Deliria-Italiano

Psycho Goreman

Originaltitel: Psycho Goreman

Herstellungsland: Kanada / 2020

Regie: Steven Kostanski

Darsteller: Nita-Josee Hanna, Owen Myre, Matthew Ninaber, Adam Brooks, Alexis Kara Hancey

Story:

Beim Spielen im Garten finden die beiden Geschwister Mimi und Luke in einem aufgegrabenen Loch ein seltsames Ding, dass sich als Gefängnis eines bösen Warlords aus fernen Galaxien entpuppt. Flugs ist dieser aus seiner steinernen Behausung befreit und wird auf den Namen „Psycho Goreman“ getauft. PG macht auch keinen Hehl daraus, dass er die Menschen hasst und den Planeten zerstören möchte, doch da Mimi einen Kristall behält, mit dem sich das übellaunige Wesen kontrollieren lässt, wird dieser kurzerhand zum neuen Spielkameraden degradiert. Mimi ist von ihrer neuen Macht begeistert ist und nutzt diese um ihr Umfeld weiter nach ihrem Belieben zu gestalten. Als jedoch auch außerirdische Mächte von der Befreiung des bösen Warlords Wind bekommen, schicken diese ebenfalls Krieger auf die Erde, wo eine große Schlacht zwischen Gut und Böse unvermeidlich scheint…

Für „Psycho Goreman“ aus dem kanadischen „Astaron-6“-Umfeld wurde ja in den letzten Monaten online ja ordentlich die Werbetrommel gerührt, was mich persönlich bei den ganzen Vorschusslorbeeren ja in Kombination mit der eher niedrigen FSK-Freigabe etwas stutzig gemacht hat. Da der Streifen entpuppt sich rasch als schwer sympathische Mischung aus trashigen „Sci-Fi“-Spektakel, spaßiger Gore-Platte und „Coming-of-Age“-Komödie mit dem Herz am richtigen Fleck. Zwar ist der Streifen alles andere als perfekt und vor allem die Figuren wirken zuerst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber ist man erst einmal in der völlig überdrehten Geschichte, macht diese auch großen Spaß. Die Macht eines übellaunigen Kriegers in den Händen einer frühreifen Göre mit Allmachtsfantasien kann auf Dauer ja auch nicht gutgehen und dennoch hat „Psycho Goreman“ auch gleichzeitig ein großes Herz für Außenseiter auf allen Seiten. Dazu kommen handgemachte Effekte und ein gelungenes Creature-Design, dass große Kinder, die mit den gleichen Einflüssen wie der Regisseur aufgewachsen sind, mehr als begeistern dürfte. Sicher hätte man das ein oder andere besser machen können, aber auch so ist „Psycho Goreman“ eine kurzweilige und humorvolle Angelegenheit, bei der auch kein Auge trocken bleibt. Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob die Mischung so tatsächlich funzt, oder der Streifen nur meinen Geschmack getroffen hat, aber irgendwie ist das die „Stranger Things“-Variante für B-Movie-Fans, auf die ich zwar nicht gewartet habe, aber die ich dennoch nicht missen möchte. „Psycho Goreman“ ist eine lustige und prall gefüllte Wundertüte für humorvolle Menschen mit Hang zum Schmodder, bei der vielleicht nicht alle Beigaben gleichwertig daherkommen, aber dennoch im Gesamten durchaus begeistern kann.

Um die Mitternacht einmal die Gunst der Stunde genutzt und endlich den viel beschworenen Psycho "PG" Goreman geschaut:
..und ich wollte erst wieder abschalten, war mir die kleine Hauptcharakterin im ersten Moment doch ein wenig zu nervig & bestimmend.
Stellte sich aber recht schnell heraus, das dies gerade auch sehr zu Ihrer Rolle passte um Macht über den Psycho Goreman auszuüben.
Und diese Mischung aus Bösartigkeit & Witz schmeckte mir zur Geisterstunde sehr gut, konnte ich mich in die überzogenen Familiensituation doch recht gut hineinversetzten.
Und das Auftreten der außerirdischen Monster erinnerte mich dann auch noch sehr an die GWAR Musiker = Gummi & Kunstblut.
Vielleicht hätte man wirklich im Finale noch mehr aufdrehen können, aber es bleibt auch so zu hoffen, das noch mehr Blutsuppe für einen evtl zweiten Teil aufgespart wurde, dem ich nicht abgeneigt wäre. Tolles Teil

Nee, der hat mich so gar nicht erreicht. Trotz der zugeben charmanten Grundidee fand ich den eher nervig. Was vor allem an der Figur der Mimi lag. Dem Gör, welches den Psycho Goreman findet und unter ihre Kontrolle bringt. Selten habe ich eine derartig superunsympathische, nervige und nervtötende Hauptfigur gesehen. Jede Szene in der sie ihren gutmütigen Bruder quält oder den PG kontrolliert war eine Geduldsprobe. Gewalt gegen Kinder ist immer abzulehnen - aber dieser Mimi hätte man mal... Nita-Josée Hanna spielt diese Albtraum-Variante von Wednesday auch drüber. Aber auf eine derart abstoßende Weise. Arrggh. Weshalb sich ihr netter Bruder (und jeder andere) das bieten lässt bleibt ein Rätsel und nervt auch. Genau wie der krude Humor auf Troma-Level. Der Psycho Goreman selber ist allerdings ziemlich cool. Das muss man schon sagen. Ich denke, unter einer anderen Regie, die nicht permanent auf "Ich-bin.ja-so-lustig-political-incorrect-schaut alle-her"-Tube gedrückt hätte und einer etwas anderen Anlage der Figur Mimi hätte da auch für mich etwas draus werden können.