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Resident Evil : Apocalypse
(Resident Evil : Apocalypse)
mit Milla Jovovich, Sienna Guillory, Oded Fehr, Thomas Kretschmann, Jared Harris, Sandrine Holt, Razaaq Adoti, Mike Epps, Sophie Vavasseur, Zack Ward, Matthew G. Taylor, Shaun Austin-Olsen
Regie: Alexander Witt
Drehbuch: Paul W.S. Anderson
Kamera: Derek Rogers / Christian Sebaldt
Musik: Jeff Danna
Keine Jugendfreigabe
Deutschland / Frankreich / Großbritannien / 2004
Nachdem Alice als einzige Überlebende aus dem unterirdischen Forschungskomplex "Hive" der Umbrella-Corporation entkommen konnte, muss sie feststellen, dass der tödliche Virus sich nun auch an der Oberfläche von Racoon City ausgebreitet hat. Und das Ergebnis ist grausam: Der größte Teil der Bevölkerung hat sich in fleischfressende Untote verwandelt. Nur eine kleine Gruppe von Menschen hat überlebt. Geführt von Alice versuchen sie aus der Stadt zu entkommen. Doch die Umbrella Corporation hat entschieden etwas dagegen und setzt die hoch entwickelte genetische Kampfmaschine "Nemesis" auf die Gruppe an. Sie soll die Flucht der Gruppe um jeden Preis verhindern...
Gerade einmal 2 Jahre hat es gedauert, bis die ersehnte Fortsetzung des verfilmten Games "Resident Evil" erschien und wie schon beim Vorgänger gehen die Meinungen der Fans einmal mehr extrem auseinander. Dieses Mal nahm Alexander Witt auf dem Regiestuhl platz und Paul W.S. Anderson diente lediglich als Drehbuchautor, was aber meiner persönlichen Meinung nach rein gar nichts an der Qualität des Filmes ändert. Keine Spannung, null Atmosphäre und ausschließlich hirnlose Action sind nur 3 der Dinge, die dieser Fortsetzung sehr oft vorgeworfen werden, doch insbesondere bei diesen als Schwächen deklarierten Dingen liegen in meinen Augen die Stärken eines Filmes, der für mich der bisher beste der Reihe ist. Die Geschichte knüpft nahtlos da an, wo "Resident Evil" aufgehört hat und das Geschehen beinhaltet durchaus einen äußerst gelungenen Spannungsaufbau, der stetig und konstant zum Vorschein kommt. Und die von vielen Leuten abgesprochene Atmosphäre zählt hier doch ganz eindeutig zu den Stärken des Szenarios, entfaltet sich doch von Beginn an eine sehr dichte-und bedrohliche Grundstimmung. Das sich eigentlich das komplette Geschehen in der Nacht abspielt, unterstützt diesen Eindruck noch zusätzlich und sorgt in etlichen Momenten für eine regelrechte Gänsehaut-Stimmung.
Diese kommt immer wieder in den Passagen zur Geltung, in denen die kleine Gruppe von Überlebenden durch die verwüsteten Straßen von Raccoon City hetzt, um den unzähligen Zombies zu entkommen. Zugegeben, die Ereignisse sind extrem action-und temporeich in Szene gesetzt worden, aber wieso wird das so oft als nachteil ausgelegt? Sind das nicht gerade die Elemente, die man bei einer solchen Verfilmung sehen möchte und die das Herz eines Film-Fans höher schlagen lassen? Alexander Witt hat hier sämtliche nötigen Zutaten beigefügt, die ein Action-Horrorfilm benötigt, das dabei längst nicht jeder Geschmack getroffen wird, dürfte doch keine allzu große Überraschung darstellen. Man kann es eben nicht jedem recht machen, doch Freunde eines kurzweiligen Horror-Vergnügens sollten in dieser Geschichte eigentlich jederzeit voll auf ihre Kosten kommen.
Allein schon Mila Jovovich ist Grund genug, sich diesen zweiten Teil unbedingt anzuschauen, trumpft sie doch in der Rolle der Alice einmal mehr in bestechender Art und Weise auf und ist als ein absoluter Höhepunkt des blutigen Spektakels anzusehen. Und blutig geht es streckenweise wirklich zur Sache, denn in Sachen Härte wird bei "Resident Evil: Apocalypse" im Gegensatz zum ersten Teil eine ordentliche Schippe draufgelegt. Hart und kompromisslos wird der ungleiche Kampf gegen die Untoten dargestellt und in etlichen Einstellungen kann man sich über einen fehlenden Blutgehalt keinesfalls beschweren. Dennoch sprengt der enthaltene Härtegrad auf keinen Fall den üblichen Rahmen, wenn man das Szenario einmal mit anderen Horrorfilmen vergleicht. So ist im Prinzip eine absolut gelungene Gesamt-Komposition entstanden, bei der es sich zwar nicht unbedingt um ein filmisches Meisterwerk, dafür aber um einen äußerst unterhaltsamen Horrorfilm handelt, der die Zeit wie im Flug vergehen lässt.
Insgesamt gesehen bietet "Resident Evil: Apocalypse" ein teils furioses Action / Horror-Spektakel mit einer meiner Meinung nach erstklassigen Endzeit-Atmosphäre und beinhaltet zudem auch noch einige SCI/FI Elemente, die das Gesamtbild nahezu perfekt abrunden. Tiefsinnige Filmkost sollte man selbstverständlich nicht erwarten und eventuell auch einmal die ständigen Vergleiche mit den Spielen zur Seite schieben, denn dann bekommt man hier ein extrem unterhaltsames Film-Vergnügen geboten, an dem man seine helle Freude hat. Eine glänzend aufgelegte Mila Jovovich weiß einmal mehr zu überzeugen und sticht unter den solide agierenden Darstellern eindeutig hervor.
Fazit:
Auch wenn viele das anders sehen werden, liegt hier in meinen Augen der bisher beste Teil der Resident Evil-Reihe vor. Jede Menge Action, ein ordentlicher Härtegrad und eine ausgezeichnete Grundstimmung sorgen für Unterhaltung der besten Art, die man jedoch keinesfalls nach tiefsinnigen Aspekten bewerten sollte.
8,5/10