Herr der Zombies - Jean Yarbrough (1941)

Moderator: jogiwan

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kinski
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Herr der Zombies - Jean Yarbrough (1941)

Beitrag von kinski »

Herr der Zombies

Bild

Originaltitel : King of Zombies

Produktionsland : USA (1941)
Genre : Horror / Komödie
Lauflänge : 67 Minuten

Regie : Jean Yarbrough
Drehbuch : Edmond Kelso

Darsteller :
Dick Purcell (James 'Mac' McCarthy)
Joan Woodbury (Barbara Winslow)
Mantan Moreland (Jefferson 'Jeff' Jackson)
Henry Victor (Dr. Miklos Sangre)
John Archer (Bill Summers)
Patricia Stacey (Alyce Sangre)
Guy Usher (Admiral Arthur Wainwright)
Marguerite Whitten (Samantha, the Maid)
Leigh Whipper (Momba, the Butler)
Madame Sul-Te-Wan (Tahama, the Cook and High Priestess)
James Davis (Lazarus, a Zombie)

Story :
Während des Zweiten Weltkrieges muss ein Flugzeug auf einer scheinbar verlassenen Insel notlanden. Auf der Suche nach Hilfe finden die Passagiere nach einiger Zeit ein großes Haus im Dschungel. Verwundert stellen sie fest, dass darin auch Menschen leben. Zunächst werden sie auch freundlich empfangen und können im Haus vorübergehend wohnen. In den kommenden Nächten geschehen aber merkwürdige Dinge und einer der Passagiere glaubt, Zombies gesehen zu haben. Unheimliches geht vor in dem Dschungelhaus ... (Quelle : amazon)

Der Flugzeugabsturz steht kurz bevor ... Panik macht sich breit ...

Diener Jeff befällt die große Zombie-Panik ... trotz des Ausschnitts von Samantha

Wilde Zombie-Riten ... Diener Momba mit ebenso wildem Kopfschmuck ... und im Hintergrund : die Zombies !

Anm. bux: Bilder entfernt, da beim Bildhoster imageshack.us leider nicht mehr verfügbar.
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kinski
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Re: Herr der Zombies - Jean Yarbrough

Beitrag von kinski »

Ein Film, der der Knaller einer jeden Film-Party werden könnte. Purer Trash, absolut hirnrissig, mies dargestellt … und total geil! Angefangen von der Notlandung im Dschungel, bei der das Flugzeug ziemlich sanft aufsetzt und nachher dennoch aussieht als wenn Godzilla damit Fußball gespielt hätte … dann ein paar Zombie-Figuren, die dadurch bestechen, dass sie einfach nur ziemlich zugedröhnt aus der Wäsche starren und gerufen werden können indem man zweimal in die Hände klatscht … ein kleiner, dunkelhäutiger Diener, der mit einer Mischung aus Dirk Bach und Otto Waalkes den panisch Verfolgten mimt … und als Krönung der undurchsichtige Diener Momba, der Frankenstein-like durchs Bild wackelt und spricht als wenn er einen Rollmops verschluckt hätte.

HERR DER ZOMBIES ist herrlich schräg und stellt alles, was man bisher über Zombies wusste, total auf den Kopf. Die „Zombisierung“ hat herzlich wenig mit der Infizierung durch Bisse zu tun, sondern hat vielmehr Ähnlichkeit mit dem Versuch des Melmac-Bewohners Alf, als er die Tanners-Hauskatze hypnotisieren wollte, um ihr einzureden, sie wäre ein Krapfen. Ähnlich durchgeknallt ist auch der Rest des Streifens, den man natürlich nicht mit normalen Maßstäben messen darf ... aber wer käme schon auf so einen Gedanken? :mrgreen:

Fazit :
unter normalen Umständen : 5 / 10
als purer Trash-Comedy-Spaß : 10 / 10
purgatorio
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Re: Herr der Zombies - Jean Yarbrough

Beitrag von purgatorio »

HERR DER ZOMBIES – DAS LAND DER LEBENDEN TOTEN (KING OF THE ZOMBIES, USA 1941, Regie: Jean Yarbrough)

Während des Zweiten Weltkrieges: Der Funkkontakt zum Flugzeug von Pilot Bill (John Archer), Agent James McCarthy (Dick Purcell) und seinem Diener Jefferson (Mantan Moreland) bricht in einem Sturm ab. Einem rätselhaften Signal folgend stürzen die drei auf einer tropischen Insel, irgendwo zwischen Kuba und Puerto Rico, ab und finden sich auf einem Friedhof wieder. Im angrenzenden Anwesen von Dr. Miklos Sangre (Henry Victor) finden sie Zuflucht. Doch sind sie wirklich sicher? Jefferson glaubt Zombies gesehen zu haben, die Ehefrau des Doktors wirkt wie hypnotisiert und der Herr des Hauses scheint nur oberflächig freundlich zu sein, tatsächlich aber etwas zu verbergen…

KING OF THE ZOMBIES ist eine recht schräge, sogar absurde Gruselkomödie – wobei einem im Angesicht des offenen Rassismus das Lachen im Halse stecken bleibt. Der Schwarze hält für allerhand Zoten und Albernheiten her, die mitunter wirken, als seien sie ein Versehen. Insgesamt wirkt die Mischung aus Grusel und Komödie sehr unausgegoren.

Die gesamte Geschichte ist ebenso hanebüchen, handelt es sich doch um eine Art Voodoo-Spionagethriller, gemixt mit Propaganda. Die Krone wird dem Irrsinn aufgesetzt, wenn man registriert, dass dies kein Trashfilm aus der letzten Reihe ist, sondern einer, der Aufmerksamkeit erhielt. Und zwar so viel, dass die Musik sogar eine Oscar-Nominierung erhielt. Ein Kuriosum vor dem Herrn! Irgendwie öd, irgendwie fragwürdig, irgendwie total gaga. Muss man gesehen haben… nicht. Aber Freunde schrägen Filmstoffs sollten vielleicht mal einen Blick riskieren.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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karlAbundzu
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Re: Herr der Zombies - Jean Yarbrough (1941)

Beitrag von karlAbundzu »

King of the Zombies (1941)
Drei Amerikaner auf geheimer Mission bruchlanden auf einer Insel bei Südamerika. Dort gibt es Dschungel, einen Friedhof, ein Anwesen und jede Menge Zombies.
Der österreichische Hausherr tut erst unschuldig, hat aber natürlich Leichen im Keller.
Als ich mich vor sehr langer Zeit intensiv mit dem Monsterfilm und dadurch auch mit dem Zombiefilm befasste, wurden in der Literatur neben White Zombie Revolt of the Zombies (beide Halperin) und dieser hier genannt, aber mehr auch nicht.
Mit erstaunen stellte ich fest, daß ich wohl die erste Zombie Komödie sah.
Klar, da ist auch ein klassischer Abenteuer - und Horrorplot angereichert mit einer Dame in Gefahr. Aber die eigentliche Show macht Mantan Moreland, ein farbiger Komödiant, zu seiner Zeit wohl sehr beliebt. (Ich sah ihn in einem kurzen Auftritt im tollen Spider Baby, in den Extras merkte man die Hochachtung des Casts vor ihm). Er hat die schönsten Auftritte, meistert sie mit einem guten Timing. Klar, der Humor ist ein wenig angestaubt, kann sich noch nicht konsequent vom Rassismus seiner Zeit befreien, aber macht sich auch über diesen lustig.
Desweiteren gibt es eine tolle Voodoo Zeremonie, bei der alle Broccoli ( in der schlecht modern synchronisierten Fassung) oder Krokodi im original singen.
Auch bemerkenswert als Voodoohexe Madame Sul-Te-Wan, eine schillernde Persönlichkeit der Zeit.
Henry Viktor als Bösewicht hat ganz genau bei Bela Lugosi zugeschaut, der auch die Erstwahl für die Rolle war.
Nichts richtig großes, aber einen Blick wert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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