lichtspielhäusern des hiesigen Universums und wurde zu einem durchschlagenden Erfolg.

„Nach Haus telefonieren...“

Ein Gruppe Außerirdischer unternimmt eine Erkundungstour auf der Erde, wird dabei jedoch von Menschen überrascht und sieht sich gezwungen, überstürzt abzureisen. Dabei lässt sie jedoch einen der ihren zurück, der bald darauf vom zehnjährigen Elliott (Henry Thomas, „Raggedy Man“) aufgefunden wird. Nach anfänglicher Scheu freunden sich der „E.T.“ getaufte Extraterrestrische und der Junge miteinander an. Elliott versteckt seinen neuen Freund vor der Erwachsenenwelt, doch ein Suchtrupp ist E.T. bereits auf der Spur...

„Er hat DNS!“

Für den Auftakt orientiert sich Spielberg noch an typischen Charakteristika des Science-Fiction-Horror-Subgenres, um ein bisschen mit der Erwartungshaltung des Publikums zu spielen, und arbeitet unter anderem mit Point-of-View-Einstellungen, die sich als diejenigen E.T.s herausstellen – einem liebenswürdigen Außerirdischen mit Heimweh statt Vernichtungsabsichten. Einen Paradigmenwechsel bedeutete dies nicht unbedingt, denn bereits 1953 stellte sich Filmemacher Jack Arnold mit „Gefahr aus dem Weltall“ Genrekonventionen entgegen und platzierte eine friedvolle außerirdische Existenz auf der Erde. Dennoch beherrschte natürlich weiterhin das Sujet bösartiger Invasoren das Bild des Alien-Films. „E.T. – Der Außerirdische“ wiederum ist ein Kinder-/Familienfilm, in dessen Mittelpunkt neben E.T. der Sohn einer alleinerziehenden Mutter (Dee Wallace, „Die Frauen von Stepford“) dreier Kinder steht, der unter der Trennung seiner Eltern leidet und sich einsam und unverstanden fühlt. Dieser nähert sich E.T. auf aufgeschlossen-neugierige, zugleich kindlich-naive Weise an. E.T. kann die Schwerkraft aufheben und Dinge zum Schweben oder Rotieren bringen und verbindet sich zudem auf der Gefühlsebene derart eng mit Elliott, dass er fühlt, was E.T. fühlt – auch, wenn dieser Bier trinkt und betrunken wird... Auf diese Weise kommuniziert E.T. mit Elliott, die Kommunikation findet also vornehmlich auf der Gefühlsebene statt – etwas, das Elliott in seinem Alltag so sehr vermisste.

Der sensible, zum Sezieren freigegebenen Fröschen das Leben rettende Elliott hat in Gertie eine kleine Schwester, herzallerliebst von Drew Barrymore („Der Höllentrip“) in ihrer bis dahin größten Rolle gespielt, die sich damit als Kinderdarstellerin nachdrücklich empfahl. Auch sie freundet sich mit E.T. an und darf ihn sogar albern verkleiden. Auch zu seinem großen Bruder Michael (Robert MacNaughton, „Der Aufseher von Angel City“) bessert sich Elliotts Verhältnis durch die gemeinsame Aufgabe, sich um E.T. zu kümmern und ihn zu beschützen, nachdem Elliott von Michaels Freunden zuvor kaum ernstgenommen worden war. „E.T.“ lernt schließlich sprechen, offenbart heilende Kräfte seines Leuchtfingers und zieht an Halloween gemeinsam mit seinen neuen Freunden durch die Straßen. Lange Zeit bekommt man außer Elliotts Mutter Erwachsene ähnlich wie bei den Peanuts nie in Gänze zu Gesicht; man sieht sie lediglich von Weitem oder nur ihre Unterkörper, was die kindliche Perspektive des Films unterstreicht. Erst nach dem Eingriff der als Bedrohung empfundenen US-Behörden ändert sich dies.

Als E.T. zu sterben scheint, ist das einerseits extrem traurig, andererseits wird auch etwas arg, vor allem aber selbstzweckhaft auf die Tränendrüse gedrückt, denn urplötzlich erfreut er sich doch wieder bester Gesundheit. Dieses billige Spiel mit den Gefühlen gerade auch der kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer hätte der Film überhaupt nicht nötig gehabt, denn nur zu gut verstand er es, ausdrucksstarke Bilder für die kindliche Gefühlwelt zu finden. Überhaupt sah Spielbergs Film für sein Entstehungsjahr verdammt modern aus. Mit seiner herausragenden Optik wurde er stilprägend für die 1980er und produzierte er einige ikonisch gewordene Bilder. Diese gingen einher mit einem tollen Creature Design, das in seiner Konsequenz den Merchandising-Markt befeuerte. Allerdings öffnete „E.T. – Der Außerirdische“ auch Produktplatzierung Tür und Tor, die in einem auf ein junges Publikum abzielenden Film etwas fragwürdig erscheint.

Auf spektakuläre Verfolgungsjagden im Finale folgen ein rührseliger Abschied und ein versöhnliches Ende. Die opulente orchestrale, an spätere Soundtracks Danny Elfmans erinnernde musikalische Untermalung John Williams’ betont die jeweilige Stimmung wenig subtil, aber umso nachhaltiger und ist ein weiteres Indiz für die Sorgfalt, mit der hier gearbeitet wurde. „E.T. – Der Außerirdische“ ist es mit seiner Sensibilität gelungen, die Herzen nicht nur einer ganzen Generation Kinder zu erreichen und manch junger Zuschauerin, manch jungem Zuschauer ein prägendes Filmerlebnis zu bescheren, sondern auch ein starkes Statement gegen Xenophobie zu formulieren. Somit ist Steven Spielberg ein wirklich gutes Kinder-Science-Fiction-Märchen geglückt, der aus der Populärkultur nicht mehr wegzudenken ist. Weshalb er auch seine anderen, sich an ein reiferes Publikum wendenden Filme mehr und mehr wie Kinderfilme gestalten musste, steht auf einem anderen Blatt und kann an anderer Stelle diskutiert werden.
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Re: E.T. - Der Außerirdische - Steven Spielberg (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 17.11.2022 noch einmal bei Universal Pictures auf Ultra-HD-Blu-ray und Blu-ray:

Bild Bild

Extras:
Neues Bonusmaterial (tba)

Quelle: OFDb-Shop
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