Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino (2003)

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino (2003)

Beitrag von dr. freudstein »

kill_bill_vol1_us.jpg
kill_bill_vol1_us.jpg (42.31 KiB) 504 mal betrachtet

Originaltitel: Kill Bill: Vol. 1

Herstellungsland: USA / 2003

Regie: Quentin Tarantino

Darsteller: Uma Thurman, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, David Carradine, Michael Madsen u.a.

Story:
Als Teil einer Gruppe der weltbesten weiblichen Killer wird eine von ihnen, "Die Braut" (Uma Thurman) an ihrem Hochzeitstag samt ihren sämtlichen Gästen Opfer eines Attentats, das ihr Chef Bill (David Carradine) in Auftrag gegeben hat und das von ihren Kolleginnen (Lucy Liu, Vivica A.Fox, Daryl Hannah) durchgeführt wird. "Die Braut" wird für tot gehalten, ist allerdings nur für die nächsten vier Jahre außer Gefecht, da sie im Koma liegt.
Als sie wieder erwacht, startet sie einen einmalig gnadenlosen Rachefeldzug, indem sie eine Todesliste ihrer Kolleginnen und ihres Chefs erstellt und unter Einsatz eines besonderen japanischen Schwerts und sämtlicher sonstiger Mittel daran geht, einen Posten nach dem anderen abzuhaken...

http://www.ofdb.de/film/37636,Kill-Bill-Vol-1
dr. freudstein
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von dr. freudstein »

AHF Satz Deutschland
DIN A4, Hochglanzpapier, 8er Satz
 ! Nachricht von: buxtebrawler
Entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr vorhanden.
untot
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von untot »

Obwohl er hier bei mir im Regal steht, habe ich zu Kill Bill 1 ein zwiespältiges Verhältnis, ich kann weder sagen er gefällt mir, noch kann ich sagen er gefällt mir nicht.
Was ich daran ablehne ist, das er mir einfach zu Japan-Lastig und zu "künstlich" ist, nicht ganz mein Fall eben.
Trotzdem sollte man den Film gesehen haben, finde ich.

5/10
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Blap
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von Blap »

Ein älterer Kurzkommentar:


Kill Bill Volume 1 (USA, 2003, Originaltitel: Kill Bill: Vol.1)

Da sich der Streifen allgemeiner Bekanntheit erfreut, kann ich an dieser Stelle getrost auf die übliche Inhaltsangabe verzichten. Überhaupt ist über diesen Film bereits so unendlich viel geschrieben worden, dass eigentlich jede weitere Zeile keinen Sinn mehr macht. Ein paar Worte zu meinen Eindrücken möge man mir aber trotzdem zugestehen.

Wenn zum Auftakt das Logo der Shaw Brothers auftaucht, gefolgt vom Grindhouse Logo, dann wird sofort klar, Herr Tarantino nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in die Welt seiner Filmlieblinge. Wie zu erwarten zitiert, huldigt und verneigt sich "Kill Bill" vor unzähigen kleinen und grossen Perlen der Filmgeschichte, in diesem Fall natürlich mit Nachdruck in Richtung des Eastern blickend. Besonders erfreut haben mich die zahlreichen Verbeugungen vor "Lady Snowblood", die weit über den "Endkampf" zwischen "The Bride" (Uma Thurman) und "O-Ren Ishii" (Lucy Liu) hinausgehen. Dieses Aufeinandertreffen ist eine wahre Wonne, zunächst pflügt sich Uma durch ein Herr von Schergen ihrer Widersacherin, um dann im verschneiten, japanischen Garten auf die Todfeindin zu treffen, untermalt von "Don't let me be missunderstood", Wahnsinn, kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben. Auch Meiko "Lady Snowblood" Kaji ist im Soundtrack zu hören, herrlich.

Nun könnte man endlos über diese wundervollen Momente schreiben, doch das haben schon Tausende vor mir getan und es werden Tausende nach mir tun, daher will es bei wenigen Zeilen belassen. Eine Frage stellt sich mir jedoch beim Genuss jedes Tarantino Filmes. Machen seine Filme ohne eine gewisse Kenntnis der Vorbilder überhaupt so richtig Spass? Offenbar schon, denn spätestens seit "Inglourious Basterds" haben ja alle "ihren" Quentin wieder ganz furchtbar lieb, ihm den Ausrutscher "Death Proof" verziehen (Auch wenn dieser Flick alles andere als ein Ausrutscher war, aber das ist ein anderes Thema). Worüber beschwere ich mich da? Wenn jemand wie Tarantino den Mainstream derartig belebt, vielleicht ein paar Zuschauer für ältere Filmschätze begeistern kann, dann soll mir das alles andere als Unrecht sein! Egal wie man zu den Filmen des Mannes steht, eines merkt man seinen Werken zu jeder Zeit an: Er ist Filmfan mit Leib und Seele!

Uma Thurman ist in der Rolle ihres Lebens zu sehen. Ebenso Lucy Liu, die mich -besonders damals, bei der ersten Sichtung im Kino- wirklich aus dem Sessel gehauen hat. Meine Lieblingsszene ist Umas Besuch bei Sonny Chiba, unglaublich liebenswert! Natürlich darf auch Michael Parks nicht fehlen, schliesslich soll Sohn Nummer 1 nicht im Hause Gottes fluchen. Klasse ist auch das Ende des ersten Teils, hier offenbart Herr Tarantino eine Überraschung und lässt die Gier auf die Fortsetzung unermeßlich werden! Nun aber genug, schaut euch den Film an, es lohnt sich immer wieder!

9/10 (überragend!)


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purgatorio
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von purgatorio »

Kill Bill ist großes Kino vor dem Herrn! Mr. Tarantino hat mit diesem Werk nach dem eher dürftigen Ausreißer "Jackie Brown" wieder die volle Zitatekeule ausgepackt und klatscht sie einem fast zwei Stunden lang um die Ohren - Welch ein Fest! Wie schon so oft vorher und auch mit späteren Filmen wieder, gibt er den Filmstudenten für Dekaden Futter für Diplomarbeiten, Aufsätze und Stammtischgespräche, verneigt sich vor der cineastischen und der eigenen Vergangenheit und beweist wiedereinmal: niemand kann gekonnter zitieren und totgeglaubtes hochleben-lassen als er!

ein absolutes must see
9/10
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Blap
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von Blap »

purgatorio hat geschrieben:...nach dem eher dürftigen Ausreißer "Jackie Brown"...
Das überrascht mich. "Foxy Brown" *räusper* Jackie Brown ist doch eine wundervolle Verneigung vor dem Blaxploitation-Genre! Dazu noch mit der Genre-Göttin Pam Grier besetzt, bei deren Anblick mir die Zunge vor G(r)ier bis zum Boden hängt. :D

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Arkadin
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von Arkadin »

purgatorio hat geschrieben:nach dem eher dürftigen Ausreißer "Jackie Brown"
Ich ziehe den eher ruhigen "Jackie Brown" dem wilden Zitatenrausch "Kill Bill vol.1" vor. Der film ist halt mal ganz anders und eine Literaturverfilmung von Tarantino finde ich per se spannend. zudem schafft es der Film glaubwürdig den Blaxploitationfilm aus den 70ern ins Jetzt zu transportieren.

Aber genug von "Jackie Brown". "Kill Bill Vol. 1" ist ein ausgesprochen unterhaltsamer, rasanter und überraschender Film, der schier vor Einfallsreichtum platzt. Allerdings fehlt etwas das emotinonale Zentrum. Die Figuren sind sehr auf Comic reduziert (was okay ist und - man denke nur an die ausgedehnte Animee-Sequenz, sicherlich auch gewollt), aber man fiebert nicht mit. Das ist bei "Vol. 2" ganz anders. Der Film hat viele Szenen, die einen direkt berühren und dadurch ungeheure Schlagkraft entfalten. "Vol. 2" ist eine Verbeugung vor dem Pathos, "Vol. 1" vor dem Spektakel. Je nach Gusto wird der Fan dann entweder den einen oder den anderen Teil bevorzugen. Ich liebe "Vol. 2". "Vol. 1" sehe ich aber auch immer wieder gerne. Schon spannend, wie Tarantino es hier geschafft hat, obwohl er EINE Geschichte erzählt, doch zwei so unterschiedliche Filme zu drehen. Respekt. :prost:
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DrDjangoMD
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von DrDjangoMD »

Ich bin "Kill Bill" auch eindeutig zugeneigt. Ich hab aber nie wirklich versucht beide Teile einzeln zu betrachten, sondern habe sie mir immer als Gesamtwerk angesehen. Der größte Reiz lag für mich besonders darin, dass so viele erdenklichen Filmtechniken zum Einsatz kommen. Wir haben Schwarzweiß, Zeichentrick, Zeitlupe, EInstellungen aus den ungewöhnlichsten Perspektiven, Split Screen, vorbildliche Actionsszenen, vorbildliche Dialogszenen und und und. Mag sein, dass Quentin ziemlich alles davon aus anderen Filmen übernommen hat, mir fällt aber trotzdem kein zweites Werk ein, in dem man all diese Techniken in einer Story vereinigen kann. 9/10 für beide Teile.

Selbstverständlich habe ich mich auch sehr über all die Anspielungen und meine geliebte Morricone Musik gefreut. Ich weiß noch, dass man recht früh (erster Teil oder beginn vom zweiten) das Navajo-Joe-Thema hört. Nicht das Hauptthema sondern das andere. Und da dachte ich mir, wie witzig es wäre, wenn er das Hauptthema genommen hätte, wo Chöre unentwegt das Wort "Navajo Joe" kreischen. Und was hörte ich dann in der Szene
► Text zeigen
Richtig, Tarantino hat tatsächlich auch das Hauptthema von Navajo Joe verwendet. Auch wenn er die Chöre meines Wissens rausgeschnitten hat, ich hab mich trotzdem vor Lachen am Boden gekrümmt. :lol: :lol:
purgatorio
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von purgatorio »

Arkadin hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben:nach dem eher dürftigen Ausreißer "Jackie Brown"
Ich ziehe den eher ruhigen "Jackie Brown" dem wilden Zitatenrausch "Kill Bill vol.1" vor. Der film ist halt mal ganz anders und eine Literaturverfilmung von Tarantino finde ich per se spannend. zudem schafft es der Film glaubwürdig den Blaxploitationfilm aus den 70ern ins Jetzt zu transportieren.
seit "Cinerama" weiß ich doch, dass dir "Jackie Brown" gefiel ;) Ich hab den wirklich dürftig in Erinnerung (bis auf eine Sexszene mit DeNiro :D ), werd ihm aber bei Gelegenheit mal eine zweite Chance geben (bei der letzten Sichtung vor 7[?]Jahren sind mir wohl Blaxploitationanleihen nicht aufgefallen)
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CamperVan.Helsing
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Re: Kill Bill (Vol. 1) - Quentin Tarantino

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Blap hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben:...nach dem eher dürftigen Ausreißer "Jackie Brown"...
Das überrascht mich. "Foxy Brown" *räusper* Jackie Brown ist doch eine wundervolle Verneigung vor dem Blaxploitation-Genre! Dazu noch mit der Genre-Göttin Pam Grier besetzt, bei deren Anblick mir die Zunge vor G(r)ier bis zum Boden hängt. :D

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:thup:

"Kill Bill" müsste ich mal wieder schauen. Hab den damals im Kino gesehen, in übel angeschlagenem Zustand. Wird Zeit für die zweite Chance. :oops:
The more I see
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About all the things I thought were wrong or right
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