Night Angel - Dominique Othenin-Girard (1990)
Moderator: jogiwan
Night Angel - Dominique Othenin-Girard (1990)
Night Angel - Die Hure des Satans (1990)
Herstellungsland: USA / 1990
Regie: Dominique Othenin-Girard
Darsteller: Isa Jank, Linden Ashby, Debra Feuer, Helen Martin, Karen Black
Story: Seit Menschengedenken gilt sie als Hure des Teufels. Lilith, Verführerin und Zerstörerin der Menschheit. Brave Männer und Frauen geraten in ihren Bann, verlieren zuerst ihr Herz, später ihr Leben. Sie wandelt durch die Jahrhunderte, zerstört Existenzen und verbreitet die Saat der Unzufriedenheit. Ihr Körper verspricht den Himmel auf Erden, doch ist man ihr hörig, landet man in der Hölle. Aus Staub verwandelt sich die häßliche, satanische Kreatur in eine atemberaubend schöne Frau.
Die Mitarbeiter der Modezeitschrift "Siren" sind von ihr fasziniert. Bald tanzt der ganze Verlag nach ihrer Pfeife. Die sich mit ihr einlassen, werden in einem ekstatischen Blutrausch hingerichtet. Nur die süße Kristie und ihr Freund halten Distanz. Und gerade auf sie hat Lilith es von Anfang an abgesehen...
Re: Night Angel (1990) - Dominique Othenin-Girard
„Night Angel - Die Hure des Satans“ stand schon länger auf meiner to watsch list und da bei meinem letzten, 500 Stück umfassenden, VHS-Kauf die (immer noch leicht geschnittene) 18er Fassung dabei war, packte ich die Hure Möglichkeit beim Schopfe.
Zunächst einmal kann ich den – teilweise - dem Film sehr wohlgesonnen Meinungen nicht beipflichten.
Die ersten zwei Drittel des Filmes sind storytechnisch hanebüchen und atmosphärisch schwach.
Ich hatte ernsthaft Mühe, mich zum Weitergucken zu animieren.
Zum Weitergucken gab es genau zwei Gründe:
Karen Black und die Auftritte des Night Angels (der Hure des Satans) dargestellt von der deutschen Darstellerin Isa Jank.
Die sonst immer souverän agierende Karen Black kämpft auf verlorenem Posten.
Die Szenen mit Isa Jank, dem titelgebendem Night Angel, sind immerhin halbwegs erotisch und interessant gestaltet.
Alles andere ist großes Schweigen...
Doch siehe da: Das letzte Drittel beginnt überraschend mit einer sehr interessanten und schön gestalteten Alptraumsequenz, und plötzlich haben auch die Effektemacher und die Maskenbildner ausgiebig Gelegenheit, zu Werke zu schreiten.
Jetzt erst gelingt es dem Film Spannung, Atmosphäre und Tempo zu generieren – (fast) schon zu spät.
Denn dem – durchaus – gelungenem letzten Drittel stehen zwei, für mich, fast schon verzichtbare, recht schwache erste Drittel gegenüber.
Erfunden hat der Schweizer Dominique Othenin-Girard (Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers) den Horrorfilm sicherlich nicht.
Ob man „Die Hure des Satans“ besucht, muß freilich jeder für sich selbst entscheiden...
Zunächst einmal kann ich den – teilweise - dem Film sehr wohlgesonnen Meinungen nicht beipflichten.
Die ersten zwei Drittel des Filmes sind storytechnisch hanebüchen und atmosphärisch schwach.
Ich hatte ernsthaft Mühe, mich zum Weitergucken zu animieren.
Zum Weitergucken gab es genau zwei Gründe:
Karen Black und die Auftritte des Night Angels (der Hure des Satans) dargestellt von der deutschen Darstellerin Isa Jank.
Die sonst immer souverän agierende Karen Black kämpft auf verlorenem Posten.
Die Szenen mit Isa Jank, dem titelgebendem Night Angel, sind immerhin halbwegs erotisch und interessant gestaltet.
Alles andere ist großes Schweigen...
Doch siehe da: Das letzte Drittel beginnt überraschend mit einer sehr interessanten und schön gestalteten Alptraumsequenz, und plötzlich haben auch die Effektemacher und die Maskenbildner ausgiebig Gelegenheit, zu Werke zu schreiten.
Jetzt erst gelingt es dem Film Spannung, Atmosphäre und Tempo zu generieren – (fast) schon zu spät.
Denn dem – durchaus – gelungenem letzten Drittel stehen zwei, für mich, fast schon verzichtbare, recht schwache erste Drittel gegenüber.
Erfunden hat der Schweizer Dominique Othenin-Girard (Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers) den Horrorfilm sicherlich nicht.
Ob man „Die Hure des Satans“ besucht, muß freilich jeder für sich selbst entscheiden...
- buxtebrawler
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Re: Night Angel - Dominique Othenin-Girard (1990)
„Sie wollen mich ja nur nackt sehen!“
Der Schweizer Regisseur Dominique Othenin-Girard drehte zwischen zwei Fortsetzungen, nämlich dem unterbewerteten „Halloween V – Die Rache des Michael Myers“ (1989) und „Omen IV: Das Erwachen“ (1991), den erotischen Horrorfilm „Night Angel – Die Hure des Satans“. Dieser feierte seine Premiere im Mai 1990 in Cannes, lief im Juni auf dem Seattle International Film Festival und schaffte es für kurze Zeit ins Kino, bevor er im Rest der Welt direct to video ausgewertet wurde.
„Warum bist du nur so dumm, Junge?!“
Lilith ist ein altorientalischer weiblicher Dämon sumerischer Herkunft, der in einigen alttestamentarischen Auslegungen Adams erste Frau gewesen sein und es sogar geschafft haben soll, den Herrgott persönlich zu foppen. Ihre Verführungskünste sind legendär, doch bringt sie ausschließlich Unheil und Tod über diejenigen, die ihr verfallen. Im Jahre 1990 inkarniert Lilith in die Gestalt einer rassigen Gothic-Schönheit (Isa Jank, „Verbotene Liebe“) und versucht, die Redaktion des Modemagazins „Siren“ zu unterwerfen, um auf dessen Titelblatt zu landen und damit die ganze Welt ins Unglück zu stürzen. Tatsächlich scheint die oberflächliche, schwanzfixierte Mode- und Fotomodellbranche prädestiniert für ihr vorhaben, doch an Art Director Craig (Linden Ashby, „Schatten der Leidenschaft“), dem Bruder der Redaktionsleiterin Rita (Karen Black, „Easy Rider“), scheint sie sich die Zähne aufzubeißen – dieser ist nämlich noch zu echten romantischen Gefühlen fähig und seine Liebe zur astrologisch veranlagten Schmuckdesignerin Kirstie (Debra Feuer, „Leben und Sterben in L.A.“) ist noch jung und frisch…
„Sie ist des Satans Hure! Lust ist ihre Lebenskraft!“
Für ein deutsches Publikum dürfte „Night Angel“ allein schon aufgrund der mit „Verbotene Liebe“-TV-Seifenoper-Darstellerin Isa Jank besetzten Hauptrolle ein Kuriosum sein, die ihre Sache hier im Übrigen ganz ausgezeichnet macht. Zunächst jedoch führt ein reißerischer Sprecher aus dem Off in den Film ein und Lilith erhebt sich bei Vollmond aus einem Tümpel (oder etwas Ähnlichem). Atmosphärische ‘80er-Synthies bilden den akustischen Hintergrund und werden später um Synthie-Pop, Pop-Rock und sogar etwas Rock’n’Roll ergänzt. Der Soundtrack kann also schon mal was und passt prima zum für Horrorfilme eher ungewöhnlichen urbanen Ambiente. Die blutige Visualisierung eines bösen Traums stellt sich sodann als wahr heraus: „Siren“-Herausgeber Joseph (Sam Hennings, „Helden USA III – Die Abrechnung“) und seine Familie werden von Lilith ermordet, nachdem er mit ihr fremdgegangen war.
Die Redaktion tangiert das allerdings nicht weiter, sie feiert trotzdem eine Party. Auf dieser taucht Lilith verführerisch auf, tanzt aufreizend und verdreht den Kerlen den Kopf. Gleich zwei Typen, Rod (Gary Hudson, „Cameron“) und Ken (Doug Jones, „Honey – Horror Moon“), versucht sie telekinetisch zu killen, doch zumindest Ken überlebt schwerverletzt. Wir lernen also: Den Modeschnöseln ist alles scheißegal und der Tod des Herausgebers eher ein Grund zu feiern, aber auch: Für Lilith läuft nicht immer alles perfekt nach Plan. Die Handlung konzentriert sich anschließend erst einmal auf die Romanze zwischen Craig und Kirstie, die ein Rendezvous während eines Gewitterabends zu besagter Rock’n’Roll-Musik haben und während ihrer Liebesszene ein schönes Pop-Rock-Stück spendiert bekommen. Lilith macht sich derweil an Chefred Rita ran, die sie bald komplett unter ihrer Kontrolle weiß, und beginnt für die Titelseite zu posieren.
Eine ältere schwarze Dame namens Sadie (Helen Martin, „Repo Man“) tritt als gottesfürchtige Warnerin auf den Plan, die sich des Liebespaars annimmt und Lilith‘ Hintergrundgeschichte kundtut. In einer mit schönen SFX gespickten Rückblende erfährt man, weshalb sie sich so gut auskennt: Lilith nahm einst ihrem Mann das Leben. Craig wird von einem weiteren visionären Alptraum heimgesucht, in dem ihm Lilith als ein Monster begegnet, aus dessen Mund bissige Schlangen schießen. Und wie auf einem Drogenhorrortrip gerät er in eine bizarre, spezialeffektreiche Szenenabfolge. Wie gut, dass Kirsties Amulett ihn vor Lilith beschützt, während diese bereits die ganze übrige Redaktion beherrscht. In einem unwirklich erscheinenden Waldgebiet außerhalb der Stadt (New York? Wird leider nie genannt.) findet die finale Konfrontation statt, für die die Spezialeffektabteilung noch einmal tief in die Trickkiste greift und in guter alter ‘80er-Latexmanier eine Verwandlung Lilith‘ in ein fieses Monster zeigt. Und der Epilog hält, wie damals nicht unüblich, noch einen weiteren kleinen Schreck parat.
„Night Angel – Die Hure des Satans“ ist ein kurzweiliges End-‘80er-Vergnügen, das in der ersten Hälfte viel auf artifizielle, schwüle Softsex-Atmosphäre setzt, wie sie ab „Basic Instinct“ im Mainstream der 1990er angekommen war. In der zweiten Hälfte wird zunehmend ein Kreaturenspektakel mit okkultem Hintergrund daraus und das Tempo zieht deutlich an. Othenin-Girard und sein Kamera-Team arbeiten mit surrealen Szenen innerhalb eines bisweilen gar an den Neo-noir erinnernden Erscheinungsbilds, mit Perspektivenreichtum, beschleunigten Point-of-View-Fahrten, Farbeffekten und dramatischen Zeitlupen. Lilith ist (in Menschengestalt) mit ihren langen schwarzen Haaren und ihrer schwarzen Kluft ein feuchter Gothic-Traum und die Besetzung setzt sich, von Isa Jank einmal abgesehen, aus erfahrenen US-Genre-/Unterhaltungsfilmdarsteller(inne)n zusammen.
Als Allegorie auf die Verführbarkeit der Männer, männermordende Vamps und das oberflächliche Modegeschäft funktioniert „Night Angel“ passabel und überrascht und erfreut zugleich mit seiner vollständigen Ironieabstinenz, wenngleich sich das etwas mit der einen oder anderen grotesken Szene beißt (von der absurden Prämisse ganz zu schweigen). Mythologisch hätte man jedoch wesentlich mehr aus dem Stoff herausholen können. Überlieferungen zufolge ist dieses Ergebnis dem Produzenten geschuldet, der wiederholt den Rotstift angesetzt haben und das Drehbuch verknappt haben soll. Kurz bevor sich in den verdammten 1990ern alles änderte und Filme wie dieser als überholt und gestrig galten, war „Night Angel“ mutmaßlich ohnehin schon etwas spät dran, lohnt aber insbesondere in Zeiten des ‘80er-Retro-Kults zumindest für Genrefreunde und Videothekenkinder eine Wiederentdeckung, wenn man die Horrorperlen des Jahrzehnts längst abgeerntet hat. Und dem Unbekannten, der meinem auf einem Flohmarkt mitgenommenen deutschen VHS-Tape im Anschluss an den Abspann noch von der niederländischen Kassette die eine geschnittene Szene als Bonusmaterial angefügt hat, sei an dieser Stelle einmal ausdrücklich gedankt!
Der Schweizer Regisseur Dominique Othenin-Girard drehte zwischen zwei Fortsetzungen, nämlich dem unterbewerteten „Halloween V – Die Rache des Michael Myers“ (1989) und „Omen IV: Das Erwachen“ (1991), den erotischen Horrorfilm „Night Angel – Die Hure des Satans“. Dieser feierte seine Premiere im Mai 1990 in Cannes, lief im Juni auf dem Seattle International Film Festival und schaffte es für kurze Zeit ins Kino, bevor er im Rest der Welt direct to video ausgewertet wurde.
„Warum bist du nur so dumm, Junge?!“
Lilith ist ein altorientalischer weiblicher Dämon sumerischer Herkunft, der in einigen alttestamentarischen Auslegungen Adams erste Frau gewesen sein und es sogar geschafft haben soll, den Herrgott persönlich zu foppen. Ihre Verführungskünste sind legendär, doch bringt sie ausschließlich Unheil und Tod über diejenigen, die ihr verfallen. Im Jahre 1990 inkarniert Lilith in die Gestalt einer rassigen Gothic-Schönheit (Isa Jank, „Verbotene Liebe“) und versucht, die Redaktion des Modemagazins „Siren“ zu unterwerfen, um auf dessen Titelblatt zu landen und damit die ganze Welt ins Unglück zu stürzen. Tatsächlich scheint die oberflächliche, schwanzfixierte Mode- und Fotomodellbranche prädestiniert für ihr vorhaben, doch an Art Director Craig (Linden Ashby, „Schatten der Leidenschaft“), dem Bruder der Redaktionsleiterin Rita (Karen Black, „Easy Rider“), scheint sie sich die Zähne aufzubeißen – dieser ist nämlich noch zu echten romantischen Gefühlen fähig und seine Liebe zur astrologisch veranlagten Schmuckdesignerin Kirstie (Debra Feuer, „Leben und Sterben in L.A.“) ist noch jung und frisch…
„Sie ist des Satans Hure! Lust ist ihre Lebenskraft!“
Für ein deutsches Publikum dürfte „Night Angel“ allein schon aufgrund der mit „Verbotene Liebe“-TV-Seifenoper-Darstellerin Isa Jank besetzten Hauptrolle ein Kuriosum sein, die ihre Sache hier im Übrigen ganz ausgezeichnet macht. Zunächst jedoch führt ein reißerischer Sprecher aus dem Off in den Film ein und Lilith erhebt sich bei Vollmond aus einem Tümpel (oder etwas Ähnlichem). Atmosphärische ‘80er-Synthies bilden den akustischen Hintergrund und werden später um Synthie-Pop, Pop-Rock und sogar etwas Rock’n’Roll ergänzt. Der Soundtrack kann also schon mal was und passt prima zum für Horrorfilme eher ungewöhnlichen urbanen Ambiente. Die blutige Visualisierung eines bösen Traums stellt sich sodann als wahr heraus: „Siren“-Herausgeber Joseph (Sam Hennings, „Helden USA III – Die Abrechnung“) und seine Familie werden von Lilith ermordet, nachdem er mit ihr fremdgegangen war.
Die Redaktion tangiert das allerdings nicht weiter, sie feiert trotzdem eine Party. Auf dieser taucht Lilith verführerisch auf, tanzt aufreizend und verdreht den Kerlen den Kopf. Gleich zwei Typen, Rod (Gary Hudson, „Cameron“) und Ken (Doug Jones, „Honey – Horror Moon“), versucht sie telekinetisch zu killen, doch zumindest Ken überlebt schwerverletzt. Wir lernen also: Den Modeschnöseln ist alles scheißegal und der Tod des Herausgebers eher ein Grund zu feiern, aber auch: Für Lilith läuft nicht immer alles perfekt nach Plan. Die Handlung konzentriert sich anschließend erst einmal auf die Romanze zwischen Craig und Kirstie, die ein Rendezvous während eines Gewitterabends zu besagter Rock’n’Roll-Musik haben und während ihrer Liebesszene ein schönes Pop-Rock-Stück spendiert bekommen. Lilith macht sich derweil an Chefred Rita ran, die sie bald komplett unter ihrer Kontrolle weiß, und beginnt für die Titelseite zu posieren.
Eine ältere schwarze Dame namens Sadie (Helen Martin, „Repo Man“) tritt als gottesfürchtige Warnerin auf den Plan, die sich des Liebespaars annimmt und Lilith‘ Hintergrundgeschichte kundtut. In einer mit schönen SFX gespickten Rückblende erfährt man, weshalb sie sich so gut auskennt: Lilith nahm einst ihrem Mann das Leben. Craig wird von einem weiteren visionären Alptraum heimgesucht, in dem ihm Lilith als ein Monster begegnet, aus dessen Mund bissige Schlangen schießen. Und wie auf einem Drogenhorrortrip gerät er in eine bizarre, spezialeffektreiche Szenenabfolge. Wie gut, dass Kirsties Amulett ihn vor Lilith beschützt, während diese bereits die ganze übrige Redaktion beherrscht. In einem unwirklich erscheinenden Waldgebiet außerhalb der Stadt (New York? Wird leider nie genannt.) findet die finale Konfrontation statt, für die die Spezialeffektabteilung noch einmal tief in die Trickkiste greift und in guter alter ‘80er-Latexmanier eine Verwandlung Lilith‘ in ein fieses Monster zeigt. Und der Epilog hält, wie damals nicht unüblich, noch einen weiteren kleinen Schreck parat.
„Night Angel – Die Hure des Satans“ ist ein kurzweiliges End-‘80er-Vergnügen, das in der ersten Hälfte viel auf artifizielle, schwüle Softsex-Atmosphäre setzt, wie sie ab „Basic Instinct“ im Mainstream der 1990er angekommen war. In der zweiten Hälfte wird zunehmend ein Kreaturenspektakel mit okkultem Hintergrund daraus und das Tempo zieht deutlich an. Othenin-Girard und sein Kamera-Team arbeiten mit surrealen Szenen innerhalb eines bisweilen gar an den Neo-noir erinnernden Erscheinungsbilds, mit Perspektivenreichtum, beschleunigten Point-of-View-Fahrten, Farbeffekten und dramatischen Zeitlupen. Lilith ist (in Menschengestalt) mit ihren langen schwarzen Haaren und ihrer schwarzen Kluft ein feuchter Gothic-Traum und die Besetzung setzt sich, von Isa Jank einmal abgesehen, aus erfahrenen US-Genre-/Unterhaltungsfilmdarsteller(inne)n zusammen.
Als Allegorie auf die Verführbarkeit der Männer, männermordende Vamps und das oberflächliche Modegeschäft funktioniert „Night Angel“ passabel und überrascht und erfreut zugleich mit seiner vollständigen Ironieabstinenz, wenngleich sich das etwas mit der einen oder anderen grotesken Szene beißt (von der absurden Prämisse ganz zu schweigen). Mythologisch hätte man jedoch wesentlich mehr aus dem Stoff herausholen können. Überlieferungen zufolge ist dieses Ergebnis dem Produzenten geschuldet, der wiederholt den Rotstift angesetzt haben und das Drehbuch verknappt haben soll. Kurz bevor sich in den verdammten 1990ern alles änderte und Filme wie dieser als überholt und gestrig galten, war „Night Angel“ mutmaßlich ohnehin schon etwas spät dran, lohnt aber insbesondere in Zeiten des ‘80er-Retro-Kults zumindest für Genrefreunde und Videothekenkinder eine Wiederentdeckung, wenn man die Horrorperlen des Jahrzehnts längst abgeerntet hat. Und dem Unbekannten, der meinem auf einem Flohmarkt mitgenommenen deutschen VHS-Tape im Anschluss an den Abspann noch von der niederländischen Kassette die eine geschnittene Szene als Bonusmaterial angefügt hat, sei an dieser Stelle einmal ausdrücklich gedankt!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Night Angel - Dominique Othenin-Girard (1990)
Wie kann man sich das vorstellen?buxtebrawler hat geschrieben: ↑Do 4. Mär 2021, 15:14 Und dem Unbekannten, der meinem auf einem Flohmarkt mitgenommenen deutschen VHS-Tape im Anschluss an den Abspann noch von der niederländischen Kassette die eine geschnittene Szene als Bonusmaterial angefügt hat, sei an dieser Stelle einmal ausdrücklich gedankt!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- buxtebrawler
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Re: Night Angel - Dominique Othenin-Girard (1990)
Wahrscheinlich damals zweiten Videorekorder angeschlossen, Schreibschutz der VHS überbrückt und nach dem Filmende diese eine Szene vom NL-Tape überspielt, also rüberkopiert.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Night Angel - Dominique Othenin-Girard (1990)
Erscheint voraussichtlich am 29.10.2021 bei Hansesound als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks sowie auf Blu-ray und DVD in herkömmlichen Hüllen:
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Mediabook Cover B
Mediabook Cover C
Extras [Blu-ray-exklsuiv]:
Original Trailer
Slideshow
Trailer:
- Die Folterkammer des Hexenjägers
- Die Gruft der Vampire
- Ninja - Die Killermaschine
24 seitiges Booklet [Mediabook-exklusiv]
Quelle: OFDb-Shop
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