Es war einmal in...
Hollwood Anfang 1969: Tarantion wirft die Zuschauer direkt ins Geschehen mit den beiden Buddys Rick"Leonardo DiCaprio" Dalton & Cliff "Brad Pitt" Booth, der eine ein wenig erfolgreicher Schauspieler, der andere dessen Freund & Stunddouble. Gemeinsam begleitet man diese beiden Glücksritter Hollywoods durch Ihren Ritt durch das alte Hollywood auf dem Weg in die Zukunft des Films. Vom Breitwandkino hinzu TV-Produktionen. Und am Ende vom Anfang steht der "ungeliebte" Italo-Film in Europa...
Dazu wechselt die Perspektive dann hin zu Hollwoods heißesten Newcomern, dem Traumpaar Sharon Tate & Roman Polanski, die in die direkter Nachbarschaft der beiden Hauptdarsteller ziehen, ohne diese direkt zu begegnen.
Und der weitere Fokus wird dann auch mehr auf Sharon (bezaubernd: Margot Robbie) gelegt, z.B. in einer wundervollen Szene, in der Sie ins Kino geht, um sich Ihren eigenen Kinofilm "Rollkommando" (1968 mit Elke Sommer & Dean Martin) anzusehen, wie die
falsche Tate im Kinopublikum sitzt und die Performance der
echten Sharon Tate auf der Leinwand abfeiert.
Im großen & ganzen ist
Once Upon a Time in Hollywood dann auch ein eigenes Hollywood-Märchen, wie es sich nur ein Tarantino ausdenken kann, ähnlich wie auch bei Inglourious Basterds und Django Unchained, ein eigenes Paralleluniversum mit bekannten Gesichtern, aber doch nicht das gleiche wie die Realität.
Da gibt es Probeaufnahmen von Rick Dalton/DiCaprio als McQueen Alternative in "Gesprengte Ketten" oder seinen Auftritt in der Serie "F.B.I." sowie diverse Italienische Filmprojekte (u.a. Nebraska Jim mit Sergio Corbucci)
Und genau diese kleinen Inserts sind es dann auch, die einem als Filmfreund auf die Schenkel schlagen & schmunzeln lassen. Szenen, mit dem das Mainstreampublikum (bestimmt) nichts anzufangen weiß (behaupte ich jetzt einfach mal
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) Die Liebe zum Detail, das zum Beispiel Damian Lewis wirklich eine große Ähnlichkeit mit Steve McQueen hat.
Das alles könnte wirklich sehr stimmig sein...wenn der gute Quentin nicht wieder im Schlussakt Kindisch werden würde und mit einem übertrieben Gewaltakt sein eigenes Märchenende erzwingen würde. Und dieses Ende macht für mich auch den Film ein wenig kaputt, passt es doch gar nicht so recht zu den vorangegangen 145 Minuten. Als wenn er da wieder die Gewaltfraktion befriedigen müsste. Vielleicht warte ich persönlich immer noch auf einen zweiten "Jackie Brown" Film (den es wahrscheinlich auch nicht mehr von QT geben wird).
Ganz nett: nicht mehr, nicht weniger
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