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ninja-cheerleaders-movie-poster-2008-1020539253.jpg (55.6 KiB) 170 mal betrachtet
Originaltitel: Ninja Cheerleaders
Herstellungsland: USA / 2008
Regie: David Presley
Darsteller(innen): Trishelle Cannatella, Ginny Weirick, Maitland McConnell, George Takei, Michael Paré, Michael FitzGibbon, Larry Poindexter, Natasha Chang, Omar J. Dorsey, Eric Stonestreet, Richard Davalos, Max Perlich u. A.
Drei Cheerleader schwingen ihre Fäuste besser als ihre Pompons: April (Ginny Weirick), Courtney (Trishelle Cannatella) und Monica (Maitland McConnell) beenden gerade ihr erstes Semester am Lomas Malas Gemeinschaftscollege. Die drei Cheerleader sind nicht nur außergewöhnlich schön und intelligent, sondern außerdem auch noch knallharte Martial-Arts-Profis. Als ihr Sensei von der lokalen Mafia entführt wird, zögern die drei nicht, ihm zu Hilfe zu eilen. Gleichzeitig müssen sie es jedoch schaffen, ihre Prüfungen gut abzuschließen und beim großen Spiel ihr Team anzufeuern. Denn nur dann haben sie die Chance, das Geld für ihr weiteres Studium zu gewinnen. Um das Ganze nicht zu einfach zu machen, werden den drei Mädchen von ihren Eltern, dem perversen College-Trainer und neugierigen Polizisten ständig Steine in den Weg gelegt.
„Zeigen wir unser Können, Grashüpfer!“ – „ich bin bereit, Schmetterling!“ – „Let's rock'n'roll, Ninjas!“
Nach einer Handvoll Kurzfilmen debütierte der US-Amerikaner David Presley im Jahre 2008 mit der Actionkomödie „Ninja Cheerleaders“, deren Drehbuch er ebenfalls verfasste. Seitdem trat er noch nicht wieder als Regisseur in Spielfilmlänge in Erscheinung.
„Männer denken, sie stehen über uns. Und den Gedanken hab' ich zerquetscht!“
Die Cheerleaderinnen April (Ginny Weirick, „Lie To Me“), Courtney (Trishelle Cannatella, „Ein Duke kommt selten allein – Wie alles begann“) und Monica (Maitland McConnell, „Arnolds Park“) vom Lomas-Malas-Gemeinschaftscollege verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit Striptease-Auftritten, sparen zugleich auf die Gebühr für eine Elite-Uni und lassen sich von Hiroshi (George Takei, „Raumschiff Enterprise“), dem Betreiber des Stripclubs, nebenbei auch noch in fernöstlicher Kampfkunst ausbilden. Doch als dieser von der örtlichen Mafia um Victor Lazzaro (Michael Paré, „Straßen in Flammen“) entführt wird und die Spitzbuben auch noch den Lohn der Damen stibitzen, setzen sie ihre Kampf- und Sport-, um nicht zu sagen: Kampfsportkenntnisse ein, um ihren Sensei-Hoshi eigenhändig zu befreien…
„Genug von den ,Stirb langsam‘-Zitaten!“
Was sich wie ein (S)Exploitation-Spaß liest, beginnt mit einem Prolog, der direkt in die Vollen geht und einen Ninja-Überfall auf eine US-Militärbasis zeigt. Dieser entpuppt sich jedoch lediglich als eine Art Aufnahmeprüfung, gefolgt von einer von vielen Verhörsituationen, die sich durch den Film ziehen und in der Narration die gezeigten Ereignisse zu Rückblenden erklären. Die weiblichen Ninjas werden anhand von Kampfszenen und halbnackten Cheerleading- und Modelling-Szenen im College-Umfeld vorgestellt, dazu werden eine Art Steckbriefe mit personenbezogenen Informationen eingeblendet. Pate stand hier offenbar „Drei Engel für Charlie“, doch statt diesen sexploitativ mit viel Spaß durch einen US-Action/Eastern-Mix-Wolf zu drehen, bleiben die Damen keusch, da das Budget offenbar nicht einmal für Oben-ohne-Szenen im Vertragswerk langte. Stattdessen wird man bei Szenewechseln mit der immer gleichen Zwischensequenz in Form einer kurzen barbusigen Szene irgendeiner ganz anderen Stripperin, die für die Handlung keine Rolle spielt, abgespeist.
Auf Befehl einer weiteren Frau namens Kinji (Natasha Chang, „The Metrosexual“) wird der gekidnappte greise Meister gefoltert, denn Mafiaboss Lazzaro will dessen Besitzurkunde des Stripclubs. Statt sich an dessen Fersen zu heften, ist Detective Harris (Larry Poindexter, „Opposite Sex – Der kleine Unterschied“) den drei Mädels auf der Spur und spielt ein falsches Spiel. Ein paar nette, rasant geschnittene Kampfszenen münden schließlich in einem Schwertkampffinale, das dann doch noch zwei Brustpaare x-beliebiger Hühner aus dem Stripclub offenlegt. Ein paar grafische Spezialeffekte aus dem Diskontbereich fanden ebenso in den Film wie etwas lakonischer Humor, gelungene Gags sind jedoch Mangelware. Dies gilt auch für grafische Härten, Spannung, erinnerungswürdige Momente oder schlicht irgendetwas, das diesem Film zu einer Existenzberechtigung verhelfen würde. Die dankenswerterweise recht kurze Spielzeit wird mit einem langen Abspann gedehnt und der Epilog suggeriert eine Fortsetzung, die es zum Glück nie gab.
„Ninja Cheerleaders“ täuscht Exploitation vor, ist aber nicht mehr als billiger Schrott fürs Tele5-Programm, den Elektronikmarktwühltisch oder zum Verstopfen des eigenen DVD-Regals, in den sich George Takei auf seinen Reisen durch die unendlichen Weiten des Unterhaltungsfilmgeschäfts böse verirrte. No cheers!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)