Luzifer - Frank LaLoggia

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Luzifer - Frank LaLoggia

Beitrag von horror1966 »

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Luzifer
(Fear No Evil)
mit Stefan Amgrim, Elizabeth Hoffman, Kathleen Rowe McAllen, Frank Birney, Daniel Eden, John Holland, Barry Cooper, Alice Sachs, Paul Haber, Rosly Gugino, Richard Jay Silverthorn, Marianne Simpson, Joyce Bumpus, Patricia Decills, Chris DeVincentis
Regie: Frank LaLoggia
Drehbuch: Frank LaLoggia
Kamera: Fred Goodich
Musik: Frank LaLoggia / David Spear
Ungeprüft
USA / 1981

Andrew ist ein brillanter Teenager, der in der Schule überdurchschnittliche Leistungen erbringt, dafür aber mit seinen Mitschülern nicht klar kommt. Auch seine Eltern haben vor dem verstörenden Verhalten ihres Sprösslings Angst und als es ganz besonders schlecht für Andrew in der Schule läuft, sterben die ersten Menschen. Wie sich herausstellt ist Andrew die Reinkarnation des Leibhaftigen persönlich - nur weiß er davon noch nichts. Ganz im Gegenteil zu seinem Highschool Schwarm und seiner alten Nachbarin, die, wie sich herausstellt, beide Erzengel sind und noch dazu die einzigen, die Andrew noch aufhalten können...


Oh Mann, was hätte man alles aus dem hier vorhandenen Potential herausholen können, doch leider zählt "Luzifer" zu der Art von Filmen, die eine wirklich interessante und religiöse Thematik beinhalten, deren Umsetzung aber nur teilweise gelungen ist. Regisseur Frank LaLoggia hat es nicht verstanden, die im Prinzip tolle Geschichte mit einem konstanten Spannungsbogen zu versehen, zwar baut sich zwischendurch immer wieder Spannung auf, die aber auch wieder und wieder in sich zusammenfällt, da zuviel Zeit mit eher überflüssigen Dialogen verschwendet wird und es der Story etwas an Tempo fehlt. Dabei wäre der etwas bedächtige Erzählstil gar nicht einmal das Hauptproblem, wenn zwischendurch einige etwas actionhaltige Passagen eingestreut worden wären, aber leider ist dies viel zu selten einmal der Fall.

Erst in den letzten Minuten nimmt der Film etwas an Fahrt auf und endlich bekommt man auch einige spannende und bedrohliche Einstellungen geboten, die man bei einer solchen Thematik schon viel früher erwartet hätte. Vor allem der Hauptcharakter Andrew, der ja immerhin die Reinkarnation von Luzifer darstellt, wirkt alles andere als unheimlich oder bedrohlich, vielmehr bleibt er die ganze Zeit über sehr blass. Stefan Amgrim kann man meiner Meinung nach sogar als Fehlbesetzung für diese Figur ansehen, ihm fehlt es einfach in jeder beziehung an Überzeugungs-und Ausdruckskraft. Jedoch sollte man fairerweise anmerken, das hier ganz generell maximal mittelmäßiges Schauspiel geboten wird, was den Film insgesamt gesehen nicht unbedingt aufwertet.

Nun sollte man jetzt wenigstens davon ausgehen, das bei diesem religiösen Hintergrund eine schön dichte Atmosphäre vorherrschen würde, die den Zuschauer in ihren Bann zieht oder gar fesselt, doch auch diese Hoffnung erfüllt sich nur streckenweise. So wird man in manchen Phasen der Geschichte mit einem durchaus gelungenem Grusel-Feeling konfrontiert, das aber leider immer nur für kurze Zeit aufflackern kann und nie von langer Dauer ist. Dafür sorgen in erster Linie die teils zu lang geratenen Dialoge, die sich durch die gesamte Story ziehen und manchmal schon ziemlich langatmig erscheinen. Hier hätte man mit einer etwas temporeicheren Erzählweise und etwas mehr Action sicherlich dazu beitragen können, das ganze Szenario etwas kurzweiliger und unterhaltsamer in Szene zu setzen.

So bleibt im Endeffekt ein Film über, der sicher nicht schlecht gemacht ist, aber durch eine nicht logisch zu erklärende und viel zu hoch gegriffene Freigabe bei vielen einen falschen Eindruck erwecken könnte, denn Härte oder großartige Splatter-und Gore Einlagen sollte man keinesfalls erwarten, viel eher geht es fast ganzzeitig vollkommen unblutig zur Sache, weswegen eine 16er Freigabe auch vollkommen ausreichend gewesen wäre.


Fazit:


"Luzifer" hätte ein wirklich hochinteressanter Genre-Beitrag werden können, wenn man die vorhandene Thematik etwas intensiver und spannender umgesetzt hätte. So aber kommt er über einen durchschnittlichen Film nicht hinaus, in dem sich Licht und Schatten die Waage halten. Dennoch ist gerade für Fans etwas älterer Filme immer noch eine Empfehlung auszusprechen, denn es gibt weitaus schlechtere Vertreter des Genres.


6/10
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Blap
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Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Luzifer - Frank LaLoggia

Beitrag von Blap »

Moin,

zu diesem Teil habe ich einen älteren Kurzkommentar auf Lager:


Luzifer (USA 1981, Originaltitel: Fear no Evil)

Andrew Williams (Stefan Arngrim) ist der beste Schüler seines Jahrgangs, hat jedoch kaum Kontakt zu seinen Mitschülern. Seit seiner Geburt ist die Ehe von Andrews Eltern zutiefst unglücklich, sein Vater beginnt zu ahnen, wer tatsächlich hinter der Maske seines vermeintlichen Sohns steckt. Der junge Mann ist der Deibel, der Leibhaftige! Nur drei Erzengel können das Unheil aufhalten, doch einer ist bereits seine menschliche Hülle losgeworden, der zweite Flügelträger eine alte Frau, der dritte im Bunde weiss noch nichts von seinem "Glück". Der Tag von Andrews Transformation naht, wer kann Satan Einhalt gebieten...???

Frank LaLoggia lieferte mit "Fear no Evil" seine erste Regiearbeit ab. Er trat danach nicht mehr häufig in Erscheinung, vermutlich kein grosser Verlust. Der Streifen beginnt vielversprechend, ein Pfaffe jagt einen Unhold und erlegt das Böse. Doch dann schleppt sich der Film wie eine angeschossene Schindmähre voran, zäh und zunehmend langweilig. Hier ein böser Blick, da ein bizarrer Kuss, ab und an dämliche Dialoge. Schlechtes Schauspiel, leider aber ohne nennenswerten Spassfaktor. "Luzifer" funktioniert weder als wüster Reisser, noch als Trashbombe, als subtiler Horrorbeitrag sowieso nicht. Aber! Die letzten ca. 20 Minuten haben es wirklich in sich! Plötzlich dreht LaLoggia auf, und dies zu einem Zeitpunkt, als man den Film gedanklich schon in die Abteilung "Gurke" einsortiert hat. Der Hauptdarsteller geifert wie eine schwule Fledermaus auf Crack durchs Szenario, zieht irre Grimassen und sondert diversen Schwachfug ab. Teenies geraten in Panik, eine religiöse Aufführung an Andrews Schule wird zum Desaster. Immerhin rappelt nun endlich im Karton, für einige Lacher ist gesorgt!

Hätte man den Mittelteil der Sause ein wenig straffer inszeniert, vielleicht mit ein paar sinnlichen Höhepunkten und Mettgut ausgestattet, dann... Dann hätte "Fear no Evil" wirklich ein liebenswerter, kleiner, knuffiger Trashhorrorflick werden können. Immerhin rettet das hirntote Finale den Film vor dem Absturz in die Tonne, insgesamt möchte ich das Machwerk als zähflüssige Mittelklasse einstufen. Bei der nächsten Sichtung beschränke ich mich auch die ersten zehn und die letzen zwanzig Minuten, dann stimmt der Spassfaktor! (Blödsinn, der Typ würde einen Film nie nur "teilweise" schauen). Die DVD von Eyecatcher kommt wie gewohnt in einer kleiner Hartbox, es stehen zwei unterschiedliche Covermotive zur Auswahl. Die Bildqualität geht soweit in Ordnung, als Bonus gibt es nur einen kurzen Trailer zu sehen.

5/10

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