Into the Dark - Mark Edwin Robinson

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horror1966
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Into the Dark - Mark Edwin Robinson

Beitrag von horror1966 »

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Into the Dark
(Into the Dark)
mit Mischa Barton, Ryan Eggold, Leah Pipes, Frank Ashmore, Melinda Browne, Jessee Foudray, Melinda Y. Cohen, Richard Johnson, Ward Edmondson, Ryan Malachy, Jaz Martin, John Rubinstein, Jim Tooey
Regie: Mark Edwin Robinson
Drehbuch: Mark Edwin Robinson
Kamera: Eduardo Enrique Mayén
Musik: Jesse Voccia
FSK 16
USA / 2012

Der Tod ihrer Eltern hat Sophia Monet schwer auf der Bahn geworfen. Von schweren Depressionen geplagt, verzweifelt sie am Sinn des Lebens, bis sie einen mysteriösen jungen Mann kennen lernt. Diese Bekanntschaft gibt ihr neue Kraft. Als er von einem Tag auf den anderen in den Tiefen eines vermeintlichen Spukhauses verschwindet, will Sophie einen weiteren Niederschlag nicht hinnehmen: Mit ihren Freunden nimmt sie die Suche des Mannes auf - auch wenn es bedeutet, dass sie sich in dem Haus selbst in Lebensgefahr begibt.


''Paranormal Activity trifft auf Ghost - Nachricht von Sam trifft und Flatliners - sehenswerter Gruseler'' (Play DVD)


Diese Beschreibung trifft die von Regisseur Mark Edwin Robinson wohl am ehesten denn "Into the Dark" ist keinesfalls der auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers angepriesene Haunted House Horror, den manch einer höchstwahrscheinlich erwarten wird. Es steht doch vielmehr hauptsächlich die gern verfilmte Thematik im Vordergrund ob es ein Leben nach dem Tode gibt, oder ob mit dem Tod wirklich endgültig alles vorbei ist. Die Spukhaus-Thematik kommt dabei leider etwas zu kurz und gibt sich auch erst nach gut einer Stunde so richtig zu erkennen, so das man in dieser Beziehung keine allzu großen Erwartungen hegen sollte. Einerseits ist Robinson hier durchaus ein sehenswerter Mix gelungen, der neben diversen Horror-Elementen gleichzeitig die Züge eines Dramas, sowie Anleihen an eine Liebesromanze erkennen lässt. Ergibt dies eine gar nicht einmal so uninteressante Kombination so ist die Vermischung mehrerer Genres aber auch im gleichen Atemzug dafür verantwortlich, das die Geschichte keinen konstanten Spannungsaufbau beinhaltet. Immer wieder kommt es zu diversen Einbrüchen und das trübt das Seh-Vergnügen dann doch ein wenig.

In den ersten gut 50 Minuten bekommt man hauptsächlich eine tiefer gehende Charakter-Beleuchtung der Hauptfigur Sophia die zugegebenermaßen wirklich gut ausgefallen ist. Mischa Barton kann in der Rolle nicht nur durch einen optisch hübschen Eindruck überzeugen, ihr Schauspiel ist gleichzeitig das eigentliche Highlight des gesamten Filmes. Die ihr zur Seite gestellten Akteure kommen dabei jedoch etwas zu kurz und kommen kaum über den Status eher blasser Nebenfiguren hinweg. Dieses kleine Manko kann man allerdings wohlwollend zur Kenntnis nehmen, denn Barton gleicht die auftretenden Defizite durch ihre Omnipräsenz jederzeit locker aus. Das eigentliche Problem der Geschichte besteht viel eher darin, das sich zu keiner Zeit ein richtig gruseliges Ambiente einstellen will, obwohl der in der zweiten Filmhälfte gewählte Schauplatz in dem riesigen Wohnhaus im Prinzip die ideale Voraussetzung dafür anbietet. Doch bis auf einige wenige Schockmomente kann das Geschehen kaum Gänsehaut erzeugen, so das der Zuschauer in dieser Beziehung nicht gerade verwöhnt wird. Trotzdem entfaltet sich zumindest eine recht ordentliche Grundstimmung, die vor allem im zweiten Teil des Filmes zunehmend dichtere Züge erkennen lässt. Ein echter Funke will aber zu keiner Zeit überspringen, denn immer wenn der subtil in Erscheinung tretende Horror einmal in den Vordergrund rückt, verzettelt man sich im Mix der einzelnen Genres.

Dadurch verwässert sich die Story teilweise ein wenig und nicht selten entsteht dabei der Eindruck, das der Regisseur sich nie so richtig entscheiden konnte, in welche Richtung das Szenario eigentlich tendieren soll. Vielleicht hätte man aus "Into the Dark" einen waschechten Spukhaus-Film machen sollen, denn die Zutaten dafür sind definitiv vorhanden. Den Plot aber stattdessen mit zusätzlichen Elementen anderer Genres zu vermischen, stellt sich so im nachhinein als Fehler heraus, präsentiert sich dem Betrachter doch im Endeffekt lediglich ein Film, der sich im ganz normalen Durchschnittsbereich ansiedelt und so eine ganze Menge an Potential verschenkt hat. Damit wir uns an dieser Stelle richtig verstehen, es handelt sich keineswegs um ein schlechtes Werk, nur hätte man weitaus mehr aus den vorhandenen Zutaten machen können. Stattdessen gestalten sich die Ereignisse aber zu vorhersehbar und zu allem Überfluss beinhaltet die Geschichte auch noch ein Ende, das man kaum kitschiger hätte in Szene setzen können.

Letztendlich bietet "Into the Dark" den erstklassigen Gruselfilm den man sich eventuell gewünscht hat, da etliche sehr gute Ansätze leider im Sand verlaufen. Eine äußerst gut aufspielende Mischa Barton bleibt so im Prinzip der einzige echte Höhepunkt in einem Szenario, das im Endeffekt einen doch etwas zu unausgegorenen Eindruck hinterlässt. Trotz einiger augenscheinlicher Mängel kann man sich das Werk aber dennoch jederzeit gut anschauen, nur sollte man die eigene Erwartungshaltung nicht von diversen Aufdrucken auf dem DVD-Cover beeinflussen lassen, da man sonst am Ende doch eine gewisse Ernüchterung verspürt. Eine einmalige Sichtung kann also auf keinen Fall schaden, ob der Film allerdings zu mehr zu gebrauchen ist, muss letztendlich ein jeder für sich selbst entscheiden.


Fazit:


"Into the Dark" ist wahrlich kein schlechter Film, schöpft allerdings nicht annähernd das Potential aus das seiner Thematik zu Grunde liegt. So bekommt man einen nicht gänzlich stimmigen Genre-Mix geboten, der sich leider nicht oberhalb des üblichen Durchschnittes ansiedeln kann und so wohl auch keinen allzu nachhaltigen Eindruck hinterlässt.


6/10
Big Brother is watching you
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