Last Supper - Die Henkersmahlzeit - Stacy Title (1995)

Moderator: jogiwan

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CamperVan.Helsing
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Last Supper - Die Henkersmahlzeit - Stacy Title (1995)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

USA 1995

D: Cameron Diaz, Annabeth Gish, Jonathan Penner, Ron Perlman

Eine Gruppe postgraduierter Studenten, zu fünft in einem Haus lebend, lädt regelmäßig Sonntags einen Gast bei einem fürstlichen Mahl zum Diskutieren ein. Eines Tages erscheint der Gast nicht, dafür bleibt Pete, einer der Studis in strömenden Regen mit seinem Auto liegen. Der vorbeikommende Trucker Zach bringt ihn nach Hause, wo man ihn bittet, doch zum Essen zu bleiben. Zach erweist sich allerdings als ehemaliger Marine, der Juden (wie Mark) und Schwarze (wie Luke) hasst und dem liberale Studenten eh ein Dorn im Auge sind, da sie sich nie für etwas richtig einsetzen würden. Um dies zu demonstrieren, hält er Mark ein Messer an den Hals und droht, dessen Freundin Paulie zu vergewaltigen. Während der folgenden Auseinandersetzung wird Zach von Mark mit dem Messer erstochen.

Strafrechtliche Konsequenzen fürchtend, einigt man sich darauf, Zachs Pickup zu versenken und seine Leiche im Garten zu vergraben. Immerhin ist man sich insoweit einig, dass Zachs Tod ein Unfall gewesen sei, doch sei die Welt ohne ihn eine bessere Welt.

Zachs Vorwurf, die Liberalen würden immer nur herumsitzen, aber nie etwas unternehmen, unter die Lupe nehmend, wird beschlossen, die sonntägliche Ess- und Diskutierveranstaltung in einem entscheidenden Punkt zu verändern. Wer nicht überzeugt werden kann, gehört zum Bösen auf dem Planeten. Und um die Wirkung von arsenversetztem Wein wussten bereits die Tanten von Mortimer Brewster, und so finden sich bald auch fanatische Geistliche, Black Muslims und Frauenhasser auf ewig im Garten wieder…

Das führt dazu, dass die Diskussion schließlich nur noch zum Vorwand wird, Vertreter der falschen Auffassung in den Garten zu befördern. Unterdessen sucht die Sheriffin (kann man einen weiblichen Sheriff so nennen?) nach einem verschwundenen kleinen Mädchen namens Jenny Tyler, an deren Verschwinden Zach nicht unschuldig gewesen scheint. Und irgendwann steht die Sheriffin im Garten (BTW: Auf den Grabhügeln gedeihen Tomaten hervorragend, könnte vielleicht ja für mitlesende EHEC-Forscher interessant sein) vor Luke. Seitdem ist die Vertreterin des Rechts verschwunden…

Es lässt sich somit nicht mehr verschweigen, dass der Politologe Luke sich in einen Tötungswahn hereingesteigert war, und dass es so nicht weitergehen kann. Doch dann treffen Luke und Pete am gerade wegen Unwetter gesperrten Flughafen zufällig auf den berüchtigten rechtspopulistischen TV-Moderator Norman (Ron Perlman), dem gar Präsidentsambitionen nachgesagt werden. Flugs wird er nach Hause eingeladen, als krönender Abschluss der Todesserie. Norman verhält sich allerdings anders als erwartet…

Schöne schwarze Komödie über eine Gruppe von Studenten (unter ihnen Cameron Diaz ziemlich am Anfang ihrer Karriere), die sich moralisch überlegen fühlt (zu Recht!), beim Bekämpfen verachtenswerter Ansichten aber das Maß völlig verliert. Ansehen lohnt sich.
My conscience is clear

(Fred Olen Ray)
untot
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Registriert: Do 16. Sep 2010, 16:53

Re: Last Supper - Die Henkersmahlzeit - Stacy Title

Beitrag von untot »

Ganz nette Unterhaltung, ohne besonderen Tiefgang aber trotzdem gut anzuschaun.

Am Anfang dachte man noch, ok, die hatten irgendwo recht, das änderte sich aber zum Schluß hin immer mehr und man fand die dann doch nicht mehr ganz so moralisch überlegen die Bande.
Und wie alle, die moralisch nicht korrekt handeln in diesem Film, ereilt dann auch unsere aufgeblasenen, selbsternannten Weltverbesserer ihr wohlverdientes Schicksal, ist doch nur gerecht!
Ron Perlman, zu sehen stimmt mich immer froh, nur leider ein viel zu kurzer Auftritt, wie so oft!!!

6/10
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jogiwan
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Re: Last Supper - Die Henkersmahlzeit - Stacy Title

Beitrag von jogiwan »

„Last Supper“ hab ich 95/96 im Kino gesehen und da fand ich die Idee der linksliberalen Idealisten, die zu drastischen Mitteln greifen um die Welt ein bisschen besser zu machen, ja ganz originell. Nach meiner gestrigen Sichtung muss ich aber doch gestehen, dass der Streifen irgendwie doch schlecht gealtert ist, was wohl daran liegt, dass meine eigenen Standpunkte über die Jahre etwas geändert haben und sich Populisten und Menschen mit fragwürdigen Gedankengut dank Internet ohnehin im Aufwind befinden und hier leider auch kein Ende in Aussicht ist. Wenn man da anfängt auszumisten gibt es ja ohnehin kein Ende und dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs an Dingen, die eine offene und liberale Gesellschaft bedrohen. Abgesehen davon ist „Die Henkersmahlzeit“ aber eine eher durchschnittliche US-Indie-Dramödie mit Frau Diaz in einer ihrer ersten Rollen, das vermeintliches Gutmenschentum entlarvt, dem Zuschauer dabei auch etwas viel an unlogischen Momenten und Entwicklungen zumutet und dabei für meinen Geschmack auch etwas zu tendenziös zu Werke geht.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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