Deliria-Italiano

Obwohl ich für Verschwörungstheorien generell nicht anfällig bin und auch „Matrix“ ja nicht unbedingt gut in Erinnerung hatte, hat mich der Film jetzt doch wieder interessiert. Inhaltlich spricht mich der Streifen ja noch immer nicht an und ist wohl ideal für Leutchen, die gerne an Verschwörungen, „ein größeres Ganzes“, Diktaturen, Versklavungen, irgendwelche Eliten und dergleichen glauben möchten und sich diesbezüglich in kruden Gedanken ergehen. „Matrix“ ist hier auch der ideale Film für Leutchen, die mit ihrem Leben aus unterschiedlichsten Gründen unzufrieden sind, doch anstatt sich tiefgründiger mit dieser subjektiven Unzufriedenheit auseinander zu setzen, wird im weiteren Verlauf kurzerhand alles weggeballert. Die Menschheit braucht auch keine Matrix, um sich ein schönes Leben vorzulügen – dafür gibt es Instagram - und auch „Matrix“ ist meines Erachtens nicht der große, düstere Sci-Fi-Noir-Klassiker, sondern ein sehr oberflächliches Werk, dass mit ordentlich Kawumm zu überdecken versucht, dass er inhaltlich auch nur getreu dem Lieblingsmotto vieler Leute auch nur die üblichen Vorurteile und diffuse Existenzängste bedient. Schuld müssen eben immer nur die anderen sein und niemals man selbst.