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Slave Girls from Beyond Infinity.jpg (264.15 KiB) 590 mal betrachtet
Originaltitel: Slave Girls from Beyond Infinity
Herstellungsland: USA / 1987
Regie: Ken Dixon
Darsteller: Elizabeth Kaitan, Cindy Beal, Don Scribner, Brinke Stevens, Carl Horner, Kirk Graves, Randolph Roehbling, Bud Graves, Jeffery Blanchard, Mike Cooper, Gregory Lee Cooper, Fred Tate u. A.
Zwei junge Sklavinnen können von ihrem Raumschiff flüchten und müssen auf einem fremden Planeten notlanden. Dort machen sie mit dem gnadenlosen Zed Bekanntschaft, dessen Hauptzeitvertreib in der Menschenjagd liegt ... [Quelle: "Hölle auf Erden"]
„Wir sind schon wirklich ganz hübsche Zielscheiben!“
Für die „Full Moon Entertainment“-Direct-to-Video-Klitsche drehte US-Regisseur Ken Dixon („Die Sex-Abenteuer des Robinson Crusoe“) 1987 das Erotik-Abenteuer-Sci-Fi-Filmchen „Jäger der verschollenen Galaxie“, in dem zwei leichtbekleidete Sklaven-Blondchen, Daria und Tisa (Elizabeth Kaitan und Cindy Beal), von einem Gefängnisraumschiff ins All fliehen, aber vom Regen in die Traufe kommen, als sie auf einem Fremden Planeten bruchlanden und fortan dem nur scheinbar gastfreundlichen Zed (Don Scribner) ausgeliefert sind. Dieser hat nämlich ganz eigene Pläne mit den beiden: Er ist passionierter Jäger und jagt am liebsten Menschen...
Dixons Film ist eine zum Science-Fiction-Abenteuer aufgeblasene Variante des Menschenjagd-Klassikers „Graf Zaroff“, gedreht mit äußerst kargem Budget und der Hauptintention, durch zwei vornehmlich im Bikini umherirrende Blondinen, die dann und wann auch mal mehr zeigen, für einen Erotik-Faktor zu sorgen bzw. damit den unbedarften Videothekengängern das Geld aus der Tasche zu leiern. Zwar sind die beiden Häschen durchaus nett anzusehen und die Kamera versteht es auch, den einen oder anderen voyeuristischen Blick zu erlauben, doch das war es eigentlich auch schon – viel mehr hat „Jäger der verschollenen Galaxie“ nicht zu bieten. In billigen Studiokulissen kommt keinerlei Atmosphäre auf, ebenso wenig während der Außenaufnahmen des sehr erdenähnlichen Planeten. Schon besser sind da die Zed dienenden Androiden gelungen, zumindest optisch. Wenn diese allerdings für unlustige komödiantische Einlagen herhalten müssen, indem sie – als Roboter! – unseren beiden Heldinnen hinterherlechzen und sich debile Dialoge liefern, fallen auch sie als bedrohliche Gestalten komplett aus. Die Versuche, die Monologe Graf Zaroffs aus dem Original zu imitieren, gingen auch ziemlich in die Hose, Don Scribner als Zed muss möchtegern-bedeutungsschwangeren Unfug brabbeln und besitzt zudem kaum Ausstrahlung.
Klar, niemand sollte diesen Film ernstnehmen, er tut es ja selbst nicht, aber auch der Unterhaltungsfaktor bleibt auf der Strecke. Das liegt schlicht daran, dass man sich offensichtlich nicht traute, einen wirklich exploitativen Sleazer zu drehen, sondern mit dem nur seltenen Blankziehen seiner weiblichen Protagonistinnen vollkommen harm- und belanglos bleibt. Was man an phantastischen Elementen zu bieten hat, ist lächerlich getrickst, unfreiwillig komisch und so bieder, dass es nicht einmal fürs Kuriositätenkabinett taugt. Man denke nur an die beiden plötzlich mit schlecht sitzenden Latexmasken auftauchenden Gestalten, für die das Drehbuch keine Erklärung liefert und die genauso schnell wieder verschwunden sind, wie sie erschienen oder an die Kopftrophäe aus Gummi, die sich Zed an die Wand genagelt hat. Und so plätschert die Geschichte überraschungsarm und bar jeglicher Höhepunkte vor sich hin, um lediglich mithilfe der Schauspielerinnen, die ihre Sache für einen solchen Film ganz passabel machen, in sexy Dessous und auch mal mit spacigen Kanonen im Anschlag das männliche Publikum halbwegs bei der Stange zu halten.
Fazit: Rein mit nackter Haut spekulierender, dafür aber viel zu angezogener Videotheken-Trash, der vielleicht in den 50ern Aufsehen erregt hätte, Mitte der 1980er aber völlig zurecht schnell in Vergessenheit geriet. Weder für Sleazologen, noch für Science-Fiction-Nerds zu empfehlen. Freunde des auch eher weniger charmanten Trashs dürfen hingegen mal ein Auge riskieren.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
OK, Paralellen zu GRAF ZAROFF in modernerem Gewand sind nicht übersehbar. Wesentlich trashiger, aber eben genauso billig, dafür mit genial-blöden Dialogen, über die man schon gut schmunzeln kann. Frauen natürlich am liebsten im Bikini Outfit und Roboter die sich gegenseitig anzicken....hätte ruhig ne Spur derber ausfallen können, aber durchschnittlicher Trash Spaß ist schon vorhanden, schon sehr ausgefallen und für Bauchmenschen ein willkommener Spaß. Bux gab 3 Punkte, logisch, ich gebe 5/10.
Erscheint voraussichtlich am 28.04.2023 bei Wicked-Vision als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:
Cover A
Cover B
Cover C
Extras:
24-seitiges Booklet mit einem Essay von Christoph N. Kellerbach
A Tribute to Elizabeth Kaitan
Originaltrailer
Alternative Trailer
Exklusiv: SchleFAZ-Fassung auf Blu-ray
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)