Da hätte ich wohl noch deutlich aufmerksamer die Foren-Einträge studieren sollen, wie sonst ist es zu erklären, dass ich das heute erst erblicke ...McBrewer hat geschrieben:@Farfalla, hier ist die hübsche Carina-Kassette
Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
Moderator: jogiwan
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Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- buxtebrawler
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Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
„Gott verhüte, dass uns der Alkohol ausgeht!“
„Jäger des tödlichen Jade“ alias „Die Jäger des Jade-Schatzes“ ist sleaziger Philippinen-Action-Horror-Trash oberster Kajüte, US-koproduziert und 1982 unter der Regie Edward D. Murphys entstanden, dessen einzige Regie-Arbeit neben dem drei Jahre jüngeren „Cambodscha Connection“ der Film bleiben sollte.
„Es ist eine der hässlichsten Inseln, die ich kenne!“
Auf der Geheiminsel „Warrior Island“ haust eine kannibalistische Mönchssekte (!), die ein Mädchenhändlerring regelmäßig mit Frischfleisch versorgt, im Austausch gegen wertvollen Jade. Als eine sich aus Karate-Sportlern (!) zusammensetzende Gruppe Kreuzfahrttouristen sich entschließt, dem mysteriösen Eiland einen Besuch abzustatten, werden zwei von ihnen während eines Puff-Besuchs (!) von Cooper (Mark Tanous, „The Demon – Der Teuflische“), Chef der Menschenhändler, belauscht, der sie mittels eines Angriffs auf das Schiff davon abzuhalten versucht. Doch die Überlebenden können sich auf die Insel retten – wo sie es u.a. mit Kung-Fu-Zombies (!!!) zu tun bekommen...
„Nimm deine Wichsgriffel von mir weg, du Arschloch!“
Die Inhaltsangabe sollte man sich zunächst einmal auf der Zunge zergehen lassen – und muss anschließend verkraften, dass es sich bei „Raw Force“ (so der Originaltitel) mitnichten um einen ironischen Augenzwinkerer, eine Genre-Satire oder -Parodie oder freiwilligen Trash handelt. Murphy & Co. haben ihren Film offenbar als ernstgemeinten Beitrag zum Grindhouse- und Bahnhofskino verstanden und lassen direkt im Prolog eine Frau auf der schlimmen Insel durch einen Schwertkrieger ermorden. Die folgenden Szenen auf dem Kreuzfahrtschiff gestalten sich indes eher komödiantisch; kurze Zeit später gönnt man sich den verhängnisvollen Puffbesuch in Manila, an den sich eine Razzia anschließt. Der Zuschauer bekommt dadurch zahlreiche unbekleidete junge Exotinnen zu sehen, der Sleaze-Gehalt schnellt in die Höhe. Karate-Kloppereien in einem Nachtclub scheinen auch zum Berufsalltag zu gehören und so strippt die Nackttänzerin einfach unbeeindruckt weiter, als böse Buben den Kapitän (Cameron Mitchell, „Blutige Seide“) entführen wollen. Was auf virtuellem Papier nach einem rasanten Einstieg klingt, wird spätestens nach einer halben Stunde mittels einer Art schlüpfriger Variante von „Love Boat“ und alberner Dialoge bemüht gestreckt, als die verschiedenen Fahrgäste miteinander, nun ja, anbändeln.
„Das hier ist wohl so was, was man ein total ausgeflipptes Dschungelfest nennt!“
Nicht zeitschinderisch, sondern physisch brutal wird’s schließlich wieder, als Schläger mit Hakenkreuzhelmen (!) das Schiff überfallen, was Murphy zum Anlass für minutenlange, zugegebenermaßen anständig choreographierte Kloppereien nimmt, unter die sich auch eine Kampfsportlerin mischt. Letztendlich mündet die Martial-Arts-Einlage im flammenden Inferno, denn der Dampfer wird kurzerhand abgefackelt. Hitlerbart- und Scheitelträger Cooper empfängt die auf der fraglichen Insel Gestrandeten und lässt schnell eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass er nicht zu Späßen aufgelegt ist. Zum Inselfinale nimmt der Film dann noch mal ordentlich Fahrt auf, von einer Schießerei auf einem Kung-Fu-Friedhof (!) über Pläne, die Touris gegen den Champion der Mönche kämpfen zu lassen bis hin zur Zombie-Beschwörung, die sie aus ihren Gräbern steigen lässt und einer avisierten Frauenopferung löst Murphy gewissermaßen alle Versprechen ein, die die Inhaltsangabe machte. Die Zombieszenen laufen in Zeitlupe ab, es wird noch einmal kräftig gekämpft und aus der Trickkiste kommt eine nette Zombieenthauptung, bis schließlich jemand zu Fischfutter verarbeitet wird wie weiland unter Joe Dante.
Solche Genre-Crossover sind ja oftmals ein schwieriges Unterfangen, und dieser Film ist ein Paradebeispiel dafür: „Die Jäger des tödlichen Jade“ hat nicht nur Probleme mit dem Genitiv-S, sondern funktioniert weder als Kampfsport-Actioner mit Abenteuer-Elementen noch als Horrorfilm und schon gar nicht als Sleaze-Bolzen, zu unmotiviert wirken sämtliche Versatzstücke aneinandergereiht. Die Knalllchargen von Darstellern* stolpern durch den schwachsinnigen Plot, der zu keiner Sekunde auch nur annähernd ernstzunehmen ist und die holprige Dramaturgie lässt keinerlei Spannung oder Thrill aufkommen, lebt ausschließlich von ihren „What the Fuck?!“-Momenten – die das Trash-Barometer allerdings regelmäßig zum höchsten Ausschlag bringen. Darin liegen dann auch die eigentlichen Qualitäten dieses unfassbaren Flickwerks begründet, das einem geeichten Publikum damit viel hämische Freude bereiten dürfte. Unter diesen Gesichtspunkten kann sich ein Abstecher nach „Warrior Island“ durchaus lohnen, vorausgesetzt, man hat ausreichend alkoholhaltigen oder bewusstseinserweiternden Proviant an Bord...
*) ausgenommen Cameron Mitchell, der seiner Filmographie hiermit ein weiteres Trash-Werk hinzufügte, wie es in seinem Karriereherbst häufiger zu beobachten war
„Jäger des tödlichen Jade“ alias „Die Jäger des Jade-Schatzes“ ist sleaziger Philippinen-Action-Horror-Trash oberster Kajüte, US-koproduziert und 1982 unter der Regie Edward D. Murphys entstanden, dessen einzige Regie-Arbeit neben dem drei Jahre jüngeren „Cambodscha Connection“ der Film bleiben sollte.
„Es ist eine der hässlichsten Inseln, die ich kenne!“
Auf der Geheiminsel „Warrior Island“ haust eine kannibalistische Mönchssekte (!), die ein Mädchenhändlerring regelmäßig mit Frischfleisch versorgt, im Austausch gegen wertvollen Jade. Als eine sich aus Karate-Sportlern (!) zusammensetzende Gruppe Kreuzfahrttouristen sich entschließt, dem mysteriösen Eiland einen Besuch abzustatten, werden zwei von ihnen während eines Puff-Besuchs (!) von Cooper (Mark Tanous, „The Demon – Der Teuflische“), Chef der Menschenhändler, belauscht, der sie mittels eines Angriffs auf das Schiff davon abzuhalten versucht. Doch die Überlebenden können sich auf die Insel retten – wo sie es u.a. mit Kung-Fu-Zombies (!!!) zu tun bekommen...
„Nimm deine Wichsgriffel von mir weg, du Arschloch!“
Die Inhaltsangabe sollte man sich zunächst einmal auf der Zunge zergehen lassen – und muss anschließend verkraften, dass es sich bei „Raw Force“ (so der Originaltitel) mitnichten um einen ironischen Augenzwinkerer, eine Genre-Satire oder -Parodie oder freiwilligen Trash handelt. Murphy & Co. haben ihren Film offenbar als ernstgemeinten Beitrag zum Grindhouse- und Bahnhofskino verstanden und lassen direkt im Prolog eine Frau auf der schlimmen Insel durch einen Schwertkrieger ermorden. Die folgenden Szenen auf dem Kreuzfahrtschiff gestalten sich indes eher komödiantisch; kurze Zeit später gönnt man sich den verhängnisvollen Puffbesuch in Manila, an den sich eine Razzia anschließt. Der Zuschauer bekommt dadurch zahlreiche unbekleidete junge Exotinnen zu sehen, der Sleaze-Gehalt schnellt in die Höhe. Karate-Kloppereien in einem Nachtclub scheinen auch zum Berufsalltag zu gehören und so strippt die Nackttänzerin einfach unbeeindruckt weiter, als böse Buben den Kapitän (Cameron Mitchell, „Blutige Seide“) entführen wollen. Was auf virtuellem Papier nach einem rasanten Einstieg klingt, wird spätestens nach einer halben Stunde mittels einer Art schlüpfriger Variante von „Love Boat“ und alberner Dialoge bemüht gestreckt, als die verschiedenen Fahrgäste miteinander, nun ja, anbändeln.
„Das hier ist wohl so was, was man ein total ausgeflipptes Dschungelfest nennt!“
Nicht zeitschinderisch, sondern physisch brutal wird’s schließlich wieder, als Schläger mit Hakenkreuzhelmen (!) das Schiff überfallen, was Murphy zum Anlass für minutenlange, zugegebenermaßen anständig choreographierte Kloppereien nimmt, unter die sich auch eine Kampfsportlerin mischt. Letztendlich mündet die Martial-Arts-Einlage im flammenden Inferno, denn der Dampfer wird kurzerhand abgefackelt. Hitlerbart- und Scheitelträger Cooper empfängt die auf der fraglichen Insel Gestrandeten und lässt schnell eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass er nicht zu Späßen aufgelegt ist. Zum Inselfinale nimmt der Film dann noch mal ordentlich Fahrt auf, von einer Schießerei auf einem Kung-Fu-Friedhof (!) über Pläne, die Touris gegen den Champion der Mönche kämpfen zu lassen bis hin zur Zombie-Beschwörung, die sie aus ihren Gräbern steigen lässt und einer avisierten Frauenopferung löst Murphy gewissermaßen alle Versprechen ein, die die Inhaltsangabe machte. Die Zombieszenen laufen in Zeitlupe ab, es wird noch einmal kräftig gekämpft und aus der Trickkiste kommt eine nette Zombieenthauptung, bis schließlich jemand zu Fischfutter verarbeitet wird wie weiland unter Joe Dante.
Solche Genre-Crossover sind ja oftmals ein schwieriges Unterfangen, und dieser Film ist ein Paradebeispiel dafür: „Die Jäger des tödlichen Jade“ hat nicht nur Probleme mit dem Genitiv-S, sondern funktioniert weder als Kampfsport-Actioner mit Abenteuer-Elementen noch als Horrorfilm und schon gar nicht als Sleaze-Bolzen, zu unmotiviert wirken sämtliche Versatzstücke aneinandergereiht. Die Knalllchargen von Darstellern* stolpern durch den schwachsinnigen Plot, der zu keiner Sekunde auch nur annähernd ernstzunehmen ist und die holprige Dramaturgie lässt keinerlei Spannung oder Thrill aufkommen, lebt ausschließlich von ihren „What the Fuck?!“-Momenten – die das Trash-Barometer allerdings regelmäßig zum höchsten Ausschlag bringen. Darin liegen dann auch die eigentlichen Qualitäten dieses unfassbaren Flickwerks begründet, das einem geeichten Publikum damit viel hämische Freude bereiten dürfte. Unter diesen Gesichtspunkten kann sich ein Abstecher nach „Warrior Island“ durchaus lohnen, vorausgesetzt, man hat ausreichend alkoholhaltigen oder bewusstseinserweiternden Proviant an Bord...
*) ausgenommen Cameron Mitchell, der seiner Filmographie hiermit ein weiteres Trash-Werk hinzufügte, wie es in seinem Karriereherbst häufiger zu beobachten war
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
Ich würde hier auf jeden Fall das "hämische" streichen - der Streifen bereitet Freude, große Freude - ganz ohne Häme!buxtebrawler hat geschrieben:Darin liegen dann auch die eigentlichen Qualitäten dieses unfassbaren Flickwerks begründet, das einem geeichten Publikum damit viel hämische Freude bereiten dürfte. Unter
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
Ein Meisterwerk.
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
Der OFDb-Shop listet neuerdings eine DVD von Focus Film ohne Erscheinungsdatumsangabe:
Extras:
- Interview mit Jim Wynorski (Finishing Editor)
- Destination: Warrior Island Featurette
- Original Trailer
Bemerkungen:
- Komplett ungeschnittene Fassung
Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=79206
Extras:
- Interview mit Jim Wynorski (Finishing Editor)
- Destination: Warrior Island Featurette
- Original Trailer
Bemerkungen:
- Komplett ungeschnittene Fassung
Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=79206
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
Erscheint voraussichtlich im Juli 2018 bei Fokus Media als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:
Cover A, limitiert auf 265 Exemplare
Cover B, limitiert auf 265 Exemplare
Extras:
24-seitiges Booklet
Original Trailer
Destination: Warrior Island
Interview mit Jim Wynorski
Diverse Trailer
Quelle: OFDb-Shop
Cover A, limitiert auf 265 Exemplare
Cover B, limitiert auf 265 Exemplare
Extras:
24-seitiges Booklet
Original Trailer
Destination: Warrior Island
Interview mit Jim Wynorski
Diverse Trailer
Quelle: OFDb-Shop
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
Hatte gerade meine Erstsichtung via Amazon Prime......... Mama mia!
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Re: Jäger des tödlichen Jade - Edward D. Murphy (1982)
So'n Zeug gibt's mittlerweile bei der Amazonenprimel?Nello Pazzafini hat geschrieben:Hatte gerade meine Erstsichtung via Amazon Prime......... Mama mia!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!