Einsam, Zweisam, Dreisam - Andrew Fleming (1994)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Einsam, Zweisam, Dreisam - Andrew Fleming (1994)

Beitrag von jogiwan »

Einsam, Zweisam, Dreisam

Bild

Originaltitel: Threesome

Herstellungsland: USA / 1994

Regie: Andrew Fleming

Darsteller: Lara Flynn Boyle, Stephen Baldwin, Josh Charles, Alexis Arquette

Story:

Eddy ist Filmstudent, introvertiert, belesen und unschlüssig ob er sexuell eher auf Frauen oder Männer steht. Mit seinem draufgängerischen Mitbewohner Stuart teilt er sich am Campus ein WG-Zimmer und arrangiert sich auch mit dessen machohaften Lebensstil. Eines Tages wird ihre Welt aus Pizza, Chips und Alkohol aber empfindlich gestört, als durch einen EDV-Fehler das angrenzende Zimmer an die Filmstudentin Alex vergeben wird, die trotz aller Beteuerungen ihrerseits irrtümlicherweise als Mann registriert ist. Da sich die Situation nun aber nicht mehr ändern lässt, rauft man sich irgendwie zusammen und wenig später verliebt sich die forsche Alex auch noch in den schüchternen Eddy, der sich seinerseits eher zu Stuart hingezogen fühlt, der wiederum liebend gern bei Alex landen würde. Das unbeschwerte Zusammenleben verkompliziert sich zunehmend und obwohl alle drei versuchen aufgeschlossen und unbefangen an die Sache herangehen, bleibt das alles nicht ohne Folgen…
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jogiwan
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Re: Einsam, Zweisam, Dreisam - Andrew Fleming (1994)

Beitrag von jogiwan »

„Einsam, zweisam, dreisam“ ist eine US-Dramödie aus den Neunzigern über das Thema Bisexualität und den Tücken des Studentenlebens, welches hier anhand drei sehr unterschiedlicher Charaktere nachgezeichnet wird. Die Menage à trois der drei Studenten ist aber als Mainstream-Ding eher oberflächlich gehalten und statt Drama rückt Regisseur Andrew Fleming auch eher die komischen Verwicklungen, die sich am Uni-Campus aus der Dreier-Konstellation ergeben, in den Vordergrund seines unbeschwerten Films. In den Neunzigern wirkte das Thema auch sicher noch irgendwie frischer, während man mit über 20 Jahren Abstand dem Film nicht absprechen kann, das er doch irgendwie verklemmt und glattgebügelt daherkommt. Außerdem zeigt der Streifen leider doch sehr eindrucksvoll, dass die Neunziger irgendwie doch nicht so cool waren, wie man das Jahrzehnt in Erinnerung hat. Die Klamotten sind hässlich, die Frisuren furchtbar und irgendwie wirkt der ganze Studenten-Lebensstil mit Pizza, Alkohol und Zigaretten auf mich mittlerweile irgendwie hoffnungslos „outdated“. Abgesehen davon macht der spaßige Streifen aber durchaus Laune und in jungen Jahren fand ich es auch als angenehme Abwechslung, dass Filme mit dieser Thematik auch mal für ein paar Lacher gut sind und nicht nur als hoffnungslos deprimierende „Coming-of-Age“-Filme um die Ecke biegen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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italostrikesback
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Re: Einsam, Zweisam, Dreisam - Andrew Fleming (1994)

Beitrag von italostrikesback »

jogiwan hat geschrieben:Außerdem zeigt der Streifen leider doch sehr eindrucksvoll, dass die Neunziger irgendwie doch nicht so cool waren, wie man das Jahrzehnt in Erinnerung hat. Die Klamotten sind hässlich, die Frisuren furchtbar und irgendwie wirkt der ganze Studenten-Lebensstil mit Pizza, Alkohol und Zigaretten auf mich mittlerweile irgendwie hoffnungslos „outdated“.
Das ist aber eine sehr überraschende Feststellung. :o
Wir haben mittlerweile 2017 und da haben wir halt das Smartphone, Rauchen tun nur noch die Bösen, Vollbärte und wunderbar sitzende Jeans, Online Dating, soziale Netwerke etc..
Da ist 2017 schon cooler als 1994. :mrgreen:
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Spaß beiseite aber wie kann man einem Film von 1994 vorwerfen "dated" zu sein, wenn er einfach eine Momentaufnahme der damaligen Zeit in punkto Jugend, Mode, bzw. Coming Out, Homo und Heterosexualität setzt.
Der Umgang mit den letztgenannten Themen war damals sehr offen und mutig. Das war noch lange bevor diese Thematik in Filmen wie Brokeback Mountain oder Fernsehserien wie "Queer as folk" für ein größeres Publikum ganz locker angesprochen werden konnte. By the way, wäre ich gespannt zu erfahren wie "dated" Du in 20 Jahren die Mode von heute findest und dich über Bärte und Co. kaputtlachst.
THREESOME ist ein Teenager Film von 1994 und der "muß" zwangsläufig aus heutiger Perspektive überholt sein. Dies als einen Maßstab für eine Bewertung zu nehmen, erscheint mir als Fan nostalgischer Filme merkwürdig.
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CamperVan.Helsing
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Re: Einsam, Zweisam, Dreisam - Andrew Fleming (1994)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Ich hatte den Film seinerzeit im Kino gesehen, konnte mich allerdings nur an die Grundzüge der Story noch erinnern. Die Idee, die Erinnerung zu boostern, war nun allerdings nicht die Beste. Denn auch, wenn ich positiv berücksichtige, dass der Film Bisexualität unaufgeregt präsentiert und auch mehr Nacktheit zeigt als in einer typischen US-Majorstudio-Produktion, so wirkt Stewart auf mich doch wie der letzte Vollhonk, bei dem ich mich fragen, was irgendjemand an ihm wirklich attraktiv finden könnte. Und wenn dann immer wieder jemand des Trios sagt "Erzähl Alex/Eddy/Stewart nichts davon!", habe ich mir dann doch gedacht, dass mir derartiges Getue nur noch auf den Sack geht. Oder, um Danny Glover sprechen zu lassen



Eigentlich würde ich mir wünschen, dass mir der Film besser gefallen hätte, aber meine Nerven wurden doch ziemlich strapaziert.


PS: Stephen Baldwin bezeichnet sich mittlweile als "wiedergeborenen Christen", soll sich vom Film distanziert haben, und ist nach rechtsaußen abgedriftet

https://www.huffpost.com/entry/stephen- ... c_n_135394

:bang: :doof:
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(Fred Olen Ray)
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