Jack Frost 2 - Die Rache des Killerschneemanns - M. Cooney

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Jack Frost 2 - Die Rache des Killerschneemanns - M. Cooney

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Jack Frost 2: Revenge of the Mutant Killer Snowman

Herstellungsland: USA / 2000

Regie: Michael Cooney

Darsteller: Christopher Allport, Eileen Seeley, Chip Heller, Marsha Clark, Ray Cooney, David Allen Brooks, Sean Patrick Murphy, Tai Bennett, Jennifer Lyons, Shonda Farr, Granger Green, Ian Abercrombie u. A.
Der Polizist Sam Tiler (Christopher Allport), der nach dem ersten Zusammentreffen mit Jack dem Killerschneemann auch ein Jahr später immer noch traumatisiert ist, will dieses Jahr zu Weihnachten mit seiner Frau Anne (Eileen Seeley) auf eine kleine, tropische Insel fliegen, auf der auch ihr Freund Joe (Chip Heller) heiraten möchte. Doch alles kommt anders als erwartet: statt Sonne und Strand gibt es Schneemann und Eis. Durch einen unglücklichen Zufall wird Jack nämlich erneut zum Leben erweckt und macht sich ebenfalls auf zur Insel. Nach seiner Ankunft stapeln sich dort bald die Leichen und Sam beginnt, langsam zu bemerken, mit wem sie es hier zu tun haben. Also schnappen er und seine Freunde sich das Frostschutzmittel und stellen sich dem Kampf gegen den Schneemann...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Jack Frost 2 - Die Rache des Killerschneemanns - M. Cooney

Beitrag von buxtebrawler »

„Wer bist du?“ - „Der Winter!“

Nach der freiwilligen US-Trash-Lawine „Jack Frost“ um den gleichnamigen Killerschneemann aus dem Jahre 1996, der Michael Cooneys Regiedebüt darstellte, schickte dieser vier Jahre später eine Fortsetzung auf die Schneepiste: „Jack Frost 2 – Die Rache des Killerschneemanns“ möchte die coolste Fortsetzung des Horror-Trashs sein.

Sheriff Sam Tiler (Christopher Allport, „Leben und Sterben in L.A.“) hat immer noch schwer an seiner Konfrontation mit Killerschneemann Jack Frost zu knabbern und flüchtet zur Weihnachtszeit kurzerhand mit seiner Frau Anne (Eileen Seeley, „Batman Forever“) vor Eis und Schnee auf eine tropische Urlaubsinsel, unter anderem auch, um der Hochzeit seines Kumpels Joe (Chip Heller, „Die Windel-Gang“) beizuwohnen. Doch durch eine Verkettung unglücklicher Umstände gelangen Jack Frosts Reste auf die Insel, wo er sich langsam aber stetig regeneriert, bis er wieder in voller Pracht erstrahlt, das Sonnenparadies in eine Schneehölle verwandelt und Sam sowie allen, die ihm im Wege sind, nach dem Leben trachtet. Werden Sam und seine Freunde genügend Frostschutzmittel auftreiben können, bevor es für alle zu spät ist?

Zunächst einmal berichtet Sam in blumigen Worten von den Untaten Jack Frosts, was vor allem dazu dient, diejenigen wieder ins Boot zu holen, die den ersten Teil noch nicht kennen oder sich nicht mehr an ihn erinnern. Derweil erwacht der in Frostschutzmittel aufgelöste und vergrabene Jack Frost nach Experimenten in einem Labor wieder zum Leben. Seine Wiederkörperwerdung jedoch erweist sich als kompliziert: In flüssiger Form gelangt er durch den Abfluss ins offene Meer, wo er zumindest schon einmal seine Möhrennase wiederbekommt. Dennoch weiterhin in flüssigem Aggregatzustand, strandet er auf besagter Insel, wird schließlich als Eiswürfel über die Nippel eines weiblichen Fotomodells gerieben und anschließend in dessen Mund zerkaut. Der Zuschauer kann dabei Jacks Gedanken aus dem Off lauschen. Im Anschluss wird’s splatterig, wenn auch eher simpel getrickst. Jack Frost entpuppt sich als Sprücheklopfer, seine menschlichen Opfer und Gegenspieler liefern sich grenzdebile Dialoge und nachdem Cooney ca. in der Hälfte des Films eine splitternackte Frau beim Baden zeigt und damit Fan-Support für das mutmaßlich vorrangig männliche Publikum leistet, ist Jack endlich wieder ein ganzer Schneemann und vereist erst einmal alles und jeden. Die Inselbewohner und -besucher zeigen sich überrascht ob des plötzlichen Wintereinbruchs, jedoch noch überraschter angesichts herausgerissener angefrorener Zungen und eines mit Schneebällen und Eiszapfen tödlich schießenden Schneemanns! Viele dieser Spezialeffekte versuchen gar nicht erst, realistisch auszusehen, einige entstanden leider am Computer. Mit Wasserpistolen und Frostschutzmitteln versucht man nun, sich Jack Frosts zu erwehren, doch „Jack Frost 2“ schüttelt erst noch seinen größten Trumpf aus dem Ärmel: Frost hat seinen Nachwuchs dabei, bissige kleine Schneebälle (!) fallen in „Critters“-Manier über die Insel her!

Die von vornherein natürlich völlig absurde, doch liebevoll konstruierte Handlung wird derweil immer absurder, Stichwort: Bananenallergie, und der Action- und Blut-Anteil in die Höhe geschraubt. Neben der wunderbaren Idee bzgl. Frosts Stammhalter ist die wesentliche Neuerung dieser Fortsetzung, dass man auf den Ernst des Vorgängers weitestgehend verzichtete und den Film damit seines besonderen Stils und Charmes beraubte. Denn während Teil 1 bereits ein freiwilliger Vertreter des Trashs war, seine Schauspieler jedoch mit bitterernster Miene gegen einen wandelnden Schneehaufen antreten ließ, gibt sich „Jack Frost 2“ einen übertrieben albernen komödiantischen Anstrich, so dass seine Darsteller zwischen nervigem Overacting und – immer noch lustig, aber stilistisch inkohärent – tödlichem Ernst agieren. So bleibt in jedem Falle ein immer noch origineller Ausflug ins Winterwunderland Absurdistans, der mit albernem Holzhammer-Humor jedoch den Kultfaktor des Vorgängers untergräbt und bisweilen eben deshalb auch schon einmal mehr nervt als belustigt. Dank der Vielzahl an unvorhergesehenen Momenten, in denen man sich als Zuschauer freudig erregt statt peinlich berührt an die Rübe packt, ist „Jack Frost 2“ nichtsdestotrotz meines Erachtens noch immer ein überdurchschnittlicher Spaß für Freunde des besonders groben Unfugs.

P.S.: Hauptdarsteller Christopher Allport starb 2008, als er von einer Lawine erfasst wurde. Das lasse ich jetzt einfach mal so im Raume stehen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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