Jim & Andy: The Great Beyond - Chris Smith (2017)
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Jim & Andy: The Great Beyond - Chris Smith (2017)
Jim & Andy: The Great Beyond
Netflix
Regie: Chris Smith
Mit Jim Carrey.
Doku über Jim Carrey und die Dreharbeiten zu DER MONDMANN, in dem er den legendären Komiker Andy Kaufman spielte.
Ein Filmteam von Kaufmans Freundin Lynne Margulies und Kumpel Bob Zmuda war komplett bei den Dreharbeiten dabei. Das Material wurde aber nie wirklich verwendet. Erst 2017 als eben diese Netfilx Doku heraus kam. Jim Carrey wurde dabei neu interviewt und zu den jeweiligen Szenen befragt.
Carrey war dabei (fast) den ganzen Dreh zu MAN ON THE MOON über in der der Kaufman-Rolle bzw. als sein alter Ego Tony Clifton unterwegs, was am Set immer wieder zu Spannungen führte, eben den extremen Charakteren geschuldet. Ich als "es ist ja nur ein Film" - Verfechter und jemand, der so Sachen wie Method Acting gerne hinterfragt, fragte mich eben anfangs auch was das sollte. Denn Carrey ist auch nicht die ganze Zeit über in den Rollen, z.B. wenn er eben nicht als Tony Clifton auf eine Hugh-Hefner-Plaboy-Party geht und dafür Bob Zmuda schickt, der dies auch für Kaufman machte. Oder wenn ihn der verzweifelte Regisseur Milos Forman anruft, um sich über "Andy" zu beklagen. Aber auch Forman lässt das Ganze weiter zu. Auch geht Carrey Sachverhalte offensichtlich "falsch" an. Denn Wrestler Jerry Lawler, den er während der Dreharbeiten immer wieder angeht, hatte wohl ein sehr gutes Verhältnis zu Andy Kaufman. War halt Wrestling. Da werden Vorgehensweisen desöfteren abgesprochen, was ja nun wirklich kein Geheimnis ist. Aber Carrey bezieht sich dabei anscheinend nur auf das bekannte Filmmaterial.
Trotzdem hatte das wohl alles etwas therapeutisches für viele Beteiligte. Freunde und Verwandte sind sichtlich bewegt, wenn sie Kaufman/Carrey treffen, u.a. Kaufmans Tochter, die ihn nie persönlich getroffen hatte und sein Vater.
Und Carrey selbst, der ein riesiger Fan von Kaufman ist und die Rolle unbedingt wollte, sagt selbst, dass er dadurch zu sich selbst gefunden hat. Er hat gemerkt, dass er nicht Kaufman ist bzw. ihm nicht ähnlich ist. Nach dem Dreh hätte sich sein Leben nicht verändert. Interessant sind auch die Querverbindungen zu DIE TRUMAN SHOW und ETERNAL SUNSHINE OF A SPOTLESS MIND, bei denen es ihm ähnlich ging.
In Bezug auf die Dreharbeiten zu MAN ON THE MOON schon sehr interessant, verrät JIM & ANDY doch einiges über Jim Carrey und wie er auch seine aktuelle Situation sieht. Ich bin großer Fan. Ob das besagte Method Acting nun notwendig war oder nicht, wie gesagt keine Ahnung. Der Vorschlag von Jim Carrey in dieser Doku, das Material hätte damals im Film verwendet werden sollen, fand ich allerdings interessant.
(USA/Kanada 2017)Netflix
Regie: Chris Smith
Mit Jim Carrey.
Doku über Jim Carrey und die Dreharbeiten zu DER MONDMANN, in dem er den legendären Komiker Andy Kaufman spielte.
Ein Filmteam von Kaufmans Freundin Lynne Margulies und Kumpel Bob Zmuda war komplett bei den Dreharbeiten dabei. Das Material wurde aber nie wirklich verwendet. Erst 2017 als eben diese Netfilx Doku heraus kam. Jim Carrey wurde dabei neu interviewt und zu den jeweiligen Szenen befragt.
Carrey war dabei (fast) den ganzen Dreh zu MAN ON THE MOON über in der der Kaufman-Rolle bzw. als sein alter Ego Tony Clifton unterwegs, was am Set immer wieder zu Spannungen führte, eben den extremen Charakteren geschuldet. Ich als "es ist ja nur ein Film" - Verfechter und jemand, der so Sachen wie Method Acting gerne hinterfragt, fragte mich eben anfangs auch was das sollte. Denn Carrey ist auch nicht die ganze Zeit über in den Rollen, z.B. wenn er eben nicht als Tony Clifton auf eine Hugh-Hefner-Plaboy-Party geht und dafür Bob Zmuda schickt, der dies auch für Kaufman machte. Oder wenn ihn der verzweifelte Regisseur Milos Forman anruft, um sich über "Andy" zu beklagen. Aber auch Forman lässt das Ganze weiter zu. Auch geht Carrey Sachverhalte offensichtlich "falsch" an. Denn Wrestler Jerry Lawler, den er während der Dreharbeiten immer wieder angeht, hatte wohl ein sehr gutes Verhältnis zu Andy Kaufman. War halt Wrestling. Da werden Vorgehensweisen desöfteren abgesprochen, was ja nun wirklich kein Geheimnis ist. Aber Carrey bezieht sich dabei anscheinend nur auf das bekannte Filmmaterial.
Trotzdem hatte das wohl alles etwas therapeutisches für viele Beteiligte. Freunde und Verwandte sind sichtlich bewegt, wenn sie Kaufman/Carrey treffen, u.a. Kaufmans Tochter, die ihn nie persönlich getroffen hatte und sein Vater.
Und Carrey selbst, der ein riesiger Fan von Kaufman ist und die Rolle unbedingt wollte, sagt selbst, dass er dadurch zu sich selbst gefunden hat. Er hat gemerkt, dass er nicht Kaufman ist bzw. ihm nicht ähnlich ist. Nach dem Dreh hätte sich sein Leben nicht verändert. Interessant sind auch die Querverbindungen zu DIE TRUMAN SHOW und ETERNAL SUNSHINE OF A SPOTLESS MIND, bei denen es ihm ähnlich ging.
In Bezug auf die Dreharbeiten zu MAN ON THE MOON schon sehr interessant, verrät JIM & ANDY doch einiges über Jim Carrey und wie er auch seine aktuelle Situation sieht. Ich bin großer Fan. Ob das besagte Method Acting nun notwendig war oder nicht, wie gesagt keine Ahnung. Der Vorschlag von Jim Carrey in dieser Doku, das Material hätte damals im Film verwendet werden sollen, fand ich allerdings interessant.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
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Re: Jim & Andy: The Great Beyond - Chris Smith (2017)
Den habe ich vor einiger Zeit auch gesehen und fand den super. Ich habe fasziniert vor dem Bildschirm gesessen und ebenfalls erstaunt tiefe Einblicke in Jim Carreys Denken bekommen. Fand ich superspannend. Mir war auch gar nicht bekannt, was da damals bei den Dreharbeiten zum sehr tollen "Mondmann" abgegangen war. Manchmal war das regelrecht "spooky". Über Andy Kaufman erfährt man auch sehr viel. Hochinteressante Persönlichkeit. Auch eine schöne Meditation darüber, was Humor ist und kann. Und wie weit man gehen kann. Und gehen sollte. Oder auch lieber nicht. Dicke Empfehlung. Sehe gerade, ich habe da damals sogar etwas drüber geschrieben:
"Durch Zufall auf Netflix drüber gestolpert. 20 Jahre nach den Dreharbeiten zu „Der Mondmann“ wird erstmals das damals gefilmte „Making Of“-Material veröffentlicht. Jim Carrey hatte sich da so in die Figur des Andy Kaufman hineingesteigert, dass er die kompletten Dreharbeiten nur als Andy oder dessen böses Alter-Ego Tony Clifton bestritt. Mit allen Konsequenzen. Das Studio hat die Aufnahmen dann eingezogen, weil man fürchtete, dass Carrey durch sein gut dokumentiertes Benehmen am Set einen miesen Ruf bekommen, als Riesen-Arschloch dastehen und dadurch schließlich den Erfolg des Filmes gefährden könne. Die Aufnahmen zeigen, wie Carrey das Ding gnadenlos durchzieht und dadurch jeden gegen sich aufbringt, ja die Dreharbeiten fast bis zum Abbruch sabotiert. Rückblickend erklärt Carrey, wieso er das gemacht hat und wie sehr dieses in die Psyche Kaufmanns zu schlüpfen sein Leben und seine weitere Karriere beeinflusst hat. Faszinierender Stoff, der aber auch mit der Lebensgeschichte des echten Kaufmann gekreuzt wird, Parallelen zwischen beiden Menschen herstellt und auch seine Philosophie näher beleuchtet, der Carrey während der Dreharbeiten auch auf die Spur kommen wollte. Wie fühlt es sich an, Andy Kaufmann zu sein? Ein sehr berührender und kluger Film."
"Durch Zufall auf Netflix drüber gestolpert. 20 Jahre nach den Dreharbeiten zu „Der Mondmann“ wird erstmals das damals gefilmte „Making Of“-Material veröffentlicht. Jim Carrey hatte sich da so in die Figur des Andy Kaufman hineingesteigert, dass er die kompletten Dreharbeiten nur als Andy oder dessen böses Alter-Ego Tony Clifton bestritt. Mit allen Konsequenzen. Das Studio hat die Aufnahmen dann eingezogen, weil man fürchtete, dass Carrey durch sein gut dokumentiertes Benehmen am Set einen miesen Ruf bekommen, als Riesen-Arschloch dastehen und dadurch schließlich den Erfolg des Filmes gefährden könne. Die Aufnahmen zeigen, wie Carrey das Ding gnadenlos durchzieht und dadurch jeden gegen sich aufbringt, ja die Dreharbeiten fast bis zum Abbruch sabotiert. Rückblickend erklärt Carrey, wieso er das gemacht hat und wie sehr dieses in die Psyche Kaufmanns zu schlüpfen sein Leben und seine weitere Karriere beeinflusst hat. Faszinierender Stoff, der aber auch mit der Lebensgeschichte des echten Kaufmann gekreuzt wird, Parallelen zwischen beiden Menschen herstellt und auch seine Philosophie näher beleuchtet, der Carrey während der Dreharbeiten auch auf die Spur kommen wollte. Wie fühlt es sich an, Andy Kaufmann zu sein? Ein sehr berührender und kluger Film."
Früher war mehr Lametta
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