Poison for the Fairies - Carlos Enrique Taboada (1984)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39610
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Poison for the Fairies - Carlos Enrique Taboada (1984)

Beitrag von jogiwan »

Poison for the Fairies

Veneno para las Hadas.jpg
Veneno para las Hadas.jpg (63.98 KiB) 53 mal betrachtet

Originaltitel: Veneno para las Hadas

Alternativtitel: The Evil Fairies

Herstellungsland: Mexiko / 1984

Regie: Carlos Enrique Taboada

Darsteller: Ana Patricia Rojo, Elsa María Gutiérrez, Leonor Llausás, Carmen Stein, María Santander

Story:

Die junge Flavia aus reichem Hause lernt in ihrer neuen Schule die gleichaltrige Veronica kennen, die von sich selbst behauptet, eine Hexe zu sein. Mit ihren schaurigen Geschichten erlangt das Waisenmädchen auch rasch das Interesse von Flavia und drängt sich immer mehr in das Leben des ebenfalls sehr einsamen Mädchens. Als die beiden einen Pakt mit den Teufel schließen, damit Flavia ihren Klavierunterricht nicht mehr besuchen muss und die Lehrerin kurz darauf tatsächlich verstirbt, beginnt Flavia die Geschichten ihrer Freundin zu glauben udn schon bald hat Veronica ihre Freundin fest in der Hand und beginnt immer manipulativer zu agieren...
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39610
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Poison for the Fairies - Carlos Enrique Taboada (1984)

Beitrag von jogiwan »

Ganz toller Streifen, des hierzulande eher gänzlich unbekannten, mexikanischen Regisseurs Carlos Enrique Taboada, der aber weniger dem Grusel-Genre zuzuordnen ist, sondern eine bitterböse Geschichte über Abhängigkeit und fehlgeleitete Freundschaft zweier junger Mädchen erzählt. Dabei fokussiert sich der außergewöhnlich erzählte Streifen auch komplett auf die beiden jungen Hauptdarstellerinnen, während man von den Erwachsenen größtenteils nur Hände oder Schultern zu Gesicht bekommt um so deren Desinteresse und Ignoranz an dem Leben der jungen Mädchen zu vermitteln. Weiters bietet "Veneno para las Hadas" auch wunderbare Bilder und schöne Location in den prallsten Technicolor-Farben, die dann auch im totalen Kontrast zum dunklen Seelenleben von Veronica stehen. Irgendwie erinnert Taboadas interessanter Streifen dann an eine Mischung aus "Der Geist im Bienenstock" und "Und erlöse uns nicht von den Bösen" und ist wie die beiden eben genannten Streifen auch für Leutchen empfehlenswert, die gerne mal über den Tellerrand blicken um ungewöhnliche Streifen zu entdecken.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Arkadin
Beiträge: 11266
Registriert: Do 15. Apr 2010, 21:31
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Poison for the Fairies - Carlos Enrique Taboada (1984)

Beitrag von Arkadin »

Vinegar-Syndrome hat ein schönes Set mit drei Filmen von Carlos Enrique Taboada rausgebracht, der u.a. das Drehbuch für "The Witches Mirror" mit verfasst hat. "Poison" ist aber nicht wirklich ein Horrorfilm, sondern ein sehr intensiver Coming-Of-Age-Film. Und damit - zumindest für mich als Vater - mehr realer Horror als irgendeine blutige Geistergeschichte. Erzählt wird die Geschichte zwei kleiner Mädchen (ich schätze mal so um die 12), die sich in der Mädchen-Schule begegnen und anfreunden. Die eine ist Waise und lebt mit ihrer "Nana" und ihrer hinsiechenden Oma zusammen. Die "Nana" erzählt ihr gerne Geschichten von Hexen - was auf die Psyche des Mädchens einen schlechten Einfluss hat. Sie fasziniert das ganze Thema ziemlich und sie wäre gerne selber eine Hexe. Das andere Mädchen kommt aus reichem Haus und hat noch ihre Eltern. Leider ist sie auch sehr gutgläubig und auf der Suche nach einer Freundin. Das nutzt Kind 1 (Veronica) schamlos aus. Erst aus Spaß, dann später um einen Vorteil daraus zu ziehen, redet sie ihrer neuen Freundin (Flavia) ein, dass sie - Veronica - eine echte Hexe sei. Und die Macht hätte alle Wünsche durchzusetzen. Halb fasziniert, halb aus Angst begibt sich Falvia vollständig in die Hände Veronicas, die sichtlich ihre Macht über Flavia genießt. Ein sehr ungesundes Verhältnis beginnt. Und wer einmal direkt erlebt hat, wie manipulativ und fies auch schon so kleine Mädchen sein können (musste beim Film ständig an eine "Freundin" unserer Tochter denken, die bei einigen Sachen komplett ähnlich wie Veronica agierte), für den ist das ein wahrer Horrorfilm. Das Ganze ist grandios gespielt und inszeniert. Die Erwachsenen erhalten nur Gesichter, wenn sie tot oder Schreckgestalten sind. Der Ton schwankt zwischen lustigem Abenteuer ala Pipi Langstrumpf (an die mich Veronica mit ihren Geschichten und Streichen auch erinnerte) und sehr unangenehmen Thriller. Alles sehr düster - und absolut sehenswert. Lustigerweise ist der Film ja von 1984 (die IMDb meint sogar 1986, aber das Copyright am Ende des Abspanns straft die Online-Datenbank Lügen). Ich hätte schwören können - und war auch die ganze Zeit der Meinung - der wäre von Anfang der 70er.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Antworten