Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Moderator: jogiwan
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Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Originaltitel: A Certain Sacrifice
Herstellungsland: USA / 1981
Regie: Stephen Jon Lewicki
Darsteller(innen): Jeremy Pattnosh, Madonna, Charles Kurtz, Sarah Magill, Michael Dane, Russell O. Lome, Joseph Pattnosh, Ann Pattnosh, John Joseph Pattnosh, Chuck Varesko, Karl Ludwig Selig, Ed Krakaur u. A.
Die junge, attraktive Bruna (Madonna) hat ein „Liebessklaven“ genanntes, gemischtgeschlechtliches Trio um sich geschart, das ihr treu ergeben ist. Eines Tages verliebt sie sich in den juvenilen Herumtreiber Dashiel (Jeremy Pattnosh), der wiederum in einer Kneipe den reaktionären Kriegsveteran Raymond Hall (Charles Kurtz) kennenlernt, als dieser ihn ungefragt vollquatscht. Dashiel bleibt gelassen, macht Raymond aber unmissverständlich klar, dass er auf seine Bekanntschaft keinerlei Wert legt. Dies kann Raymond jedoch nicht auf sich sitzen lassen und beginnt, Dashiel zu terrorisieren – was darin mündet, dass er Dashiels neue Freundin Bruna auf einer Imbisstoilette vergewaltigt. Dashiel, Bruna und ihre Liebessklaven schwören grausame Rache…
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Als Madonna noch Punk war
Der zwischen 1979 und 1981 gedrehte, rund einstündige Film „Madonna in: A Certain Sacrifice“ war ein Projekt des US-amerikanischen Filmstudenten Stephen Jon Lewicki. Die Mischung aus Exploitation-Drama und experimentellem Amateurfilm wurde erst 1985, nachdem Darstellerin Madonna zur überaus populären Popsängerin avanciert war, per Videoveröffentlichung einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Madonna klagte daraufhin gegen die Veröffentlichung, unterlag jedoch vor Gericht.
Die junge, attraktive Bruna (Madonna, „Susan… verzweifelt gesucht“) hat ein „Liebessklaven“ genanntes, gemischtgeschlechtliches Trio um sich geschart, das ihr treu ergeben ist. Eines Tages verliebt sie sich in den juvenilen Herumtreiber Dashiel (Jeremy Pattnosh), der wiederum in einer Kneipe den reaktionären Kriegsveteran Raymond Hall (Charles Kurtz) kennenlernt, als dieser ihn ungefragt vollquatscht. Dashiel bleibt gelassen, macht Raymond aber unmissverständlich klar, dass er auf seine Bekanntschaft keinerlei Wert legt. Dies kann Raymond jedoch nicht auf sich sitzen lassen und beginnt, Dashiel zu terrorisieren – was darin mündet, dass er Dashiels neue Freundin Bruna auf einer Imbisstoilette vergewaltigt. Dashiel, Bruna und ihre Liebessklaven schwören grausame Rache…
Der hierzulande auch als „Madonna – Die Rache der Liebessklaven“ vermarktete Film ist ein dreckiges Stück New Yorker Underground, das auf billigem 8-mm-Schmalfilm gedreht wurde. Darauf weist auch eine Texttafel zu Beginn hin, die sich vorauseilend für die Limitierungen dieses Mediums entschuldigt. Das verwaschene, häufig zerkratzte Bild verleiht dieser überwiegend mit Laidendarstellerinnen und -darstellern gedrehten Studentenarbeit indes einige Authentizität, dürfte dafür aber jegliches Madonna-Mainstream-Publikum abschrecken. Bisweilen etwas unbeholfen auf Neo-noir getrimmt mutet es an, wenn der Off-Erzähler recht ausschweifend die Figuren vorstellt oder Handlungselemente erzählt, die im Gegenzug – vermutlich aus Zeit- oder Budgetgründen – nicht gezeigt werden. Seinen experimentellen Anstrich erhält „A Certain Sacrifice“, wenn einzelne Sequenzen – vornehmlich Liebesszenen – in Videoclip-Manier zu Underground-New-Wave-Songs ablaufen, die mal mehr, mal weniger hörenswert sind und offenbar hauptsächlich von Pattnosh persönlich eingesungen wurden, der auch am Drehbuch beteiligt war.
Madonna, die hier hin und wieder Einblicke in ihre Oberweite gewährt, wird zur Schlüsselfigur der Handlung, deren Vergewaltigungsszene dankenswerterweise nicht grafisch ausgekostet, jedoch Anlass für einen Rachefeldzug wird. An dessen Ende steht eine Punk-Performance, bei der (Achtung, Spoiler!) Raymond rituell zerlegt und anschließend verstoffwechselt wird. Diese Zuspitzung der Ereignisse ist in ihrer Radikalität dann doch überraschend, verleiht jedoch der Wut der Protagonistinnen und Protagonisten auf Typen wie Raymond und wofür sie stehen, auf ihre Macht, die sie sich einfach nehmen, ihren Machismo und Sexismus, ihre sexuelle Ausbeutung anderer und ihre Gewalttätigkeit, Ausdruck.
Das macht „A Certain Sacrifice“ für am New Yorker No-Budget-Underground der späten Siebziger bis frühen Achtziger Interessierte zu einer sehenswerten urbanen Revolte, auch ganz ohne Madonna-Bonus.
Der zwischen 1979 und 1981 gedrehte, rund einstündige Film „Madonna in: A Certain Sacrifice“ war ein Projekt des US-amerikanischen Filmstudenten Stephen Jon Lewicki. Die Mischung aus Exploitation-Drama und experimentellem Amateurfilm wurde erst 1985, nachdem Darstellerin Madonna zur überaus populären Popsängerin avanciert war, per Videoveröffentlichung einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Madonna klagte daraufhin gegen die Veröffentlichung, unterlag jedoch vor Gericht.
Die junge, attraktive Bruna (Madonna, „Susan… verzweifelt gesucht“) hat ein „Liebessklaven“ genanntes, gemischtgeschlechtliches Trio um sich geschart, das ihr treu ergeben ist. Eines Tages verliebt sie sich in den juvenilen Herumtreiber Dashiel (Jeremy Pattnosh), der wiederum in einer Kneipe den reaktionären Kriegsveteran Raymond Hall (Charles Kurtz) kennenlernt, als dieser ihn ungefragt vollquatscht. Dashiel bleibt gelassen, macht Raymond aber unmissverständlich klar, dass er auf seine Bekanntschaft keinerlei Wert legt. Dies kann Raymond jedoch nicht auf sich sitzen lassen und beginnt, Dashiel zu terrorisieren – was darin mündet, dass er Dashiels neue Freundin Bruna auf einer Imbisstoilette vergewaltigt. Dashiel, Bruna und ihre Liebessklaven schwören grausame Rache…
Der hierzulande auch als „Madonna – Die Rache der Liebessklaven“ vermarktete Film ist ein dreckiges Stück New Yorker Underground, das auf billigem 8-mm-Schmalfilm gedreht wurde. Darauf weist auch eine Texttafel zu Beginn hin, die sich vorauseilend für die Limitierungen dieses Mediums entschuldigt. Das verwaschene, häufig zerkratzte Bild verleiht dieser überwiegend mit Laidendarstellerinnen und -darstellern gedrehten Studentenarbeit indes einige Authentizität, dürfte dafür aber jegliches Madonna-Mainstream-Publikum abschrecken. Bisweilen etwas unbeholfen auf Neo-noir getrimmt mutet es an, wenn der Off-Erzähler recht ausschweifend die Figuren vorstellt oder Handlungselemente erzählt, die im Gegenzug – vermutlich aus Zeit- oder Budgetgründen – nicht gezeigt werden. Seinen experimentellen Anstrich erhält „A Certain Sacrifice“, wenn einzelne Sequenzen – vornehmlich Liebesszenen – in Videoclip-Manier zu Underground-New-Wave-Songs ablaufen, die mal mehr, mal weniger hörenswert sind und offenbar hauptsächlich von Pattnosh persönlich eingesungen wurden, der auch am Drehbuch beteiligt war.
Madonna, die hier hin und wieder Einblicke in ihre Oberweite gewährt, wird zur Schlüsselfigur der Handlung, deren Vergewaltigungsszene dankenswerterweise nicht grafisch ausgekostet, jedoch Anlass für einen Rachefeldzug wird. An dessen Ende steht eine Punk-Performance, bei der (Achtung, Spoiler!) Raymond rituell zerlegt und anschließend verstoffwechselt wird. Diese Zuspitzung der Ereignisse ist in ihrer Radikalität dann doch überraschend, verleiht jedoch der Wut der Protagonistinnen und Protagonisten auf Typen wie Raymond und wofür sie stehen, auf ihre Macht, die sie sich einfach nehmen, ihren Machismo und Sexismus, ihre sexuelle Ausbeutung anderer und ihre Gewalttätigkeit, Ausdruck.
Das macht „A Certain Sacrifice“ für am New Yorker No-Budget-Underground der späten Siebziger bis frühen Achtziger Interessierte zu einer sehenswerten urbanen Revolte, auch ganz ohne Madonna-Bonus.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Warum kenne ic den nicht? Wo ich doch sowohl auf Punk und Madonna stand? Und irgendwann in einem Auto Richtung Frankfurt zum Konzert saß, vier Punks mit Madonna's Nude Shirts? Und nie ankamen (eine andere Geschichte)?
Auf der Liste.
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Warum kenne ich den nicht? Das liest sich genial, wie LIQUID SKY für Madonna-Fans. Gleich mal bestellt, JPC hat diese Woche noch eine Portofrei-Aktion
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Ich kann mich ganz dunkel erinnern, den vor Urzeiten mal aus der Videothek geliehen zu haben. An mehr erinnere ich mich nicht...
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Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Ähem, also das ist hier schon ein dramaturgisch holpriger Schmalspur-Amateurstreifen eines Studenten, der danach nie mehr als Regisseur in Erscheinung getreten ist, gelle? Eine etwaige Erwartungshaltung daher bitte besser nach unten korrigieren
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Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Du kennst LIQUID SKY von Slava Tsukerman? New Wave-Amateur-Experimental-Gedönse vom Feinsten. Wie die filmische(?) Umsetzung eines ganz frühen Cabaret Voltaire-Albums ...buxtebrawler hat geschrieben: ↑Fr 14. Jan 2022, 08:31Ähem, also das ist hier schon ein dramaturgisch holpriger Schmalspur-Amateurstreifen eines Studenten, der danach nie mehr als Regisseur in Erscheinung getreten ist, gelle? Eine etwaige Erwartungshaltung daher bitte besser nach unten korrigieren
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Kenne ich tatsächlich noch nicht, nein. Hm, ok.
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Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
Meiner Meinung nach ist liquid Sky 80 er Pflicht Film. Mit tollem Sound.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Fr 14. Jan 2022, 13:57Kenne ich tatsächlich noch nicht, nein. Hm, ok.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Madonna in: A Certain Sacrifice - Stephen Jon Lewicki (1981)
A certain sacrifice
A certain sacrifice
USA 1985
Regie: Stephen Jon Lewicki
Jeremy Pattnosh, Madonna, Charles Kurtz, Sarah Magill, Michael Dane, Russell O. Lome, Joseph Pattnosh,
Ann Pattnosh, John Joseph Pattnosh, Chuck Varesko, Karl Ludwig Selig, Ed Krakaur
OFDB
A certain sacrifice
USA 1985
Regie: Stephen Jon Lewicki
Jeremy Pattnosh, Madonna, Charles Kurtz, Sarah Magill, Michael Dane, Russell O. Lome, Joseph Pattnosh,
Ann Pattnosh, John Joseph Pattnosh, Chuck Varesko, Karl Ludwig Selig, Ed Krakaur
OFDB
Dashiell lebt in New York und lässt sich treiben. Er liebt Bruna, und Bruna liebt Dashiell, aber Bruna lebt mit drei Freunden zusammen, die von ihr abhängig sind und sie vergöttern. Dashiell trifft in einem Cafe auf Raymond Hall der ihn vollschwatzt mit irgendwelcher rassistischen Kacke, bis die beiden irgendwann streiten. Als Ray Hall Bruna auf der Toilette eines Cafés vergewaltigt, während Dashiell vorne sitzt und nichtsahnend Kaffee trinkt, will Dashiell Rache. Die Liebessklaven von Bruna ziehen los, Ray Hall zu finden, und als sie ihn gefunden haben, wollen sie in einem orgiastischen und monströsen Fest sein Blut. Mindestens …
New York muss in der ersten Hälfte der 80er-Jahre ein übles Pflaster gewesen sein. Schmutzig, heruntergekommen, und mit einer schier überbordenden Verbrechensrate gesegnet. Es hieß damals, dass jeder New Yorker mindestens einmal in seinem Leben überfallen worden sei. Und sogar Überfälle in Wohnungen waren wohl sogar an der Tagesordnung.
New York war in den frühen 80ern aber in jedem Fall auch ein Ort, an dem sich die Kreativität schier überschlug. Zwischen Musikern wie Patti Smith, Henry Rollins und Thurston Moore auf der einen Seite, und Künstlern wie Keith Haring und Jean-Michel Basquiat auf der anderen Seite, durchzog eine ungeheure Schaffenskraft die Stadt. Und mittendrin eine junge und unbekannte Amerikanerin italienischer Abstammung, die ab etwa Mitte der 80er die gesamte Welt aufrollte und mehrfach zur erfolgreichsten Künstlerin der Welt gekürt wurde: Madonna.
Die wiederum spielte bereits kurz nach dem Beginn ihres Erfolgs, nämlich dem Album Like a virgin (1984), in dem Amateurfilm A CERTAIN SACRIFICE die weibliche Hauptrolle, zeigt dort ein paar mal ihre nackten Brüste, und versuchte kurz nach dem Erscheinen des Films, im Juli 1985, die Veröffentlichung erfolglos zu unterdrücken. Die Dreharbeiten zu A CERTAIN SACRIFICE fanden eher sporadisch in den Jahren 1979 bis 1984 statt, was erklären dürfte, warum Madonna sich bereit zeigte dort mitzuspielen (denn 1985 war sie ja bereits eine erfolgreiche Künstlerin), und warum Hauptdarsteller Jeremy Pattnosh ein paar Mal zwischen den Szenen die Frisur wechselt.
Und damit wäre der Film eigentlich schon fast erklärt: Ein New Yorker Amateurfilmer dreht im Guerillastil mit Freunden, Bekannten und der gesamten Familie einen 65 Minuten langen Film auf Super-8, keiner findet den so richtig knorke, und wenn die Hauptdarstellerin nicht zufällig zum Superstar geworden wäre, dann würde heute niemand diesen Film kennen.
Wäre das schlimm? Hätten wir dann etwas verpasst? Prinzipiell eher nicht. A CERTAIN SACRIFICE macht vieles von dem falsch, was Jungmutationen halt so falsch machen. Zu lange Szenen mit Dialogen die schnell uninteressant werden, eine sprunghafte Story, ein wilder Musikmix der wenig Sinn ergibt und auch nicht immer passt - Letzten Endes einfach der Spaß am Filmemachen, gleich ob dabei am Ende was Vernünftiges rauskommt oder ob nicht. Und gleich, ob die deutsche Synchro sich in der letzten Szene den Luxus erlaubt, mit einem kurzen Dialog die Story in ihrer Pointe einfach umzudrehen, obgleich im Originalton dort gar nicht gesprochen wird.
Aber dank der kurzen Laufzeit kann man sich das Werk durchaus anschauen, und findet einige bemerkenswerte kleine Dinge darin. So spricht Lewicki alles an, was ich im ersten Abschnitt angerissen habe: Die Gewalt auf den Straßen, die hohe Kriminalität, wo die Menschen sich nicht einmal mehr in ihren Wohnungen sicher fühlen können, und damit einhergehend auch das Erstarken von Nationalismus und Rassismus. Eine Frau, die untertags auf der Toilette eines Cafés vergewaltigt wird, und der Täter verhöhnt beim Gehen auch noch den Freund des Opfers – Was für schlimme Zeiten das waren! Auf der andern Seite dann aber auch die künstlerische Seite New Yorks: Eine Frau die mit einem Springbrunnen tanzt, die eindrucksvolle Performance am Ende mit vielen Musikern und Tänzern, die zwar schmuddelige aber auch quietschlebendige Low-Grade-Kultur rund um die 42. Straße.
Es hatte damals und hat immer noch viel Leben in der Stadt die niemals schläft, und Lewicki hält die Kamera einfach drauf und filmt. Es interessiert ihn nicht, ob der Sermon von Ray Hall über die Verkommenheit von Schwarzen zu lang geraten ist, und es interessiert ihn auch nicht ob die Liebessklaven von Bruna irgendeinen Sinn in dieser Geschichte ergeben oder ob nicht. Auf eine sehr angenehme Weise versöhnt das weitgehend mit dieser nicht fehlerfreien Produktion, die einen kleinen und wirklich unverstellten Blick freigibt auf eine Zeit und einen Ort, der den wenigsten von uns in dieser Form persönlich bekannt sein dürfte, und das völlig unbeleckt von jedweder Hollywood-Sicht und sonstiger Schönfärberei, genauso wie auch der bewusst undergroundige Blick der Künstlerszene fehlt. Was ihn, bei all seinen Fehlern, dann doch wieder zu etwas Besonderem macht, denn auch wenn damals sicher hunderte solcher Filme entstanden sind – Welche davon bekommt man denn schon jemals zu sehen?
6/10
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Jack Grimaldi
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