Nightmare 3 - Freddy Krueger lebt
(A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors)
mit
Heather Langenkamp, Craig Wasson, Patricia Arquette, Robert Englund, Ken Sagoes, Rodney Eastman, Jennifer Rubin, Bradley Gregg, Ira Heiden, Laurence Fishburne, Penelope Sudrow, John Saxon, Priscilla Pointer
Regie:
Chuck Russell
Drehbuch:
Wes Craven / Bruce Wagner
Kamera:
Roy H. Wagner
Musik:
Angelo Badalamenti
FSK 18
USA / 1987
Nancy ist inzwischen erwachsen und führt eine Therapiegruppe für schlafgestörte Kinder und Teenager. Wie sich herausstellt, haben alle Angehörigen der Gruppe Alpträume von Freddy Krüger. Eine von ihnen, Kristen, hat sogar die Fähigkeit andere mit in ihre Träume hineinzunehmen. Nancy bringt die Kinder dazu, ihre Traumfähigkeiten zum Kampf gegen Krüger zu nutzen, doch als der einen Teenager entführt, müssen sie eine Rettungsexpedition in die Traumwelt unternehmen. Ein tödlicher Trip...
Freddy Krueger lebt!
Dieser Tatsache muss sich im dritten Teil der Nightmare-Reihe eine Gruppe von Jugendlichen stellen, die aufgrund ihrer Albträume und anderer Störungen in einer psychatrischen Anstalt untergebracht sind. Im Mittelpunkt steht dabei die junge Kristen, die hier von der noch blutjungen Patricia Arquette grandios dargestellt wird und bei den Anfängen ihrer Schauspiel-Karriere zu beobachten ist. Regisseur Chuck Russell hat mit seiner Geschichte nach dem von vielen Leuten ungeliebten Vorgänger die Fan-Gemeinde wieder vereint, denn die Kritikern zu vorliegendem Film sind im Prinzip durchgehend positiv. Ich möchte sogar so weit gehen und behaupten, das hier nach dem genialen Erstling der beste Teil der Reihe entstanden ist, der auch jede Menge innovative Ideen beinhaltet, die dem Ganzen herrlich erfrischende Impulse verleiht. Schon der Aspekt, das die Teenager in ihren Träumen übernatürliche Fähigkeiten besitzen, verleiht der Story ein sehr belebendes Element und macht es dem guten Freddy nicht unbedingt leichter, seine Opfer über den Jordan zu schicken. Dennoch überlebt natürlich nicht jeder die Konfrontation mit dem berüchtigten Traum-Killer, der hier auch einmal mehr auf die Heldin des Originals trifft.
Nancy ist mittlerweile zur Frau geworden und soll die behandelnden Ärzte in der Klinik bei der Behandlung der jungen Leute unterstützen. Ziemlich schnell erkennt sie die Anzeichen und weiß genau, das ihr größter Feind zurückgekommen ist. Bis sie jedoch den zuständigen Arzt davon überzeugen kann das es sich bei den Albträumen um ein übernatürliches Phänomen handelt, müssen einige der Teenager ihr Leben lassen. In der Folge entwickelt sich dann ein unerbittlicher Kampf um das nackte Überleben, den die Gruppe nur durch einen starken Zusammenhalt gewinnen kann. Das Geschehen ist wirklich in allen Belangen sehr gut umgesetzt worden und beinhaltet dabei einen gelungenen dramaturgischen Spannungsaufbau. Atmosphärisch gibt es am Szenario sowieso nichts auszusetzen, denn sowohl die Passagen in der Klinik als auch die düsteren Sequenzen in der Traumwelt sind absolut erstklassig gelungen und sorgen nicht nur einmal für eine angenehme Gänsehaut beim Zuschauer. Dabei entfalten die Ereignisse genügend bedrohliche Momente und das Ganze wird noch zusätzlich durch den Aspekt intensiviert, das Freddy hier wirklich zur absoluten Hochform aufläuft und sich auch bei der Wahl der Tötungsmethoden sehr einfallsreich gibt.
Zudem bekommt der Betrachter in diesem Teil auch die ersten zarten Einblicke in die Vergangenheit des Killers, wobei diese noch nicht wie in späteren Teilen in visueller Form dargestellt werden. Man wird jedoch mit der Mutter von Freddy konfrontiert, die dem behandelnden Arzt in Form einer Geisterscheinung wertvolle Informationen liefert, um ihren ungeliebten Sohn endgültig und für immer zu vernichten. Das tut der Reihe insgesamt sehr gut, wurde damit doch auch der Grundstein für die weiteren Nachfolger gelegt, in denen ja noch intensiver und ausführlicher auf das Vorleben des Mörders eingegangen wird. Nun zählen die Nightmare-Filme ja sicherlich nicht zu den härtesten des Horror-Genres, dennoch beinhaltet die Geschichte einige ziemlich blutige Momente die allerdings längst nicht das Wichtigste sind, um einen insgesamt erstklassigen Gesamteindruck entstehen zu lassen. Es ist vielmehr die einmal mehr äußerst gelungene Mixtur aus Horror, etwas Härte und erstklassigem schwarzen Humor, die auch "Nightmare 3-Freddy Krueger lebt" so besonders auszeichnet.
Letztendlich kann man Chuck Russell nur zu diesem extrem gelungenen Beitrag gratulieren, der altbewährte Zutaten mit innovativen-und belebenden Elementen vereint. Spannend, sehr atmosphärisch und bitter-böse eröffnet sich ein Szenario, in dem Freddy wieder einmal aus dem Vollen schöpft und einigen Teenagern das Leben zur Hölle macht. Das Wiedersehen mit Heather Langenkamp und John Saxon ist ein weiterer Pluspunkt für einen Film, der mit Höhepunkten nicht geizt und definitiv zu den besten Beiträgen der gesamten Reihe zu zählen ist. Selbst in der heutigen Zeit lässt sich das Werk immer wieder gut anschauen und hat rein gar nichts von seinem Charme und Reiz verloren, so das eine neuerliche Sichtung immer wieder lohnenswert erscheint.
Fazit:
Eine tolle Geschichte, neue Ideen, gute Darsteller und ein Freddy Krueger in Höchstform, da lacht dem geneigten Nightmare-Fan das Herz im Leib. Neben dem Erstling handelt es sich hier meiner Meinung nach um die beste Verfilmung der Thematik, zudem wird definitiv der inhaltliche Grundstein für weitere Nachfolger gelegt. So kann man insgesamt von einem in allen Belangen überzeugendem Sequel sprechen, das ein unverzichtbarer Baustein im Freddy Universum ist.
9/10