Motel Destino - Karim Aïnouz (2024)

Moderator: jogiwan

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fritzcarraldo
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Motel Destino - Karim Aïnouz (2024)

Beitrag von fritzcarraldo »

Motel Destino
MD_Plakat_05_A4_Web.jpg
MD_Plakat_05_A4_Web.jpg (1.33 MiB) 159 mal betrachtet
Brasilien 2024
Aktuell im Kino.
Regie: Karim Aïnouz
Mit
Iago Xavier: Heraldo
Nataly Rocha: Dayana
Fábio Assunção: Elias
"Der 21-jährige Heraldo hat bei einem Überfall seine Bande im Stich gelassen. Auf der Flucht vor der Polizei quartiert er sich ins neonfarbene Motel Destino ein, ein Sexhotel an der Küste Nordbrasiliens. Das Etablissement wird von dem ungehobelten Elias geführt, der mit der attraktiven Dayana verheiratet ist. Dayana ist frustriert über ihre Ehe mit ihrem gewalttätigen Mann, der früher für die Polizei arbeitete. Sie verguckt sich in Heraldo und lässt den neuen Gast gewähren. Schon bald entwickelt sich eine Affäre zwischen den beiden. Daraufhin schmieden Dayana und Heraldo einen gefährlichen Plan." Quelle https://de.m.wikipedia.org/wiki/Motel_Destino
Zuletzt geändert von fritzcarraldo am So 17. Nov 2024, 08:39, insgesamt 1-mal geändert.
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fritzcarraldo
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Re: Motel Destino - Karim Aïnouz (2024)

Beitrag von fritzcarraldo »

Destiny is a bitch
Motel Destino
Kino. City 46.
Brasilien. Irgendwo im Nirgendwo. Wir lernen den jungen Heraldo kennen. Und seinen Bruder. Heraldo will raus aus der Stadt. Ein letzter Job für die hiesige Bandenchefin Bambina. Heraldo feiert die Nacht durch und der Job geht ohne ihn schief. Sein Bruder stirbt. Er taucht im Stundenhotel Motel Destino unter. Dort lernt er Dayenna und Elias kennen. Eine fatale
Ménage-à-trois beginnt.
Die Anfangstitel erinnern an einen 70er Noirfilm. Der Trailer suggeriert sogar noch etwas CITY OF GOD und die Story erinnert natürlich daran, wenn "Postmänner" mehrmals klingeln und an ähnlich gelagerte Filme. Dazu noch "flirrende" Erotik im Sexhotel inklusive fataler Beziehungen. All dies stimmt schon und findet sich auch irgendwie im Film wieder. Aber so einfach ist das dann alles doch nicht. Auf den ersten Blick ist niemand völlig neben der Spur. Alle wollen nur irgendwie durchkommen. Dazu noch diese ewige Hitze. Das titelgebende Schicksal schlägt hier und da heftigst zu, aber es gibt immer Hoffnung, selbst als die Dinge zum Schluss hin eskalieren. Ungewöhnlicher Neo Noir aus Brasilien
Zuletzt geändert von fritzcarraldo am So 17. Nov 2024, 12:27, insgesamt 2-mal geändert.
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karlAbundzu
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Re: Motel Destino - Karim Aïnouz (2024)

Beitrag von karlAbundzu »

Im Kino.
Heraldo, ein kleiner Gangster unter der Herrschaft einer Drogendealerin und Malerin aus dem Norden Brasiliens, will aussteigen, um in die große Stadt zu gehen. Er soll noch einen letzten Job mit seinen Bruder erledigen. So was geht ja immer schief, hier liegt es an Beischlafdiebstahl und einem schmierigen Motel, das dann seine neue Heimat wird und in dem sich eine Dreiecksgeschichte zwischen ihm und dem Besitzerpaar entwickelt. Und das ist ja auch immer eher problematisch, wissen wir seit einigen James M Cains Postmann-Verfilmungen oder an 90er Neo Noir mit ähnlichem Thema wie Hot Spot.
Und insgesamt lehnt er sich an die 90er an: irgendwie sind wir im Nirgendwo, wenn etwas eine Farbe hat, ist es sehr grell, ansonsten von der stetig spürbaren Hitze ausgeblichen. Ainoz setzt das ganze sehr gut in das heutige Brasilien, hat drei gute Darsteller gefunden. Benedikt Schiefer schafft einen Sound mit verzerrten Gitarren und Synth-Geräuschen, der sowohl die Gefühlswelt, die Handlung und die Hitze mitnimmt. Und das Sex-Motel ist der Hammer.
Im Gegensatz zu den alten Noirs kann hier sowohl der (beinahe allgegenwärtige) Sex deutlich gezeigt werden, und auch das der junge Gangster eine erotische Faszination auf den anderen männlichen Part des Dreiecks ausübt, wird nicht nur angedeutet.
Aus Brasilien kommt ja immer mal wieder etwas hier an, hier wahrscheinlich wegen französischer und deutscher Co-Produktion, und bisher gefiel mir das.
Der Regisseur hat ja sogar schon mal Hollywood gemacht, „Firebrand“, ein Historienfilm, der kommt mal auf die Liste.
Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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