Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Moderator: jogiwan

purgatorio
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von purgatorio »

jogiwan hat geschrieben:Viel zu wenig Sex für eine Grindhouse-Hommage, dass finde ich etwas schade, aber sonst ist "Hobo" schon schwer okay.
Hätte der alte Mann noch reihenweise junge Schnallen rödeln sollen, oder was? :D

So gut, dann ab jetzt Daumendrücken für einen Österreich-Release :thup:
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jogiwan
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von jogiwan »

naja, nachdem seine Kumpanin ja in einem bestimmten Gewerbe arbeitet, hätte man das ja durchaus fleischiger in die Haupthandlung integrieren können... Immer diese prüden Amis, pah!
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jogiwan
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von jogiwan »

Also das hätte ich nicht gedacht... :popcorn:
schnittberichte.com hat geschrieben: Wenig verwunderlich ist, dass der Film in ungeschnittener Form von der FSK abgelehnt wurde. Universum legte ihn deshalb der Juristenkommission SPIO vor, die ihm ihr schweres Siegel "strafrechtlich unbedenklich" bescheinigt. In dieser Form ist der Film unzensiert und wird auch so im Verleih und Verkauf erscheinen. Obgleich das bedeutet, dass die Veröffentlichung nicht beworben werden darf, wird man nicht zensieren, um das leichte Siegel "keine schwere Jugendgefährdung" zu bekommen. Interessenten müssen also "unter der Ladentheke" danach suchen.
(quelle: http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=3980)
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purgatorio
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von purgatorio »

eine tolle Nachricht, die sich gerade wie ein Lauffeuer im deutschsprachigen Netz verbreitet... hoffentlich taugt die Synchro was :? Wenn nicht: die englische Tonspur ist ja astrein :nick:
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untot
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von untot »

Na endlich auf den Streifen wart ich schon ewig!!! :sabber:
Rutger rules!! :knutsch:
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untot
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von untot »

Soooo.... :D
Nun bin ich voll und ganz befriedigt, was ne Keule!!
Was soll ich sagen, geschmacklos, brutal, blutig, ekelerregend, gewalttätig, wahnwitzig, krank, realitätsfremd, übertrieben, trashig, abstoßend, schlicht GEIL!! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Und mein Rutger, donnerwetter der Mann schaut in seinem hohen Alter noch verdammt gut aus. :kicher:

7,5/10
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purgatorio
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von purgatorio »

:thup:
der Film ist schon ziemlich viel Rock'n'Roll und (Rasenmäher-)Benzin 8-) :nick:
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horror1966
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von horror1966 »

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Hobo with a Shotgun
(Hobo with a Shotgun)
mit Rutger Hauer, Pasha Ebrahimi, Robb Wells, Brian Downey, Gregory Smith, Nick Bateman, Drew O'Hara, Molly Dunsworth, Jeremy Akeman, Andre Haines, Agnes M. Laan, Duane Patterson, Brian Jamieson,
Regie: Jason Eisener
Drehbuch: John Davies / Jason Eisener
Kamera: Karim Hussain
Musik: Adam Burke / Darius Holbert / Russ Howard III
SPIO/JK
Kanada / 2011

Ein Güterzug rollt in die Station - der letzte Halt. Ein Landstreicher (Rutger Hauer) steigt aus dem Waggon, bereit für einen neuen Start in einer neuen Stadt. Aber stattdessen findet er die Hölle auf Erden vor. Hope Town heißt der Ort, wo Kriminelle das Sagen haben und Gangsterboss Drake mit seinen sadistischen Söhnen Slick & Ivan die Straßen regiert. Inmitten diesem Chaos läuft der namenlose Landstreicher an einem Schaufenster mit einem ausgestellten Secondhand Rasenmäher vorbei, der Teil seines neuen Lebens werden soll. Um das Geld zusammenzukriegen, geht er betteln, sammelt Pfandflaschen und frisst Glasscherben für ein paar lumpige Dollar. Doch die Brutalität um ihn herum ebbt nicht ab. Als er seinen Wunschladen betritt, mit dem nötigen Kleingeld in der Tasche, wird er Zeuge eines Überfalls. Er nimmt Notiz von einer Schrotflinte, die über dem Rasenmäher hängt. Und er kapiert schnell; der einzige Weg, die Dinge in dieser Stadt zu ändern, geht nur über diese Schrotflinte in seiner Hand und zwei Patronen in der Kammer...


Das Grindhouse-Projekt von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino beinhaltete ja einige Fake-Trailer, aus denen eigentlich überhaupt keine abendfüllenden Spielfilme entstehen sollten. Nachdem man nun jedoch schon "Machete" verfilmt hatte, folgt nun mit "Hobo with a Shotgun" eine weitere Verfilmung eines dieser Trailer, die im Prinzip genau die gleiche Richtung einschlägt. Die Hauptrolle hat man dabei mit dem in die Jahre gekommenen Rutger Hauer besetzt und nach Sichtung des Werkes kann man durchaus feststellen, das es sich hierbei keinesfalls um eine Fehlbesetzung handelt. Ganz generell ist es schon ein kleines Phänomen, das insbesondere in dieser Filmgattung einige in die Jahre gekommene-und ehemalige Stars des B-Movies eine Art Renaissance erfahren, denn schon beim erwähnten Grindhouse-Projekt konnten mit Kurt Russel (Death Proof), Michael Biehn oder auch Jeff Fahey (beide in Planet Terror) einige Schauspieler auf sich aufmerksam machen, um die es in den letzten Jahren doch etwas ruhiger geworden ist. Und nicht zu vergessen, das der geborene Nebendarsteller Danny Trejo in "Machete" endlich einmal in einer Hauptrolle zu sehen war und so nicht wie so oft schon sehr zeitig das Zeitliche gesegnet hat.

"Hobo with a Shotgun" bietet nun auch ein vollkommen überzogenes Szenario, das in kräftigen Farben wunderbar dargestellt wird. Schauplatz ist dabei eine Stadt, die vollkommen verwahrlost ist und in der Zustände herrschen die man kaum in Worte fassen kann, sondern selbst gesehen haben muss. Hier geht es zu wie bei Sodom und Gomorra, der Drake-Clan unterjocht die Bewohner und hat selbstverständlich die korrupte Polizei unter Kontrolle, so das dem Verbrechen Tür und Tor geöffnet sind. An sich ist ein solches Szenario nichts sonderlich Neues, jedoch hat Regisseur Jason Eisener das Ganze so herrlich überzogen dargestellt, das man die Geschehnisse schon fast in den Fantasy-Bereich einordnen könnte. Die Story geht dann auch gleich zu Beginn einmal in die Vollen und konfrontiert den Zuschauer mit der ersten Tötung, wobei es sich sogar um ein Familienmitglied der Drakes handelt, der auf eine sehr fantasievolle Weise im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf verliert. So bekommt man gleich einen tiefen Einblick in die teils sehr sadistischen Methoden des Familien-Clans, der in der Wahl seiner Mittel nicht gerade zimperlich ist, um seine Schreckensherrschaft aufrecht zu erhalten. Zudem offenbart sich auch der erste Hinweis darüber, in welche Richtung der Film in Sachen Härtegrad tendiert, denn in dieser Geschichte wird nicht gekleckert sondern echt geklotzt.

Man kann sich also auf eine ganzzeitig extrem unterhaltsame Story freuen, die man keinesfalls nach ihrer inhaltlichen Substanz beurteilen sollte. Das sollte man allerdings schon im Vorfeld wissen, denn wie auch bei den anderen erwähnten Werken steht hier ganz eindeutig der Unterhaltungs-Faktor im Vordergrund und dieser kann sich wahrlich sehen lassen. Der Film nimmt sich dabei fast keinerlei Auszeiten, in denen man als Betrachter einmal durchschnaufen könnte, denn der Action-Gehalt ist extrem hoch angesiedelt. Immer wenn man gerade denkt das es einmal etwas ruhiger wird, zieht Eisener das Tempo sofort wieder an und bietet dabei jede Menge SFX, die jedem Fan das Herz im Leibe höher schlagen lassen. Der Verbrauch an Kunstblut nimmt phasenweise schwindelerregende Ausmaße an und es gibt jede Menge Kills zu begutachten, die sich insbesondere durch die Vielfalt der Tötungsmethoden auszeichnen. Neben einigen verheerenden Kopfschüssen durch die Shotgun kommen auch ganz andere Werkzeuge zum Einsatz, um hier für einen erhöhten Splatter-Gehalt zu sorgen. Da werden mit einer Säge Halsschlagadern durchtrennt, mit Schlittschuhen Rückenpartien zerfetzt oder einige Gullideckel werden kurz mal zweckentfremdet, um Menschen ins Jenseits zu befördern. Man merkt also das durchaus für Abwechslung gesorgt ist, was den reinen Unterhaltungswert der Geschichte noch einmal zusätzlich nach oben treibt. Zudem entseht eine wunderbar skurrile Situationskomik, die man kaum besser hätte in Szene setzen können und die für so manchen Schmunzler beim Betrachter sorgt. Ein weiterer Höhepunkt des bunten Treibens sind sicherlich die unterschiedlichen Charaktere, wobei vor allem die Bösewichter extrem schmierig und sadistisch dargestellt werden. Die beiden Drake-Söhne stechen hierbei ganz besonders ins Auge und sind an Boshaftigkeit nur schwerlich zu überbieten.

Insgesamt gesehen bietet "Hobo with a Shotgun" genau das, was man sich von diesem Film erwarten sollte, nämlich vollkommen skurrile-und überzogene Action-Kost mit einem hohen Bodycount und jeder Menge SFX, an denen man seine helle Freude hat. Ein glänzend aufgelegter Rutger Hauer ist die ideale Besetzung für den obdachlosen Hobo, der durch seinen unermüdlichen Einsatz erst einmal kräftig in einer Stadt aufräumt, in der Gesetze keine Chance haben. Betrachtet man das Werk in seiner Gesamtheit, dann bewegt es sich schon teilweise im Bereich des Trash-Genres, doch genau dafür ist das grell-bunte Szenario auch ausgelegt. Wer Filme wie "Death Proof", "Planet Terror" und "Machte" gut fand, wird auch hier jederzeit auf seine Kosten kommen, denn "Hobo with a Shotgun" ist definitiv kein Film, den man sich nur einmal anschaut. Viel zu hoch ist der Untergaltungswert angesiedelt und die jederzeit stimmige Gesamt-Inszenierung führt einen immer wieder in Versuchung, sich dieses Werk ein weiteres Mal anzuschauen.


Fazit:


Wer eine Vorliebe für extrem überzogene Action-Szenarien im Grindhouse-Stil hat bekommt hier einen Film geboten, der sämtliche Zutaten beinhaltet, die diese Werke so sehenswert-und unterhaltsam machen. Ein farbenprächtiges Action-Spektakel mit einem Härtegrad, der sich echt gewaschen hat. Groteske Tötungsmethoden, jede Menge Kunstblut und etliche wirklich derbe Einstellungen sorgen für Kurzweil ohne Ende, so das man sich den Film am Ende am liebsten gleich noch einmal anschauen möchte.


9/10
Big Brother is watching you
purgatorio
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von purgatorio »

musste ja so kommen:
(...)
Hobo erschien Anfang Oktober 2012 in Deutschland also mit der SPIO/JK-Kennzeichnung "strafrechtlich unbedenklich". Nicht einmal 3 Monate später wird er nun aber von der BPjM indiziert und zwar auf Liste B. Dem deutschen Jugendschutzgesetz folgend, muss die BPjM Titel in die Liste B aufnehmen, "die nach Einschätzung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien einen in § 86, § 130, § 130a, § 131, § 184a, § 184b oder § 184c des Strafgesetzbuches bezeichneten Inhalt haben." In diesem Fall wohl § 131 StGb (Gewaltverherrlichung).

Während also die Juristenkommision der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft eine strafrechtliche Unbedenklichkeit vermutete, sieht es die BPjM anders und hält den Film sehr wohl für strafrechtlich relevant. Sollte ein Gericht zur gleichen Ansicht wie die BPjM kommen, wird in den nächsten Monaten wohl ein Beschlagnahmebeschluss erfolgen.
(...)
via http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=4706
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DrDjangoMD
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Re: Hobo with a Shotgun - Jason Eisener

Beitrag von DrDjangoMD »

Handlung:
Ein namens- und obdachloser Mann (Rutger Hauer) kommt mit einem Zug nach Hopetown, um sich dort niederzulassen. Er plant genug Geld zusammenzubetteln, um sich einen Rasenmäher zu kaufen und mit diesem seinen Lebensunterhalt auf ehrliche Weise zu verdienen. Doch als er merkt, dass die Stadt von dem Verbrecherkönig Drake, korrupten Polizisten und einigen anderen üblen Gesellen in einen lebensbedrohlichen Sündenpfuhl verwandelt wurde, investiert der Hobo sein Geld in ein anderes Gerät…in eine Schrotflinte!

Kritik:
In den letzten Jahren haben wir einige Werke bekommen, die den Grindhouse-Filmen der 60er-80er Tribut zollten. Besonders ins Gedächtnis kommen dabei diverse Streifen vom ollen Quentin oder Robert Rodriguez. Diese Filme waren Großteils auch ziemlich toll, besonders „Machete“ hat mir sehr gut gefallen, bei allem Lob muss ich jedoch eingestehen, dass sie sich weniger nach den schmuddeligen Genrefilmen, denen sie sich verschrieben haben, anfühlen, sondern mehr wie große Massenpublikums-kompatible Blockbuster. Dies ist ja nichts Negatives aber trotzdem war ich froh, dass sich unter all diesen „Throwbacks“ auch ein kleiner Streifen befand, der sich auch wirklich so anfühlt wie ein billig produziertes Schmuddelwerk, welches man sich in einem nach Urin stinkenden Bahnhofskino ansieht. Ein Hoch auf „Hobo with a Shotgun“.
Nun ist es natürlich nicht so, dass der Film einfach versucht das Formular von damals zu kopieren, er präsentiert seine Gewalt schon exzessiver, die Einstellungen sind moderner und einige Handlungselemente verrückter, aber man merkt ihm an, dass er nicht die Welt gekostet hat und es war einfach schön und erfrischend, dass es Regisseur Jason Eisener gelungen ist sein Publikum zu unterhalten ohne Horden von Statisten, Wagenladungen voller Props und Massen von Hochklassestars am Höhepunkt ihrer Karriere zu haben. Stars hat er sich im Grunde nur einen geholt, dafür aber einen ganz großen: Rutger Hauer.
Hauer, der schon in jüngeren Jahren ein einnehmender Actionheld aller erster Güte war, hat auch im Alter nichts von seiner Coolness eingebüßt. Auf der einen Seite ist er überzeugend als heruntergekommener verwahrloster Obdachloser, aber andererseits hat man auch keinen Zweifel daran, dass dieser Kerl zu übermenschlichen Heldentaten fähig ist. Obwohl Hauer jede Szene absolut dominiert, ist er von durchaus talentierten Nebendarstellern umgeben, in erster Linie Brian Downey der mit seinem Overacting einen diabolischen Oberschurken abliefert und Molly Dunsworth als „Hooker with a Heart of Gold“ die gegen Ende auch in einigen Actionszenen glänzend partizipiert.
Besonders beeindruckend fand ich, wie Eisener den Handlungsort inszenierte: Hopetown wird so ungemütlich und verkommen dargestellt, wie es nur geht. Alles ist voller Graffiti, die ganze Stadt besteht fast nur aus Hinterhöfen und wo man hinsieht ist gerade irgendein Verbrechen in Gange. Die Stadt wird so erfolgreich als Sündenpfuhl aller Sündenpfuhle dargestellt, dass das Verständnis des Publikums vollkommen bei unserem Hobo liegt, der endlich in diesem Nest aufräumen will, auch wenn er dabei zu unorthodoxen Mitteln greifen muss.
Die Gewalt ist erschreckend explizit und das Morden macht auch vor Frauen und Kindern keinen Halt. Allerdings weiß Eisener, dass es dem Film durchaus dienlich ist, wenn die Gewalt, die vom Protagonisten ausgeht, geringer ist als jene, welche die Antagonisten zu verantworten haben. Sicher, Hobo streckt einige Menschen grausam nieder, aber der Film hat sich Zeit genommen um zu zeigen, dass diese Menschen absolut skrupellose Mörder, Psychopathen, Vergewaltiger und was weiß ich noch sind. Nicht dass dies Selbstjustiz rechtfertigt, aber es ist jedenfalls besser, als wenn der Protagonist wehrlose unschuldige Frauen niederschießen würde.
Trotz dem ungeheuren Härtegrad wirkt „Hobo with a Shotgun“ nie wirklich verstörend, da die ulkige Prämisse stets präsent ist, um dem Publikum ein Schmunzeln zu entlocken. Egal welche Grausamkeit auf der Leinwand gezeigt wird, solange man gleich danach sieht wie ein alternder Rutger Hauer mit einer Schrotflinte durchs Bild schlürft, bekommt man ein wohliges Gefühl. Ich halte es dem Film auch sehr hoch, dass er Szenen selten als Witz per se inszeniert hat. Durch einige Übertreibungen kann man zwar durchgehend schmunzeln, wenn nicht sogar lachen, aber es gibt keine allzu offensichtliche Gags, die einen aus dem Film holen würden.
Anspielungen auf ältere Meisterwerke finden sich einige, aber sie sind gut versteckt und Eisener hat anstrebsamer Weise darauf verzichtet, ganze Einstellungsfolgen zu klauen referenzieren. Ganz grandios ist es natürlich, wenn einem schon am Anfang Michael Holms Liebesthema aus „Hexen bis aufs Blut gequält“ entgegen trällert. Als Drakes Söhne einen Schulbus in Flammen aufgehen lassen wird „Disco Inferno“ im Radio gespielt, so wie in Glickenhaus‘ wundervollem Vigilante-Meisterwerk „The Exterminator“. Und ratet mal was für eine Whisky-Marke Rutger Hauer zu trinken bekommt. ;)
Fazit: „Hobo with a Shotgun“ zollt den schmuddeligen Selbstjustizstreifen der Exploitation-Ära nicht als aufgeblähter Blockbuster sondern als schmuddeliger Selbstjustizstreifen Hommage, ohne jedoch die Vorbilder zu kopieren, und dies macht er gelungen und großartig. Ein alter aber immer noch absolut wunderbarer Rutger Hauer trägt das seinige zum Erfolg des Filmes bei.
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