Nightmare on Elm Street 4
(A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master)
mit
Lisa Wilcox, Andras Jones, Danny Hassel, Rodney Eastman, Tuesday Knight, Ken Sagoes, Brooke Bundy, Nicholas Mele, Toy Newkirk, Brooke Theiss, Robert Englund, Jacquelyn Masche, Hope Marie Carlton
Regie:
Renny Harlin
Drehbuch:
Wes Craven / Brian Helgeland / William Kotzwinkle
Kamera:
Steven Fierberg
Musik:
Craig Safan
FSK 18
USA / 1988
Freddy Krüger wird nach seinem Ableben in Teil 3 schon bald wieder aus seinem Traumgrab erweckt und macht sich daran, die überlebenden Traumkämpfer auszulöschen. Währenddessen erzählt Kristen ihrer Freundin Alice von ihren speziellen Kräften, andere Leute in ihre Träume mitnehmen zu können. Bald schon ahnt Alice, daß Freddy sich diese Fähigkeit zunutze macht, um Opfer zu finden...
Das Freddy nicht so leicht tot zu kriegen ist, müssen auch Kincade, Joey und Kristin, die 3 überlebenden Jugendlichen des dritten Teils schnell feststellen. Freddy ist zurück und das böser und gemeiner als je zuvor. So kommt es, wie es kommen muss und die 3 werden mit einem sehr zeitigen Ableben gesegnet. Leider wurde der Charakter der Kristin in diesem Teil nicht mehr von der damals noch blutjungen Patricia Arquette, sondern von der sehr blass wirkenden Tuesday Knight gespielt, die meiner Meinung nach nicht so richtig in der Rolle überzeugen konnte. Dazu wirkte ihre Darstellung irgendwie viel zu ausdruckslos und ohne richtige Hingabe, so das man schon irgendwie froh war, als sie das Zeitliche gesegnet hat. Damit ist dann auch das erste Drittel dieses mittlerweile vierten Teiles erzählt, der danach mit der jungen Alice eine neue Hauptfigur in den Vordergrund rückt, die als Freundin von Kristin nach deren Tod überraschenderweise ihre Fähigkeiten übernimmt und somit auch sofort in den Fokus von Freddy gerät.
Lisa Wilcox kann in der Rolle der jungen Alice durchaus überzeugen und bringt dem Zuschauer das eher schüchterne und in sich gekehrte Mädchen glaubhaft näher, so das man auch sofort jede Menge Sympathie für sie entwickelt. Mit der Zeit entfaltet die junge Frau dann auch ungeahnte Stärke und es ist kaum noch etwas von dem biederen Mauerblümchen zu sehen, das sich einem in der ersten Filmhälfte vor allem rein optisch präsentiert. Es vollzieht sich fast ein regelrechter Wechsel zur Kamp-Amazone und Alice setzt wirklich alles daran, sich selbst und ihre Freunde vor dem Zugriff Freddy's zu schützen. Das Ganze ist dann wie üblich recht hübsch verpackt, wobei "The Dream Master" keinesfalls die Intensität und Klasse seines Vorgängers erreicht. Dennoch präsentiert sich einmal mehr ein sehenswertes Szenario, das wieder konstant Spannung aufbauen kann und mit einigen blutigen Passagen angereichert wurde.
Allerdings sind meiner persönlichen Meinung nach dennoch einige Defizite bei der aufkommenden Grundstimmung zu verspüren, die sich nicht mehr so dicht-und bedrohlich wie in den Vorgängern aufzeigt. Dafür bekommt der Freddy-Fan jedoch eine Menge schwarzen Humor geboten und dieses Mal enthält das Geschehen sogar einige echt skurrile Momente, die ganz erheblich die Lachmuskeln attackieren. Ein Feuer pinkelnder Hund sowie diverse andere Passagen unterstreichen das sehr eindrucksvoll und manchmal wird man den Eindruck nicht los, das die ganze Chose schon etwas zu sehr in die Richtung einer Horror-Komödie tendiert. Das mag sicherlich jeder anders sehen, doch mir war es in Sachen Humor schon etwas zu viel, ich hätte mir stattdessen mehr düstere Momente gewünscht, in denen man die typische Gänsehaut verspürt, doch in dieser Beziehung kocht der vierte Teil ein wenig auf Sparflamme.
Trotzdem handelt es sich bei "The Dream Master" immer noch um einen der besseren Filme der Nightmare Reihe, in dem sich Regisseur Renny Harlin allerdings zu sehr auf die humorige Seite konzentriert hat und dabei die Horror-Elemente an diversen Stellen etwas vernachlässigt hat. Dadurch ergibt sich im Endeffekt eine etwas ungewohnte Kombination, die sich ein wenig von den bisherigen Teilen der Reihe abhebt. Viele sehen gerade diesen Aspekt als etwas sehr Positives, doch ich selbt bevorzuge die ernsthafteren Filme, in denen Freddy ganz einfach nur böse-und fies zur Sache geht und die Ereignisse nicht diesen fast schon zu komischen Anstrich beinhalten. Dadurch nimmt sich die Geschichte auch ein wenig von ihrer vorhandenen Stärke und mutiert streckenweise zu einem leicht überzogenen Schabernack, der ganz bestimmt nicht jeden Geschmack treffen wird. Dennoch handelt es sich für echte Nightmare-Fans selbstverständlich auch hier um einen unverzichtbaren Baustein der Reihe, den man aber auch gern etwas ernsthafter hätte gestalten können.
Fazit:
Es liegt wie immer im Auge des Betrachters, doch ein gewisser Qualitatsverlust ist hier definitiv zu erkennen. Vielleicht ist dies auch in der Vielzahl von neuen Charakteren begründet, zu denen man hier mit Ausnahme von Alice nie eine richtige Bindung herstellen kann, da sie einfach nicht so sympatisch erscheinen wie die Helden des Vorgängers, die man auch gern in diesem Abenteuer gesehen hätte.
7/10