Freddy's FRinale - Nightmare on Elm Street 6
(Freddy's Dead: The Final Nightmare)
mit
Robert Englund, Lisa Zane, Shon Greenblatt, Lezlie Deane, Ricky Dean Logan, Breckin Meyer, Yaphet Kotto, Tom Arnold, Roseanne Barr, Elinor Donahue, Johnny Depp, Cassandra Rachel Friel, David Dunard, Marilyn Rockafellow
Regie:
Rachel Talalay
Drehbuch:
Wes Craven / Rachel Talalay
Kamera:
Declan Quinn
Musik:
Brian May
FSK 18
USA / 1991
Jahre gingen ins Land, es herrscht Ruhe und Frieden in Springwood. FREDDY KRUEGER - (Robert Englund) ist tot...denkste ! Völlig falsch. Das narbengesichtige Schlapphut-Monster mit seinen Rasiermesserklauen beschert erneut "mörderische Träume". Immer wieder erwacht die gutaussehende Kinderpsychologin MAGGIE (Lisa Zane) aus demselben Alptraum, dessen Bedeutung sie nicht versteht. Erst als sie im Heim für schwer erziehbare Jugendliche auf John (Shon Greenblatt) trifft, den letzten Überlebenden der Elm Street, kommt sie Stück für Stück näher an die erschreckende Wahrheit heran: FREDDY hatte nicht nur einen Sohn, er hatte auch eine Tochter. MAGGIE wagt, was Generationen von Teenagern nicht geschafft haben... FREDDY für immer ins Jenseits zu befördern.
Nachdem die Nightmare Reihe schon mit dem vierten und fünften Teil ein wenig an Qualität eingebüßt hat wurde mit vorliegendem Film der absolute Tiefpunkt in der Freddy-Saga erreicht. Mit wirklichem Horror-und einem herrlichen Gruselerlebnis hat das vorliegende Szenario nämlich nur noch herzlich wenig zu tun und spätestens hier mutiert der einst so bitter-böse Albtraum-Killer zu einer regelrechten Witzfigur. Vielleicht mag das nicht jeder so sehen, doch "Freddy's Finale" versprüht nur noch sehr wenig von den einstigen Stärken, die diese Film-Reihe so sehr ausgezeichnet haben. So wird man beispielsweise den Eindruck nicht los, das der gute Herr Krueger ganz eindeutig seinen Biss verloren hat und in dieser Geschichte auch merklich in den Hintergrund gerät. Stattdessen wird der Zuschauer mit ziemlich blassen Charakteren konfrontiert, die im Prinzip durch die Bank eher lustlos agieren und zudem in teils absolut hanebüchenen Passagen zu sehen sind, die kaum noch etwas mit dem ansonsten gewohnten schwarzen Humor zu tun haben. Teil 6 mutiert phasenweise eher zu einem vollkommen überzogenen Klamauk, was nicht nur diesen einzelnen Film, sondern auch den Gesamteindruck der kompletten Reihe ein wenig ins Lächerliche zieht.
Als Beispiel dafür soll nur die Sequenz dienen, in der eines der Opfer als Marionette in einem von Freddy dirigierten Videospiel herhalten muss, was in der Realität für einige schon als absurd zu bezeichnende Szenen sorgt, bei denen man nun wirklich nicht lachen kann. Das Ganze erscheint vielmehr hoffnungslos albern und nimmt der Geschichte eigentlich auch jegliche Intensität, so das man den gesamten Film kaum ernst nehmen kann. In der Hauptsache mag das auch daran liegen, das den Machern letztendlich auch die Ideen ausgegangen sind, denn es macht sich doch mehr als stark bemerkbar, das die Thematik um Freddy Krueger so ziemlich ausgelutscht erscheint. Was ehemals innovativ und herrlich erfrischend daher kam, wirkte mittlerweile fast schon langweilig und monoton. Einzig und allein die Tatsache, das man hier noch einmal diverse Informationen aus der Vergangenheit des Killers erfährt, bewahrt diesen Film vor einem totalen Rohrkrepierer, denn der Umstand das Freddy ein Kind hatte, sorgt zumindest phasenweise für ein wenig Spannung.
Ansonsten hat dieses Werk von Rachel Talalay allerdings herzlich wenig zu bieten, die Tötungen erscheinen recht einfallslos und die gesamten Ereignisse wirken irgendwie lieblos und ohne jegliche Fantasie dahin geklatscht. Man spürt durchgehend, das hier einfach ein einigermaßen gelungener Abschluss gefunden werden sollte, was letztendlich jedoch eher misslungen ist. "Freddy's Finale" mutiert vielmehr zu einer obskuren Komödie, die zudem noch nicht einmal den nötigen Witz enthält, um diese Bezeichnung auch wirklich zu verdienen. Gerade aus heutiger Sicht präsentiert sich der Film dabei als mit Abstand schwächster Teil einer Reihe, die einem zwar insgesamt gesehen sehr viel Freude bereitet hat, aber meiner persönlichen Meinung nach einen weitaus würdigeren Abschluss verdient hätte. Und so wird dann auch der von vielen Leuten eher ungeliebte Nachfolger "Freddy's New Nightmare" stark aufgewertet, in dem Wes Craven noch einmal wirklich innovative Ideen hat einfließen lassen, was eigentlich nie so richtig von den Fans gewürdigt wurde.
Im Endeffekt liegt hier nicht mehr als ein maximal mittelmäßiges Werk vor, in dem die notwendigen Horror-Elemente nur noch spärlich vorhanden sind. Kaum Härte, eine leicht vorhersehbare Rahmenhandlung, kaum Spannung und erst recht nicht das typische Nightmare-Feeling sind keine Atribute, um zu einem überzeugenden Gesamteindruck zu gelangen. Aus dem einst fiesen Albtraum-Killer ist ein biederes Schoßhündchen geworden, das eher lächerlich daher kommt als das es Bedrohlichkeit und Furcht verbreiten würde. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das mit diesem Film das Ende stattfinden sollte, das der gute Schöpfer von Freddy Krueger aber Gott sei Dank noch einmal berichtigt hat, damit der Horror-Ikone zumindest ein würdiger Abgang verliehen wurde.
Fazit:
Im Grunde genommen hätte man sich diesen Teil auch gänzlich sparen können, der keinerlei wirklich sehenswerte Elemente beinhaltet. Lieblos und ohne jegliche Innovation offenbart sich ein Szenario, das an diversen Stellen schon einen leicht peinlichen Eindruck hinterlässt. Man vermisst fast sämtliche Zutaten, die Herrn Krueger zu einer der beliebtesten Figuren des Genres gemacht haben und gibt ihn sogar in etlichen Szenen der Lächerlichkeit preis. Selbst mit einem Bonus als eingefleischter Fan der Reihe kann man so nur zu einem höchst mittelmäßigen Eindruck gelangen.
5/10