Prom Night 2 - Mary Lou - Bruce Pittman (1987)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Prom Night 2 - Mary Lou - Bruce Pittman (1987)

Beitrag von horror1966 »

Prom Night 2 - Mary Lou

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Mary Lou
(Hello Mary Lou: Prom Night II)
mit Michael Ironside, Wendy Lyon, Justin Louis, Lisa Schrage, Richard Monette, Terri Hawkes, Brock Simpson, Beverley Hendry, Beth Gondek, Wendell Smith, Judy Mahbey, Steve Atkinson, Robert Lewis, Lorretta Bailey, Howard Kruschke
Regie: Bruce Pittman
Drehbuch: Ron Oliver
Kamera: John Herzog
Musik: Paul Zaza
FSK 16
USA / 1987

Bill Nordham lässt beim Abschlussball 1957 die Ballkönigin Mary Lou in Flammen aufgehen, da sie ihn betrogen hat. 30 Jahre später, beim Abschlussball von Bill's Sohn verwandelt sich dessen Freundin und Ballkönigin in Mary Lou und ein unbarmherziger Rachefeldzug beginnt. Jetzt ist es an Bill seine Ex-Flamme aufhalten


Die 80er Jahre kann man wohl auch getrost als das Jahrzehnt der großen Horrorfilm-Reihen bezeichnen, "Freitag der 13.", "Nightmare on Elm Street" und "Halloween" (Start 1978) sind wohl die mit Abstand bekanntesten Vertreter dieser Art. Aber ob man es glaubt oder nicht, auch ein eher sehr unblutiger Slasher wie "Prom Night" zog drei Nachfolger nach sich, wobei es sich bei vorliegendem Film um den zweiten Teil der Reihe handelt, jadenfalls dann, wenn man nach dem Originaltitel geht. Anders wie bei den obengenannten Reihen haben die Filme hier aber im Endeffekt nichts miteinander zu tun. Auf den ersten Blick handelt es sich bei "mary Lou" auch um einen typischen 80er Jahre Slasher, doch wenn man die ersten Minuten der sich hier abspielenden Geschichte sieht, dann kommt einem die Story doch merkwürdig bekannt vor. Und richtig, da haben sich im Jahre 2005 die Macher von "Düstere Legenden 3" doch ganz offensichtlich an der hier erzählten Geschichte bedient, auch wenn der Zweittitel des Films nicht "Mary Lou", sondern "Bloody Mary" lautet. Jedoch sind die Gemeinsamkeiten des Geschehens doch nahezu frappierend und können einem unmöglich entgehen.

Doch nun zum vorliegenden Film, der auf jeden Fall um Einiges temporeicher und auch actiongeladener daherkommt, als das in Fankreisen kultbehaftete Original. Das ist nun aber auch nicht besonders verwunderlich und auch nicht unbedingt schwer, denn "Prom Night" ist ein Slasher, der eigentlich gänzlich ohne jede Härte auskommt und größtenteils von seiner dichten Atmosphäre lebt. Da geht es hier doch schon etwas anders zur Sache, auch wenn dieser zweite Teil der Reihe nicht gerade ein sehr harter Vertreter seiner Art ist. Aber man bekommt doch einige für die damalige Zeit recht nette Effekte präsentiert, selbst einige etwas blutigere Passagen gibt es zu bewundern, auf die man ja im Vorgänger gänzlich verzichten musste.

Doch nicht nur im Bezug auf Härte, auch ganz generell ist dieser doch wohl eher unbekannte Slasher ein gut anzuschauender Genre-Vertreter, der auch über die gesamte Laufzeit durchaus solide Spannung bietet. Und auch in atmosphärischer Hinsicht war ich sehr positiv überrascht, denn die vorhandene Grundstimmung des Filmes kommt phasenweise recht gruselig rüber und auch, wenn dabei nicht unbedingt die berühmte Gänsehaut entsteht, bewegt sich die entstehende Atmosphäre in einem sehr soliden Rahmen und verdichtet sich im Laufe der Zeit immer mehr, so das man als Zuschauer ein intensiv wirkendes Film-Vergnügen serviert bekommt, das man nicht unbedingt so gut erwartet hätte. Doch größtenteils wird man wirklich gut und auch spannend unterhalten, lediglich einige wenige Passagen hätte man eventuell noch interessanter gestalten können. Doch insgesamt gesehen ist "Mary Lou" ein kurzweiliger Horrorfilm, den man sich sehr gut anschauen kann.

Dazu tragen auch die Darsteller bei, von denen wohl der hier noch ziemlich junge Michael Ironside der Bekannteste sein dürfte. Er und auch die agierenden Jungdarsteller liefern äusserst solide Schauspielkost ab, ohne das man dabei aber auf irgendein Wunderkind mit sagenhaften Fähigkeiten stossen würde. So kann man also im Endeffekt von einem runden Gesamtpaket sprechen, das eine interessante Geschichte erzählt und kurzweilige, wenn auch nicht hervorstechend gute Horrorkost bietet.


Fazit:


"Mary Lou" ist ein durchaus würdiger Nachfolger von "Prom Night", wer das Original schon mochte, der wird auch seinen Gefallen an diesem Film finden. Ein kleiner, aber feiner Slasher, der allerdings in der Masse der 80er jahre Filme nie die ganz große Beachtung gefunden hat und viel eher ein Schattendasein gefristet hat. Dabei ist dieses Werk wirklich sehenswert und bietet weitaus bessere Unterhaltung, als so mancher Käse, der einem in der heutigen Zeit im Horror-Bereich präsentiert wird. fans sollten sich den Film auf jeden Fall einmal anschauen, denn es lohnt sich.



7/10
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buxtebrawler
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Re: Prom Night 2 - Mary Lou - Bruce Pittman

Beitrag von buxtebrawler »

Ein etwas unterbewerteter, ziemlich unterhaltsamer Film. Hier ein älterer UltrakurzkommentarTM:

1987 in den USA als eigentständige Fortsetzung des Durchschnitts-Slashers "Prom Night" herauskommener und vermarkteter Horrorfilm, der im Gegensatz zu Teil III weitestgehend auf komödiantische Einlagen verzichtet und sich stattdessen kräftig bei "Nightmare On Elm Street" und "Carrie" bedient - das aber durchaus gekonnt. So entstand ein atmosphärischer Slasher mit toller musikalischer Untermalung (Rock'n'Roll der 50er z.B.), der den US-amerikanischen Wahn um Schulabschlussbälle und das damit verbundene oberflächliche Gebahren weiblicher Teenager aufs Korn nimmt und dabei fast parodistische Züge annimmt.

Freunde ordentlicher 80er-Slasher werden ihre Freude an "Mary Lou" haben. Schade, dass der Film nie eine deutsche DVD-Auswertung erfahren hat. Die 5,- € für die VHS-Kassette waren aber gut angelegt.

Die letzten beiden Sätze nur der Vollständigkeit halber, denn mittlerweile gibt es eine deutsche DVD.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Prom Night 2 - Mary Lou - Bruce Pittman

Beitrag von buxtebrawler »

Die "Prom Night"-Tetralogie erscheint voraussichtlich am 11.10.2018 bei Koch Media auf Blu-ray im Mediabook sowie als DVD-Box:

Bild Bild

Extras:
Alternative Filmfassungen, Trailer, Bildergalerien, Audiokommentar zu "Prom Night 1"

Bemerkungen:
Alle 4 Filme remastered in den längst möglichen Fassungen

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Prom Night 2 - Mary Lou - Bruce Pittman (1987)

Beitrag von jogiwan »

Im Jahre 1957 geht die frisch zur Ballkönigin gewählte Mary Lou mit ihrem Kleid in Flammen auf, als ihr frisch abservierter Lover Bill einen Kracher auf sie wirft. Das Ableben der Schülerin wird jedoch als Unfall vertuscht und Jahrzehnte später ist Bill selbst Direkter der Schule, in der einst das tragische Unglück geschah. Der Geist von Mary Lou sinnt jedoch weiterhin auf Rache und schlüpft Jahrzehnte später in den Körper von Vicky, als diese im Fundus der Schule in alten Sachen wühlt. Die konservative Schülerin, die selbst kurz vor der Wahl zur Ballkönigin steht, entwickelt daraufhin seltsame Züge, die auch ihrem Freundeskreis nicht verborgen bleiben. Als eine Mitschülerin tot aufgefunden wird, ist das jedoch erst der Anfang einer Reihe von mysteriösen Ereignissen und als der Abschlussball am Programm steht, dreht der rachsüchtige Geist im Körper der unschuldig wirkenden Schülerin auch erst so richtig auf…

Mit dem drögen „Prom Night“ hat der Quasi-Nachfolger nicht viel am Hut, was sich ja rasch als sehr positiv herauskristallisiert. Statt in Richtung banaler Slasher im Windschatten von „Halloween“ geht „Mary Lou“ auch eher in die übernatürliche Horror-Ecke und orientiert sich an Filmen wie „Carrie“ und „Nightmare on Elm Street“ ohne dabei die Vorbilder plump zu zitieren. Die Geschichte über die umtriebige Schülerin, deren schlampinöse Karriere am Abschlussball ein jähes Ende findet und dann Jahrzehnte später in den Körper einer konservativen Schülerin schlüpft um an den Schuldigen Rache zu nehmen ist jedenfalls überraschend flott erzählt. Außerdem bietet „Mary Lou“ dem Zuschauer auch ein paar hübsche Effekte, die sehr kreativ daherkommen und die ich mir nicht unbedingt erwartet hätte. Doch auch sonst bietet „Prom Night 2“ wesentlich mehr Überraschungen und Schauwerte als der Vorgänger und ist dabei auch überraschend unverklemmt und zeigt der oberflächlichen Veranstaltung wie dem Abschlussball auch den Stinkefinger. „Prom Night 2“ ist einer der wenigen Sequels, der seinen Vorgänger um Längen zu übertrumpfen vermag und wo ich mich im Nachhinein ein bissl ärgere, den nicht schon viel früher geschaut zu haben. „Mary Lou“ ist eine durch die Bank gelungene Mischung aus Teenie-Slasher und Horror mit erinnerungswürdigen Momenten und tollen Effekten, wie ich sie in Filmen aus der Entstehungszeit so mag.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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